Pay half – get double: Pizzavermeeeeeehrung in Netanya

Kauf drei und bekomme eins frei! Das Werbemotto findet man in Israel in größeren Geschäften nicht selten.

Samstagabend, der Schabbat ist zu Ende. Das Leben erwacht wieder. Wir sind auf dem Weg von Tiberias über Nazareth nach Jerusalem zurück. Na klar, wir wollen noch mal ans Mittelmeer. Baden um 21 Uhr in Netanya. Das Wasser ist badewannenwarm, die Brandung mahnt zur Vorsicht. Trotzdem – wir trauen uns. Super.

Anschließend haben wir Hunger. Während auf dem zentralen Platz in Netanya eine Demo in Verbindung mit den landesweiten Protesten gegen Wohnungsnot und hohe Lebenshaltungskosten ihren Lauf nimmt, bestellen wir Pizza. Beim Pizza-Service mit kleiner Bar dabei. Der Laden scheint gut zu laufen. Hochbetrieb, alle Momente fährt ein Motorroller mit Pizza-Lieferung los.

Zehn Minuten würde es dauern, der Preis mit einem großen eisgekühlten Getränk nach Wahl für drei ist akzeptabel, ich bezahle mit Kreditkarte. Als nach einer halben Stunde immer noch keine Pizza in Sicht ist, aber haufenweise Motorroller abgefahren sind, frage ich vorsichtig mal nach. Man will ja nicht ungeduldig wirken, aber die Nachbarn neben uns haben auch schon bekommen, obwohl sie wesentlich später kommen.

X  hinter der Theke fragt Y, Y fragt Z, Z wendet sich per Zuruf an X.  Man zuckt mit den Schultern. Keine Ahnung. Vergessen? Weiß nicht. Man windet sich. Ich werde energischer, das ist für mich nicht akzeptabel. Man meint hier einfach, das aussitzen zu können. Ich werde etwas deutlicher, immer noch betont höflich.

Schließlich merkt man, dass der deutsche Tourist sich nicht „abspeisen“ lässt. Ok, ok, wir geben uns Mühe. In fünf Minuten ist es soweit. Man drückt mir die Hälfte des Pizza-Preises als „Entschädigung“ in bar in die Hand.

Einverstanden! Ich frage noch nach einem weiteren kleinen Getränk. Kostenlos. Auch einverstanden.

In fünf Minuten ist die Pizza tätsächlich auf unserem Tisch. Der Belag entspricht zwar nicht wirklich dem, was wir bestellt haben, aber sie schmeckt ausgezeichnet. Wir sind zufrieden.

Als die Pizza halb in unserem Magen versenkt ist, kommt der „Verursacher“ und fragt mach, ob alles ok wäre. Ja, alles bestens. Pizza gut, Cola kalt…

Er hätte da noch eine Pizza, ob wir dafür Verwendung hätten. Free!

Ich fackele nicht lange. Ja, haben wir.

Die Reste der Pizza schmecken am kommenden Abend noch gut – aufgewärmt.

Pizzavermeeeeeehrung in Netanya: Pay half – get double. Warum nicht auch mal so…

 

Eine Antwort auf „Pay half – get double: Pizzavermeeeeeehrung in Netanya“

  1. So kennt man Dich Papa 😉 Wir konnten uns die Geschichte Bildhaft vorstellen!

    Wünschen euch noch eine gute Zeit in Israel. Wie lange bleibt ihr noch? Wir sind ab 21. im Urlaub.

    lg

    Dominik & Jenny

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