Jacke wie Hose zieht in die Stadtgalerie

Vorsichtig schaue ich durch die mit weißen Tischdecken abgeklebten Scheiben und versuche einen Blick zu erhaschen: Hier wird ab dem 1. August das neue Domizil von „Jacke wie Hose“ sein. Das war am Montag.

Und nun stehe ich drin, das Rolltor ist auf und viele Mitarbeiter sind emsig am Putzen und Vorbereiten, denn bis zur Eröffnung ist es nicht mehr lang. An diesem Samstagmorgen kann ich mir selbst ein Bild machen, wie es sein wird.

Um es kurz zu fassen: Ich bin begeistert.

Wer die alten Räumlichkeiten in der Offerstraße kennt, spürt sofort: Das ist ein enormer Schritt nach vorne. Innerlich erfüllt mich große Dankbarkeit, dass unsere Stiftung Leuchtturm hier die Möglichkeit bekommen hat, das Angebot von gebrauchten Klamotten hier im Zentrum der Stadt zu präsentieren. Ebenso ist der Mut des Vorstandes der Stiftung, diesen Schritt zu gehen, so großartig.

Ich blicke zur Decke. Edel, edel! So viele Scheinwerfer – und alle einheitlich, neuwertig und gut. Ich versuche im Stillen zu rechnen, was es wohl an Strom kostet, wenn alle Lampen, die man hier übernehmen konnte, gleichzeitig brennen? Zum Glück muss man ja nicht alle anmachen, auch wenn nur ein Teil in Aktion sind, sieht alles so einladend und freundlich aus.

Unser Freund S. aus dem Iran ist gerade dabei, die Buchstaben „liver“ von einer Blende zu entfernen. Eifrig schab und wischt er, richtig geschickt. Ja, richtig, die gut erhaltene Ladeneinrichtung konnte vom S’Oliver Store in Hattingen übernommen werden, zeitgenau passend. Kleine Aufarbeitungen sind nötig, es ist ja gebraucht, aber in einem enorm guten Zustand.

Und so haben viele Hände bisher gewerkelt, die Einrichtung aufgebaut, wo später die gebrauchten Kleider präsentiert werden sollen. Heute ist Großputz angesagt. Staub muss entfernt, Kleberreste abgezogen und die drei neu aufgebauten Umkleidekabinen auf Hochglanz gebracht werden. B. wienert gerade am Spiegel und entfernt die Schlieren.  Ich fühle mich in ein großes Kleidungskaufhaus versetzt… Ein Brett mit einer „4“ lehnt noch an der Wand, da ist noch Möglichkeit zur Expansion der Kabinen, verstehe ich.

Die Beine der professionellen Schaufensterpuppen liegen noch unkoordiniert auf dem Boden, sie müssen noch mit den Rümpfen der Puppen zusammengesetzt werden. Drei stylische Damenoberkörperpuppen stehen ganz im Zentrum des Ladens. Man kann sich schon gut vorstellen, wie das mal werden soll.

In der kleinen Teeküche putzt A. und freut sich, dass sich das Mitarbeiterteam hier zurückziehen kann. „Ein Herd fehlt“, meint sie. „Aber dafür gibt es ja eine Mikrowelle.“ So kommen auch die Mitarbeiter nicht zu kurz, denn auch die Toilettenanlagen verdienen absolut das Prädikat „hochwertig“.

Das gleiche gilt für die Ladeneinrichtung. Ja, ein paar Gebrauchsspuren sind zu sehen, aber hier kommt man nicht in einen „Ramsch-Laden“. A. erklärt mir, was noch alles angebracht werden soll. „An die Säulen sollen noch Spiegel“. Auch ein paar Infos über die Stiftung seien vorgesehen.  Ja, es gehe ja nicht in erster Linie darum, hier Profit zu machen, sondern das Motto der Stiftung umzusetzen. „Wir helfen Menschen“, das steht über der Arbeit des Leuchtturms.

Vor dem Laden steht ein älteres Ehepaar und schaut interessiert herein. „wir haben schon in der Offerstraße Kleider abgegeben, wir werden hierher auch welche bringen. Das ist ja total schön hier.“  Mitarbeiterin G. ist entzückt und hat das Ehepaar gerade herzlich willkommen geheißen.  Ein Smalltalk vor dem Eingang, das gehört dazu. Vor zwei Minuten stand sie selbst noch ganz oben auf der Leiter, den Putzlappen in der Hand. Aber dann ist Zeit für den Menschen da – ja, so soll es hier sein.

Das Team fiebert schon der Eröffnung entgegen. Vorher ist aber noch einiges zu tun, alles geschieht ehrenamtlich. Da werden durchaus noch ein paar helfende Hände benötigt.

„Nur noch sechs Tage…“ steht an einem Shop direkt gegenüber, der fast zeitgleich schließt und wieder in die Fußgängerzone umzieht. Man darf gespannt sein, wie die Velberter die „Jacke wie Hose“ in der Stadtgalerie annehmen. Vielleicht wird es in der Galerie ein echter Leuchtturm, nachdem die meisten anderen Lichter inzwischen ausgegangen sind…

Frank Uphoff

Zum Hintergrund: In der Stiftung Leuchtturm bündelt die Velberter CGV ihre sozialen Aktivitäten.  GEMEINSAM können wir diese Arbeit weiterhin zum Gelingen bringen. Wer es auf dem Herzen hat, die Stiftung hierbei auch finanziell zu unterstützen, der ist herzlich eingeladen hierfür zu spenden.  Stiftung Leuchtturm | Bank für Kirche und Diakonie | IBAN DE47 3506 0190 1014 7790 15

Original erschien der Artikel von mit auf der Seite cgvelbert.de. Dort ist auch ein Fotoalbum verlinkt.

Große Resonanz bei der Eröffnung

„Zwischen Erfolg und Verfolgung – Jüdische Stars im deutschen Sport bis 1933 und danach“ – Ausstellung im Forum Velbert ist eröffnet

„Wer hätte gedacht, dass es möglich wäre, die Ausstellung „Zwischen Erfolg und Verfolgung“ während des „historischen Sportsommers“ in das beschauliche Velbert zu holen?

Gisbert Punsmann, Initiator des Velberter Bündnisses „Aktiv gegen Antisemitismus“, ist begeistert, dass es geklappt hat. Diese Ausstellung zeige jüdische Stars im deutschen Sport zwischen 1933 und danach, führt er ein. Velberts Bürgermeister Dirk Lukrafka freut sich ebenso, dass die Ausstellung in der „guten Stube Velberts“, dem neugestalteten Forum, Station gemacht hat. Dr. Henry Wahlig, Leiter des Kultur- und Veranstaltungsprogramms des Deutschen Fußballmuseums in Dortmund, ist extra nach Velbert gekommen, um die 43. Station dieser beeindruckenden Ausstellung mit zu eröffnen.

Aber schön der Reihe nach.

Etwa 60 Gäste sind an diesem Dienstagabend, Anfang Juli, zur Eröffnung der Ausstellung in den Saal Corby in das Velberter Forum gekommen. Gisbert Punsmann, hauptberuflich als Pastoralreferent in der Katholischen Kirchegemeinde St. Michael und Paulus tätig, hatte die Ausstellung vor einigen Jahren in Dorsten persönlich zu Gesicht bekommen und war überzeugt: „Die brauchen wir unbedingt in Velbert!“ Er hatte den Impuls in das Kernteam des Velberter Bündnisses „Aktiv gegen Antisemitismus“ gegeben, zu dem neben Helena Latz, ehem. Integrationsbeauftragte der Stadt Velbert (jetzt in der Aufgabe der Seniorenbeauftragten) und Frank Uphoff, Pastor in der Christus Gemeinde Velbert, gehört.

In sorgfältiger Kleinarbeit hatte das Kernteam die Ausstellung vorbereitet. Dazu war es notwendig, Partner und Förderer zu finden, um die Ausstellung in Velbert zu realisieren.

Zur Begrüßung der Gäste zeigt Punsmann auf, wie wichtig es ist, das Thema „Antisemitismus“ ständig präsent zu halten. Dabei geht er auch auf vergangene Veranstaltungen des Bündnisses ein, wie beispielsweise die Ausstellung 2023 „Du Jude“ oder den Gedenkgang zum 9.November 2023, der auf große Resonanz und Beteiligung gestoßen war.  

Anhand eigener Erfahrung betont und sensibilisiert er, bei zunehmenden antisemitischen Vorfällen in unserem Land (wobei er besonders die Vorfälle in den Universitäten herausstreicht), nicht das Herz gegenüber bestimmten Mitbürgern zu verschließen, sondern den Dialog über die anstehenden Themen zu suchen.

„Dazu soll diese Ausstellung wiederum beitragen“, bringt er es auf den Punkt.

Bürgermeister Dirk Lukrafka betont, dass es für Velbert eine große Ehre sei, die Ausstellung „Zwischen Erfolg und Verfolgung“ hier zu haben – gerade zu dieser Zeit, wo die Fußball-EM in vollen Zügen laufe und die Olympischen Spiele vor der Tür stehen würden. „Wir können die Vergangenheit nicht ändern. Es liegt aber an uns, sie im Blick zu behalten und sich bewusst über die Verantwortung für die gemeinsame Zukunft zu sein – eine Zukunft, in der jeder Mensch SEIN darf und sich mit seinen Fähigkeiten in die Gesellschaft einbringen kann; eine Zukunft, die verbindet und nicht trennt“, so der Bürgermeister weiter.

Dr. Henry Wahlig, der die Ausstellung gemeinsam mit anderen Kollegen konzipiert hat, geht auf die Motivation der Macher der ein. „Wenn die Menschen nicht ins Museum kommen, muss das Museum zu den Menschen kommen“, so der promovierte Sporthistoriker. Es gehe darum, die Vergangenheit nicht zu vergessen, Konsequenzen daraus zu ziehen und heute warnend die Stimme zu erheben, damit „Nie wieder ist jetzt“ nicht nur eine leere Worthülse sei. „Fast jeder deutsche Sportverein hat mit antisemitischen Vorfällen in seiner Vergangenheit zu tun“, konstatiert er. Damals haben die Vereine schon angefangen jüdische Mitglieder auszuschließen, bevor dies noch von Seiten des NS-Regimes gefordert gewesen sei.

Und so skizziert er detailreich und lebendig unter großer Anteilnahme der Eröffnungsbesucher, wie die gezeigten Sportler auf der einen Seite Erfolg gehabt hätten, auf der anderen Seite im NS-Staat als Jüdinnen und Juden ausgegrenzt, entrechtet zur Flucht gedrängt und ermordet wurden – und von den Nazis zu Propagandazwecken missbraucht worden seien.

Auf zwei Ebenen des Forums sind 15 großformatige skulpturale Präsentationen ausgestellt, die den bedeutenden Anteil jüdischer Athletinnen und Athleten an der Entwicklung des modernen deutschen Sports in Deutschland gehabt haben.  

Helena Latz führt die Besucher in die Velberter Sportgeschichte ein. Sie nennt vier Namen, die aus der Velberter Sportgeschichte stammen. „Bitte merken Sie sich die Namen dieser Menschen, die in Velbert ausgegrenzt und misshandelt wurden.“ Mit Hilfe des Historikers Wilfried Schmidt sei es gelungen, zwei zusätzliche Tafeln mit Material der Velberter Sportgeschichte zu erstellen. Sie lädt die Besucher zu Führungen durch die Ausstellung ein, die während des Monats Juli bei ihr gebucht werden könnten. „Es gibt aber nur noch wenige freie Termine“, mahnt sie zur Eile.

Gisbert Punsmann dankt allen Förderern und Kooperationspartnern, die die Ausstellung in Velbert ermöglicht haben. Besonders erwähnt er das Kreisintegrationszentrum des Kreises Mettmann, das im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben“ die Realisierung der Ausstellung und des Rahmenprogramms im Wesentlichen gefördert hat.

Zum Abschluss des Eröffnungsabends begleiten zahlreiche Besucher Dr. Wahlig auf seinem Weg durch die Ausstellung. Seine detailreichen und tiefsinnigen Ausführungen zu den einzelnen Exponaten halten die Besucher lange in Bann, so dass sich der Abend im Forum noch lange hinzieht.

Man darf der Ausstellung in Velbert große Resonanz und Interesse wünschen.

Frank Uphoff

Im Original erschien der Artikel von mit auf der Seite aktiv-gegen-antisemitismus.net. Dort ist auch ein Fotoalbum zu finden.

In Nübbel ist es gut zu leben

Viele Erinnerungen verbinden uns als Familie mit der Rosenstraße 1 in Nübbel. Christel und Günter Uphoff haben hier 62 Jahre gelebt. Jetzt ist die Zeit gekommen, dass wir es loslassen müssen.

Das Haus wurde im Jahr 1962 durch eine Baufirma errichtet. Die damalige Wohnfläche betrug 141 m².

Im Jahr 1977 wurde das Haus einen geschickt integrierten Anbau großzügig um weitere 88,8 m² erweitert.

Die Zimmerzahl beträgt 9 bzw 11 Wohnräume, je nach Zählung, zwei Räume sind miteinander kombiniert. Dazu kommen zwei Küchen, zwei Bäder, drei Kellerräume und zwei Garagen.

Die gesamte Wohnfläche beträgt 236,94 m². Die gesamte Nutzfläche mit Fluren und Kellern beträgt 268,55 m². Zuzüglich Garagen, Terassen Balkon und Lager sind es 333,53 m².

Wenn du weitere Infos haben möchtest, dann schicke Frank einfach eine WhatsApp unter 0*1*6*0**9+0+8+7+0+0+0+0. Die Sonderzeichen lässt du einfach weg.

Wir haben zusätzlich noch eine geschütze Internetseite mit vielen Fotos erstellt.
Das Passwort dafür geben wir gerne an ernsthafte Interessenten heraus.

Galerie Erster Eindruck

Alle Aufnahmen entstanden Ende März 2024. Der Vegetationsstand hat sich in der Zwischenzeit natürlich geändert.


Entscheidung auf dem Bio-Bauernhof

Über Pfingsten 2024 waren Petra und Frank als Camppastoren auf dem Pfingstcamp der Royal Rangers – Christliche Pfadfinder. Frank hat dazu einen Bericht verfasst.

Wenn zwischen freilaufenden Bio-Hühnern, dem Eierverkaufsautomat, dem Misthaufen, und dem Heuboden über 130 Pfandfinder und Mitarbeiter wuseln, ihre Khoten, Jurten und Feuerstellen aufbauen – dann ist Pfingstcamp angesagt. Apropos Heuboden, der Jump von den Heuballen oder das Verstecken in den Lücken, unter den wachsamen Augen der Mitarbeiter, waren eindeutig vielgenutzte Highlights des Camps.

Zwar ist die Zeit über das Pfingstwochenende eigentlich für ein Camp zu kurz, aber die Mitarbeiterteams der Stämme 23 aus Velbert und 284 aus Hagen und Wuppertal hatten sich zusammengetan und alles gegeben, um gemeinsam ihren „Rangers“ ein Highlight zu bieten

Ein Bio-Bauer macht es möglich, sein Hof bietet eine unkonventionelle Infrastruktur, die die Pfadfinder lieben. Und sein weites Herz und der starke Traktor, der die vollbepackten Materialanhänger den steilen Hang hochzieht, machen es möglich, dass das Plateau auf dem „Berg“ neben seinem Hof Standplatz für eine kleine Campstadt mit Apellplatz und Ratslagerfeuer wird. Malerisch ist der Blick in jede Richtung, nicht nur am Abend.

[Den ganzen Artikel auf CG Velbert lesen]

Besuch in Malawi

Frank war Anfang April zu einer Missionsreise nach Malawi unterwegs. Kurz darauf berichtete er bei den Senioren der CG Velbert über seine Reise.

Hier ist der Reisebericht im Telegramstil wiedergegeben.

Velbert gedenkt der Pogromnacht

Gedenken an die Pogromnacht 1938 – in diesem Jahr mit einem stillen Gendenkgang in Velbert-Mitte mit über 200 Teilnehmende

Zum Fotoalbum der Aktion vom 09.11.2023

Über 200 Menschen versammelten sich am 9. November, dem Tag des Gedenkens an die Pogromnacht 1938, am Moltkeplatz, um an einem stillen Gedenkgang teilzunehmen. Organisiert wurde dieser vom Velberter Bündnis “Aktiv gegen Antisemitismus“ in Kooperation mit dem Bürgermeisterbüro der Stadt Velbert.

Video vom Gedenkgang – Pressestelle der Stadt Velbert

Begleitet vom Rabbiner der Jüdischen Kultusgemeinde Wuppertal, Chaim Kornblum, gingen die Teilnehmenden mit Bannern und Lichtern in den Händen zunächst zum Alten Jüdischen Friedhof Am Nordpark. Nach Einbruch der Abenddämmerung erinnerte Kornblum dort mit einem Gebet an Jüdinnen und Juden, die während der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, ermordet, deportiert und in den Suizid getrieben wurden. Vom Friedhof aus wurde der Gedenkgang entlang einiger Stolpersteine, die jüdischen Bürgern und ihren Familien gewidmet sind, fortgesetzt. An den Stolpersteinen referierten Dascha Gladcenko und Paul Kober (Schüler der Gesamtschule Velbert-Mitte) aus den Biographien von Jakob Schkoll, Hermann und Josef Neuberger, Heinrich Salomon, Adolf und Berta Goldschmidt und Helmut Frank, gefolgt von einem Moment des Innehaltens als Zeichen dessen, dass ihre Geschichten und das ihnen zugefügte Leid auch heute nicht in Vergessenheit geraten sind. Beim Läuten der Glocken in der Alten Kirche kamen die Aktionsteilnehmenden schließlich auf dem Platz Am Offers an. Der Bürgermeister der Stadt Velbert, Dirk Lukrafka, und die stellvertretende Bürgermeisterin, Dr. Esther Kanschat, legten für die Opfer der NS-Zeit einen Kranz nieder. Daraufhin wurden mehrere Ansprachen gehalten.

Die Mitglieder des Velberter Bündnisses „Aktiv gegen Antisemitismus“ verknüpften die Vergangenheit mit den gegenwärtigen Ereignissen im Nahen Osten und dem damit einhergehenden Anstieg von Anfeindungen gegenüber Jüdinnen und Juden. Sie bekundeten die Verurteilung jeglichen Ausdrucks von Antisemitismus und sicherten zu, ihre Arbeit fortzusetzen – als Solidarität mit Jüdinnen und Juden und mit Menschen, die sich für eine demokratische Version ihrer Gesellschaft einsetzen. Bürgermeister Lukrafka rief Bürgerinnen und Bürger zur Zivilcourage gegen Antisemitismus auf und betonte, dass ein Wegschauen oder ein Zuschauen, ohne etwas dagegen zu unternehmen, für die Betroffenen besonders schwerwiegende Folgen habe.

Den Höhepunkt der Aktion bildete die Lichtinstallation in Form eines Davidsterns aus Kerzen, die angesichts starker Windverhältnisse und des anfangenden Regens an dem Abend für einen Moment nicht umsetzbar zu sein schien. Doch als die Teilnehmenden eine Schutzwand um den auf dem Boden aufgetragenen Davidstern bildeten und die Kerzen entsprechend aufstellten, erlebten sie, wie der Stern dank ihrer gemeinsamen Anstrengung und ihres Willens in einem warmen Licht trotz aller Hindernisse aufleuchtete – geschützt vor unfreundlichen Windböen und durchdringender Kälte.

Das Organisationsteam der Aktion dankt allen Unterstützerinnen und Unterstützern – den Technischen Betrieben Velbert, der Polizei und dem Ordnungsamt – für ihren wertvollen Einsatz bei der Umsetzung des Vorhabens, aber vor allem all den Menschen, die sich an dem Abend auf den Weg gemacht haben – aus Solidarität mit Jüdinnen und Juden, gegen Rassismus und Antisemitismus.

Zum Fotoalbum der Aktion vom 09.11.2023

Ausstellung „Du Jude“ in Velbert – Sept 23

Vom 01. bis 29.09.23 war die Ausstellung „Du Jude“ in Velbert zu Gast. 29 Tage hatten die Velberter Gelegenheit, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Diese Ausstellung wurde durch markante Vorträge begleitet.

In der Mitte der Ausstellungswochen besuchte Kerstin Griese, MdB und Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Arbeit und Soziales die Ausstellung.

Einen Beitrag dazu habe ich auf unserer Homepage vom Velberter Bündnis Aktiv gegen Antisemitismus, in dessen Kerteam ich mich engagiere, veröffentlicht.

Helena, Gisbert und ich bilden das Kernteam, das die Ausstellung organisiert hat.

Welch eine BFP-Konferenz…!

In der vergangenen Woche war eine kleine Delegation der Gemeindeleitung und auch persönliche BFP-Mitglieder aus der CG Velbert auf der 128. Bundeskonferenz des Bundes Freikirchlicher Pfingstgemeinden. Für die, die noch neu bei uns sind: Der BFP ist unser Gemeindebund.

Über 1700 Delegierte und Gäste waren nach Willingen in das Sauerland-Stern-Hotel gekommen. Es war die bestbesuchte Konferenz des BFP, die es jemals gegeben hat.

Die geistlichen Impulse der Gottesdienste, Konferenzsessions, der Vorkonferenz und der Workshops waren stark und eine starke geistliche Atmosphäre war spürbar. Unser neuer Präses, Pastor Friedhelm Holthuis und sein 1. Vizepräses, Pastor Andreas Sommer führten souverän und inspirierend durch die Konferenz.

Am ersten Konferenzabend gab es einige prophetische Zeichenhandlungen durch unseren Präses, die die Fokussierung des BFP auf Gemeinde-Neugründung und auf Förderung von neuen Leitern zeigte. Auch zeigte er das größere Bild durch die Vernetzung mit der weltweiten Aktion MM33 auf, in deren Rahmen die Weltgemeinschaft der „Assemblies-of-God“-Gemeinden von jetzt knapp 400.000 auf dann 1 Million im Jahr 2033 wachsen soll.

Für den BFP bedeutet das als Ziel, was mit den Regionalleitern im Glauben abgesteckt wurde, weitere 513 neue Gemeinden bis zum Jahr 2033. Für BFP-Global (das ist inzwischen unsere weltweite Struktur) werden als Ziel knapp 2000 neue Gemeinden gesteckt.

Das bedeutet aber auch, dass bis dahin 1000 neue Leiter nötig sind (Pastoren, Gemeindeleiter, …), um diese Aufgabe zu erfüllen.

Zwischenziel bereits erreicht.

Im geschäftlichen Teil am Nachmittag wurden 20 Gemeinden vorgestellt, die Anfang September durch das Präsidium des Bundes aufgenommen wurden. Damit setzt sich das Wachstum des Bundes fort. Mit der Bundeskonferenz 2023 gehören damit 942 Gemeinden zum BFP.

Unerwartet war für viele der Stimmberechtigten der Einsatz von Konfetti – ein Novum auf einer Bundeskonferenz. Anlass war, dass in den letzten zehn Jahren 200 neue Gemeinden gegründet wurden. 2013 hatte die Bundesleitung sich festgelegt, bis 2025 in Deutschland 200 neue Gemeinden zu gründen. Das dieses Ziel bereits im Juli dieses Jahres erreicht wurde, war Grund zur besonderen Freude. Dabei wird der BFP aber nicht stehen bleiben. Gemeindegründung wird weiterhin als hohe Priorität auf der Agenda sein.

Weitere Informationen über die Konferenz finden sich hier: bfp-aktuell.de

Novembernächte erschienen

Letzte Woche ist er im Brunnen-Verlag erschienen: Novembernächte, der zweite historische Roman unserer Tochter Sylvia B.Barron.

Spannend und kribbelnd bis zur letzten Seite, voller Romantik, herzberührende Momente, tolle historische Einsichten in eine wilde Zeit von Deutschland (1918), tiefsinnige Auseinandersetzungen mit konträren politischen Haltungen und authentischen Glaubensfragen. Man wird mit auf eine bewegende Reise genommen.

Überall da erhältlich, wo es Bücher gibt. Weitere Infos und signierte Exemplare kann man bei Sylvia direkt bekommen https://sylvia-barron.de/ oder für unsere Freunde im BFP auf der BuKo im Konferenz-Bookstore.

„Nein, zum Kirchentagsfan bin ich nicht geworden“

Nein, es war nicht mein erster Besuch auf dem Kirchentag. Aber diesmal war ich eingeladen, das „Zentrum Ökumene“ als Teil des Projektleitungsteam mit zu gestalten. Beim unserem Podium „Apokalypse now“ ging es darum, wie Christen über die Endzeit denken, bei dem von mir verantworteten Gebet am Morgen konnte ich frei pfingstkirchlich geprägte Akzente setzen.

Nein, zum Kirchentagsfan bin ich keineswegs geworden, ist er doch auch Plattform für vielfältige Themen und Interessen, bei denen sich durchaus meine Nackenhaare kräuseln. Aber ich hatte in Nürnberg Freiraum, mir wichtige Impulse im überschaubaren Rahmen zu platzieren. Und man spürt, dass Ökumene zunehmend multi- und nicht nur bilateral verstanden wird und auch die HKKs („hierzulande kleinen Kirchen“, wie ACK-Vorsitzender Erzpriester Miron gerne sagt), ernsthaft mit ihrem Beitrag gefragt und gewünscht sind. Dies ist nicht zuletzt den intensiven Bemühungen der ACK-D zu verdanken! Und hier wiederum spielen Beziehungen, die während meiner 10-jährigen Zeit als Delegierter des BFP in der ACK gewachsen sind, eine wesentliche Rolle.

Und hautnah im Hintergrund zu erleben, mit wieviel Ringen und Mühen so ein Großereignis vorbereitet wird, erweitert den Horizont, auch wenn das Korsett sich für die Gestalter manchmal eng anfühlt – auch für die Landeskirchler. Schön auch zu sehen, wie es im Zentrum am Jakobsplatz gelang, die (freikirchlichen) internationalen Gemeinden, vor allem aus dem Nürnberger Raum, in die Gestaltung der Tagesgebete mit einzubeziehen, wobei „Konfession“ da auch nicht die wichtigste Rolle spielt.

Von den politischen Diskussionen, über die die Tagesthemen aus Nürnberg berichteten, habe ich vor Ort herzlich wenig mitbekommen. Aber auf offene Menschen zu stoßen, mit ihnen tiefgehend zu reden und auch zu beten, mit anderen Verantwortlichen im Gespräch zu sein, ihre Sicht- und Denkweise zu reflektieren und meine einzubringen – dafür hat sich mein Engagement auf dem Kirchentag allemal gelohnt.

Hinweis: Dieser Beitrag wurde von mir für das Nachrichtenmagazin IDEA geschrieben und dort auch erstveröffentlicht.

https://www.idea.de/artikel/zum-kirchentagsfan-bin-ich-nicht-geworden