Die „loser“ von Nazareth

Bist du auch ein „loser“? Ich verstehe, ich bin wohl einer, wenn ich der Botschaft direkt vor der „Verkündigungskirche“  in Nazareth Glauben schenken darf.

Nazareth liegt eigentlich malerisch. Unser Mietwagen hat die PS nicht sehr üppig unter der Haube, so „schnauft“ er ganz schön, um in die Heimatstadt von Jesus auf den Berg zu kommen. Wie gut, wer damals einen Esel gehabt hat. Etliche Orte liegen in diesem Land oben auf einem Berg. Das gilt für Jerusalem – und auch Nazareth. Von Nazareth ins Land hinein ist es ein einfacher Weg, da es „bergab“ geht. Auf der einen Seite in die Jesreel-Ebene, auf der anderen Seite nach Kana. Natürlich wird hier das erste Wunder Jesu ausreichend mit Hinweisschildern bedacht – und mit Souvenirläden.  Wer zu Jesu Zeiten nach Nazareth ging, der musste recht gut zu Fuß unterwegs sein…

„Was kann aus Nazareth schon Gutes kommen“, hat man ja über Jesus gesagt. Und heute?

Nazareth ist überwiegend arabisch geprägt. An den Ladenschildern ist das eindeutig zu erkennen. Dass es in der Verkündigungskirche, der „christlichen Hauptattraktion“ von Nazareth, mehr um Maria, als um Jesus geht, stört mich auch. Die Glocken klingen trotzdem gut und eignen sich für ein kleines Video. Den Muslimen aber ist die christliche Präsenz in der Stadt grundsätzlich ein Dorn im Auge. Unterhalb der Verkündigungskirche sollte eine zentrale Moschee gebaut werden. Dort gibt es heute ein übergroßes Schild (Foto bitte durch Klick vergrößern!), das neben einer kleinen (eher symbolischen) Mini-Moschee aufgestellt ist.

Verlierer – wer nicht dem Islam anhängt. „Depp“ ist auch eine mögliche Übersetzung für „loser“. Provokant. Direkt vor einer „christlichen Gedenkstätte“. Man stelle sich vor, selbiges würde vor einer muslimischen Gedenkstätte geschehen… Das Chaos wäre perfekt.

Man muss den Hintergrund des Konfliktes wissen: Hier stand einstmals eine staatliche Schule, die von einer kommunistischen Mehrheit im Stadtrat vor der Jahrtausendwende zum Abriss freigegeben wurde. Unter dem Druck der Muslime genehmigte die israelische Regierung zunächst den Bau einer Moschee an dieser Stelle.

Jetzt steht an dieser Stelle eine „Mini-Moschee – und das Schild. Überall im Land wird einem bewusst, wie sensibel das „Gleichgewicht“ der Religionen ist. Dieses Land gut zu regieren, ist ein Meisterstück, unabhängig von der Frage der palästinensischen Autonomiegebiete.  Beten wir für Weisheit für die Regierung von Israel!

Mein Gebet für die Moslems gerade jetzt während des Ramadans ist, dass sie eine Offenbarung über Jesus bekommen und erkennen, wann man wirklich ein „loser“ ist…

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