1027 für EINEN oder: Was ist denn ein Menschenleben wert?

Gilad Schalit ist frei. Hoch gingen die Diskussionen darüber, ob es gerechtfertigt ist, für einen Gefangenen 1027 Gefangene, teilweise an Anschlägen beteiligte Personen, auszutauschen.

Die Freilassung hat mich in dieser Woche sehr berührt, weil wir während unseres Aufenthalts in Jerusalem fast täglich am ‚Informationsstand Gilad‘ vorbeigekommen sind. Eltern und Aktivisten hatten sich ganz in der Nähe des Hauses des Ministerpräsidenten positioniert, um Druck zu machen. ‚Gilad is alive‘, das war die Botschaft, die sie mit den gelben Bändern markiert haben. Noch heute habe ich so ein gelbes Band in der Seitentasche meines Rucksacks. In meinem Blog habe ich im August über den freien Stuhl für Gilad geschrieben. Damals war er 1860 Tage in Haft, nach 1941 wurde er nun schlussendlich freigelassen.

Innenpolitisch war die israelische Regierung enorm unter Druck. Das erklärt unter anderem, warum sie so einer hohen Anzahl von Austauschpersonen zugestimmt hat bzw. zustimmen musste. Bei Verwandten von Opfern der jetzt Freigelassenen hat das natürlich keine Freude ausgelöst. In diesem Moment hätte ich nicht in der politischen Verantwortung sein wollen…

Die Presse hat dieses Ereignis weitreichend kommentiert. Im Newsletter von ‚Vision für Israel‘ hieß es dieser Tage: Die Freilassung Gilad Schalits hat die Aufmerksamkeit der ganzen Welt erregt. Araber haben das soziale Netzwerk Twitter benutzt, um ihre Eindrücke dazu auszutauschen. Der israelische Fernsehsender Channel 10 News präsentierte einige der Twitter-Meldungen. Viele arabische Bürger fragten sich wie wenig Wert sie für ihre Regierung haben – im Vergleich zu dem, was Israel bereit war zu geben, um einen seiner Bürger freizubekommen. „Ich habe etwas zu sagen, dass euch wahrscheinlich nicht gefallen wird, aber ich sage es trotzdem: Die Israelis haben 1.000 palästinensische Flüchtlinge gegen einen Israeli ausgetauscht“, so ein Syrer, „Ich bin einfach eifersüchtig auf deren Regierung, weil sie sich um ihre Bürger kümmert. Ihre Regierung ist bereit, den höchsten Preis für einen ihrer Bürger zu zahlen. Unsere Regierung dagegen tötet uns, als wären wir Tiere. (INN)

Was ist denn ein Leben wert? Während unseres Aufenthalts in Israel haben wir immer wieder sehen dürfen, wie wertvoll ein Menschenleben in den Augen der Israelis geachtet wird. Ein Menschenleben ist enorm wertvoll – das ist ein Gedanke, der göttlicher Natur ist.

Gott hat dein Leben so wertgeachtet, dass er Jesus, seinen eingeborenen Sohn für dich gegeben hat. Das ist die wertvollste aller Gaben. Es war ihm kein Einsatz zu groß, um dir den Weg der Rettung zu öffnen.

Es ist gut, ihm dafür einfach zu danken.

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