Ostern neu erleben

Impulse für die Ostertage 2023

[CGV | Ostern neu erleben | Gründonnerstagabend] Am Vorabend von Karfreitag feiert Jesus mit seinen Jüngern das Passah- und das Abendmahl. Jesus sagt, dass er sich nach seinen Jüngern GESEHNT hat. (Lukas 22,15). | Die Arbeitswoche liegt (vermutlich) hinter dir. Du kannst dich auf Ostern vorbereiten. Jesus SEHNT sich nach dir, dass du Zeit für ihn nimmst. Wenn du Ostern neu erleben willst, triff die Entscheidung genau das zu tun. Wie? | Stille – einen Bibelabschnitt lesen – einen kleinen Gebetspaziergang – ein gutes geistliches Buch (Ich lese gerade Überrascht von LIEBE) – Lobpreis hören und mitsingen – … | Ich wünsche dir einen starken Start in das lange Osterwochenende!


[CGV | Ostern neu erleben | Karfreitagmorgen] Was kann in einer Nacht am Lagerfeuer so alles passieren? Nicht nur bei den Royal Rangers. Der gestern Abend noch so starke und selbstsichere Petrus verleugnet Jesus. Dreimal. Sagt, dass er ihn nicht kennen würde. Verflucht sich. Lügt. Kein guter Start in den Tag. | Jesus hat gestern Abend präventiv für ihn GEBETET, dass sein Glaube nicht aufhören möge. (Lukas 22,32) | Jesus sieht deine Stärke, aber auch deine schwachen Momente. Jesus verwendet sich für dich (Römer 8,34). Heute. Auch wenn dir dein Teil nicht so gut gelingen sollte. Ostern neu erleben heißt, dass Gott dich zuerst geliebt hat, bevor du überhaupt die Idee dazu bekommen hast. Weil du zuerst geliebt bist, kannst du auch lieben. | Obwohl es draußen noch dunkel ist und regnet, singt bei uns auf dem Dach schon fröhlich ein Vogel. Er hat Vision für diesen Tag. Du auch?


[CGV | Ostern neu erleben | Karfreitag gegen 15 Uhr] Der Mittag an diesem Tag in Jerusalem ist einfach dramatisch und überaus turbulent. Finsternis, Erdbeben, der Vorhang im Tempel zerreißt, … . Es ist vollbracht , ruft Jesus aus. Der Hauptmann, der die Kreuzigung beaufsichtig, ist überführt: Unschuldig, wahrhaftig Gottes Sohn! Das bedeutungsvollste Ereignis der Menschheitsgeschichte nimmt seinen Lauf. Ein Detail hat mich berührt: Aber die Freunde von Jesus, (…) schauten aus einiger Entfernung zu. Lukas 23, 49 (NLB) | Wenn du Ostern neu erleben willst, darfst du nicht nur aus der Ferne zuschauen. Komm direkt zum Kreuz. Jesus wartet auf dich.


[CGV | Ostern neu erleben | Karfreitagabend] Jesus starb am Kreuz – für dich! Hätte es keinen einfacheren Weg zum Frieden, zur Versöhnung gegeben? Schöne Worte? Verhandlungen? Nein, Jesus hat Frieden gemacht durch das Blut seines Kreuzes (Kolosser 1,20), wie es der Apostel Paulus ausdrückt. Das haben wir heute Abend genauer betrachtet, was durch das Blut bewirkt wird. Für manchen eine eher ungewöhnliche Botschaft, aber sie enthält so viel Kraft. Du bist geliebt. Christus gab sich für dich – aus Liebe. Das motiviert uns, das treibt uns an. | Im Abendmahl haben wir das heute gefeiert. Über 100 (!) waren wir heute im mega-vollen Koinonia-Saal. Hier kannst du die Bibelstellen von heute Abend nochmal nachlesen oder nachbeten. https://cgvelbert.de/files/db01.pdf Auch sie können dir helfen, Ostern neu zu erleben!


[CGV | Ostern neu erleben | Karsamstag] Vielleicht war die Stimmung in Jerusalem am Karsamstag auch etwas nebelig, so wie heute in Velbert. Schon damals gab es Menschen, die mutig gehandelt haben. Da war das angesehene Ratsmitglied Josef von Arimathia, der allen Bedenken zum Trotz sein Familiengrab für Jesus zur Verfügung stellte. Ganz neu fertiggestellt, sagt die Bibel in einer Randbemerkung (Lukas 23,53). Das Beste für Jesus! Ob er wohl wusste, dass das nur vorübergehend genutzt werden musste? Vielleicht ja, denn er wartete auf das Kommen des Reiches Gottes (V51). Er hatte hatte Hoffnung. Mutig stellte er sich gegen die Entscheidung der Mehrheit im sog. Hohen Rat. | Hast du zu Ostern auch Mut, Kante zu zeigen? Heute Vormittag hatten mehr als 20 Leute aus der CGV das, die Ostern in the city umgesetzt haben und die Osterbotschaft in die Stadt Velbert getragen haben. Nicht nur äußerlich brach um 11 Uhr die Sonne durch den Nebel. Es war ein starker Morgen, wussten viele vom Team übereinstimmend zu berichten.

„Nein, die meisten Evangelikalen gehen nicht zu sorglos mit Corona um“

„Nein, (die meisten) Evangelikalen gehen nicht zu sorglos mit Corona um.“ Das ist das Fazit von Frank Uphoff, Vizepräses des Bundes Freikirchlicher Pfingstgemeinden, in einem Beitrag für die Evangelische Nachrichtenagentur IDEA. Unter der Rubrik „Pro & Kontra“ gab er seinen Beitrag unter der Fragestellung, ob Evangelikale zu sorglos mit der aktuellen Situation umgehen würden.

„Ich fahre viel Bahn. Und ich bin viel in Freikirchen und evangelikalen Kreisen unterwegs. Mein Fazit: In letzteren fühle ich mich sicherer, als bei der Bahnreise: Volle Abteile, kein wirklicher Abstand, langes Sitzen auf engstem Raum, keine Nachverfolgbarkeit…“, schreibt er in seinem Beitrag.

Weiter gehtder auf die im Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden (BFP) in Abstimmung mit der Vereinigung Evangelischer Freikirchen und der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen erarbeiteten dezidierten Konzepte ein, die allen Gemeinden anbefohlen worden seien. Abstand, Hygiene, Mund-Nase-Bedeckung (auch beim Gesang), Dokumentation seien die bekannten Stichworte.

Als besonders vorbildlich habe er in jüngster Zeit in der Umsetzung der Sicherheitskonzepte einige Gemeinden anderer Sprache und Herkunft erlebt, die zeitweilig stark in der Schussline waren.

Bei allen seinen zahlreichen Besuchen in BFP-Gemeinden und evangelikalen Zusammenkünften habe er erlebt, wie die Schutzkonzepte in der Regel penibel umgesetzt werden, Anwesenheitslisten geführt und MN-Bedeckungen getragen werden.  

Kristian Baade, Intensivpfleger und Presbyter der Evangelisch-Lutherischen St.-Martini-Kirchengemeinde Minden hatte in seinem „Pro-Beitrag“ darauf hingewiesen, dass manche Freikirchen Corona-Warnungen ignoriert hätten und es deswegen zu Ausbrüchen gekommen sei.  „Ich verstehe manche Evangelikale nicht, wenn sie Schutzmaßnahmen ablehnen“, konstatiert dieser.

Der komplette Beitrag ist nachzulesen in Ausgabe 42/2020 (Seite 15) von IDEA und es wird über diesen in einem speziellen Artikel online berichtet.

Mein kleines ICE-Handy-Wunder

Neulich, Montag, im ICE von München nach Fulda: Eine richtig coole Story, würde ich im Nachhinein sagen.

Der Zug ist voll, aber ich erwische noch einen guten Platz. Eigentlich, so fällt mir dann in Nürnberg auf, habe ich ja einen reservierten Platz. Ganz unüblich, mache ich sonst nicht. Bei so vielen Tickets kommt man schon mal durcheinander. Aber um den Platz zu nehmen, müsste ich jetzt vier Wagen weiter vorlaufen, das ist mir doch zu umständlich. Also bleibe ich „unreserviert“ sitzen.

Schwerbewaffnet

In Nürnberg steigt ein Polizist zu, schwer bewaffnet, schusssichere Weste. Wir grüßen uns nett. Ja, der Platz mir gegenüber ist selbstverständlich frei. Später bittet er mich, seinen Laptop zu „bewachen“, als er das WC benutzt. Im Gegenzug bewacht er meinen, als mein Kaffee aus München „durch“ ist…  „Ich bin ja für Ihre Sicherheit unterwegs“, lächelt er.

16:50 Uhr: Kurz vor Fulda kommt Andrea aus Augsburg an meinen Platz, sie ist auch bei der CCD-Tagung in der Nähe von Fulda dabei, wir hatten uns per WhatsApp verabredet. Wir reden intensiv miteinander, ich packe meinen Laptop ein, meine Flasche – und ….

17:02 Uhr: Aussteigen und zum ZOB, der Bus geht in wenigen Minuten. An der Bushaltestelle in Fulda will ich nochmal den Fahrplan checken, den ich mir vorher geladen habe. Wo ist mein Handy? Das muss ich im Zug gelassen haben? „Willst du zum Zug zurückgehen oder bei der Bahn fragen?“, schlägt Andrea vor. Nein, das macht nicht viel Sinn, der Zug ist längst weg.  

Stoßgebet aus dem Bus

Ich schicke ein Stoßgebet zum Himmel. Der nette Polizist möge doch auf mein Iphone schauen. Ich versuche dieses von Andreas Handy anzurufen. Es tut sich nichts. Nochmal gebetet. Nochmal angerufen. Dann eine SMS mit der Nummer meiner Frau und der von Andrea an mein Handy geschickt. Im Sperrmodus ist eine SMS bei mir trotzdem sichtbar…

18:00 Uhr: Im Tagungshaus angekommen, nette Begrüßung. Mitempfinden bei den Kollegen, als sie von meinem Missgeschick hören. „Ich habe in so einem Fall bei der Bahn angerufen und das Handy nach etlicher Zeit wiederbekommen, hat mich aber eine nette Bearbeitungsgebührt gekostet“, meint einer der Kollegen.

18:15 Uhr: Andreas Handy, das sie mir geliehen hat, klingelt. Der Polizist aus dem ICE meldet sich, er hat die SMS gesehen. Herr R. ist megafreundlich. Ja, dumm gelaufen. Er habe im Zug rumgefragt, wem das Handy gehöre. Und dann die SMS gesehen. Ob er denn das Handy bei der Bahn abgeben solle? Oder ob er es mit sich nach Hamburg nehmen solle? Er würde am Mittwoch wieder Richtung Süden fahren, vielleicht könnten wir uns ja treffen.

„Himmlische Zeitplanung“

Es ist nicht zu fassen: Am Mittwoch würde er um 10:41 in Fulda aussteigen können und dann mit dem nächsten Zug weiterfahren. Wie cool ist das denn? Genau 1:20 h später geht mein gebuchter Zug von Fulda nach Hannover. Dann, so besprechen wir, könne er mir das Handy persönlich übergeben. Krass.

Ja, und ob er das Handy noch an ein Ladekabel hängen könne, gebe ich noch eins drauf. Dann könnte ich weiter vom Laptop aus WhatsAppen… Ein Kabel hatte er schließlich nicht, aber den Stromsparmodus könne er aktivieren und alle Apps schließen. Ich bin einverstanden.

Am Mittwoch treffen wir uns in Fulda: Und da habe ich es wieder, mein geliebtes Handy. Unversehrt, noch mit Akku-Restlaufzeit, ohne Kosten, die Dankesschokolade dürfe er in Uniform nicht annehmen, das sei doch selbstverständlich, betont er mehrfach. Dann noch ein Selfie, allerdings nicht in Uniform.

Danke

Welch ein geniales Erlebnis. Danke, lieber Herr R. Das war echt klasse!  Und ein Dank nach oben für diese Gebetserhörung!

„Postfaktisch“

Ich finde es ab und zu sehr interessant zu sehen, welches Wort zum „Wort des Jahres“ gewählt wird, weil durch diese Wahl gesellschaftliche Entwicklungen ihren Ausdruck finden. „Postfaktisch“ hat in diesem Jahr das „Rennen“ gemacht. Am Freitag hörte ich davon im Autoradio. Das Wort hatte ich bis dahin noch nicht gehört.

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Also las ich bei Tagesschau.de nach: „Immer größere Bevölkerungsschichten sind in ihrem Widerwillen gegen ‚die da oben‘ bereit, Tatsachen zu ignorieren und sogar offensichtliche Lügen bereitwillig zu akzeptieren“, heißt es in der Begründung. Der Vorsitzende der Gesellschaft, Peter Schlobinski, räumte ein, dass „postfaktisch“ etwas akademisch klinge und noch keinen Eingang in die Umgangssprache gefunden habe. So heißt es auf der Internetseite der Tagesschau. (http://www.tagesschau.de/inland/wort-des-jahres-101.html)

Auf internationaler Ebene, so erfuhr ich weiter, war kurz zuvor das Wort „Post-truth“ durch das „Oxford dictionary“ zum Wort des Jahres 2016 gewählt worden. Das beschreibt den Sachverhalt eigentlich noch genauer. Man bewegt sich „nach“ oder außerhalb der „Wahrheit“.

Dass „Wahrheit“ in den letzten Jahren eine immer geringere Bedeutung bekommen hat, ist sicher vielen schon aufgefallen. Alles scheint relativ geworden zu sein, „Wahrheit“ wird mehr und mehr durch die eigene Sicht der Dinge ersetzt und abgelöst. Die Kommentatoren nehmen weltweit wahr, dass Menschen zunehmend Fakten ignorieren und ihre Entscheidungen anhand eigener subjektiver Maßstäbe treffen. Das wird mit „postfaktisch“ und „post-truth“ ziemlich gut beschrieben.

Gibt es überhaupt „die Wahrheit“? Nein, meinen viele!

Jesus sagt von sich, dass er die „Wahrheit“ ist (Joh. 14,6) und als er vor Pilatus steht, betont er, dass er in die Welt gekommen ist, um für die Wahrheit Zeugnis zu geben. „Jeder, der aus der Wahrheit ist, hört meine Stimme“ (Joh. 18, 37+38). Postwendend stellt Pilatus ihm die Frage, die auch heute viele Menschen bewegt: „Was ist Wahrheit?“.

Jesus lässt Pilatus gegenüber diese Frage weiter unbeantwortet, beantwortet sie aber in seiner eigenen Person. In dem wir an ihn glauben, schließt Wahrheit sich für uns auf.

Wahrheit ist aus meiner Sicht nur durch einen festen Bezugspunkt zu definieren. Worauf beziehe ich meine Werte, Schwerpunkte und Sichtweisen? Wenn ich diesen Bezugspunkt nicht habe, bewege ich mich freischwebend im Raum.

Advent und Weihnachten sagt mir: Jesus ist in diese Welt gekommen, er selbst ist die Wahrheit und gibt Zeugnis für die Wahrheit. Das ist für mich ein fester Bezugspunkt. Wenn ich mein Leben an diesem Bezugspunkt verankere, habe ich einen festen Halt, der mir hilft, auch die „normalen“ Dinge des Lebens gesund, realistisch, ehrlich, offen, unvoreingenommen – und nicht postfaktisch – einzuschätzen.

In diesem Sinne: Einen gesegneten dritten Advent!

Alle Neune …

Verschlammt war er mal wieder, unser kleiner Vorgartenteich, liebevoll nennen wir ihn auch „Öcklsee“.
Also, Gummistiefel raus, und nicht vergessen, die alte Hose anzuziehen, mahnt die beste Ehefrau von allen.

Schnell war der Teich leergepumpt und unsere neun Fische eingefangen – alle einzeln, mit der Hand gefangen, was bei den noch kühlen Temperaturen kein größeres Problem darstellte. Etliche Eimer Schlamm musste ich beseitigen, die Steine mit dem Hochdruckreiniger abspritzen. Nachdem sich die Fische wieder an die neue Wassertemperatur gewöhnt hatten, setzte ich sie wieder ein – auch mit der Hand, und wieder „alle Neune“.

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Am nächsten Morgen schaute ich in das klare Wasser und zählte: Nur acht sind da. „Der helle fehlt“, wusste Petra sofort. Irgendwie fühlte ich mich schlecht. An sich sind mir Fische nicht von großer Bedeutung und Rollmöpse esse ich ganz gerne, aber dass bei der Aktion einer „der unsrigen“ verschwunden sein sollte, war mir doch nicht egal. Gegen alle Katzen der Nachbarschaft hatten wir die Fische bist jetzt erfolgreich verteidigt – und jetzt so etwas?

Leben bedeutet manchmal Stress, nicht nur für die Fische. Da passieren so „verrückte“ Dinge, man wird „umgesetzt“ und fühlt sich von einer „übergroßen Hand“ im normalen Leben und Schlamm gestört. Und trotzdem sind solche „Stresserfahrungen“ wichtig, damit ein höheres Ziel erreicht wird: der gewohnte Schlamm muss weg. Ja, ich weiß, dass ich das „Biotop“ zerstört habe, aber dauerhaft geht es nicht anders.

Das, was wir manchmal bedrohlich empfinden, ist nichts anderes, als die liebevolle Hand des himmlischen Papas, der sich um dich sorgt. „Von allen Seiten umgibst du mich und hältst deine Hand über mir“, weiß schon der Psalmschreiber zu sagen.. Ihm ist es nicht egal, ob „nur acht“ oder „alle neun“ da sind. Jesus geht dem Schaf nach, das offensichtlich fehlt.

Am Mittag kam die Entwarnung: „Alle Neune“ sind da. Der helle hatte sich zwischen den Steinen versteckt. Scheinbar hatte ihn die ganze Reinigungsaktion zu sehr gestresst. Eigentlich war es nur eine Kleinigkeit, aber ich habe ich mich doch gefreut …

Ich wünsche euch allen einen guten und gesegneten Monat April.

Wenn Angst und Unsicherheit zunehmen …

In der ersten Hälfte des Januar 2016 legt sich so etwas wie ein Schleier von Angst und Unsicherheit über unser Land. Nach den Anschlägen in Paris, Istanbul, Jakarta, Burkina Faso nun auch bei uns die Räumung des Münchner Hauptbahnhofs kurz vor Jahreswechsel. Und dann die Silvesternacht in Köln: Vor dem Hauptbahnhof sexuelle Übergriffe, Gewalt, Diebstahl, ausgehend von jungen Männern, die als Flüchtlinge hier sein sollen, so heißt es.

Quelle: http://de.freeimages.com - Dirk Ziegener
Quelle: http://de.freeimages.com – Dirk Ziegener

Fast im Tagestakt kommen Nachrichten über Anschläge und Gewalttaten. Es fällt beinahe schwer, sich alles zu merken. Überall scheint der IS „herumzugeistern“. Auch die bisher so geduldige Bundeskanzlerin reagiert etwas heftiger als sonst. Fast zeitgleich lässt eine andere Meldung aufhorchen: 2015 macht der deutsche Bundeshaushalt „wundersame“ 12 Milliarden (!) Euro Überschuss, trotz Flüchtlingskrise!

Gerechtigkeit und Ordnung
Eines muss klar sein: Die Werte unseres Landes, die uns dazu befähigen, andere willkommen zu heißen, brauchen Achtung und Respekt. Wer hierher kommt und Zuflucht sucht, muss verstehen, wie wir miteinander umgehen. Beispielsweise, dass Frauen keine beliebig zu behandelnden „Objekte“ sind. Wer Unrecht tut, wird dafür entsprechend zur Verantwortung gezogen, egal ob als Deutscher oder als Flüchtling. Hier müssen Politiker und Sicherheitskräfte konsequent und mit Augenmaß vorgehen.

Chancen ergreifen
Aus vielen Orten höre ich von Gemeinden, die sich mit großer Liebe für Flüchtlinge engagieren, ihnen sozial dienen, Gottesdienste mit ihnen halten, Menschen taufen – Wunder Gottes geschehen. Aber auch, dass man keinen Zugang findet, negative Erfahrungen macht, sich völlig hilflos vorkommt.

Meine persönlichen „Kontrast“-Erfahrungen
Ich erlebe im Dezember und Januar, dass ich mit etlichen Menschen beten kann, die mit großer Freude und Leichtigkeit ihr Leben Jesus anvertrauen. Fast alle aus muslimischem Hintergrund, und hier besonders Iraner. Verschiedene Leute, die zu uns in die Gemeinde gekommen sind und Jesus angenommen haben, oder über das Internet die gute Nachricht gehört und angenommen haben. Das erfüllt mich mit großer Freude. Viele wollte ich gerne namentlich nennen, kann es aber nicht tun.

Und nun?
Ich bin fragend, denn Meinungen bedrängen mich. Kann ich wirklich allen Nachrichten glauben? Terror und Angst auf der einen Seite, Bekehrungen und Wunder auf der anderen. Krasser geht es kaum. Ich muss mich selbst „sortieren“, um nicht im aktuellen Meinungsstrudel unterzugehen. Mir gelingt das so:

  • Flüchtlinge, sind keine „Massen“ sondern Individuen, die Gott liebt.
  • Ich nutze Gelegenheiten tatkräftig, so, wie sie sich mir bieten und lamentiere nicht über die „Krise“.
  • Sich finanziell einzusetzen, individuell und auch als Nation, scheint immer noch mit Segen verbunden zu sein.
  • Ich erhebe mich nicht über Politiker, sondern bete für sie. Sie brauchen Mut, Weisheit und Weitblick. Konkrete, tragfähige Lösungen werden gebraucht.
  • Ich „hänge mein Fähnchen“ nicht nach dem Wind der Meinung, biblische Werte bestimmen langfristig meine Position anderen gegenüber.
  • Ich bin bereit, meine Haltung immer wieder zu überdenken, notfalls zu korrigieren.

Wassertropfen an der Kletterrose

Samstagmorgen, ein Blick aus meinem Bürofenster im ersten Stock. Draußen ist es ungemütlich kalt. An den Zweigen der mittlerweile riesigen Kletterrose vor meinem Fenster, die sich bis zum Dach hochzieht, halten sich standhaft einige Tropfen des gestrigen starken Regens. Es ist ein ungewöhnlicher Anblick, sie kleben förmlich an den Rosenzweigen, so dass ich gleich meine Kamera zücke und aus dem Fenster ein paar Fotos schieße.

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Kaum bricht die Sonne durch und kann ihre Kraft entfalten, werden die Tropfen immer weniger. Trotzdem ist unverkennbar: Nach den ungewöhnlich sonnigen Herbsttagen der letzten Wochen bricht der Winter ein und hinterlässt seine Spuren – an diesem Samstagmorgen in ungewöhnlicher Form: Nur durch die Kälte können sich die Tropfen in dieser Art und Weise an den Ästen festhalten.

Starkregen…
Am Freitag in dieser Woche schüttet es wie aus Eimern. Nasse Füße, nasse Jacke, nasse Haare, die Scheiben des Autos beschlagen sehr – das ist meine Erfahrung des Tages. Einfacher ist es, wenn die Sonne scheint, aber so ist es im Leben – wir müssen mit unterschiedlichen Momenten klarkommen.

Die Anschläge von Paris vor mehr als etwa einer Woche sind auch wieder so etwas wie ein schwerer „Regenguss“ gewesen. Wie gehen wir damit um, wie fühlst du dich dabei? Da mag einen Angst beschleichen. Da legt sich ein Schleier auf uns, etwas, was an uns kleben bleiben will. Für manche Menschen wird daraus eine richtige Hysterie. Ohne Zweifel: Die Ereignisse waren schrecklich. Paris liegt in Europa, deswegen trifft es uns stärker. Fast im Nebensatz erwähnen die Nachrichten am Freitag, dass an dem Tag des Anschlages in Paris etwa 50 Menschen in Nigeria bei zwei Anschlägen umgekommen sind. Das hatte ich nicht wirklich registriert…

Eigentlich trifft das Bild nur sehr bedingt, aber ich will es trotzdem so benutzen: An manch einem bleiben vom „Regen des Lebens“ etliche „Tropfen“ hängen, so wie an meiner Rose, nur mit dem Unterschied, dass es nicht immer ganz so „malerisch“ ist, sondern durchaus tiefe Spuren hinterlässt.

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Während ich den Artikel weiterschreibe, tut draußen die Sonne ihr Werk. Ich bin mit den Zeilen noch nicht ganz fertig, da ist das Bild schon völlig anders, die Tropfen sind fast komplett weg, die Sonne hat ganze Arbeit geleistet. Das fasziniert mich richtig.

Ich lese Johannes 16,33 in einer modernen Übersetzung: „Ich habe euch das alles gesagt, damit ihr in mir Frieden habt. Hier auf der Erde werdet ihr viel Schweres erleben. Aber habt Mut, denn ich habe die Welt überwunden.“ In der Welt habt ihr Angst, klingt es in meinen Ohren. Welche Kraft haben doch die Worte der Bibel.

Wie die Sonne, die die Rosen-Regentropfen beseitigt hat.

Einladung zum „Jahr der Dankbarkeit“

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Ein dankbares Leben ist ein gesundes Leben. Körperlich, seelisch und geistlich. Ein für 2015/2016 ausgerufenes „Jahr der Dankbarkeit“ soll eine Kultur der Dankbarkeit fördern. Die Vision der Initiatoren ist, eine Kultur der Dankbarkeit im Privaten und in der Öffentlichkeit zu entwickeln und zu fördern Ein ehrenamtlicher Vorstand und viele Partner in den deutschsprachigen Ländern, darunter auch der BFP, laden zur Beteiligung ein.

„Diese Aktion kann wirklich gesellschaftsrelevant werden. Menschen, quer durch die Gesellschaft, können dafür sensibilisiert werden, das Gute in ihrem Leben zu entdecken und in Wort und Tat zum Ausdruck zu bringen“, sagt Ralph Habener (Pastor in Bad Hersfeld), der den BFP im Trägerkreis des Jahres der Dankbarkeit vertritt. „Dankbarkeit für das Normale und Alltägliche lässt uns zufriedener werden: Dank für Freiheit, Frieden. Dankbarkeit in Ehe oder Familie genauso wie in Büro, Nachbarschaft oder Sportverein. Und schließlich geht es darum, in der Gesellschaft eine Kultur der Dankbarkeit in Kirche und Gemeinde einzu¬üben.“

Das „Jahr der Dankbarkeit“ schließt sich an zwei Vorläuferprojekte an: das „Jahr der Stille“ 2010 und das Projekt „Glaube am Montag“. Es beginnt am 3. Oktober 2015 bis zum 2. Oktober 2016 und ist somit das dritte Projekt dieser Art.

Menschen sollen neu lernen, Gott und einander zu danken. Jede und jeder kann mitmachen! Michael Diener, Präses des Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverbands und Vorsitzender der Evangelischen Allianz schreibt dazu: „Wir sind überzeugt davon, dass dieser Danke-Prozess uns selbst verändert. Und dann auch viele andere Menschen. Wir hoffen, dass das in der Summe dann im Land spürbar wird. Wir möchten gemeinsam der Unzufriedenheit und Nörgelei etwas entgegensetzen und laden alle, die das auch wollen, zum Mitmachen ein.“

Um nun dieses dankbare Leben ganz praktisch und kreativ in die Tat umzusetzen, bietet die Initiative auf ihrer Homepage www.jahr-der-dankbarkeit.net eine Fülle von hilfreichen Produkten und Materialien an, so dass man persönlich diese neue Haltung für sich im Alltag, aber auch in Kleingruppen und Gottesdiensten umsetzen kann. Ein Ideenheft gibt hierzu viele praktische Anregungen.

Das Erntedankfest 2015 und das Jubiläum 25 Jahre Deutsche Einheit sind gute Gelegenheiten, um Dankbarkeit im Großen zu praktizieren. Aber auch im Kleinen können wir Dankbarkeit walten und wachsen lassen.

(hi,rh,up)

Bewegende Bilder der Woche

Die Bilder, die wir in dieser Woche aus Budapest, von der „Wanderung auf der Autobahn“, vom ertrunkenen dreijährigen Jungen, angespült am Mittelmeerstrand, vom Münchner Hauptbahnhof und der Welle der Münchner Hilfsbereitschaft, gesehen haben, sind sehr bewegend. Erinnerungen an die Zeit der „Wende“ kommen hoch. Wie können wir als Nation Deutschland damit umgehen? Viele Menschen wollen nach Deutschland kommen, möchten hier gerne mit uns leben. Warum? Weil die Bedingungen in ihren Herkunftsländern teilweise traumatisierend sind. Schaffen wir das, diese Menschen alle aufzunehmen, fragt sich manch einer. Unsere Bundeskanzlerin hat dieser Tage gesagt: „Ja, Deutschland schafft das!“ So eine mutige und zukunftsweisende Aussage gefällt mir.

Noch vor der dramatischen Zuspitzung der Ereignisse waren wir in dieser Woche im BFP-Präsidium in Erzhausen im Gebet zusammen. Aus dem Gebet heraus, verbunden mit geistlichen Eindrücken, entstand nachfolgendes „Wort“, das wir als BFP-Präsidium an die Gemeinden unseres Bundes gegeben haben. Ich wünsche mir, dass wir als Gemeinde das entsprechend aufnehmen. Hilfe kann da konkret werden, wo einzelne von uns aktiv werden und gemäß dem handeln, was sie für sich empfinden. Das kann dann auch in gemeinsame Aktionen münden.

Sehr berührt haben mich die Bilder vom Münchner Hauptbahnhof, wie tonnenweise Hilfsgüter gebracht wurden. Aber die Flüchtlinge benötigen mehr als Mineralwasser…

Wort des BFP-Präsidiums zur aktuellen Flüchtlingssituation

Wie ein breiter Strom kommen derzeit viele Menschen als Flüchtlinge in unser Land, um hier Schutz und Hilfe zu finden. Dieser Strom hat in den letzten Wochen Ausmaße angenommen, die bedrohlich und angstmachend wirken können.
Wir sind dankbar für unsere politisch Verantwortlichen, die sich intensiv um Lösungen auf allen Ebenen bemühen. Ebenso sind wir dankbar für eine breite Hilfsbereitschaft in unserer Bevölkerung. Wir sind aber auch dankbar für Gemeinden, die sich im Bereich der Flüchtlingshilfe engagieren und Möglichkeiten der praktischen und seelsorgerlichen Hilfestellung suchen und auch umsetzen. Mit Sorge schauen wir auf fremdenfeindliche Äußerungen und Handlungen in unserem Land. Diesem stellen wir uns mit aller Entschlossenheit entgegen.

Die Bibel ermahnt uns, dem Fremden wohlwollend und hilfsbereit zu begegnen. „Denn ich war hungrig, und ihr habt mir zu essen gegeben. Ich war durstig, und ihr gabt mir zu trinken. Ich war ein Fremder, und ihr habt mich in euer Haus eingeladen“ (Matthäus 25,34). Wir ermutigen unsere Gemeinden, diesem Thema nicht angstbesetzt zu begegnen, sondern die damit verbundenen Herausforderungen als Chance zu sehen und im Rahmen der sich bietenden Möglichkeiten Hilfe zu geben. Wir sind in Deutschland durch die aktuelle Situation herausgefordert, aber nicht überfordert. Gott hat unser Land gesegnet. Es ist gut, wenn wir von diesem Segen weitergeben.

Die Bibel fordert uns dazu auf, nicht müde zu werden Gutes zu tun. Dies gilt allen Menschen gegenüber, unabhängig von Rasse, Sprache, Hautfarbe oder Religion. Sie betont in diesem Zusammenhang aber auch, besonders die Geschwister im Glauben zu segnen und nicht zu vergessen (Galater 6,10). Wir ermutigen deshalb ebenfalls dazu, Hilfe nicht nur auf praktische Bereiche zu beschränken. Insbesondere sollte die Hilfe in den Bereichen gegeben werden, worin die Gemeinde ihre Stärke und Berufung hat. Hierzu zählen nicht zuletzt die Verkündigung der Botschaft von Jesus Christus und die seelsorgerliche Hilfestellung. Wir sind überzeugt, dass sich jegliche Hilfe für Notleidende zum Segen für unser Land und unsere Gemeinden auswirken wird.

Das Präsidium des Bundes Freikirchlicher Pfingstgemeinden KdöR am 03.09.2015

 

„Gewöhnliches“ mit anderen Augen sehen!

Am Samstag bin ich unterwegs mit dem Gemeindebus nach Dietlhofen. Hinter uns im Royal-Rangers-Anhänger haben wir einige Sitzgelegenheiten und die Technik für unseren Gottesdienst am Sonntag. Außerdem wollen wir vor Ort die letzten Dinge besprechen und Vorbereitungen treffen. Als wir ankommen ist Christl, die mit Miri den Ausflug vorbereitet hat, schon dort.

Mit mir im Auto habe ich A., einen Freund aus einem anderen Land, der noch nicht lange in Bayern ist. Ich habe ihn gebeten, mir beim Transport und Ausladen zu helfen. Sehr gerne kommt er mit. Er fragt, ob er das Fenster des Busses herunterkurbeln kann. Ja, darf er, selbst auf der Autobahn. Wegen des Hängers kann ich sowieso nicht so schnell fahren.

A. ist begeistert von der bayerischen Luft, beugt sich zum Fenster heraus, „schaufelt“ mit seinen Armen die Luft in den Bus hinein. „Ich liebe die bayerische Landschaft“, ist er begeistert. All die grünen Bäume, die Berge, das grüne Gras, das Getreide. Da, wo er herkommt, ist es garnicht so grün. Unterwegs sprechen wir viel über Gott, über Jesus und was es bedeutet, an ihn zu glauben. Und wir sprechen über die Heilung von Erinnerungen.

Schau auf das Gute, das Gott dir gibt
Irgendwie bin ich beschämt. Ich finde an dieser kleinen Tour nicht so viel Besonderes, für mich ist „fast alles normal“. Mein Freund, den ich erst seit ein paar Tagen kenne, sieht alles mit „ganz anderen Augen“. Der Blickwinkel macht den Unterschied. Während ich das, was ich sehe, gewöhnlich finde, ist er hellauf und überschwänglich begeistert. Er meint, dass er seine Begeisterung sogar bremsen muss.

Mit welchen Augen schaust du deine Umstände an? Siehst du nur die Schwierigkeiten? Siehst du nur das Gewöhnliche? Schau auf das, was Gott dir an Gutem gegeben hat – was andere nicht haben. Sei dankbar dafür, lebe in einer Haltung der Dankbarkeit!

Wohnung gesprengt!
explosionAm Donnerstag jagt ein Nachbar, wenige Meter weg von der HB4, seine Wohnung in die Luft. Viele Polizeiautos und Feuerwehrfahrzeuge sind da. Sieben Wohnungen sind unbewohnbar, sagt man, 500.000 EUR beträgt der Sachschaden. Ihm stand offenbar die Zwangsräumung bevor. Am Freitag steht in der Zeitung, dass er sich am Donnerstag selbst umgebracht hat. Was mag diesen Mann getrieben haben? Lebte er in Hoffnungslosigkeit? Alles über den Kopf gewachsen? Vermutlich. 34 Jahre ist er alt geworden. Mir geht es durch den Kopf: Bei Gott gibt es immer eine Hoffnung!

Abschied von Hressi V.
Am Donnerstag tragen wir unsere bulgarische Schwester Hressi V. zu Grabe. Es ist ein bewegender Abschied auf dem Pasinger Friedhof. Erst im März haben wir Schwester Hressi getauft. Etwas später wird ihre Krankheit bekannt. Sie nimmt im Glauben an Jesus im Alter von 49 Jahren Abschied von uns. „Auf Wiedersehen, Hressi, in der Ewigkeit bei Jesus“, ruft Georg am offen Grab aus. Es stimmt. Bei Jesus gibt es immer eine Hoffnung!

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