Ein ganz normaler hinterbäriger Weihnachtssamstag…

Herrn E. kennen wir schon länger. Regelmäßig treffen wir ihn am Partnachplatz, wenn wir mit unserem Straßenkirche-Team dort sind. Oft schon haben wir mit ihm gesprochen und gebetet. Herr E. wohnt in einer der Nebenstraßen unseres Gemeindehauses. ‚Ja, ich komme euch mal in der Kirche besuchen.‘ Bislang hatte er es noch nicht geschafft.

Dritter Dezember Zwei-Null-Elf, 9:00 Uhr. Werner, unser ‚Gemeindeoberbeamter‘, wie wir ihn liebevoll nennen, ist pünktlich zum Dienst da. Pavillons aufbauen, Tische aus dem Keller schleppen. Simon hat eine der schwierigsten Aufgaben für einen Nicht-Ranger übernommen: Dichte die Spitze des Jurtendachs wasserdicht ab. Schon im letzten Jahr war das eine Herausforderung. Ferdinand schleppt rollenweise Kabel über den Parkplatz.

Es scheint alles wie am Schnürchen zu klappen. Auf der Arbeit liegt offensichtlich Segen. Wie aus dem Nichts erscheinen die Mitarbeiter einer nach dem anderen, aber im Hintergrund hat Debora das sorgfältig vorbereitet. Die weihnachtliche Mütze mit dem blinkenden Bommel steht unserer ‚Hinterbärigen Generalmanagerin‘ gut. Es macht großen Spaß alles aufzubauen, zu dekorieren und vorzubereiten. Da werden zwischendrin kurz mal die Mitarbeiter dekoriert, die Stimmung ist locker. Und so wird aus dem sonntags vollgeparkten Kirchen-Parkplatz eine kleine bunte Zeltstadt.

Gegen 11:30 Uhr erscheint Günter, unser „Bullenpapst“. Warum er diesen Namen trägt, wissen nur die Insider. Ingenieurmäßig bereitet er das Gehege für die Stargäste des Nachmittags vor, was aber natürlich nicht verraten wird. Später wird er die Stargäste persönlich eskortieren. Bei der Hinterbärigen Weihnacht greifen auch in diesem Jahr viele Zahnrädchen ineinander. Neben der Erfahrung des letzten Jahres ist die motivierte Mitarbeiterschaft ein Riesenkapital, mit dem wir wuchern können. Supergenial.

Um 13:00 Uhr begrüße ich Herrn E. das erste Mal, der sich bereits auf unserem Parkplatz umschaut. Nein, wir sind leider noch nicht ganz fertig. Aber er kann ja schon mal reingehen und sich drinnen die Vorbereitung anschauen. Hier wird noch letzte Hand an die Verkaufsstände gelegt. Elfriede baut mit ihrem Team das Sterne-Café in diesem Jahr oben auf. Geschickt sind durch ein paar raumteilende Stoffe die Gegebenheiten den Erfordernissen angepasst, so dass eine gemütliche Atmosphäre entsteht. Hier kann man sich schnell wohlfühlen.

Im Untergeschoss lädt die ‚Christmas Lounge‘ zum Verweilen ein. Kurz nach 13:30 Uhr erscheinen die Stargäste. Zwei grüne Busse sind nötig, um sie aus Dirnismaning nach München zu transportieren – Gatter inklusive. Schnell ist ein artgerechtes Gehege errichtet, Heu und Stroh ausgebreitet. Bethlehem-Atmosphäre kommt auf. Der eine grüne Bus ist von innen beschlagen. Nein, das ist nicht unser Gemeindebus, in dem fährt nur das Gatter. Määääääh, dringt es aus den Fenstern.

Zur offiziellen Eröffnung um 14:00 Uhr hält sich die Zahl der Gäste noch in Grenzen, aber dann werden es immer mehr. Von Jatschis Stand duften schon die gebrannten Mandeln verführerisch herüber. Herr E. hat sich inzwischen bei Janno eine Bratwurst genehmigt. ‚Sie haben wirklich ein hervorragendes Team hier‘, ist er voll des Lobes. Das nehme ich dankbar an. ‚Und wie die Leute liebevoll miteinander umgehen.‘ Das Lob geht weiter. Die Ranger bereiten ihren Teepunsch vor. Zwei volle Töpfe haben sie vorbereitet, der Verkauf läuft bestens. Frau W. aus dem Nachbarhaus schaut vorbei. Dankbar blickt sie auf bisherige Begegnungen, die wir miteinander hatten, zurück. ‚Ist ihre Frau auch da?‘, will sie wissen. Die ist gerade im Café mit jemand anderem im Gespräch. Ihre Welcome-Holunderblütentee-Station am Eingang des Gemeindehauses hat sie inzwischen an Brigitte übergeben. Das Team ist vom Jahr vorher schon super eingespielt.

Geralda stellt mir ihre Nachbarinnen vor, die mitgekommen sind. Ihr Mann, Claus, backt gemeinsam mit Andrea und Oliver Waffeln. Die Nachfrage ist groß. Leider kann ich mich den Nachbarinnen nicht so widmen, wie ich es möchte, denn gerade hat sich mir Herr B. vorgestellt, Lebensmittelkontrolle der Stadt München. Auch sie gehört zu den Gästen unseres Hinterbärigen Festes. Wir besichtigen gemeinsam den Markt, Herr B. hat einige kleine Verbesserungswünsche – die Sylvia am Stand für die gebrannten Mandeln superschnell und kreativ umsetzt – und zeigt sich insgesamt zufrieden mit unseren Vorbereitungen. Das Gespräch in meinem Büro ist sehr angenehm.

Es klopft an meiner Bürotür. „Hast du noch weihnachtliches Geschenkpapier?“ – Ranger-Bernd kommt herein und braucht Nachschub, damit die ‚Augen strahlen können‘. Leider sind nicht mehr alle per eBay erstandenen Utensilien angekommen, um die Geschenkpäckchen für die Kinderheimkinder zu füllen, aber das werden die Ranger nacharbeiten. Die Station „Strahlende Augen“ erfreut sich großer Beliebtheit und so sind am Schluss 75 Pakete gepackt, dank auch schon vorheriger Unterstützung.

Ich treffe Herrn E. im Sterne-Café wieder. Er genießt gerade den Kuchen, der ihm serviert worden ist. Ich setze mich zu ihm und wir unterhalten uns für längere Zeit. Begeistert erzählt er mir, mit wem er denn schon alles gesprochen hat. Auf dem Parkplatz treffe ich Herrn X, der mir auch vom Partnachplatz bekannt ist. Sehr interessiert will er von den Hintergründen unserer Gemeinde wissen. Ja, in Brasilien habe er auch schon solche Gemeinden kennengelernt, weiß er auszuführen.

Das Gesicht kommt mir irgendwie bekannt vor. Wer ist das bloß? Leider habe ich keine Gelegenheit, diesen Gast zu begrüßen. Einfach zu viel los an diesem ganz normalen hinterbärigen Weihnachtsnachmittag. Das Stockbrotzelt der Royal Rangers ist auch in diesem Jahr wieder gut gefüllt. Das wärmende Backfeuer der Pfadfinder erweist sich immer wieder als Besuchermagnet, auch wenn beim Backen manchmal etwas schwärzliche Ergebnisse zutage gefördert werden. Die Rauchkonservierung gibt es gratis dazu.

Höhepunkt des Nachmittags ist eindeutig das Krippenspiel der HB4-Kids. Die Stargäste sorgen für das richtige Ambiente. Leider – oder nicht leider – bin ich gerade wieder im Gespräch mit Besuchern, so dass ich das Geschehen nur am Rande mitbekomme. Aber, so wird mit später berichtet, sie haben es super gemacht. Die schwebenden Kopfreife der Engelskinder haben es mir wieder besonders angetan. Das sieht richtig stilecht aus. Die Botschaft ist einfach und schlicht, aber sie kommt an. Eben, die ‚alte Weihnachtsgeschichte‘. Weihnachten wird eben nicht 2011 ‚unter dem Baum entschieden‘, sondern ist vor über 2000 Jahren in der Krippe entschieden worden. ‚Ich bin doch wirklich nicht blöd…‘

Abgerundet wird das Programm durch Ralf und sein Team. ‚Gloria‘ – das Kind in der Krippe ist der wirkliche Grund zum Feiern in diesen Tagen.

Als ich versuche, unsere vier Stargäste zu streicheln, treffe ich Herrn V.. Er kommt aus der Evangelischen Kirche. ‚Klasse habt ihr das organisiert‘, er ist begeistert. Habt ihr das auch in der Presse gehabt? Beruflich kommt er aus diesem Feld. Ja, der Sendlinger Anzeiger hat das ganz zentral platziert. Auch W. aus der benachbarten Gemeinde, der selbst gegenüber wohnt, fühlt sich sichtlich wohl. Sein Sohn hat gerade eine weitere Zuckerwatte bekommen. Hätte Papa gewusst, dass er vorher schon zwei gehabt hat, wäre es wohl zahnschonender zugegangen… Familie B. ist aus dem Schwäbischen angereist, um den Sohn in München zu besuchen. Wir kennen uns schon lange. Ein herzliches Hallo und kurzes Grüßen.

19.55 Uhr. F. aus der Nachbarschaft stürmt über den Parkplatz, während wir schon abbauen. Ob der Weihnachtsmarkt noch aufhat, will er wissen? Er braucht unbedingt noch Geschenke. Ob er erfolgreich ist, bleibt mir verborgen. Meine Frau Petra ist immer noch im Gespräch vertieft. Allein deswegen, so weiß sie hinterher zu berichten, hätte sich der/ihr ganzer Aufwand schon gelohnt.

12 Curver-Boxen passen (festgeschnallt) auf unser Hinterbäriges Handwägelchen, das uns normalerweise zum Partnachplatz begleitet. Phillip und Danny sind die ‚Pferde‘, die alles zu unserem Lagerkeller zurückbringen. Punkt 21:30 Uhr ist alles aufgeräumt, geputzt und verräumt. Mir fällt der Kinnladen runter. 90 Minuten – schneller als ein Fußballspiel. Bis 24:00 Uhr hatte ich wirklich eingeplant da zu sein. Das hochmotivierte Mitarbeiterteam hat es anders möglich gemacht… Echt super.

20:30 Uhr. Herr E. verabschiedet sich, um am Donnerstag darauf wieder zum Alphakurs zu erscheinen, inclusiv Lebkuchen, wie mir berichtet wird. Er hat wirklich lange ausgehalten. 22:30 Uhr. Teresa und Alex sind nach Haus gebracht, der von meinem Nachbarn geliehene Pavillon verstaut. Etwas müde vom Tag schleiche ich durch den heimatlichen Weg. Mein kürzlich zugezogener Nachbar steht im Vorgarten und grüßt freundlich. ‚Warst du heute bei den Hinterbärigen….?‘, will ich wissen. ‚Wo habt ihr eigentlich die Schafe her gehabt?’…

Schreck, lass nach. Der Artikel für die News wird lang und länger. Schade, dass ich schon so viel geschrieben habe, über den ganz ’normalen hinterbärigen Weihnachtssamstag‘, aber ich bin irgendwie noch nicht fertig. Aber vielleicht kann ich ja 2012 weiterschreiben…

Ein Sohn ist uns gegeben… (Jes. 9,5)

Mit großer Freude begrüßt der Prophet Jesaja den neugeborenen Messias: In unserer Familie ist ein Kind geboren – uns wurde ein Sohn gegeben. Nicht nur die jungen Eltern sind begeistert über die Ankunft des Kindes: Die Verwandtschaft ist in Aufregung, die Nachbarschaft freut sich mit der Familie. Man möchte es überall bekanntgeben: Es herrscht große Freude!

Alljährlich lesen wir in den Adventstagen diesen Bibelvers und erinnern uns an das Kommen Jesu. In der Schnelllebigkeit unserer Tage bieten die Advents- und Weihnachtstage Gelegenheit zur inneren Besinnung und inneren Ausrichtung. In diesem Jahr ist das schwieriger, weil wir weniger „Extra-Freie-Tage“ haben, arbeitgeberfreundlich nennt man das gewöhnlich…

Welche Bedeutung hat also der Kommende für uns? Hier bist du gefragt. Der Prophet setzt einige Schwerpunkte: Wunderbarer Ratgeber, Starker Gott, Vater in Ewigkeit, Fürst des Friedens. Ein Kind als „Wunderbarer Ratgeber“? Fast unmerklich gerate ich ins Stocken.

Wir merken, dass es um mehr geht. In der Advents- und Weihnachtszeit geht es um diesen „Mehrwert“. Wenn wir bei den Äußerlichkeiten stehen bleiben, wird uns Weihnachten kaum erfüllen. Aber da, wo wir ihn bitten, unser Ratgeber zu sein, werden wir erfahren, dass das, was er macht, wirklich „wunderbar“ ist.

Dankbar blicke ich auf Führung in meinem Leben zurück, zu der ich einfach nur sagen kann: „Jesus, wie hast du es nur gut gemacht und geführt“. Auch wenn ich nicht alles immer gleich kapiert habe, du warst ein sehr guter Ratgeber, du hast dich als „starker Gott“ in meinem Leben erwiesen.

Und da, wo zur Zeit kein Friede da sein mag, wird Jesus sich als der wirkliche Friedensbringer zeigen. Das geschieht aber nur dann, wenn wir ihm dazu Platz machen. Wir treten zurück, stellen unsere Vorstellungen und Wünsche an die zweite Stelle und lassen Jesus ‘ran. So bekommen die Adventstage echten „Mehrwert“. Ein Sohn ist uns gegeben – dir ganz persönlich.

Gesegnete Advents- und Weihnachtstage
wünscht euch allen Frank Uphoff

Einer von sieben…

7.000.000.000 sind wir, ich bin 3.060.199.401 und dabei der 76.731.460.042ste.

Jetzt weiß ich es ganz genau. Ich bin Nummer 76.731.460.042 seit Beginn der ‚Menschenzählung‘. Als ich geboren wurde war ich genau der 3.060.199.401 zu dem Zeitpunkt lebende Mensch. Die BBC hat es für mich genau ausgerechnet. Danke für diese wunderbare Erkenntnis! Ich werde versuchen es mir zu merken…

Seit Montag, so sagt uns die UN, sind wir sieben Milliarden. Ich kann mich noch ziemlich gut daran erinnern, als wir nicht ganz „einmal China“ weniger waren. Das war kurz vor der Jahrtausendwende. Die Zahl der Weltbevölkerung steigt und steigt und steigt – aber die Deutschen werden immer weniger! Auch das ist nicht unproblematisch für uns.
Mit jedem Menschen wird alles auf der Erde komplexer. Es wird mehr an Nahrung gebraucht, Kleidung, Autos – und nicht zuletzt Mobiltelefone… Man spricht von etwa 5 Milliarden Mobiltelefonanschlüssen weltweit. Wenn ich meine drei abziehe, bleiben immer noch genug übrig. Man stelle sich vor, alle 5 Milliarden quasseln gemeinsam am Handy… Die Mobilfunknetze würden glühen. Und es wird mehr Liebe gebraucht, denn jeder Mensch braucht Liebeszuwendung.

Man könnte sich wertlos vorkommen bei so vielen Menschen, wie Staub. Da muss der Einzelne doch untergehen. Nein! Die Bibel sagt etwas anderes über mich. Jeder von den sieben Milliarden ist von Gott geliebt, umsorgt, kostbar in Seinen Augen. So kostbar, dass er Jesus für uns gegeben hat. Jeder von den sieben Milliarden, der an Jesus Christus glaubt, wird nicht verloren gehen, sondern ewiges Leben haben.

„Weil du teuer bist in meinen Augen und wertvoll bist und ich dich liebhabe…“ sagt Jesaja 43. Das ist ein echtes Geschenk: wertvoll und geliebt von Gott. In diesem Sinne können wir feiern, dass wir einen Gott haben, der sich auch bei sieben Milliarden nicht verzählt. Leider will nicht jeder diese Seine Liebe erwidern.

Und er ist ein Gott, der unser Gebet hört! Dein Gebet, mein Gebet! Und selbst, wenn alle sieben Milliarden gemeinsam ‚quasseln‘ würden… Zum Glück schlafen die Chinesen gerade, während ich den Text schreibe. 🙂 Denn da lieben sehr viele IHN. Aber auch wenn alle gemeinsam wach wären, wäre es kein Problem für ihn. Selbst im Schlaf wacht er über uns.

Ach, wenn doch alle sieben Milliarden ihn lieben würden und mit ihm reden würden.
Ich kann’s kaum fassen. Einfach gigantisch – unser Gott!

„Gott braucht ganz normale Omas“

Sie sieht eigentlich nicht wie eine typische Oma aus. ‚Mit 51 hat Gott mich in die Mission berufen, da bin ich gerade Oma geworden. Ich bin eine ganz normale Frau, habe keine Bibelschulausbildung und auch sonst keine besonderen Fähigkeiten.‘ H. S. ist Missionarin des AVC in Indien. Mit einem indischen Tragekorb an der Stirn und in Landestracht, die sie in einem Dorf geschenkt bekommen hat, hübsch gemacht, tritt sie nach vorne. ‚Oft schlafe ich mit Ratten und anderem Kleinvieh zusammen‘. Sie wirkt überzeugend und authentisch. Sie erzählt von ihren eigenen Wegen, berichtet, wie sie in Niniveh (im heutigen Irak) gelebt hat, wo sie eigentlich nicht hin sollte – und der Prophet Jona hin sollte – und nicht wollte. In Indien ist sie in Sozialprojekten des AVC tätig. Schulen, Wasserprojekte und anderes, vor allem in abgelegenen Gebieten tragen auf der einen Seite zur Linderung der Not bei, aber bewirken auch die Öffnung der Menschen für die Botschaft von Jesus Christus. ‚Die Leute in Nagaland waren früher Kopfjäger, aber man muss heute keine Angst mehr vor ihnen haben.‘ Wie beruhigend.

Zum Abschluss ihres Berichtes lüftet sie das Geheimnis des Tragekorbs: ‚Sie haben mir in einem Dorf diesen Korb geschenkt und ich habe ihnen versprochen, dass ich – symbolisch – ihr Anliegen in diesem Korb tragen werde.‘ Die Menschen leben dort in sehr rückständigen Verhältnissen. H.  dient ihnen mit Hingabe. ‚Eine ganz normale Oma‘ – von Gott gebraucht. Klasse.

‚Komm herüber und helft uns.‘ L. R. ist seit kurzer Zeit Geschäftsführer und stellvertretender Leiter beim AVC. Er ist das erste Mal in München. In seiner Predigt legt er eindrücklich die Notwendigkeit für weltweite Hilfe dar. Aber er berichtet nicht nur von den Erfolgen, sondern auch von den Schwierigkeiten. Dies ist die vierte Missionskonferenz, die das AVC in München veranstaltet und G. K. war jedes Mal dabei. Er bedankt sich beim CZM für die Gastfreundschaft und freut sich über die Verbindung nach München. Sein Schwerpunkt ist der Bericht über ‚Europa braucht Jesus‘, einer Aktion des AVC, um das Evangelium in Europa auszubreiten. In diesem Jahr war Gemeindegründung in Tschechien der Schwerpunkt.

Am späten Freitagabend gegen Mitternacht kommt V. N. bei uns daheim an. Sie ist in der vergangenen Woche in Westrussland gewesen, wo sie die Vorbereitungen für die neue Bibelschule getroffen hat. Um Mitternacht fällt sie totmüde ins Bett, aber beim Frühstück erzählt sie über die letzte Woche. ‚Es war ein echter Kraftakt, aber der Aufwand hat sich gelohnt. Wir fangen in Kürze mit einer neuen Bibelschule an. Die Leute haben die Vision aufgenommen.‘ Sie ist dankbar für die Gebete in München. Noch am Montag hatte Petra über unseren internen Mailverteiler um Fürbitte für die besondere Zeit von V. gebeten. ‚Gott hat eure Gebete erhört. Danke!‘

Bei V.´s Vortrag am Nachmittag ist ihr kein Deut von Müdigkeit abzuspüren. Sie sprüht vor Begeisterung und nimmt die Konferenzversammlung in eine Reise nach Russland mit. Es ist atemberaubend zu hören, was Gott durch ihren Dienst hier und dort tut. Ob Bibelschularbeit, Gemeindegründung, Drogen-Reha, Evangelisation – das Spektrum ist breit. Freuen wir uns auf den Dienst von V. am Sonntagmorgen bei uns in der Gemeinde.
AVC – der verlängerte Arm unserer BFP Gemeinden für Verfolgte, Notleidende und der Verkündigung des Evangeliums in unerreichten Gebieten. Danke AVC. Ihr seid ein wunderbarer Dienstzweig, danke auch für’s Kommen nach München.

Rettungsschirm

Quelle: sxc.hu

Neulich vergaß ich ihn auf der Beerdigung in Österreich: Meinen „Rettungsschirm“. Ich hatte keine „Rettung“ vor Regen gebraucht, so ließ ich ihn – unachtsam – am Grab stehen. Schade. Er war doch so schön…

Jeder spricht zur Zeit von ihm, er ist in aller Munde, der Bundestag, Europa, alle beraten über ihn. Er wird immer größer, weil der „Schuldensturm“ immer heftiger wird. Es beschleicht einen die Furcht, ob er nicht irgendwann vom Sturm der Entwicklungen zerrissen wird: der vielbesagte Rettungsschirm. Bei den Zahlen, mit denen hier fast spielerisch operiert wird, kann einem echt schwindelig werden.

„Interessante“ Ideen kamen Anfang letzter Woche aus der katholischen Kirche. Es wäre Zeit über eine Weltbank mit weitgehenden Kompetenzen nachzudenken. Infolgedessen wäre dann auch eine „globale politische Weltautorität“, ebenso ausgestattet mit viel Autorität, nöitg, ließ der päpstliche Rat für Gerechtigkeit und Frieden verlauten. So, so! Am Mittwoch noch hatten wir Offenbarung 17 und 18 im Bibelkreis studiert: Die Bibel weist für das Zeitenende auf die globale politische Macht des Antichristen, auf eine zentralisierte Weltwirtschaft mit katastrophalen Folgen hin. Am Donnerstag wurde ich auf folgende Quelle hingewiesen. Das macht nachdenklich. Wo steht der Zeiger auf der Weltenuhr?

In Psalm 91 wird Gottes „Rettungsschirm“ beschrieben. 1 Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt und unter dem Schatten des Allmächtigen bleibt, 2 der spricht zu dem HERRN: Meine Zuversicht und meine Burg, mein Gott, auf den ich hoffe. Wir sind eingeladen unter den Rettungsschirm Gottes zu kommen. In Jesus Christus bekommt dieser Rettungsschirm einen Namen. Dieser Schirm zerreißt nicht im Sturm der Zeit, er ist stabil, beständig und absolut vertrauenswürdig.

Wir hoffen manchmal auf ein Leben auf einem Niveau ohne Schwierigkeiten, Herausforderungen und Engpässen. Das wird uns auch in der Bibel für die Zeit auf Erden NICHT versprochen. Zugesagt ist uns aber der Beistand unseres Gottes durch die Kraft des Heiligen Geistes. Wichtig ist, dass wir uns unter den Schirm begeben, unter ihm leben und bleiben und ihn nicht irgendwo „stehen lassen“.

Ich wünsche euch einen „beschirmten November“.

1027 für EINEN oder: Was ist denn ein Menschenleben wert?

Gilad Schalit ist frei. Hoch gingen die Diskussionen darüber, ob es gerechtfertigt ist, für einen Gefangenen 1027 Gefangene, teilweise an Anschlägen beteiligte Personen, auszutauschen.

Die Freilassung hat mich in dieser Woche sehr berührt, weil wir während unseres Aufenthalts in Jerusalem fast täglich am ‚Informationsstand Gilad‘ vorbeigekommen sind. Eltern und Aktivisten hatten sich ganz in der Nähe des Hauses des Ministerpräsidenten positioniert, um Druck zu machen. ‚Gilad is alive‘, das war die Botschaft, die sie mit den gelben Bändern markiert haben. Noch heute habe ich so ein gelbes Band in der Seitentasche meines Rucksacks. In meinem Blog habe ich im August über den freien Stuhl für Gilad geschrieben. Damals war er 1860 Tage in Haft, nach 1941 wurde er nun schlussendlich freigelassen.

Innenpolitisch war die israelische Regierung enorm unter Druck. Das erklärt unter anderem, warum sie so einer hohen Anzahl von Austauschpersonen zugestimmt hat bzw. zustimmen musste. Bei Verwandten von Opfern der jetzt Freigelassenen hat das natürlich keine Freude ausgelöst. In diesem Moment hätte ich nicht in der politischen Verantwortung sein wollen…

Die Presse hat dieses Ereignis weitreichend kommentiert. Im Newsletter von ‚Vision für Israel‘ hieß es dieser Tage: Die Freilassung Gilad Schalits hat die Aufmerksamkeit der ganzen Welt erregt. Araber haben das soziale Netzwerk Twitter benutzt, um ihre Eindrücke dazu auszutauschen. Der israelische Fernsehsender Channel 10 News präsentierte einige der Twitter-Meldungen. Viele arabische Bürger fragten sich wie wenig Wert sie für ihre Regierung haben – im Vergleich zu dem, was Israel bereit war zu geben, um einen seiner Bürger freizubekommen. „Ich habe etwas zu sagen, dass euch wahrscheinlich nicht gefallen wird, aber ich sage es trotzdem: Die Israelis haben 1.000 palästinensische Flüchtlinge gegen einen Israeli ausgetauscht“, so ein Syrer, „Ich bin einfach eifersüchtig auf deren Regierung, weil sie sich um ihre Bürger kümmert. Ihre Regierung ist bereit, den höchsten Preis für einen ihrer Bürger zu zahlen. Unsere Regierung dagegen tötet uns, als wären wir Tiere. (INN)

Was ist denn ein Leben wert? Während unseres Aufenthalts in Israel haben wir immer wieder sehen dürfen, wie wertvoll ein Menschenleben in den Augen der Israelis geachtet wird. Ein Menschenleben ist enorm wertvoll – das ist ein Gedanke, der göttlicher Natur ist.

Gott hat dein Leben so wertgeachtet, dass er Jesus, seinen eingeborenen Sohn für dich gegeben hat. Das ist die wertvollste aller Gaben. Es war ihm kein Einsatz zu groß, um dir den Weg der Rettung zu öffnen.

Es ist gut, ihm dafür einfach zu danken.

Strahlender Sonnenschein und kaltes Wasser oder: Die netten zwei Hunde vom Lußsee

Samstagnachmittag. „Yasemin wird heute untergetaucht – zum Glück sind Rettungsschwimmer da“, kann man auf ihrer Facebook-Seite am Vormittag lesen. Und so ist es auch. Etwas mehr als 20 sind zur Taufe gekommen, Familie, vier Freundinnen extra aus Mainz, andere Freunde, Gemeinde, dazu zwei putzige Hunde, die schnell zu Lieblingen aller werden – eine richtig familiäre Atmosphäre.

Der Pastor und noch jemand tappen den Hündchen auf die Füße – herzzereißendes jaaaaaauuueel! Sorry. Ein klares Bekenntnis zu Jesus, ein toller Beitrag der Freundinnen aus Mainz, Lobpreis & Predigt in Kurzform – und dann ins kalte Wasser. Danach gibt es Kaffee und Kuchen in der strahlenden Herbstsonne. Ein genialer Taufnachmittag.

Ein Pionier geht

Mittwoch in Henndorf bei Salzburg. Abschied von Nikolaus Betschel. Im 97. Lebensjahr geht er von dieser Erde. Ein echter apostolischer Vater im Glauben. Er hat die Pfingstbewegung in Österreich mit begründet und war über viele Jahre ihr Vorsitzender. Ein bewegender Abschied mit großer Anteilnahme.

Platz für ein neues Stück Kelheim

November 2010: Fünf Pastoren sind gemeinsam in Bayern unterwegs, um für verschiedene Städte zu beten. Es ist spätherbstlich kalt, aber das Gebet ist „heiß“ und intensiv. Unter anderem kommen wir nach Kelheim, die kleine verträumte Stadt im Altmühltal. Hoch oberhalb der Stadt die Befreiungshalle. Ein Schild spricht uns besonders an: Platz für ein neues Stück Kehlheim.

Oktober 2011: Diese Plakate kleben noch überall in der Stadt und drücken den Wunsch der Stadtverwaltung aus, was mit leerstehenden Häusern in dieser Stadt geschehen soll: Hier braucht es etwas Neues. Die Straßenkirche ist von Mittwoch bis Freitag dort. Auch durch sie soll Neues in Kelheim geschehen. Öffnet Gott in dieser Stadt eine Tür für Gemeindeneugründung? Aus der FCG-M unterstützen wir diese Aktion tatkräftig. Wir verteilen das Wort Gottes in kompakter Form, sprechen mit den Menschen, laden sie ein. Die Reaktion der Bevölkerung auf die Einladung bleibt hinter den Wünschen zurück. Der abendliche Gottesdienst im Gasthof ist trotzdem sehr gut und ein wichtiger Meilenstein in den Aktivitäten der Straßenkirche in Kelheim.

Der Missionar und seine potentiellen ‚Erben‘
Zum ersten Mal sind sie mit dabei: Johnny und Miriam aus Norwegen. Die deutschen Sprachkenntnisse sind bei Johnny zwar noch nicht perfekt, aber man spürt, dass sie eine Berufung für die Straßenkirche haben. „Wir wollen eine Multiplikation der Straßenkirche sehen. Unsere Mission hat ein Herz für Gemeindegründung in Europa – und in Bayern!“ Klasse! Zunächst arbeiten sie mit Even Grün(d)er mit der Absicht, diese Arbeit einmal weiterzuführen.

Vier Kriterien für eine „Taufe nach biblischem Vorbild“

In meinen Ausführungen benutze ich gerne die Formulierung „Taufe nach biblischem Vorbild“. Ich drücke damit aus, dass es auch Taufen gibt, die nicht nach biblischem Vorbild geschehen. Ja, das ist richtig und das meine ich so, wie ich es sage und schreibe.

Ist das nicht anmaßend ausgedrückt? Ich will versuchen eine biblische Grundlage dafür aufzuzeigen.  Anhand dieses Postings in meinem Blog kannst du prüfen, ob ein Mensch (oder du?) nach biblischem Vorbild im Wasser getauft ist oder nicht. Es geht dabei nicht in erster Linie um die äußere Form, die ist zwar auch wichtig, sondern vielmehr um den Inhalt, der mit der Taufe verbunden ist.

Für mich gibt es vier wesentliche Kriterien für eine „Taufe, die nach biblischem Vorbild“ geschieht.

1.) Der Zeitpunkt der Taufe

Zunächst einmal müssen wir den Zeitpunkt als ein Kriterium nennen. Dabei ist weniger eine Altersangabe wichtig, als eine klare Reihenfolge der Ereignisse.

Ist es denn zum Beispiel egal, ob ein Mensch „zuerst stirbt und er dann beerdigt“ wird oder ob er „zuerst beerdigt wird und dann stirbt“? Im ersten Fall handelt es sich um ein würdiges Begleiten zur letzten Ruhestätte, im zweiten Fall schlicht und einfach um einen „Mord“.

Die Bibel spricht in Römer 6,1ff sehr klar über diesen Hintergrund der Taufe. Paulus lehrt hier über das „Gestorbensein“ mit Christus als eine geistliche Wirklichkeit. Das geschieht zum Zeitpunkt der Bekehrung und Wiedergeburt, wenn wir uns ganz klar vom Leben in und mit der Sünde trennen (der Sünde gestorben sind). Tot sein bedeutet in diesem Fall „getrennt sein“, so wie wir von einer „toten Telefonleitung“ sprechen.

Die Bibel erklärt das so:

tot               IN               Sünden               = getrennt von Gott
tot               DER            Sünde                = getrennt von der Sünde

Wenn wir getauft werden, ohne dass wir vorher der Sünde gestorben sind (d.h. uns bewusst von ihr getrennt haben / bekehrt haben), ist eine Taufe ein „nettes Wasserbad im Rahmen einer (gottesdienstlichen) Veranstaltung“, aber nicht mehr.

Das heißt also: Ein geistlicher Schritt muss der äußeren Handlung vorausgegangen sein.

2.) Der Inhalt der Taufe

Neben dem Zeitpunkt möchte ich als zweiten Aspekt den Inhalt der Taufe nennen.

  • „Glaubens“-Taufe

Ganz klar ist das biblische Zeugnis in folgendem Bereich: zuerst der Glaube und dann die Taufe. Wir müssen aus dem Glauben heraus, dass Jesus uns vergeben hat, die Taufe wollen und uns vorher für den Weg mit Jesus entschieden haben. Glauben kann nicht stellvertretend geschehen. Das ist immer eine persönliche Sache

  • Bitte um ein gutes Gewissen

1. Petr. 3,21 beschreibt die Arche als ein Bild auf die Taufe. Es geschah durch die Arche Rettung, auch durch die Taufe wird der Aspekt der Rettung in unserem Leben entfaltet – gemeinsam mit dem Glauben. Mit der Taufe ist in diesem Schriftabschnitt die Bitte an Gott um ein gutes Gewissen verbunden. Wenn ich mich taufen lasse, verbindet sich damit von meiner Seite der Wunsch, dass ich mit einem guten Gewissen leben will und Gott dazu um seine Bestätigung bitte. In der Taufe bitte ich Gott darum – oder schließe mit ihm den „Bund eines guten Gewissens“, wie es eine andere Übersetzung an dieser Stelle zum Ausdruck bringt.

  • Gehorsam

Die Taufe ist eine Frage des Gehorsams dem Wort Gottes gegenüber. Jesus selbst hat sich taufen lassen, weil er den Willen des Vaters tun wollte. In der Taufe sind wir ebenso Gott gehorsam.

  • Persönliches Bekenntnis zu Jesus

In der Taufe lege ich ein persönliches Bekenntnis zu Jesus ab, das ich vorher schon mit dem Mund abgelegt habe (mit dem Herzen glauben, mit dem Munde bekennen, Röm. Kap. 10). Es braucht eine persönliche Entscheidung für die Taufe. Auch hier ist Stellvertretung nicht möglich.

 

3.) Die Form der Taufe

  • Durch UNTERTAUCHEN!

Das biblische Vorbild markiert die Taufe durch Untertauchen. Das Wort an sich hat die Bedeutung „untertauchen, eintauchen“. Johannes taufte in der Nähe von Änon (Joh. 3,23), weil dort viel Wasser war. Das Untertauchen war und ist die einzige Form, die der biblischen Form der Taufe entspricht. Das zeigt letztlich auch der sprachliche Befund.

4.) Der Bezug der Taufe

  • Im Namen des Vater, des Sohnes…

Die Taufe geschieht „im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes“ (Matth. 28,19+20). An einigen Stellen wird ein Verweis auf die Taufe „auf den Namen Jesus“ (Apg. 8,16) gegeben. Ist das nicht ein Widerspruch? Wie ist das zu verstehen?

Ich sehe hier einfach eine Bezugnahme auf den Glauben an Jesus als eine Bekenntnistaufe im Gegensatz zur „Taufe des Johannes“, die eine Bußtaufe war. Es geht hier nicht um die Frage einer bestimmten Formulierung , zum Beispiel „Ich taufe dich im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes…“, sondern um einen Bezug zu Jesus.

Wenn du merkst, dass du nicht nach biblischem Vorbild getauft worden bist, dann überlege dir den Schritt. Vielleicht hilft dir bei deiner Entscheidung auch meine Broschüre zu diesem Thema. (Warum soll ich mich taufen lassen?)