Der Platz hinter dem Kleinbusfahrer ist gut. 10 Leute fassen diese kleinen Minibusse. In Tel Aviv operieren diese privaten Busse in Konkurrenz zu den öffentlichen Buslinien – und haben die gleichen Nummern wie sie. Vorteil: Man kann fast überall unkompliziert ein- und aussteigen. In Jerusalem nennt man sie „Sherut“.
Ich ergattere heute wieder den ersten Platz hinter dem Busfahrer. Die Aussicht ist prima, der Verkehr auch hier sehr dicht, nicht ganz so wie in Jerusalem, aber gleich dahinter.
Das Spielchen mit dem Geld kenne ich ja schon. Fahrgeld durch den Bus nach vorne geben, Wechselgeld zurück. Hier in der „ersten Reihe“ ist man besonders gefordert. Man ist quasi der direkte Draht zum Busfahrer. Dieser hält, während er fährt, bedeutsam nach hinten die Hand auf. Das klappt wie am Schnürchen.
Ehrlichkeit ist hier groß geschrieben. Wer würde denn bei uns einfach so einen 50 EUR – Schein durch den Bus nach vorne reichen und dann hoffen, dass bei ungefähr einem EUR Fahrpreis der richtige Wechselbetrag wieder bei ihm ankommt…?
Hier funktioniert das.
Am Strand liegen wir heute auch in der „ersten Reihe“, gleich vor den sich aneinanderreihenden Hotels der „ersten Reihe“. Hilton, Holiday Inn, Isrotel – alle sind brav nebeneinander vertreten. Obwohl ich normalerweise kein Freund von sardinendosenförmig angeordneten Liegestuhlbatterien bin, „gönnen“ wir uns heute zwei dieser Bauart, mit Schirm versteht sich.
Sechs Euro alles zusammen, das ist richtig günstig. Blau der Liegestuhl, blau der Sonnenschirm, inklusive Werbeaufdruck, kristallklar-blau das Wasser. 14 Tage Urlaub in der „Machart“ wäre aber nichts für uns. Wie gut, dass unser Bus am Abend nach Jerusalem zurückgeht.
Trotzdem: Das Badewasser ist super, die Wellen nicht zu stark, man kann sogar richtig schwimmen. So kann man das Leben richtig genießen. Baden, Lesen, Faulenzen, Blog schreiben… Oh ja, das mache ich liebend gerne. Während wir am Strand liegen, passieren in Eilat Anschläge. Nein, wir bekommen direkt nichts davon mit, das Tagesschau-Telegramm auf dem Ipad informiert uns zeitnah, dank immer und überall in diesem Land gegenwärtiger offener WiFi-Zugänge…
Was die Herausforderungen angeht, ist Israel auch immer „in der ersten Reihe“….
Leider.