Ach du dicke Kartoffel!

Rouladen! Die beste Ehefrau von allen hat mit viel Liebe gekocht. So kann man den „Pastoren(sonn)montag“ genießen. Ich liebe nicht nur Rouladen, sondern auch Kartoffeln. Meine Freunde in Afrika konnten das nicht verstehen, warum ich Kartoffeln so gerne mag. Für Mb., unsere „Teammutti“ in Afrika waren diese Erdfrüchte mit negativen Erinnerungen verbunden. Deswegen wollte sie sie nur selten kochen…

So sind unsere Erfahrungen und Sichtweisen des Lebens doch sehr unterschiedlich, muss ich immer wieder feststellen. Zurück nach München – Montag: Heute gibt es Kartoffeln, ein besonderes Exemplar ist diesmal dabei, in Herzform gewachsen. Und beim Kochen ist sie auch nicht zerfallen, wie schön.

Gut mit Nahrung versorgt zu sein, ist für uns eine große Selbstverständlichkeit. Über vieles machen wir uns kaum noch Gedanken, sondern genießen einfach. Das, was für uns selbstverständlich ist, ist in vielen anderen Ländern eine große Herausforderung. Aber die Kartoffeln, ja, das ist in diesem Jahr etwas Besonderes. Wirklich.

„Himmlische Kartoffelversorgung“ erleben wir seit November. Eines meiner Geburtstagsgeschenke war, ein „Kartoffelabo für ein Jahr“. Augenreibung! Wirklich? Als ich den Kartoffelbeutel mit kleinem Begleitschreiben zum Geburtstag auspackte, hatte ich mich verlesen. „… für einen Monat…“ hatte ich verstanden. Beim nochmaligen späteren Hinschauen stand dort wirklich das Datum von in einem Jahr. Wow! Und einfach nur Bescheid sagen, wenn ihr Kartoffeln braucht, Lieferung erfolgt postwendend.

Und so ist es wirklich: Seit November braucht es nur eine eMail und schon ist ein neuer Kartoffelbeutel im „Anmarsch“. Und damit unserer Zunge nicht langweilig wird, variieren die Sorten. Festkochend, mehlig, Bio – was das Herz begehrt. Sie kommen nicht aus Spanien sondern wachsen im Umland von München.

Und nun noch dieses Prachtexemplar von Kartoffel! Ich habe sie genossen. Für mich ist dieses „Kartoffelabo“ etwas Besonderes. Ein Zeichen göttlicher Versorgung und geschwisterlicher Liebe und Zuwendung.

Gott hat immer wieder Wege auf denen er uns – in manchmal ungewöhnlicher Weise – seine Liebe und Zuwendung ausdrückt und ganz praktisch zukommen lässt. Oft erleben wir es völlig unerwartet. Lass dich von ihm überraschen, was er aktuell für dich bereit hält.

Dicke Pötte…

Es ist schon wirklich erstaunlich, was auf so ein Containerschiff passt. Höher geht’s kaum noch, denkt man wenn so ein „dicker Pott“ majestätisch vorbeifährt. Manchmal hat man fast das Gefühl, er droht umzukippen. Für Münchner, die nur die Holzflöße mit Blaskapelle und Touristen von Wolfratshausen bis zur Münchner Floßlände gewohnt sind, ist so ein Anblick durchaus gewöhnungsbedürftig. Nicht aber für Norddeutsche.

Für uns ist jeder Besuch in Norddeutschland mit einem oder mehreren Spaziergängen an „den Kanal“ verbunden. Knapp 1500 Meter sind es von der Haustür bis zu den Ozeandampfern. Die Titanic würde da zwar nicht durchpassen, aber fast alle „Traumschiffe“ kommen regelmäßig in „Nübbel“ (ja, so heißt das Dörfchen wirklich) vorbei. Aus den oberen Fenstern des Elternhauses kann man die majestätischen Schiffe weithin sehen, wie sie „durch das Land gleiten“. Und so gehen wir an den Kanal, haben die Digi-Cams dabei, hoffen jedes Mal einen „dicken Pott“ zu sehen. Ganz in der Nähe befindet sich eine „Weiche“, in der sich auch große Schiffe, die sonst nicht aneinander vorbeipassen, begegnen können. Das gibt durch das Warten der Schiffe gute Fotomotive.

Bis zur Eröffnung des Nord-Ostsee-Kanals um 1895 gab es keine direkte Verbindung zwischen Nordsee und Ostsee. Das änderte sich und der Kanal wurde nach und nach bis auf seine heutige Größe ausgebaut.

Auch Gemeinden sind wie solche Schiffe, manche eher klein und wendig, vielleicht für bestimmte Zwecke geschaffen, manche groß und imposant, sie können mit viel Last beladen werden. Ob es nun um den Transport von Menschen oder das Verschiffen von Waren geht – Schiffe haben eine enorm wichtige Bedeutung. Hamburg als Hafenstadt z.B. boomt enorm wg. des erhöhten Transportaufkommens. Das war nicht immer so.

Auch Gemeinde hat den Auftrag Lasten zu tragen. Wir sind nicht ein Ausflugsdampfer, wo es um ein nettes Vergnügen geht. Nein, Menschen und Lasten sollen von A nach B transportiert werden. Dazu sind Gemeinden speziell herausgerufen, sie haben eine spezielle Berufung, in der sie leben müssen und dürfen. Auch wenn dabei einer Gemeinde manchmal etwas mehr aufgebürdet wird – wenn es ihrer Berufung entspricht ist es ok und gut so.

Wir dürfen immer wieder kommen und staunen über das, was Gott getan hat, was er in der Gemeinde geschaffen hat. So wie beim norddeutschen Kanalspaziergang. Da gibt es viel zu entdecken, sich zu freuen und dankbar zu sein. Eine kleine Sightseeingtour können wir heute im Rahmen unserer Mitgliederversammlung machen.

Wir blicken dankbar zurück auf das, was Gott unter uns im vergangenen Jahr getan hat. Und wir schauen gemeinsam an, was weiter an Arbeit zu tun ist, was aussteht. Der Auftrag ist nicht ausgefüllt. Dazu können wir uns alle neu motivieren lassen und gemeinsam ausrichten.

Die Kraft der Auferstehung

Um Christus allein geht es mir. Ihn will ich immer besser kennen lernen und die Kraft seiner Auferstehung erfahren, aber auch seine Leiden möchte ich mit ihm teilen und seinen Tod mit ihm sterben. Dann werde ich auch mit allen, die an Christus glauben, von den Toten auferstehen.  (Phil 3,10 + 11, Hoffnung für alle)

Es geht mir um Christus! Paulus weiß, dass er die „Kraft seiner Auferstehung“ braucht. Deswegen will er diese Kraft immer besser kennen lernen. Er weiß was es bedeutet von Christus geliebt zu sein und das als Lebensgrundlage zu haben. Die richtige innere Ausrichtung ist ihm für sein Leben wichtig.

Um wen es geht dir? Geht es dir um Christus oder um dich selbst? Oberflächlich ist diese Frage vielleicht schnell beantwortet, aber denken wir ein wenig näher darüber nach. Um wen geht es dir persönlich? Um Christus?

Sollen wir uns kräftig „anstrengen“, damit wir Christus an die erste Stelle in unserem Leben stellen? Nein! Gib der Gnade Gottes Raum. Wir geben das, was uns wichtig ist, was unsere Vorstellungen sind, mit Christus „in den Tod“. Auch das heißt es, seinen Tod mit ihm zu sterben.

Auf einmal fängt dann diese Kraft der Auferstehung an zu fließen. Nicht mehr wir sind die „Macher“, nicht mehr lebe ich, sondern Christus lebt in mir (Gal. 2,20). Es geht im Glaubensleben nicht in erster Linie darum, eine Art „christliche Lebenshilfe“ zu haben, sondern es geht um Christus selbst. Er soll im Mittelpunkt stehen, unser Leben soll christuszentriert sein. Dann kann diese Kraft der Auferstehung in uns wirksam werden – und dann ist „Ostern!“

Die Osterfeiertage stehen vor der Tür. Unsere Gottesdienste bieten die Möglichkeit, Jesus selbst und die „Kraft seiner Auferstehung“ zu erfahren. Am Karfreitag feiern wir in München miteinander das Abendmahl, der Ostersonntag beginnt mit einer Auferstehungsandacht im naheliegenden Westpark und geht über ein Osterfrühstück in den Gottesdienst.

Ich wünsche allen meinen Bloglesern gesegnete, erfrischende und kraftvolle Osterwochen (und Osterferien!)

Herzlichst Frank

Dank-Dauerlauf

Früher war es Dauerlaufen, dann Joggen, und heute ist Nordic-Walking die „Volks-Ausdauersportart“. Im individuellen Tempo, ohne sich zu überanstrengen hält man sich fit und sucht einen Ausgleich zum vielleicht sonst eher bewegungsarmen Alltag. Den Kreislauf etwas auf Trab bringen – das tut gut und zugleich ist man an der „frischen“ Luft. Regelmäßiger tut gut und wird allen empfohlen
(das weiß auch der Schreiber dieser Zeilen …)

Ganz ähnlich ist es im geistlichen Bereich. In der letzten Predigt ging es um das Thema Dankbarkeit, besonders in Bezug auf die kommenden Feiertage. Sich für sie „fit“ zu machen und sich innerlich auf sie vorzubereiten, bedeutet auch dankbar sein zu können. Es gibt verschiedene Möglichkeiten über Dankbarkeit nachzudenken, z.B. Psalmen zu lesen, in denen Mensch danken.

Auf der Grafik findet ihr elf Dankpsalme für die Tage von letztem Montag bis Gründonnerstag. Ganz verschiedene Aspekte werden in Augenschein genommen, persönliche wie auch solche aus der Geschichte Israels. Nichts soll vergessen werden – auch nicht in unserem Leben! „Mit dankbarem Herzen komme ich zu Dir …“ singen wir in einem Lied und das wünsche ich auch uns für die kommenden Feiertage: Dank über Erlösung und das neue Leben in Christus!

Viel Freude und Segen beim „Dank-Dauerlauf“!

(Gastblogger: Oliver F.)

„Wir haben alles fest im Griff…“

Ein Jahr nach Fukushima – und unser immer anspruchsvollerer Lebensstil

Am 11. März jährt sie sich: Die Reaktorkatastrophe von Fukushima. Ziemlich genau anlässlich des  „silbernen Jubiläums“ von Tschernobyl (1986) ein neuer Paukenschlag bisher nicht gekannter Dimension: Kernschmelze in drei Reaktorblöcken in Japan. Ein Erdbeben ist für Japan eigentlich nichts Besonderes, aber die März-Ereignisse 2011 überschlugen sich förmlich: 19.300 Menschen rechnet man ein Jahr später als offizielle Opferzahl des Erdbebens und des Tsunamis. In der Tat: die Bilder aus Japan vermittelten Weltuntergangsstimmung.

Fukushima Atomkraftwerk nach Erdbeben und Tzunami 2011 (Bild: Wikimedia Commons – Earthquake and Tsunami damage-Dai Ichi Power Plant, Japan – Creative Commons )

Bis nach Deutschland reichten die seismologischen Wellen – politisch auf jeden Fall. Unter dem Druck schwindender politischer Mehrheiten und einem sensationellen Regierungswechsel in Baden-Württemberg wurden mit heißer Nadel politische Konzepte umgestrickt.

Obwohl die japanische Regierung nicht müde wurde zu betonen, dass man alles im Griff habe, setzte sich nicht nur heimlich die nüchterne Erkenntnis durch, dass dem offensichtlich nicht so ist. Der Super-GAU auf allen Ebenen. Was lehrt uns der Rückblick auf „ein Jahr Fukushima“?

Immer rasanter…
Unser Wohlstand wird immer größer, die Entwicklung scheinbar immer rasanter. Europäer stehen auf technischen Produkten ostasiatischer Herkunft.  Das alles hat seinen Preis. Industrienationen müssen riskante Wege gehen, damit das rasante Wachstum keinen Knick bekommt. Dass das nicht ohne entsprechenden Preis zu bekommen ist, wird an Japan mehr als deutlich. Immer höher werden die babylonischen Türme, die gebaut werden – nicht nur sprichwörtlich.

Immer verletzlicher…
Unser Leben wird immer anspruchsvoller – und verletzlicher. Der Preis, den wir für den Wohlstand zahlen müssen, ist immer höher. Man stelle sich nur vor, jemand würde von heute auf morgen Deutschlands Stromschalter auf „aus“ legen. Das wäre selbst im privaten Bereich einer mittleren Katastrophe gleichzusetzen. Auch für fromme Menschen.

Immer relativer…
Etwas anderes ist noch bedenklicher: Die „Wahrheit“ wird immer relativer. Ab wann ist Strahlenbelastung schädlich? Ändern wir doch die Grenzwerte! Wie aufrichtig informieren wir die Menschen? Es reicht  scheinbar eine „relative Wahrheit“.  So schwindet Vertrauen, man definiert einfach neu. Was gestern noch „Lüge“ war, ist heute Wahrheit – und umgekehrt.

Immer vergesslicher…
Fukushima – was war da eigentlich noch genau? Zum Glück gibt’s Wikipedia… Aber die allgemeine Vergesslichkeit macht auch nachdenklich. Sind wir nur in den Tagesereignissen so vergesslich, oder geraten auch die „ewigen Werte“ immer mehr in Vergessenheit, weil wir uns zu oberflächlich damit beschäftigen?

Immer wichtiger…
Jesus warnt in seinen Endzeitreden davor, dass große Erdbeben kommen werden (vgl. Lk 21,11). Dass diese auch entsprechenden Schaden mit sich bringen, wirkt auch auf Christen durchaus schockierend. Umso wichtiger werden in der Zeit sich zuspitzender Ereignisse die Verwurzelung im Wort Gottes und eine Ehrfurcht vor Gott sein. Wer hat Mut, eine prophetische Stimme in dieser Zeit zu sein, die kompromisslos zu einer Umkehr zu Gott aufruft?

Immer notwendiger…
Aus meiner Sicht wird es immer notwendiger, über ein „Anders sein“ nachzudenken. Wir leben in einer global vernetzten Abhängigkeit. Können wir trotzdem anders sein? Ich meine, ja! Es kommt, wie im Heftinhalt ausgeführt, auf unsere Gesinnung an. Wenn sie verändert ist, können wir auch unser Umfeld und unser Miteinander anders und mit anderen Werten gestalten. Vielleicht nicht global, aber auf alle Fälle lokal.

(Artikel, geschrieben für die aktuelle GEISTbewegt!-Ausgabe)

„Ich sollte die Pastoren erledigen“

Im Nachklang zur Evangelisation in Südafrika schrieb mir B. am Mittwoch folgenden Bericht:

‚Gestern habe ich das Team nach einer ereignisreichen Evangelisation nach Hause gebracht. Wir hatten wir diesmal viel mit dämonisch belasteten Menschen zu tun. Das äußerte sich dadurch, dass einige Frauen laut während der Anbetungszeit oder unter Gebet zu schreien anfingen, sodass wir sie meistens hinaustragen mussten, um mit dem Gottesdienst fortfahren zu können.

Wir fanden bald heraus, dass vor allem die Anwesenheit von N., einer jungen Frau, damit zu tun hatte. Die Betroffenen hätten von ihr Yoghurt zu essen bekommen, der mit ihrem Blut vermischt war.

Im Gebetszelt versuchten wir, mit den Betroffenen zu sprechen, sobald sie zur Besinnung kamen. Wenn wir sie ermutigten, den Namen Jesus anzurufen, konnten sie dies nicht tun. Sie versuchten es „Je….Je….Je….Je….“ – konnten aber den Namen des Herrn nicht über die Lippen bekommen.

Es kamen uns bereits Gerüchte zu Ohren, dass Manche uns für den Auslöser und Verursacher dieser negativen Manifestationen hielten.  An dem Wochenende, an dem Frank uns verließ und zurückflog, war N. spurlos verschwunden. Montag kam dann die Direktorin der High School zu uns mit der Kopie eines Briefes, den N. hinterlassen hatte. Hier der etwaige übersetzte und gekürzte Wortlaut:

„Ich habe im März 2010 angefangen, für den Teufel zu arbeiten. Zuhause habe ich meine Eltern nicht mehr respektiert. Bei einem Sportereignis mit anderen Schulen habe ich einen silber-goldenen Ring gekauft, mit dem ich die anderen Mädchen manipulieren konnte, sodass sie nicht zuhören, keinen Respekt mehr haben und Ehebruch begehen. Ich habe auch Pastoren manipuliert. 2011 habe ich angefangen, Blut zu trinken. Als das Zelt jetzt nach E. kam, sollte ich die Pastoren erledigen, aber ich konnte es nicht, da sie stärker waren, als ich.

Dann hörte ich diese Stimme, die sagte „geh heim und denke darüber nach, denn du hast viele Leben ruiniert. Was wirst du tun?“ Doch dann antwortete ich „Gott ist größer als der Teufel“ – das war, als ich mit dem Schreien anfing. Wenn ich zum Tor unseres Hauses komme, verliere ich die Besinnung, meine Hände werden hart und mein Körper schüttelt sich. Dann fange ich an zu schreien. Samstagabend ging ich in die dunkle, geistliche Welt und ich ging unter das Meer, wo ich das ganze Wochenende verbrachte.

Mein Leben ist jetzt sehr fern, da ich wieder in die dunkle, geistliche Welt gegangen bin. Es war nur mein Schatten, der weg war (wenn ich meinen Körper verlasse). Als ich diesen Brief schrieb, kam ich zur Besinnung. Bitte helft mir und heilt meinen Schatten.

Niemand verhext uns von außerhalb unserer Familie. Das Problem kommt von innerhalb. Nun habe ich zu kämpfen mit denen, die wollen, dass ich in die dunkle, geistliche Welt gehe und dort Dinge tue, die ich nicht will und das Blut von Menschen trinke. Sie mögen es nicht, dass ich an den Zeltgottesdiensten teilnehme. Ich selbst bleibe unter dem Meer an der Südküste.“

Am Montag predigte ich über „Jesus – Täufer mit dem Heiligen Geist“, da wir uns auch am Nachmittag im Grundkurs für die Neubekehrten diesem Thema näherten. Beim Aufruf kamen viele der Neubekehrten nach vorne, darunter auch einige der Mädchen, die dämonisch belastet waren. Sie fielen unter Handauflegung zu Boden, diesmal ohne Geschrei und ganz friedlich. Das Gleiche wiederholte sich am nächsten Tag im Grundkurs; einige fingen sogar spontan an, in Zungen zu beten.
Am Mittwoch kam N. beim Bekehrungs-Aufruf nach vorne. Als ich Hände auflegte, sank auch sie friedlich zu Boden.

Am Donnerstag waren wir nachmittags eingeladen, einen besonderen Gottesdienst in der High School abzuhalten. Während des Lobpreises fingen wieder einige Mädchen an zu schreien und mussten festgehalten und weggetragen werden. Es hörte sich an, wie man sich die Hölle vorstellt.

Während ich predigte (über die Gefahr, mit dem Feuer zu spielen und dem einzigen sicheren „abgebrannten“ Ort – Jesus) wurde es still, um nach der Predigt wieder anzufangen. Es waren auch viele Eltern anwesend, die dazu von der Schulleitung eingeladen worden waren. Fast alle Jugendlichen hoben ihre Hand beim Bekehrungsaufruf. Nach dem Gottesdienst händigte uns N. ihren Zauberring aus.

Bis zuletzt kamen im Evangelisationszelt Menschen beim Aufruf nach vorne. An den letzten beiden Abenden war das Zelt fast bis auf den letzten Stuhl voll. Am Tag des Abbaus war N. bis zur Abfahrt bei uns zusammen mit ihrer Mutter, die ebenfalls Jesus angenommen hat.

Die zahlreichen Neubekehrten haben bereits Eigeninitiative ergriffen und wollen sich nicht auf die Nacharbeit des etwas entfernt wohnenden Pastors verlassen, sondern sich selbst zum Gebet in ihren Häusern organisieren.

M. geht es inzwischen wieder ganz gut. Ich hatte sie ja am letzten Tag der Evangelisation mit akuter Lungen-entzündung zum Arzt bringen müssen. Vielleicht wollte uns der Teufel noch eins auswischen, aber er kam auf jeden Fall zu spät damit!‘

P.S. Das Mädchen N. hatte den „Auftrag“, 17 Personen unter ihre Gewalt zu bekommen und negativ zu beeinflussen. Nur bei vier Personen hatte sie es bis zum besagten Zeiptunkt geschafft.

Seminar in Eisenach

Tolles Seminar heute gemeinsam mit der besten Ehefrau von allen in CZEisenach.de gehabt. Gott ist gut!!!  Thema: Ermutigung für den prophetischen Dienst.

Danke Melanie und Jens für eure liebe Gastfreundschaft. Ihr macht einen klasse Dienst in Eisenach. Ich freue mich sehr über euer neues Gemeindezentrum in Eisenach-Nord und den Dienst mit der Kleiderkammer in die Nachbarschaft hinein. Ihr habt eine nette Gemeinde. Weiter so!

Abschlussfoto bei bitterkalten Temperaturen mit Blick auf die Wartburg.

Auch afrikanische Ziegen lieben Evangelisationen…

Heute ist wieder mein persönlicher „Badetag“. Selbst die Royal Rangers bauen sich auf ihren Camps ja Waschplätze, aber so etwas gibt es hier nicht. Der erfahrene Missionar B. lässt mich in seinen praktischen Erfahrungsschatz Einblick nehmen. Die rote Babybadewanne eignet sich den Umständen entsprechend dafür hervorragend. In der Küche wird mir etwas warmes Wasser gekocht und so werden auch meine deutschen Haare schnell wieder frisch.

B. hat mich gebeten, mittags jeweils das Teaching für das Team zu machen. Ich sage gerne zu.  Da auch einige aus der Gemeinde im Nachbarort dazukommen, wird auch diese Einheit übersetzt. Es macht Freude, gemeinsam mit den Afrikanern das Wort Gottes zu studieren. In  meinem Telefon habe ich mir die Namen des Teams aufgeschrieben, so langsam kann ich fast alle, auch die eher außergewöhnlichen Namen, auswendig. Das hilft zur Kommunikation im Team. Ich bin dankbar für die Gebetseindrücke, die ich per eMail von den Betern aus München bekommen habe. Ich gebe sie hier in Auszügen an das Team weiter.

Unser Mittagessen fällt heute teilweise aus. Während wir im Zelt zum Teamtreff sind, kommen die herumstreunenden Ziegen in das Vorzelt des Caravans – der Teamküche – und fressen genüsslich den fertig gekochten Reis.

In der Nachbarschaft treffe ich ein paar kleine Kinder. Kommunizieren ist schwierig, aber sie lassen sich mit Begeisterung fotografieren. Wenn sie dann ihre Bilder auf dem Monitor der Kamera anschauen können, brechen sie in der Regel in lautes Lachen aus. Lachen in die Kamera ist aber nicht ihre Stärke.

Wieder ist das Team zu einer Open-Air-Evangelisation unterwegs. Der reparierte Verstärker tut an diesem Tag seinen Dienst etwas länger – um auch dann wieder schlapp zu machen. Die äußeren Widrigkeiten sind doch immer wieder eine Herausforderung. Trotzdem kann die Botschaft der Evangelisation in Teilen des Dorfes bekannt gemacht werden, wo wir bisher noch nicht gewesen sind. „Da gibt es noch ganz viele Häuser und wir konnten einen großen Teil erreichen“, berichtet B..

Am Nachmittag setzt wieder leichter Regen ein. Die Wolken hängen unterhalb der Berge und hüllen das Zelt in Nebel, der sich später mit Regen vermischt, um dann in einen stärkeren Regen überzugehen. Dieser hält den ganzen Abend an. Wir sind etwas unsicher und befürchten, dass sich das Wetter auf den Besuch auswirken wird. „An anderen Plätzen kommt dann keiner“, sagt M., die „Teammutti“.

Doch wir werden auch an diesem zweiten Abend nicht enttäuscht: Afrika ist eben anders als Deutschland. Ich sortiere für mich selbst an diesem Evangelisationsabend mehrere Beobachtungen:

Menschen wollen Informationen haben
Anders als im überfütterten Deutschland wollen die Menschen hier informiert werden. Begierig nehmen sie die Zettel, die ihnen ausgeteilt werden. Während des Open Air kommen sie sogar zum fahrenden Lastwagen gelaufen, um die Informationen zu bekommen.

Menschen kommen zu Hunderten
Auch diesmal ist das Bild ähnlich wie am ersten Abend. Zur Eröffnung des Abends um 18:30 Uhr sind zwar ein paar Leute mehr da, als gestern – ich zähle vielleicht 20, aber eben nicht wesentlich mehr. Bis zum Beginn der Predigt gegen 20 Uhr (und vereinzelt auch noch danach) strömen sie fast ununterbrochen ins Zelt herein, so dass das Zelt später mehr als zur Hälfte gefüllt ist. Es dürften bis zu 400 sein, die an diesem Abend das Zelt füllen, davon viele junge Leute. Ich blicke in den Nebel und Regen, der das Zelt umgibt, hinein. Fast gespenstisch tauchen sie plötzlich in kleinen oder größeren Gruppen aus der hereinbrechenden Dunkelheit auf. Viel haben Decken umgehängt, um vor dem Regen geschützt zu sein, viele kommen mit den Babys im „afrikanischen Kinderwagen“ – Kinder in einer Decke auf dem Rücken tragend – zur Versammlung.

Meine Gedanken gehen genau eine Woche zurück. Am vergangenen Dienstag, als ich unterwegs hierher war, ist aus verschiedenen Gründen erst die Entscheidung gefallen, dass die Evangelisation hier stattfinden wird. Umso erstaunlicher ist es fast, dass die Menschen in Scharen kommen. Natürlich – das Lebenstempo und die Einbindung ist in Afrika anders, man ist wesentlich spontaner und flexibler, man muss es auch sein.

Menschen gehen mit und hören wirklich zu
Das Vorprogramm ist ähnlich des Vorabends. SEHR laute Musik, mein Messgerät in meinem Telefon zeigt 100 dB an, einfache Lieder und sehr VIEL Bewegung. Ob jung, ob alt, ob Kind – alle gehen mit. Das Team legt sehr viel Wert auf eine Kommunikation mit den Besuchern. Aufstehen, hinsetzen, Arme winken, Tanzen – alles gehört dazu, ganz intensiv.

Und die Leute gehen engagiert mit. Sie sitzen keineswegs teilnahmslos da, sondern lassen sich inspirieren. Manche kommen schon tanzend in das Zelt. Was mir am meisten die Sprache verschlägt ist, dass sie wirklich der Predigt folgen und dabei sind. Bei so einem Haufen von jungen Leuten würde ich potentielle Störungen, eine hohe Geräuschkulisse, Unaufmerksamkeiten und andere Aktionen erwarten – absolut nichts dergleichen. Alle hören aufmerksam der Predigt zu. Es ist für mich kaum zu fassen. Heute geht es um das Gleichnis über die Einladung zum Hochzeitsmahl. BnK. predigt heute. Ich betätige mich derweil als Teamfotograf, sehr zur Freude des ganzen Teams, denen ich die Fotos gleich am Abend unbedingt auf’s Handy überspielen muss… Die lebendige Versammlung bietet auch ausreichend Motive – und hier stört es niemanden, wenn man fotografiert (wird). Auch das ist bei uns anders.

Menschen folgen dem Aufruf
Auch heute endet die Predigt mit einem Aufruf, Jesus anzunehmen. Wieder folgen viele diesem Aufruf, vielleicht sind es 40 oder mehr, die nach vorne kommen. Nachdem für sie gebetet worden ist, gibt M. ihnen im hinteren Bereich des Zeltes noch einige Hinweise wieder folgen alle willig den Anweisungen.

Nach Ende der Versammlung kommen viele Menschen nach vorne und wünschen Gebet. Das Team, unterstützt vom lokalen Pastor, dient den Menschen gerne.

Ich bitte einen Übersetzer, mir für den Pastor zu übersetzen. Ich übermittele ihm die Grüße unserer Gemeinde aus Deutschland und danke ihm, dass er das Team willkommen geheißen hat und die Arbeit unterstützt. Sehr spontan.

Der Generator schnurrt sonor vor sich hin. Ich habe wieder Strom und sitze am nächsten Morgen in meinem kleinen Zelt. Meine nassen Hosen und Schuhe habe ich vor das Zelt deponiert, damit sie trocknen. Die afrikanische Sonne heizt wieder gut ein. Ich bin dankbar, denn Dauerregen würde doch alles noch schwieriger machen.

Welch ein Geschenk, hier sein zu können und mit zu dienen – und Zeit zu haben über Dinge zu reflektieren, die einfach anders sind als bei uns. Im Morgengebet bitte ich das Team für die Gemeinde in München zu beten, was sie auch ganz engagiert und dankbar tun. Wie gut, dass Gebet nicht vom Handynetz und Generatorstrom abhängt.

B. bringt mir seinen Blackberry und so kann ich diesen Blogeintrag ins Internet absetzen…

Starke Schwächlinge?

Paulus findet sich selbst schwach. Einerseits spricht er über Offenbarungen, die er in besonderer Weise von Gott bekommen hat. Er malt uns in 2. Kor. 12 einen Menschen vor Augen, der bis in den dritten Himmel versetzt worden ist. Vermutlich meint er hier keinen anderen als sich selbst. Andererseits gibt es Begrenzungen in seinem Leben. Sie lassen in ihm das Gefühl von Schwäche und hilfloser Ohnmacht zurück. Er fühlt sich vom „Engel Satans mit Fäusten geschlagen“, wie er es selbst ausdrückt. Ohne eine völlige Erklärung dafür zu haben, was damit nun genau gemeint ist (das ist letztlich auch sekundär), sehen wir, wie sich der Apostel bedrängt und in die Ecke gedrängt fühlt. „Ich kann nicht“, hören wir ihn fast sagen.

Das ist ein Satz, der uns vermutlich hin und wieder nicht unbekannt vorkommt!

Aber was sehen wir bei Paulus weiter? In all dem, wo er keine Idee hat, wie es gehen soll, bekommt er Gottes ganz persönlichen Zuspruch: Doch der Herr hat zu mir gesagt: »Meine Gnade ist alles, was du brauchst, denn meine Kraft kommt gerade in der Schwachheit zur vollen Auswirkung.« (2. Kor. 12,9, Neue Genfer Übers.). Lieber Paulus, es ist nicht so entscheidend, wie du dich fühlst. Wichtig ist, dass du der Kraft Gottes Raum gibst. Wenn du dich ‚am Ende‘ fühlst, ist das die beste Voraussetzung dafür, dass Gott wirken kann. Auch wenn du schon dreimal gebetet, besser gesagt ‚gefleht‘ hast.

‚Gerade dann, wenn ich schwach bin, bin ich stark.‘ Während Paulus in seinen Ausführungen vorwärts geht, merken wir, wie er mehr und mehr verstanden hat, wie Gott es sieht. War der Apostel Paulus ein Schwächling? Nein, aber er kannte seine Begrenzungen und seine Herausforderungen. „Ich muss mit Schwachheiten leben. Ich ertrage Nöte, Verfolgungen und Bedrängnis.“ In all dem richtet er sich innerlich richtig aus: Nicht meine eigene Stärke ist entscheidend, sondern die Kraft Gottes macht den Unterschied.

Wenn ich Gott vertraue, dann ist es nicht entscheidend, wie stark ich mich fühle. Nein, besonders dann, wenn ich mich schwach fühle, kommt Gottes Kraft ins Spiel. Und wenn Gott wirkt, dann bin ich stark.

Der Prophet Elia wird uns im Jakobusbrief als jemand mit denselben „Ups & Downs“, wie wir, vorgestellt. In all seiner Schwachheit, Enttäuschung und auch Niedergeschlagenheit, betete er – und Gott erhörte sein Gebet auf dramatische Weise. Gott konnte durch das Gebet des vermeintlich so schwachen Elia mächtig wirken.

Durch Gebet kann Gott viel verändern. Auch wenn wir, wie Paulus, ihn schon mehrfach um etwas gebeten haben. Durch Gebet wird seine Kraft wirksam. Egal, wie schwach wir sind, im Gebet kommt Gott zum Zug. Entweder geschieht Veränderung in der Situation, mit der wir Kummer haben, oder bei uns selbst. Das ist ein einfaches aber wirksames Prinzip. Wende es doch einfach an! Wichtig ist auch, dass wir am Gebet dranbleiben, so wie Elia und Paulus es getan haben.

Zu Beginn des neuen Jahres widmen wir uns wieder dem Gebet. Vielleicht habt ihr spezielle Gebetstage in der Gemeinde. Wenn möglich beteiligt euch an der Allianzgebetswoche, die sicher auch bei euch in der Stadt stattfindet.

Das sind Gelegenheiten, wo wir uns gerne schwach fühlen dürfen, quasi als ’starke Schwächlinge‘. Und dann sagen wir kühn mit dem Apostel Paulus: Wenn ich schwach bin, dann bin ich stark.

Ich wünsche uns allen einen guten Start in das Jahr 2012!