Abschied von Georg

georg003Es sind bewegende Momente am letzten Mittwoch, als wir von Georg Abschied nehmen. Aus Rumänien ist extra eine Blaskapelle angereist, sein bester Freund Stefan, den er noch vor Kurzem in Rumänien besucht hat, findet passende und klare Worte. Am Grab stehend nimmt er immer wieder das Bild Georgs und hält es für alle gut sichtbar hoch. Er kann es noch nicht fassen, dass er Abschied nehmen muss von einem Freund, mit dem ihn 40 Jahre Freundschaft verbindet. So kann er an diesem Nachmittag den Sarg kaum loslassen und immer wieder schwenkt er das Bild durch die Luft.

georg001Wie zerbrechlich ist unser Leben. Gestern noch grüßen und umarmen wir einander – heute in der Ewigkeit. Am Freitag kommt R. zu mir und fragt mich, ob ich ein paar Bilder haben wolle, die sie am Heiligabend im Gottesdienst gemacht hätte. Bilder? Ja, will ich.

Bei der Durchsicht der Bilder stoße ich auf ein letztes Bild, das Georg von hinten zeigt, als er den „Heiligabendhirten“ grüßt. Das Bild berührt, auch wenn es „nur von hinten“ ist. Es mahnt uns, dass wir weise leben und an die Hoffnung, die wir in uns tragen, hegen und pflegen.

georg002Auf dem Kranz unserer Gemeinde steht es auf der orangefarbenen Schleife: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Mit dieser Hoffnung und Zukunftserwartung nehmen wir Abschied von Georg.

 

Die Sonne geht auf…

Warm strahlt die Wintersonne auf den HB4-Parkplatz, als ich an diesem Samstagmorgen an ‚meinen Arbeitsplatz‘ komme. Ich bin nicht der erste, es wuselt schon richtig auf dem Gelände. D. gibt als Regisseurin ihre freundlichen Anweisungen, die polnische Gemeinde hat schon ihren Pavillon aufgebaut. Im Auto habe ich auch noch einen – ausgeliehen von meinem Nachbarn.

Unser treuer Gemeinde-Oberbeamter W. hat schon alle Tische nach oben geschleppt, während der andere W. den goldenen Vorhang im Thronsaal (das ist nichts anderes, als eine umfunktionierte Royal-Rangers-Jurte) mit dem Akkuschrauber in Position bringt. F. verlegt fleissig Kabel und S. schraubt die Scheinwerfer der gemeindeeigenen Lichtanlage an.

Seit Tagen ist A. im Einsatz, unermüdlich hat sie gemeinsam mit D. alles im Haus vorbereitet. Es ist ein Geschenk, dass sie gerade Urlaub hat und diesen für die Gemeinde einsetzen möchte. Sie steht hinter dem Kuchenbuffet, während draußen ein Auto vorfährt. Wir haben auch noch zwei Kuchen mitgebracht, wo können wir sie abstellen? Die freundlichen Helfer, die den Kuchen bringen, kenne ich überhaupt nicht. Das soll ja in der Gemeinde auch vorkommen. Macht nichts, Hauptsache Kuchen…

In der zweiten Rangerjurte flackert in der Feuerschale schon das Feuer vor sich hin, auf dem später die Stockbrote gebacken werden. Zehn Strohballen bilden eine tolle Sitzlandschaft für die später zahlreich kommenden Kinder, die sich am Feuer wärmen – und dabei selbst richtig gut durchgeräuchert werden. Tja, das ist halt das Los eines Rangers. Mama freut sich daheim über die rauchduftende Jacke… Aber noch haben J. und G. die Strohballen besetzt. G. lugt aus seinem Schlafsack hervor. Ein echter Ranger übernachtet auch bei minus 10 Grad in der Jurte. Da kommt Freude auf.

„Ich erkläre die Hinterbärige Weihnacht offiziell für eröffnet und wünsche der Veranstaltung einen bewahrten Verlauf und Gottes Segen“. Zweimal begrüße ich die Gäste mit Gebet. Einmal draußen, einmal inhouse. Auch hier haben sich etliche Stände platziert, I. verkauft wieder ihren dekorativen Schmuck, während T. wieder mit ihrem exklusiven Taschenangebot vertreten ist. Mit einer Tasche liegt man bei einer Frau nie verkehrt, falls man noch kein Geschenk hat. T.’s Taschen sind besonders schön.

Für die ’strahlenden Augen‚ engagiert sich ein großer Trupp Royal Rangers. Nach dem großen Erfolg im vergangenen Jahr werden auch in diesem Jahr wieder die Päckchen für bedürftige Kinder im Ausland gepackt. Seife, Kamm, Bleistift, Schokolade. Alles geht genau nach Plan, damit bei den Beschenkten kein Neid entstehen kann. Was aber viel mehr begeistert ist das große Engagement der Rangers – allen voran der Stammleiter!

W., kannst du nochmal bitte ins Lager gehen und die beiden Feuerlöscher holen, die wir im Jahr vorher extra für diesen Zweck im Angebot gekauft haben? Fast hätten wir sie vergessen. So langsam haben wir Erfahrung. Auch der freundliche Besuch der städtischen Lebensmittelkontrolle im Vorjahr hat Änderungen im Ablauf mit sich gebracht, die die Mitarbeiter sorgfältig umgesetzt haben. Herr B. kommt dieses Jahr nicht zu Besuch, aber ich bin sicher, er wäre begeistert und zufrieden. Der Kuchen ist in diesem Jahr jedenfalls ‚unter die Haube gekommen‘, so wie Herr B. es gewünscht hatte. Das interessiert die Nachbarn weniger, die gleich tütenweise den Kuchen aufkaufen wollen. Ob wir das denn zulassen sollen, werde ich von einer Mitarbeiterin gefragt.

Vierzehn Tage sind die Lämmer alt, die im Gatter herumspringen. ‚Echte‘ Schafe mitten in München? Jawohl. Schäferin M. ist auf Vermittlung unseres ‚Bullenpapstes‘ G.G. wieder da. 600 Schafe haben sie in Ismaning, die Lämmer sind richtig niedlich. M. kommt offensichtlich gerne als Teilnehmerin zur HBW und ihre Tiere sind nicht nur für die Kinder ‚die‘ Attraktion.

S. und K. verkaufen gebrannte Mandeln. Es duftet über den ganzen Parkplatz, der kleine Pavillon ist von Rauch erfüllt. Nebenan grillt J. die Würstchen, auch er ist mit diesem Angebot schon zur Institution geworden. Die Royal Rangers sind vorzüglich mit Chai vertreten, während A. und B. mit ihrem Team direkt nebenan die Waffeleisen glühen lassen. Unser Elektriker F. hat alles bestens berechnet und Baustromverteiler organisiert, damit das Stomnetz stabil ist. Der Wallfelabsatz ist reißend. P. und G. verschenken heißen Holunderblütensirup als Willkommenstrunk und gegenüber bei der polnischen Gemeinde ist die Rote-Beete-Suppe der Renner. Alles kommt einem guten Zweck zugute. An den Ständen, die sich mit für das Kinderheim in Indien engangieren, hängt ein kleines Symbol, so dass alles transparent ist. Auch an die Details hat die umsichtige Regisseurin gedacht. Da wir in diesem Jahr mehr Stände haben, reicht die Deko nicht ganz und so muss etwas improvisiert werden.

Kurz nach drei Uhr fliegen die Engel ein. Krippenspiel ist angesagt, eigentlich ein Theaterstück mit einem Blick in den Himmel. A. hat es selbst geschrieben und Pastor i.R. H. mit einer Sprecherrolle bedacht. Über die neue Winzlings-Tonanlage bringt E. hinter dem Mischpult einen fetten Sound herüber, während Kollege D. sich um die Beschaffung der Bühnenpodeste bemüht hat. Hier greifen viele Räder ineinander.

Gebannt sitzen die Zuhörer auf den Bänken. In der Jurte ist es während des Krippenspiels knackevoll. Draussen bekomme ich nicht viel mit, während drinnen der Engelchor mit Zimbeln und Schlaginstrumenten spielt. Klasse, da kann jedes Kind zum Engel werden. Und die Botschaft der Liebe Gottes für die Welt kommt klar durch.

S. und R. haben ein a capella-Programm vorbereitet. Die soulige Gospelstimme von R. begeistert meine Nachbarn, die extra aus dem Ö-Weg in die Hinterbärenbadstraße gekommen sind. ‚Ist das deine Tochter‘? S. und R. machen sich wirklich gut, das kann auch ich nicht leugnen. Die Nachbarn sind angetan. „Klasse, die HB-Weihnacht. Dürfen wir dich zum Teepunsch einladen?“ Eigentlich ist mein Bauch richtig voll, aber da man bei Punsch gut reden kann, willige ich ein. Und das Gespräch ist richtig gut. Gerade deswegen, um Raum zur Begegnung zu haben, machen wir die HB-Weihnacht ja. ‚Wir müssen nächste Woche beim Mini-Ö-Weg-Fest weiterreden‘, meint Nachbarin M. und verschwindet in der Dunkelheit, während R. schon seine Gitarre stimmt, um den Nachmittag musikalisch weiter zu gestalten. ‚Wir singen Gloria‘ – das stimmt wirklich.

Schäferin M. verabschiedet sich, während S. und K. immer noch glasiertes Obst verkaufen. Gegen 19 Uhr verläuft sich der Andrang. Ideales Timing, denn jetzt ist auch das Ende geplant. Auch hier haben wir dazu gelernt. Schade, dass es keine Bratwurst mehr gibt, denn inzwischen ist der Hunger bei mir zurückgekehrt. Aber irgendwann muss ja mal Schluss sein.

Aufräumen bis Mitternacht? Weit gefehlt. Gegen 20:30 Uhr muss man schon auf der Suche sein, um noch Arbeit zu finden, gegen 21:15 ist alles fertig. Tolles Team, tolle Mitarbeiter, tolle Hinterbärige Weihnacht.

Die Sonne war an diesem Tag wirklich über der HB4 aufgegangen…. Die EGL beschließt am Donnerstag ohne Zögern: Klar 2013 machen wir die HB-Weihnacht wieder.

Neustart von Lehrmaterial.Net

Liebe Freunde von Lehrmaterial.net,

an diesem Samstag, 10.11.12 um 12 Uhr startete Lehrmaterial.Net neu durch. Im neuen Gewand und mit neuer Technik erlebt unser neuer Shop mit Version 6.0 unseres Lehrmaterials einen Relaunch. Es ist ‚haufenweise‘ neues Material dazu gekommen, alles Material ist jetzt einzeln in unserem Webshop per komfortabler Download-Funktion zu bekommen. Und seit Samstag ist unsere neue Ressourcen CD bestellbar.

Zur Eröffnung wollen wir gerne mit euch feiern. Es gibt 20 nagelneue Lehrmaterial.Net CDs zu gewinnen. Das Gewinnspiel läuft bis zum 20. November 2012, 24:00 Uhr. Die Teilnahme am Gewinnspiel ist möglich, unabhängig von einer Bestellung und ohne jegliche weitere Verpflichtungen. Hier könnt ihr mitmachen.

Auf unserer Seite Lehrmaterial.Net findet ihr eine Übersicht über Inhalt und Themen des neuen CD-Release.

Der 10.11.12 – ein besonderer Samstag

Auf das Bild klicken für den LM-Flyer

Tja, das Datum spricht schon für sich. Man kann es sich gut merken. Aber mein Team von Lehrmaterial.net hat sich etwas Besonderes für diesen Tag einfallen lassen. Team Lehrmaterial.net? Ja, das ist ein Projekt, über das ich meine Predigtimpulse und Lehrkonzepte weitergebe.

Klicke auf das nebenstehende Bild, um mehr über den 10.11.12  zu erfahren.

An diesem Tag ist das große CD-Release der Version 6.0 von Lehrmaterial.net.

Und wir feiern Shop-Eröffnung. Erstmalig wird das komplette Lehrmaterial.net einzeln zum Download in einem ausgeklügelten Shop-System zur Verfügung stehen.

Zur Shop-Eröffnung haben wir ’ne kleine Party und wir verlosen 20 brandneue CDs mit allen unseren Materialien. Es werden etwa 7500 Seiten sein, die sich dann auf der CD befinden.

Also, stay connected. Am besten über die Mailingliste von Lehrmaterial.net, über die wird der Countdown angezählt…

Sprösslinge…

Siehe, ich wirke Neues! Jetzt sprosst es auf. Erkennt ihr es nicht? Ja, ich lege durch die Wüste einen Weg, Ströme durch die Einöde. (Jes. 43,19)

Als wir nach München kamen habe ich mir am Rande des Gemeindeparkplatz Efeutriebe abgeschnitten. Einige Zweige von unserer Parkplatzbegrünung haben ausgereicht, um unseren Garten (mittlerweile) gut einzugrünen. Beim nächsten Google-Maps-Fototermin wird man bei der Gartenhütte von oben nur noch Efeu sehen… 🙂

Efeu ist fast wie Unkraut. Es wächst, ist robust, man kann darauf herumtrampeln, ist immer grün – selbst im Winter. Und es kann sehr starke Zweige entwickeln.

Neue Efeuzweige schlagen Wurzeln. Aber nur die neuen tun das, die „älteren“ nicht mehr! Sie krallen sich mit einer enormen Kraft am Putz, Beton und Holz fest. Hier passe ich immer sehr auf unsere Hauswand auf. Jeder Versuch von „Anklebung“ wird von mir konsequent unterbunden. Jedes Jahr wachsen bei mir haufenweise neue Zweige, die ich sorgfältig forme, zurechtbiege, in die richtige Richtung leite – oder entferne. Eine andere chinesische Heckenpflanze, die auch unsere Hütte begrünt, hat mittlerweile so einen festen Stamm entwickelt, dass die eine Seite der Hüttentür nicht mehr aufgeht. Ob ich die noch auf den richtigen Weg bringen kann? Ich habe es versäumt.

Die jungen Zweige lassen sich gut biegen, aber sie sind sensibel, brechen ganz leicht ab, während die alten wirklich robust sind. Sie sind der tragfähige Grundstock für die neuen Sprösslinge. Ohne die alten können die jungen nicht, ohne die jungen die alten nicht… Klasse.

Um den Jahreswechsel 2012 sprach ich über Jesaja 43,19, ich hoffe, ihr erinnert euch. Gott lässt Neues aufsprossen. „Erkennt ihr es denn nicht?“, fragt uns der Prophet in dem Bibeltext. Neues ist oft erst klein und unscheinbar, deswegen aber auch sehr gefährdet. Leicht kann es verletzt, abgebrochen oder umgetreten werden. Geben wir dem Neuen immer wieder den nötigen Schutz, damit es nicht beschädigt wird.

Wir sind dankbar für vieles „Neues“, was in unserer Gemeinde aufgesprosst ist oder aufsprosst.  Konkretes ist aktuell auf unserer Homepage benannt. Weiteres ist auf dem Weg, andere „Sprösslinge“ klopfen an die Tür, suchen sich ihren Weg, strecken die starken Wurzeln aus, halten sich an der Wand fest.

Freuen wir uns auf das, was von Gott her Wachstum (und Frucht) bekommt! An dieser Stelle „klemmt“ das Efeu-Bild….

Führung im Großen – Führung im Kleinen

Mittwoch: Alex gibt uns im BURN-Lobpreisabend einen supercoolen Impuls über Gottes Führung und Linie im Leben von Jakobs Familie. Gottes Linie ist auch dann da und bleibt  deutlich sichtbar, wenn es bei uns hier und da verworren aussieht. Jesus selbst ist ein Teil dieser Linie, zeigt Alex auf.  Und er richtet unseren Blick auf das Kreuz aus. „Ich seh auf’s Kreuz“ – auch Ralf hatte dieses Lied in der Vorbereitung. Das macht Mut. Ja, es stimmt, Gott hat den Überblick, auch wenn ich ihn scheinbar nicht mehr habe.

Donnerstag: Ich habe gerade einen Gesprächstermin beendet als jemand vor der HB4-Tür steht, den ich längere Zeit nicht mehr gesehen habe. „Ich war gerade in der Nähe, da dachte ich, ich schaue mal bei dir vorbei…“ In meinem Büro haben wir ein intensives Gespräch. „Willst du den Regenwassertank haben, den wir loswerden wollen?“ Ja, er will. Mehreren anderen hatte ich ihn vorher schon angeboten – vergeblich. Ein anderer Helfer erscheint wie gerufen  auf der Bildfläche und gemeinsam hieven wir den Tank in den leeren Anhänger. „Eigentlich wollte ich hier in der Nachbarschaft etwas abholen, was ich bei ebay gekauft habe, aber das war leider falsch beschrieben“…  Mein Besucher ist happy über den Tank – ich auch, dass wir ihn „los“ sind. Führung im Kleinen.

Eine kleine unscheinbare Anekdote am Rande des Tages, mag man denken. Am Morgen hatten wir noch gemeinsam um Führung, Leitung und Segen gebetet. Wie äußert sich die Führung Gottes? Manchmal in den großen Linien, oft auch im Kleinen. Das, was vor uns liegt, ist manchmal eingepackt wie eine wachsende Kastanie, „pieksig“ und rauh. Aber dann, wenn die Frucht aufgeht, ist es schön und glatt, angenehm und macht Freude. Auch dieses Bild, das mir gesagt wird, beschäftigt mich an diesem Donnerstag.

Ich finde es total spannend, mit Jesus zu leben. Wenn der Friede Gottes unsere Herzen regiert, können wir (auch im „Urlaubsmonat August“) entspannt mit der Führung Gottes rechnen – im Großen und im Kleinen.

Herr Knister, Burnout und die Weißwurst…

Ja, er sei von seiner Frau geschickt worden. Sie hätte ihm sogar fünf Euro für das Frühstück mitgegeben – oder ob man denn das Geld überweisen müsse? Dichtgedrängt sitzen sie auf Bierbänken in unserem Gemeindehaus – und lachen herzlich. Nein, Bier gibt es heute nicht, verkündigt Oliver F.  Herrn Knister, aber Mineralwasser – und, ganz wichtig, Kaffee.

Kaffee will Herr Knister gerne und reichlich trinken. Die Männer auf den Bierbänken tun’s ihm gleich. Georg B.  glänzt mit seiner Gabe, die Bauchrednerpuppe „knisternd“ zu bedienen. Da gleitet die Weißwurst auch bei den Gästen, die auf unsere Zeitungseinladung zum Vortrag hinzugestoßen sind, einfacher die Männerspeiseröhre runter. Herr Knister outet sich nämlich auch als „unbedarfter Neuer“. Der Sendlinger Anzeiger fand das Thema so wichtig, dass er es am Donnerstag gleich oben auf der Titelseite gebracht hatte.

Intensive Gespräche bei zahlreichen Würstchen und bayerischer Dekoration. Dann kommt der Referent. Er ist Hannover-96-Fan. Am Jugendtisch erhebt sich Widerspruch. Ein aus Augsburg angereister FCB-Fan macht einen unmissverständlichen Zwischenruf, der Ex-Finanzbeamte und Jetzt-Pastor müsse in München aber die Vereinsfarben wechseln.
Er hat eine altertümliche Waage vor sich aufgebaut. „Du musst darauf achten, dass dein Leben im Gleichgewicht ist -im Verhältnis zu Gott, zu dir selbst und zum Nächsten.“ Sehr offen und tiefgehend berichtet Pastor Jörg Delekta von seinen eigenen Hochs und Tiefs. „Wir hatten gerade unser 10-jähriges Gemeindejubiläum gefeiert, dann hat es mich voll erwischt“. Ehrlich berichtet er, wie bei ihm nichts mehr ging. Und wie er aus dem Burnout rausgekommen ist.

Aber um das genau zu wissen, muss man dabei gewesen sein oder es sich von jemandem, der dabei war, erzählen lassen, denn der Referent bat, dass seine offenherzige Darlegung nicht aufgenommen wird.

Die intensive Fragerunde am Ende bezeugt: Das Thema ist wichtig und dran. Ein toller Morgen, finden sogar die LiSas, die draußen vor der ‚frauenfreien Zone‘ auf der ‚Foyerstuhlreihe‘ sitzen und Mäuschen spielend, Kaffee kochend für Herrn Knister sorgen – damit er auch daheim bei seiner Frau einen ‚guten Bericht‘ geben kann!

Darf ein Prophet Witzchen reißen?

Kommen Propheten nur aus Amerika? Manchmal hat man den Eindruck. Aber, nein, es geht auch anders!

Sein Nachname ist für deutsche Münder ‚unaussprechlich‘: „K’schüwwe“, so der laienhafte deutsche Versuch für ‚Krzwywe‘, ist für polnische Ohren sicher ‚unanhörlich‘. ‚Ich will kein frommer, unnahbarer Prophet sein‘. Das meint er ehrlich. Seine Verkündigung und Lehre ist ausgewogen und ehrlich. Prophetie, so vermittelt er nicht nur durch seine Worte, sondern durch sein Wesen, ist natürlich übernatürlich und übernatürlich natürlich. Und er kommt aus Polen.

Tierarzt ist er zunächst, dann dient er einer Pfingstgemeinde als Pastor. Viele Geschichten, Lebenserfahrungen – und etliche Witze – machen das Zuhören kurzweilig und angenehm. Aber darüber hinaus ist die Lehre von Ryszard Krzwywe authentisch und gut. Später ruft Gott ihn in den prophetischen Dienst. ‚Gott will auch, dass wir Spaß und Freude haben.‘ Die menschlichen Einflechtungen machen ihn glaubwürdig und liebenswert: Gott beruft uns nicht, in einem heiligen Turm zu sitzen, sondern mitten im Leben zu stehen – und dazu gehört Spaß. ‚Gott wird dich in der Öffentlichkeit nicht bloßstellen‘. Er zeigt die Grenzen des prophetischen Dienstes auf. Das schafft Vertrauen.

Immer wieder verweist er auf seine Frau: ‚Gott hat mir eine weise Frau gegeben. Sie gleicht vieles aus, was ich nicht habe und kann.‘ Demütig dient er gemeinsam mit ihr, stellt seine eigene Berufung nicht in den Vordergrund, unterordnet sich der Leiterschaft der Gemeinde. ‚Es hat einige Jahre gedauert, bis mein Dienst in Polen anerkannt war. Aber Gott hat mich dadurch gelehrt, demütig zu sein.‘ Viele in seinem Heimatland bezweifeln, dass es einen vollzeitigen prophetischen Dienst gibt. Aber die Früchte des Dienstes und seine Unterordnung bewirken in der polnischen Pfingstbewegung viel Anerkennung und Respekt.

Eigenes Versagen und Fehler nennt er ehrlich beim Namen: Auch ein Prophet ist nicht perfekt und braucht Korrektur. Begegnung mit Engeln? Auch auf diese Weise redet Gott zu uns. Beispiele folgen, köstlich dargestellt. Die Versammlung lacht herzhaft und befreit. Das Neue Testament wird richtig greifbar – natürlich übernatürlich.

Am Freitagabend verbringen wir einen Abend der Gemeinschaft und des Gebets mit dem Ehepaar aus Polen. Zum Schluss, aber nicht nur angehängt, dienen die Krzwywes uns als Ehepaar. Das prophetische Wort ist sehr klar und differenziert. Das, was uns sehr spezifisch und mit viel Respekt gesagt wird, haben wir in vielen Punkten schon an anderer Stelle gehört. ‚Ich nehme meine prophetischen Worte auf ein Diktiergerät auf, damit ich überprüfbar bin.‘ Als wir gehen, kann ich die Aufnahme kurz per USB auf meinen Laptop überspielen. Ich will mir die Details noch einmal anhören.

Am Sonntag kommt seine Predigt sehr klar, mit einer starken prophetischen Dimension. Dann dient er öffentlich einigen ausgewählten Personen, die er vorab nicht genannt bekommt, mit prophetischen Worten. Es macht sich eine heilige Ehrfurcht vor Gott breit mit welcher Klarheit und Präzision das geschieht.

Die Brücke nach Polen wird intensiver. Meine Reise vor zwei Jahren war ein erster Schritt. Inzwischen hat unsere neue polnische Tochtergemeinde ihren Gottesdienst im Januar in unsere Räumlichkeiten verlegt, diese Konferenz ist ein weiterer wichtiger Schritt: Zum Seminar sind auch etliche aus der FCG-M anwesend. Hier findet ein guter, gegenseitig dienender Austausch statt. Klasse.

Die Predigten und Lehre stehen zum Download auf der FCG-M-Homepage bereit.

Ein ganz normaler hinterbäriger Weihnachtssamstag…

Herrn E. kennen wir schon länger. Regelmäßig treffen wir ihn am Partnachplatz, wenn wir mit unserem Straßenkirche-Team dort sind. Oft schon haben wir mit ihm gesprochen und gebetet. Herr E. wohnt in einer der Nebenstraßen unseres Gemeindehauses. ‚Ja, ich komme euch mal in der Kirche besuchen.‘ Bislang hatte er es noch nicht geschafft.

Dritter Dezember Zwei-Null-Elf, 9:00 Uhr. Werner, unser ‚Gemeindeoberbeamter‘, wie wir ihn liebevoll nennen, ist pünktlich zum Dienst da. Pavillons aufbauen, Tische aus dem Keller schleppen. Simon hat eine der schwierigsten Aufgaben für einen Nicht-Ranger übernommen: Dichte die Spitze des Jurtendachs wasserdicht ab. Schon im letzten Jahr war das eine Herausforderung. Ferdinand schleppt rollenweise Kabel über den Parkplatz.

Es scheint alles wie am Schnürchen zu klappen. Auf der Arbeit liegt offensichtlich Segen. Wie aus dem Nichts erscheinen die Mitarbeiter einer nach dem anderen, aber im Hintergrund hat Debora das sorgfältig vorbereitet. Die weihnachtliche Mütze mit dem blinkenden Bommel steht unserer ‚Hinterbärigen Generalmanagerin‘ gut. Es macht großen Spaß alles aufzubauen, zu dekorieren und vorzubereiten. Da werden zwischendrin kurz mal die Mitarbeiter dekoriert, die Stimmung ist locker. Und so wird aus dem sonntags vollgeparkten Kirchen-Parkplatz eine kleine bunte Zeltstadt.

Gegen 11:30 Uhr erscheint Günter, unser „Bullenpapst“. Warum er diesen Namen trägt, wissen nur die Insider. Ingenieurmäßig bereitet er das Gehege für die Stargäste des Nachmittags vor, was aber natürlich nicht verraten wird. Später wird er die Stargäste persönlich eskortieren. Bei der Hinterbärigen Weihnacht greifen auch in diesem Jahr viele Zahnrädchen ineinander. Neben der Erfahrung des letzten Jahres ist die motivierte Mitarbeiterschaft ein Riesenkapital, mit dem wir wuchern können. Supergenial.

Um 13:00 Uhr begrüße ich Herrn E. das erste Mal, der sich bereits auf unserem Parkplatz umschaut. Nein, wir sind leider noch nicht ganz fertig. Aber er kann ja schon mal reingehen und sich drinnen die Vorbereitung anschauen. Hier wird noch letzte Hand an die Verkaufsstände gelegt. Elfriede baut mit ihrem Team das Sterne-Café in diesem Jahr oben auf. Geschickt sind durch ein paar raumteilende Stoffe die Gegebenheiten den Erfordernissen angepasst, so dass eine gemütliche Atmosphäre entsteht. Hier kann man sich schnell wohlfühlen.

Im Untergeschoss lädt die ‚Christmas Lounge‘ zum Verweilen ein. Kurz nach 13:30 Uhr erscheinen die Stargäste. Zwei grüne Busse sind nötig, um sie aus Dirnismaning nach München zu transportieren – Gatter inklusive. Schnell ist ein artgerechtes Gehege errichtet, Heu und Stroh ausgebreitet. Bethlehem-Atmosphäre kommt auf. Der eine grüne Bus ist von innen beschlagen. Nein, das ist nicht unser Gemeindebus, in dem fährt nur das Gatter. Määääääh, dringt es aus den Fenstern.

Zur offiziellen Eröffnung um 14:00 Uhr hält sich die Zahl der Gäste noch in Grenzen, aber dann werden es immer mehr. Von Jatschis Stand duften schon die gebrannten Mandeln verführerisch herüber. Herr E. hat sich inzwischen bei Janno eine Bratwurst genehmigt. ‚Sie haben wirklich ein hervorragendes Team hier‘, ist er voll des Lobes. Das nehme ich dankbar an. ‚Und wie die Leute liebevoll miteinander umgehen.‘ Das Lob geht weiter. Die Ranger bereiten ihren Teepunsch vor. Zwei volle Töpfe haben sie vorbereitet, der Verkauf läuft bestens. Frau W. aus dem Nachbarhaus schaut vorbei. Dankbar blickt sie auf bisherige Begegnungen, die wir miteinander hatten, zurück. ‚Ist ihre Frau auch da?‘, will sie wissen. Die ist gerade im Café mit jemand anderem im Gespräch. Ihre Welcome-Holunderblütentee-Station am Eingang des Gemeindehauses hat sie inzwischen an Brigitte übergeben. Das Team ist vom Jahr vorher schon super eingespielt.

Geralda stellt mir ihre Nachbarinnen vor, die mitgekommen sind. Ihr Mann, Claus, backt gemeinsam mit Andrea und Oliver Waffeln. Die Nachfrage ist groß. Leider kann ich mich den Nachbarinnen nicht so widmen, wie ich es möchte, denn gerade hat sich mir Herr B. vorgestellt, Lebensmittelkontrolle der Stadt München. Auch sie gehört zu den Gästen unseres Hinterbärigen Festes. Wir besichtigen gemeinsam den Markt, Herr B. hat einige kleine Verbesserungswünsche – die Sylvia am Stand für die gebrannten Mandeln superschnell und kreativ umsetzt – und zeigt sich insgesamt zufrieden mit unseren Vorbereitungen. Das Gespräch in meinem Büro ist sehr angenehm.

Es klopft an meiner Bürotür. „Hast du noch weihnachtliches Geschenkpapier?“ – Ranger-Bernd kommt herein und braucht Nachschub, damit die ‚Augen strahlen können‘. Leider sind nicht mehr alle per eBay erstandenen Utensilien angekommen, um die Geschenkpäckchen für die Kinderheimkinder zu füllen, aber das werden die Ranger nacharbeiten. Die Station „Strahlende Augen“ erfreut sich großer Beliebtheit und so sind am Schluss 75 Pakete gepackt, dank auch schon vorheriger Unterstützung.

Ich treffe Herrn E. im Sterne-Café wieder. Er genießt gerade den Kuchen, der ihm serviert worden ist. Ich setze mich zu ihm und wir unterhalten uns für längere Zeit. Begeistert erzählt er mir, mit wem er denn schon alles gesprochen hat. Auf dem Parkplatz treffe ich Herrn X, der mir auch vom Partnachplatz bekannt ist. Sehr interessiert will er von den Hintergründen unserer Gemeinde wissen. Ja, in Brasilien habe er auch schon solche Gemeinden kennengelernt, weiß er auszuführen.

Das Gesicht kommt mir irgendwie bekannt vor. Wer ist das bloß? Leider habe ich keine Gelegenheit, diesen Gast zu begrüßen. Einfach zu viel los an diesem ganz normalen hinterbärigen Weihnachtsnachmittag. Das Stockbrotzelt der Royal Rangers ist auch in diesem Jahr wieder gut gefüllt. Das wärmende Backfeuer der Pfadfinder erweist sich immer wieder als Besuchermagnet, auch wenn beim Backen manchmal etwas schwärzliche Ergebnisse zutage gefördert werden. Die Rauchkonservierung gibt es gratis dazu.

Höhepunkt des Nachmittags ist eindeutig das Krippenspiel der HB4-Kids. Die Stargäste sorgen für das richtige Ambiente. Leider – oder nicht leider – bin ich gerade wieder im Gespräch mit Besuchern, so dass ich das Geschehen nur am Rande mitbekomme. Aber, so wird mit später berichtet, sie haben es super gemacht. Die schwebenden Kopfreife der Engelskinder haben es mir wieder besonders angetan. Das sieht richtig stilecht aus. Die Botschaft ist einfach und schlicht, aber sie kommt an. Eben, die ‚alte Weihnachtsgeschichte‘. Weihnachten wird eben nicht 2011 ‚unter dem Baum entschieden‘, sondern ist vor über 2000 Jahren in der Krippe entschieden worden. ‚Ich bin doch wirklich nicht blöd…‘

Abgerundet wird das Programm durch Ralf und sein Team. ‚Gloria‘ – das Kind in der Krippe ist der wirkliche Grund zum Feiern in diesen Tagen.

Als ich versuche, unsere vier Stargäste zu streicheln, treffe ich Herrn V.. Er kommt aus der Evangelischen Kirche. ‚Klasse habt ihr das organisiert‘, er ist begeistert. Habt ihr das auch in der Presse gehabt? Beruflich kommt er aus diesem Feld. Ja, der Sendlinger Anzeiger hat das ganz zentral platziert. Auch W. aus der benachbarten Gemeinde, der selbst gegenüber wohnt, fühlt sich sichtlich wohl. Sein Sohn hat gerade eine weitere Zuckerwatte bekommen. Hätte Papa gewusst, dass er vorher schon zwei gehabt hat, wäre es wohl zahnschonender zugegangen… Familie B. ist aus dem Schwäbischen angereist, um den Sohn in München zu besuchen. Wir kennen uns schon lange. Ein herzliches Hallo und kurzes Grüßen.

19.55 Uhr. F. aus der Nachbarschaft stürmt über den Parkplatz, während wir schon abbauen. Ob der Weihnachtsmarkt noch aufhat, will er wissen? Er braucht unbedingt noch Geschenke. Ob er erfolgreich ist, bleibt mir verborgen. Meine Frau Petra ist immer noch im Gespräch vertieft. Allein deswegen, so weiß sie hinterher zu berichten, hätte sich der/ihr ganzer Aufwand schon gelohnt.

12 Curver-Boxen passen (festgeschnallt) auf unser Hinterbäriges Handwägelchen, das uns normalerweise zum Partnachplatz begleitet. Phillip und Danny sind die ‚Pferde‘, die alles zu unserem Lagerkeller zurückbringen. Punkt 21:30 Uhr ist alles aufgeräumt, geputzt und verräumt. Mir fällt der Kinnladen runter. 90 Minuten – schneller als ein Fußballspiel. Bis 24:00 Uhr hatte ich wirklich eingeplant da zu sein. Das hochmotivierte Mitarbeiterteam hat es anders möglich gemacht… Echt super.

20:30 Uhr. Herr E. verabschiedet sich, um am Donnerstag darauf wieder zum Alphakurs zu erscheinen, inclusiv Lebkuchen, wie mir berichtet wird. Er hat wirklich lange ausgehalten. 22:30 Uhr. Teresa und Alex sind nach Haus gebracht, der von meinem Nachbarn geliehene Pavillon verstaut. Etwas müde vom Tag schleiche ich durch den heimatlichen Weg. Mein kürzlich zugezogener Nachbar steht im Vorgarten und grüßt freundlich. ‚Warst du heute bei den Hinterbärigen….?‘, will ich wissen. ‚Wo habt ihr eigentlich die Schafe her gehabt?’…

Schreck, lass nach. Der Artikel für die News wird lang und länger. Schade, dass ich schon so viel geschrieben habe, über den ganz ’normalen hinterbärigen Weihnachtssamstag‘, aber ich bin irgendwie noch nicht fertig. Aber vielleicht kann ich ja 2012 weiterschreiben…

Strahlender Sonnenschein und kaltes Wasser oder: Die netten zwei Hunde vom Lußsee

Samstagnachmittag. „Yasemin wird heute untergetaucht – zum Glück sind Rettungsschwimmer da“, kann man auf ihrer Facebook-Seite am Vormittag lesen. Und so ist es auch. Etwas mehr als 20 sind zur Taufe gekommen, Familie, vier Freundinnen extra aus Mainz, andere Freunde, Gemeinde, dazu zwei putzige Hunde, die schnell zu Lieblingen aller werden – eine richtig familiäre Atmosphäre.

Der Pastor und noch jemand tappen den Hündchen auf die Füße – herzzereißendes jaaaaaauuueel! Sorry. Ein klares Bekenntnis zu Jesus, ein toller Beitrag der Freundinnen aus Mainz, Lobpreis & Predigt in Kurzform – und dann ins kalte Wasser. Danach gibt es Kaffee und Kuchen in der strahlenden Herbstsonne. Ein genialer Taufnachmittag.