Alles, was wir tun, soll im Gebet verwurzelt sein und aus ihm geboren werden. Deswegen gibt es überall im Land „Pray-first-Initiativen“, die (in der Regel) zu 21 Tagen Gebet einladen. Drei Wochen, so sagen Verhaltensforscher, sind nötig, um neue Gewohnheiten zu etablieren. Der Blick durch Instagram, Facebook und Co. zeigt, wie viele Gemeinden ihren Fokus auf das Gebet richten und dafür auch intensiv die sozialen Medien nutzen.
Aus dem Gemeindealltag
War es im Jahr 2021 noch eine „Notlösung“ während des Lockdowns das Gebet auf Instagram und Zoom zu verlagern, haben wir es in der Christus Gemeinde Velbert in diesem Jahr strategisch geplant. Schon das dritte Jahr sind wir mit den ’21 Tagen des Gebets‘ unterwegs, nachdem wir vorher andere Modelle des Gebets am Jahresanfang hatten.
Um 6.15 Uhr gibt es jeden Tag einen Gebetsimpuls via Instagram und parallel auf Zoom. Der Impuls orientiert sich am Andachtsbuch des BFP „Inspiration durch Gottes Wort“ und folgt dem 2. Korintherbrief. Nach Impuls und Gebet auf Zoom wechselt das interaktive Gebet auf Zoom, wobei Anliegen der Gemeinde, Mission und für das Land bewegt werden. Oft sind 30 Leute zeitgleich dabei, viele schauen es später auf Instagram an und beten mit. Unter 21.cgvelbert.de gibt es alle Details.
Sabbat-Kultur pflegen
Unter dem Thema „Sabbat“ stand in diesem Jahr die traditionelle Allianz-Gebetswoche. Während ich landesweit von etlichen Absagen hörte, wurde diese in Velbert auch in diesem gemeinsam mit den anderen Gemeinden vor Ort sehr engagiert durchgeführt. Dabei gab es eine Mischung aus Präsenzgebet, Online-Gebetstreffen, Open-Air und dem Jugend-Gebetsraum „24 one“. Eine Woche wurde der Lebensstil der Entschleunigung durch den göttlichen Sabbat bzw. Sonntag thematisiert und eine geistliche Grundlage im Gebet gelegt. Die intensive Beschäftigung mit dem sehr fokussierten Thema bewegte viele der Teilnehmer. Open-Air-Gebet auf dem zentralsten Platz der Stadt verbunden mit heißem Kaffee lockte viele Teilnehmer zur morgendlichen Stunde zum Gebet.
Highlight war der Abschlussgottesdienst. Die Gemeinde mit dem größten Versammlungsraum der Stadt hatte ihre Türen geöffnet und viele Menschen strömten zu diesem gemeinsamen Gottesdienst, zu dem Ekkehart Vetter, der Vorsitzende der Deutschen Evangelischen Allianz als Gastsprecher gekommen war. Zeitgleich wurde dieser Gottesdienst in vier weiteren Gemeinden als „Public Viewing“ angeboten und war live auf YouTube. So konnte an verschiedenen Orten unter eingeschränkten Bedingungen Gemeinschaft gebaut und gemeinsam gebet werden.
Tägliches Gebet seit mehr als 660 Tagen
Ein echtes Wunder ist in Velbert unser virtueller Gebetsraum. Seit Beginn des ersten Lockdowns, inzwischen über 660 Tage, findet ununterbrochen täglich (!) um 20.20 Uhr ein Gebetstreffen per Zoom statt, an dem täglich 10 bis 20 Personen teilnehmen. Ein Ende ist nicht abzusehen.
BFP-Gebetsraum geht weiter
Auch der BFP-Gebetsraum auf Zoom, der im Jahr 2021 zweiwöchentlich und zu besonderen Anlässen verstärkt geöffnet war, geht im Jahr 2022 weiter – jeweils am zweiten Mittwoch und am letzten Freitag im Monat um 6.15 Uhr. Dort treffen sich Beter aus den BFP-Gemeinden, um für den BFP und seine Anliegen zu beten. Hier nehmen wir auch besondere Ereignisse in den Fokus und begleiten sie im Gebet, wie zum Beispiel Ostern, das Royal Rangers Bundescamp und auch die BFP-Bundeskonferenz. Vor dieser trifft sich der Gebetsraum in engeren Abständen.
Jeder kann mitbeten – einfach einwählen. Weitere Infos und Termin, Zugangsdaten auf gebetsraum.bfp.de
Zahllose Gebetsnetzwerke
Die „C-Zeit“ und Zoom & Co haben uns gelehrt, dass beten auch über große Distanzen möglich ist. Zu nennen wäre da unter anderem „Deutschland betet gemeinsam“ und anderer. Auch hier ist eine neue Dynamik da, die es früher so nicht gab.
Haben wir eine neue Bewegung des Gebets? Ich denke, eindeutig „ja“.
Frank Uphoff,
(zuerst veröffentlicht als Bericht auf BFP-aktuell)