Schweizerischer Hausbau

praesidium_2015In dieser Woche hatten wir BFP-Vorstandsklausur in der Schweiz. Während der Tage, die von einer intensiven geistlichen und geschwisterlichen Gemeinschaft geprägt waren, hatten wir auch Gelegenheit zu einer Ortsführung durch unseren lokalen Gastgeber. Er führte uns begeistert in die Geschichte des historischen schweizerischen Hausbaus in den Bergen ein. Dabei zeigte er uns Häuser, die mehrere hundert Jahre alt waren.

IMG_9882„Früher musste man die Balken mit viel Mühe bearbeiten, damit sie für den Hausbau geeignet waren“, erklärte er uns. „Die Balken mussten genau aufeinander passen.“ Dann zeigte er uns, wie man die Balken leicht aushöhlte, sie dann in den Bergen in feuchtem Zustand zusammenfügte und einfach Moos dazwischen fügte. „Damit wurden die Wände dicht verschlossen und 10 cm Balken hatten etwa den Isolierungswert von 100 cm Mauerwerk. Und wenn ein Haus an einer Stelle abgerissen werden musste, dann wurden die wertvollen Balken für gewöhnlich an anderer Stelle wiederverwendet.“

IMG_9883Ich wurde an den Gemeindebau erinnert. Wieviel Mühe ist nötig, damit Gott mich formen kann, damit ich in sein „Bauwerk“, wie uns die Bibel sagt, eingefügt werden kann. Und wenn etwas verändert werden muss, dann arbeitet er mit diesem wertvollen Material weiter. Dann deutete unser Führer auf die Querbalken, die geschickt eingebaut worden waren, um das ganze Haus stabil zusammenzuhalten, wie er uns erklärte. Und bei den meisten Häusern war deutlich, wie sie über Jahrhunderte immer wieder erweitert und umgebaut worden waren. Genauso, wie in der Gemeinde. Nicht stehen bleiben, sondern immer weiterentwickeln. Und auf die Statik achten!

IMG_9903Besonders spannend fand ich die etwa 60 cm großen kreisrunden „Steinteller“, die man auf Pfählen unter bestimmte Häuser gestellt hatte. Natürlich wollten wir wissen, wofür die denn seien. „Die waren ein Schutz gegen Feuchtigkeit und gegen Nagetiere“, die über diese „Tellerfüße“ nicht in die Häuser kommen konnten. So konnte man das wertvolle Getreide trocken und sicher lagern. Klasse gelöst, fand ich.

Ist nicht die Gemeinde auch so ein „Schutzort“?

 

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