In meinen Ausführungen benutze ich gerne die Formulierung „Taufe nach biblischem Vorbild“. Ich drücke damit aus, dass es auch Taufen gibt, die nicht nach biblischem Vorbild geschehen. Ja, das ist richtig und das meine ich so, wie ich es sage und schreibe.
Ist das nicht anmaßend ausgedrückt? Ich will versuchen eine biblische Grundlage dafür aufzuzeigen. Anhand dieses Postings in meinem Blog kannst du prüfen, ob ein Mensch (oder du?) nach biblischem Vorbild im Wasser getauft ist oder nicht. Es geht dabei nicht in erster Linie um die äußere Form, die ist zwar auch wichtig, sondern vielmehr um den Inhalt, der mit der Taufe verbunden ist.
Für mich gibt es vier wesentliche Kriterien für eine „Taufe, die nach biblischem Vorbild“ geschieht.
1.) Der Zeitpunkt der Taufe
Zunächst einmal müssen wir den Zeitpunkt als ein Kriterium nennen. Dabei ist weniger eine Altersangabe wichtig, als eine klare Reihenfolge der Ereignisse.
Ist es denn zum Beispiel egal, ob ein Mensch „zuerst stirbt und er dann beerdigt“ wird oder ob er „zuerst beerdigt wird und dann stirbt“? Im ersten Fall handelt es sich um ein würdiges Begleiten zur letzten Ruhestätte, im zweiten Fall schlicht und einfach um einen „Mord“.
Die Bibel spricht in Römer 6,1ff sehr klar über diesen Hintergrund der Taufe. Paulus lehrt hier über das „Gestorbensein“ mit Christus als eine geistliche Wirklichkeit. Das geschieht zum Zeitpunkt der Bekehrung und Wiedergeburt, wenn wir uns ganz klar vom Leben in und mit der Sünde trennen (der Sünde gestorben sind). Tot sein bedeutet in diesem Fall „getrennt sein“, so wie wir von einer „toten Telefonleitung“ sprechen.
Die Bibel erklärt das so:
tot IN Sünden = getrennt von Gott
tot DER Sünde = getrennt von der Sünde
Wenn wir getauft werden, ohne dass wir vorher der Sünde gestorben sind (d.h. uns bewusst von ihr getrennt haben / bekehrt haben), ist eine Taufe ein „nettes Wasserbad im Rahmen einer (gottesdienstlichen) Veranstaltung“, aber nicht mehr.
Das heißt also: Ein geistlicher Schritt muss der äußeren Handlung vorausgegangen sein.
2.) Der Inhalt der Taufe
Neben dem Zeitpunkt möchte ich als zweiten Aspekt den Inhalt der Taufe nennen.
- „Glaubens“-Taufe
Ganz klar ist das biblische Zeugnis in folgendem Bereich: zuerst der Glaube und dann die Taufe. Wir müssen aus dem Glauben heraus, dass Jesus uns vergeben hat, die Taufe wollen und uns vorher für den Weg mit Jesus entschieden haben. Glauben kann nicht stellvertretend geschehen. Das ist immer eine persönliche Sache
- Bitte um ein gutes Gewissen
1. Petr. 3,21 beschreibt die Arche als ein Bild auf die Taufe. Es geschah durch die Arche Rettung, auch durch die Taufe wird der Aspekt der Rettung in unserem Leben entfaltet – gemeinsam mit dem Glauben. Mit der Taufe ist in diesem Schriftabschnitt die Bitte an Gott um ein gutes Gewissen verbunden. Wenn ich mich taufen lasse, verbindet sich damit von meiner Seite der Wunsch, dass ich mit einem guten Gewissen leben will und Gott dazu um seine Bestätigung bitte. In der Taufe bitte ich Gott darum – oder schließe mit ihm den „Bund eines guten Gewissens“, wie es eine andere Übersetzung an dieser Stelle zum Ausdruck bringt.
- Gehorsam
Die Taufe ist eine Frage des Gehorsams dem Wort Gottes gegenüber. Jesus selbst hat sich taufen lassen, weil er den Willen des Vaters tun wollte. In der Taufe sind wir ebenso Gott gehorsam.
- Persönliches Bekenntnis zu Jesus
In der Taufe lege ich ein persönliches Bekenntnis zu Jesus ab, das ich vorher schon mit dem Mund abgelegt habe (mit dem Herzen glauben, mit dem Munde bekennen, Röm. Kap. 10). Es braucht eine persönliche Entscheidung für die Taufe. Auch hier ist Stellvertretung nicht möglich.
3.) Die Form der Taufe
- Durch UNTERTAUCHEN!
Das biblische Vorbild markiert die Taufe durch Untertauchen. Das Wort an sich hat die Bedeutung „untertauchen, eintauchen“. Johannes taufte in der Nähe von Änon (Joh. 3,23), weil dort viel Wasser war. Das Untertauchen war und ist die einzige Form, die der biblischen Form der Taufe entspricht. Das zeigt letztlich auch der sprachliche Befund.
4.) Der Bezug der Taufe
- Im Namen des Vater, des Sohnes…
Die Taufe geschieht „im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes“ (Matth. 28,19+20). An einigen Stellen wird ein Verweis auf die Taufe „auf den Namen Jesus“ (Apg. 8,16) gegeben. Ist das nicht ein Widerspruch? Wie ist das zu verstehen?
Ich sehe hier einfach eine Bezugnahme auf den Glauben an Jesus als eine Bekenntnistaufe im Gegensatz zur „Taufe des Johannes“, die eine Bußtaufe war. Es geht hier nicht um die Frage einer bestimmten Formulierung , zum Beispiel „Ich taufe dich im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes…“, sondern um einen Bezug zu Jesus.
Wenn du merkst, dass du nicht nach biblischem Vorbild getauft worden bist, dann überlege dir den Schritt. Vielleicht hilft dir bei deiner Entscheidung auch meine Broschüre zu diesem Thema. (Warum soll ich mich taufen lassen?)
Hammer, Frank !