Vom Asylcontainer in eigenes Gemeindezentrum

Ev. Christusgemeinde baut ehemaliges Firmengebäude eines Wasserski-Schlepplift-Herstellers in Dachau zu Gebetshaus um

2014_12_pastor_gebeyehuDie BFP-Gemeinde „Freie Ev. Christusgemeinde München“ hat am letzten Samstag des Jahres 2014 ihr neues, eigenes Gebäude in Dachau eingeweiht. Pastor Feleke Gebeyehu betont zu Anfang der Versammlung das Motto des Tages: „Eben-Ezer – bis hierher hat uns Gott geholfen“. Ein ehemaliges Firmengebäude wurde seitens der Gemeinde gekauft und zu einem „Gebetshaus“, wie die Gemeinde ihr Gebäude selbst bezeichnet, umgebaut. „Wir wollen, dass der Name Dachau bei den Menschen nicht nur mit der KZ-Gedenkstätte in Verbindung steht, sondern durch unsere Gemeinde dazu beitragen, dass Menschen positive, lebensverändernde Erfahrungen mit Gott machen“, so Pastor Gebeyehu.

2014_12_gebauedeBisher beherbergte das Gebäude eine Firma, die Wasser-Ski-Schleppanlagen baut, eine weltweite Einzigartigkeit. Das Gebäude war für die Firma zu klein geworden und konnte von der Gemeinde erworben werden und mit viel Eigenleistung zu einem ansprechenden Gemeindezentrum umgebaut werden, das im Hauptsaal bis zu 300 Personen Platz bietet, außerdem können Erweiterungsräume hinzugenommen werden, ebenso konnten Kinder- und Jugendräume eingerichtet werden.

2014_12_pastor_zachariasPastor Zacharias aus Kanada, ein langjähriger Freund der Gemeinde, hielt die Einweihungspredigt. Er betonte, dass es wichtig ist, Gott in erster Linie unser Herz zur Verfügung zu stellen, dann segne er. Wenn wir seinem Reich in unserem Herzen Priorität einräumen, wird er sich um unsere Belange kümmern. Ich überbrachte die Grüße des Bundesvorstands und auch der BFP-Region. „Von diesem Gebäude sollen auch in Zukunft einzigartige Impulse weit über die Grenzen Münchens ausgehen.“ Die Ev. Christusgemeinde besteht seit 1992 und gehört seit 13 Jahren zum BFP und hatte bisher verschiedene Räumlichkeiten in München zur Miete. Ihre letzten Räumlichkeiten im Münchner Osten waren hoffnungslos zu klein geworden und so hatte die Gemeinde sich auf die Suche gemacht und die Räumlichkeiten im Münchner „Speckgürtel“ gefunden, wo es etwas günstiger ist, als im Münchner Zentrum. Die Gemeinde hat etwa 120 Mitglieder und besteht vor allem aus Menschen, die aus Äthiopien und Eritrea stammen.

2014_12_saalIn einem kleinen Rückblick wurde die Entwicklung der Gemeinde dargestellt. Die Geschichte zu hören ist spannend: 1992 wurde mit Gottesdiensten begonnen, nachdem einige aus Äthiopien nach Deutschland geflüchtet waren. In einem Asylantenheim in einem Container wurden erste Pläne für eine Gemeinde geboren. Der Container hatte etwa acht Quadratmeter. Dort fanden die ersten Versammlungen statt. Zunächst waren es nur zwei Personen, die sich trafen. Die Gruppe wuchs schnell an und so fing man an, in zwei Zimmern gleichzeitig Versammlungen zu machen. Schnell fand man mit der Hilfe eines deutschen Bruders andere Räumlichkeiten und so wuchs die Versammlung weiter. Über Jahre war man zu Gast im „Evangeliumszentrum“, einer freien Gemeinde in München, bis diese ihre Räumlichkeiten selbst verlassen musste. Schon damals bekam die Gemeinde die Verheißung von Gott, einmal ein eigenes Haus zu haben. Das erschien damals für eine Gemeinde von Flüchtlingen völlig undenkbar. Trotz eines geringen Startkapitals von 70.000 EUR war die Gemeinde zuversichtlich, ein eigenes Gebäude erwerben zu können. Innerhalb von einem Monat kam dann das notwendige Eigenkapital von 300.000 EUR zusammen, so dass das Haus gekauft werden konnte. Auch wurden verschiedenste bürokratische Hürden überwunden, die wie Berge vor der Gemeinde standen.

2014_12_lobpreisgruppe„Kommst du am Freitag wieder zu uns zu den Rangers?“ Auch wenn ich nicht alle äthiopischen Kinder, die zu unseren Rangers in die Hinterbärenbadstr. kommen, namentlich kenne, so sind mir doch etliche Gesichter an diesem Nachmittag vertraut. Auch andere Geschwister der Gemeinde sind mir sehr vertraut, da ich hier schon öfter war und mit ihnen gemeinsam Straßeneinsätze in der Münchner Innenstadt gemacht habe.

Ein reichhaltiges Essen mit äthiopischen Spezialitäten („Injerra“) bildete den Abschluss der Einweihungsfeierlichkeiten. Auf dieses Essen hatte ich mich besonders gefreut.

Frisch gebadet – und mit guten Aussichten!

Voller Vorfreude packen wir im August die letzten Sachen in unseren Skoda, gut ausgerüstet, um ein paar Tage irgendwo auf einem Campingplatz zu verbringen. Petra und ich lieben das Ungeplante, einfach losfahren und schauen, was passiert und sich ergibt. Was anderen Stress bereitet (nämlich nicht zu planen), macht uns große Freude.

Garmisch, Ettal, Linderhof, Plansee – erster Stop. Der Campingplatz ist voll, keine Chance. Außerdem ist es hier oben sehr zugig, das brauchen wir im Urlaub nicht. Weiterfahren bis nach Reutte in Tirol. „Klar, kein Problem, wir haben genug Platz“, sagt der etwas bärig wirkende Platzwart. Und Strom können wir auch haben. „Und mit unserer Gästekarte könnt ihr sogar kostenlos einmal am Tag in die Therme gehen und täglich die Bergbahn benutzen!“ Wow, wenn das nichts ist, das gefällt den Aufdemhoffs. Außerdem gibt es das orange-blaue „A“ und das große gelbe „M“ vor Ort auch, so dass Einkauf und Internetzugang gerettet sind, denn die Fertigstellung der GEISTbewegt!-Ausgabe muss vom Campingplatz aus noch begleitet werden…

urlaub

Hahnenkammrennen, ja das haben wir schon gehört, nun fahren wir mit der Bergbahn fast täglich auf den Hahnenkamm rauf und runter – und die Kassierin in der Therme kennt uns nach dem dritten Tag auch schon. „Heute waren Sie aber kurz hier…“ Na klar, wir nutzen das gerne aus.

reichtumGeschenkt! -Wir haben das so richtig genossen. Wir waren immer „gut gebadet“ und hatten „tolle Aussichten“. Das, was uns „dazu geschenkt“ wurde, haben wir dankbar angenommen und genutzt.

Durch und in Jesus Christus haben wir von Gott alles das, was zu einem „gottseligen Leben“, so sagt es die Lutherbibel, zu einem „Leben in Ehrfurcht und Segen vor ihm“ nötig ist, geschenkt. Wir wären dumm, wenn wir es nicht annehmen, „ausnutzen“ und für unser Leben anwenden würden.

Dankbar schauen wir Anfang Oktober im Erntedankfest auf das zurück, wie Gott uns in diesem Jahr versorgt hat. Es ist wirklich ein Geschenk, mit Gott leben zu können. Wer das nicht erkennt, verpasst leider viel!

Ach du dicke Kartoffel!

Rouladen! Die beste Ehefrau von allen hat mit viel Liebe gekocht. So kann man den „Pastoren(sonn)montag“ genießen. Ich liebe nicht nur Rouladen, sondern auch Kartoffeln. Meine Freunde in Afrika konnten das nicht verstehen, warum ich Kartoffeln so gerne mag. Für Mb., unsere „Teammutti“ in Afrika waren diese Erdfrüchte mit negativen Erinnerungen verbunden. Deswegen wollte sie sie nur selten kochen…

So sind unsere Erfahrungen und Sichtweisen des Lebens doch sehr unterschiedlich, muss ich immer wieder feststellen. Zurück nach München – Montag: Heute gibt es Kartoffeln, ein besonderes Exemplar ist diesmal dabei, in Herzform gewachsen. Und beim Kochen ist sie auch nicht zerfallen, wie schön.

Gut mit Nahrung versorgt zu sein, ist für uns eine große Selbstverständlichkeit. Über vieles machen wir uns kaum noch Gedanken, sondern genießen einfach. Das, was für uns selbstverständlich ist, ist in vielen anderen Ländern eine große Herausforderung. Aber die Kartoffeln, ja, das ist in diesem Jahr etwas Besonderes. Wirklich.

„Himmlische Kartoffelversorgung“ erleben wir seit November. Eines meiner Geburtstagsgeschenke war, ein „Kartoffelabo für ein Jahr“. Augenreibung! Wirklich? Als ich den Kartoffelbeutel mit kleinem Begleitschreiben zum Geburtstag auspackte, hatte ich mich verlesen. „… für einen Monat…“ hatte ich verstanden. Beim nochmaligen späteren Hinschauen stand dort wirklich das Datum von in einem Jahr. Wow! Und einfach nur Bescheid sagen, wenn ihr Kartoffeln braucht, Lieferung erfolgt postwendend.

Und so ist es wirklich: Seit November braucht es nur eine eMail und schon ist ein neuer Kartoffelbeutel im „Anmarsch“. Und damit unserer Zunge nicht langweilig wird, variieren die Sorten. Festkochend, mehlig, Bio – was das Herz begehrt. Sie kommen nicht aus Spanien sondern wachsen im Umland von München.

Und nun noch dieses Prachtexemplar von Kartoffel! Ich habe sie genossen. Für mich ist dieses „Kartoffelabo“ etwas Besonderes. Ein Zeichen göttlicher Versorgung und geschwisterlicher Liebe und Zuwendung.

Gott hat immer wieder Wege auf denen er uns – in manchmal ungewöhnlicher Weise – seine Liebe und Zuwendung ausdrückt und ganz praktisch zukommen lässt. Oft erleben wir es völlig unerwartet. Lass dich von ihm überraschen, was er aktuell für dich bereit hält.

Göttliche Großzügigkeit – afrikanisch.

„God gives generously“ sagt meine englische Bibel in Jak. 1,5. In den mittäglichen Teachings gehe ich mit dem Team auf die Eigenschaften und Charakterzüge Gottes ein. Immer kommen Frauen aus der Nachbarschaft dazu ins Zelt und sind dabei. Es ist eine Mischung aus Lobpreis, Gebet und Lehre.

Heute beschäftigen wir uns mit der Großzügigkeit Gottes. Er gibt überfließend. Dann schreiten wir weiter und schauen uns die Heiligkeit Gottes an. Gott ist heilig, ja das ist er. Aber durch Jesus Christus dürfen wir uns Gott nahen. Er will, dass wir nahe bei ihm sind. Das geschieht durch das Blut Jesu Christi (Eph. 2,13). Das ist unsere Botschaft, die wir hier in diesen Tagen verkündigen.

„Siabonga“.
Das sagen die Zulus, wenn sie sich bedanken. Einer vom Team trägt diesen Ausdruck als Namen. Er möchte gerne meine Teachings auf Video aufnehmen, nein, ich habe nichts dagegen. Wir sind dankbar für alles, was in diesen Tagen geschieht.

Das Team nimmt die Impulse und Gedanken offen auf. Innerhalb von kurzer Zeit ist zwischen uns ein sehr vertrauliches Verhältnis entstanden. Ich fühle mich „zur richtigen Zeit am richtigen Ort.“ Und ich kann durch mein Hiersein das Team gut unterstützen.

Am Zelteingang streunen wieder unsere „guten Bekannten“, die Ziegen aus der Nachbarschaft, vorbei. Im Augenwinkel sehe ich während des Gebets unsere „Gäste“, die vorgestern unser Essen gefressen haben. Diesmal haben unsere Küchenschwestern vorgesorgt und das Vorzelt des Caravans gut verschlossen.

Eine Frau bringt ihr Kind zum Gebet. Es ist ein Bild des Erbarmens. Die meisten Frauen tragen ihre Kinder in Tüchern auf dem Rücken, so auch diese. Das Kind ist krank und weint jämmerlich. Die Frau zeigt uns das geschwollene Bein des Kindes. Nein, Ärzte sind wir nicht, aber wir können beten. Das tun wir auch mit ganzer Hingabe.

Kaum haben wir das Gebet beendet, steht ein kleines Mädchen vor dem Zelt. Es hält eine Plastiktüte in der Hand. Eine Gabe aus der Nachbarschaft. Einige Blätter schauen aus der Tüte heraus. Es ist eine Art Spinat, den wir bei uns nicht kennen, sehr scharf, wie fast alles hier megascharf gekocht wird… Wir haben das Mittagessen kaum beendet, da wird uns die nächste Gabe gebracht. Diesmal ist es eine Schüssel voll mit bereits gekochten Maiskolben. Leider war das Mittagessen zu gut, deswegen winke ich ab.

Für uns sind diese kleinen Geschenke ein Zeichen göttlicher Großzügigkeit, afrikanisch ausgedrückt. Wir sind hier willkommen.

B. ist begeistert. Das gibt es morgen gleich! Ihm läuft schon das Wasser im Mund zusammen. Ja, auch die Versorgung des Teams ist eine kleine logistische Meisterleistung – und auch nicht ohne Kosten.

Pommes auf Tomaten auf weißem Sandwichbrot, dazu kräftiges Maggigewürz – auch eine Art, wie man sein Frühstück genießen kann. Ich staune, was die Küchenschwestern in einfachster Umgebung auf den Tisch „zaubern“ – richtig gut.

Auf einem einfachen Gaskocher für 10 Leute in einem kleinen Topf Spaghetti kochen und diese „al dente“ hinkriegen, ohne dass sie kleben, sondern perfekt von der Gabel gleiten? Oder wer hat schon Brot gebacken, ohne einen Ofen dafür zu haben? Für Teammutti M. kein Problem. Sie erklärt mir das Verfahren mit Kochtopf, Plastiktüte und Bett, wie aus Mehl das köstliche Weißbrot wurde. Ich staune Bauklötze über die Kreativität. Auch das ist göttliche Großzügigkeit – afrikanisch.

Großzügig fragt Teammutti M., wer nach dem Essen eine Tasse Kaffee möchte, Espresso oder Instant. Beides ist verfügbar. B. steht auf Espresso, ich mal so, mal so – oder beides. Das ist ja Versorgung wie daheim. Und den noch in der Sonne genießen, während man in Deutschland mit den Zähnen klappert. Ich bin wirklich beschenkt. Begeistert strecke ich meine Hand aus, damit ich einen bekomme…

„Danke, Frank, ich habe deine Hand gesehen….“