„Nein, zum Kirchentagsfan bin ich nicht geworden“

Nein, es war nicht mein erster Besuch auf dem Kirchentag. Aber diesmal war ich eingeladen, das „Zentrum Ökumene“ als Teil des Projektleitungsteam mit zu gestalten. Beim unserem Podium „Apokalypse now“ ging es darum, wie Christen über die Endzeit denken, bei dem von mir verantworteten Gebet am Morgen konnte ich frei pfingstkirchlich geprägte Akzente setzen.

Nein, zum Kirchentagsfan bin ich keineswegs geworden, ist er doch auch Plattform für vielfältige Themen und Interessen, bei denen sich durchaus meine Nackenhaare kräuseln. Aber ich hatte in Nürnberg Freiraum, mir wichtige Impulse im überschaubaren Rahmen zu platzieren. Und man spürt, dass Ökumene zunehmend multi- und nicht nur bilateral verstanden wird und auch die HKKs („hierzulande kleinen Kirchen“, wie ACK-Vorsitzender Erzpriester Miron gerne sagt), ernsthaft mit ihrem Beitrag gefragt und gewünscht sind. Dies ist nicht zuletzt den intensiven Bemühungen der ACK-D zu verdanken! Und hier wiederum spielen Beziehungen, die während meiner 10-jährigen Zeit als Delegierter des BFP in der ACK gewachsen sind, eine wesentliche Rolle.

Und hautnah im Hintergrund zu erleben, mit wieviel Ringen und Mühen so ein Großereignis vorbereitet wird, erweitert den Horizont, auch wenn das Korsett sich für die Gestalter manchmal eng anfühlt – auch für die Landeskirchler. Schön auch zu sehen, wie es im Zentrum am Jakobsplatz gelang, die (freikirchlichen) internationalen Gemeinden, vor allem aus dem Nürnberger Raum, in die Gestaltung der Tagesgebete mit einzubeziehen, wobei „Konfession“ da auch nicht die wichtigste Rolle spielt.

Von den politischen Diskussionen, über die die Tagesthemen aus Nürnberg berichteten, habe ich vor Ort herzlich wenig mitbekommen. Aber auf offene Menschen zu stoßen, mit ihnen tiefgehend zu reden und auch zu beten, mit anderen Verantwortlichen im Gespräch zu sein, ihre Sicht- und Denkweise zu reflektieren und meine einzubringen – dafür hat sich mein Engagement auf dem Kirchentag allemal gelohnt.

Hinweis: Dieser Beitrag wurde von mir für das Nachrichtenmagazin IDEA geschrieben und dort auch erstveröffentlicht.

https://www.idea.de/artikel/zum-kirchentagsfan-bin-ich-nicht-geworden

Abschied aus dem Vorstand der VEF

Neun Jahre war ich Mitglied des Vorstands der Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF). Ende März 2023 stand eine Neuwahl des Vorstands an. Aus dem Vorstand des BFP ausgeschieden stellte ich im auch im VEF-Vorstand nicht zur Wiederwahl.

Auf dem Titelfoto beim Abschied: Jochen Geiselhart, Frank Uphoff, Christoph Stiba, Marc Brenner (v.l.n.r.) / Foto VEF

Hier die Pressemitteilung der VEF aus Anlass der Vorstandsneuwahl.

Neuer VEF-Präsident: „Bei aller Vielfalt geeint im Engagement für Menschen“

Marc Brenner unterstreicht freikirchlichen Beitrag in Gesellschaft und Ökumene

„Auf der Basis des christlichen Glaubens sind die Freikirchen in ihrer Vielfalt vereint, um sich in Gesellschaft und Ökumene zu engagieren.“ Mit diesen Worten hat Marc Brenner, der neue Präsident der Vereinigung Evangelischer Freikirchen, das Anliegen der VEF unterstrichen.

Die Mitgliederversammlung der VEF wählte mit dem bisherigen stellvertretenden Präsidenten Brenner, der im Hauptamt Präses der Gemeinde Gottes ist, am 28. März erstmals den Vertreter einer kleinen VEF-Mitgliedskirche zum Präsidenten. Marc Brenner ist Nachfolger von Christoph Stiba, der seit 2017 Präsident war. Als Brenners Stellvertreter gewählt wurde Jochen Geiselhart, der Leiter von Foursquare Deutschland. Stefan Kraft, Superintendent der Evangelisch-methodistischen Kirche im Distrikt Essen, wurde als VEF-Vorstandsmitglied bestätigt. Neu in das Gremium wählten die Delegierten James Ros, Vizepräses des Bundes Freikirchlicher Pfingstgemeinden, und Hartmut Leisinger, den stellvertretenden Leiter der Heilsarmee in Deutschland. Wie Christoph Stiba stellte auch Frank Uphoff sich nicht zur Wiederwahl.

„Evangelische Freikirchen sind sehr vielfältig. Wir stehen in der VEF für eine große Bandbreite an Frömmigkeitsstilen und Traditionen. Die Mitgliedskirchen sind unterschiedlich organisiert und setzen in theologischen Fragen eigene Akzente“, so Marc Brenner. „Doch der Glaube an Jesus Christus ist das gemeinsame Fundament unserer Arbeit. Als VEF sehen wir unsere Aufgabe darin, das Evangelium von der Liebe Gottes allen Menschen in Wort und Tat weiterzugeben. Und auf dieser Basis leisten wir einen freikirchlichen Beitrag, engagieren uns für unsere Gesellschaft und in der Ökumene.

“Die VEF ermögliche es den Freikirchen, mit ihren „Positionen in Politik und Gesellschaft Gehör zu finden und auf diese Weise Entwicklungen positiv mitzugestalten“, wie der neue Präsident weiter hervorhob. „Wir sind froh, mit Konstantin von Abendroth einen gut vernetzten Beauftragten am Sitz der Bundesregierung zu haben, der unsere Standpunkte im politischen Berlin einbringt.“ Marc Brenner: „Ein besonderer Schwerpunkt im gesellschaftlichen Engagement der Freikirchen liegt im Einsatz für Religionsfreiheit und Menschenrechte.“

Marc Brenner würdigte seinen Vorgänger: „Christoph Stiba hat als Präsident die Arbeit der VEF entscheidend geprägt. Er hat die Vereinigung bei vielen Themen, etwa dem Engagement für Geflüchtete, vorangebracht und das Miteinander der Freikirchen gestärkt. Ihm und auch Frank Uphoff danke ich für ihr großes Engagement im Vorstand.“

Neuer VEF-Vorstand – Hartmut Leisinger, Jochen Geiselhart, James Ros, Marc Brenner, Stefan Kraft (v.l.n.r.) Foto VEF

Magdeburg: Abschied aus der ACK, 75 Jahre ACK

Zehn Jahre war ich Vertreter des BFP in der Arbeitsgemeinschaft der Christlichen Kirchen (ACK).

Wertschätzende Worte zu meinem Abschied fanden der Vorsitzend der ACK, Erzpriester Miron und die Geschäftsführerin, Dr. Verena Hammes.

Der Abschied geschah im Rahmen der 252. Mitgliederversammlung in Magdeburg. Die Mitgliederversammlung war mit dem 75. Jubiläum der ACK in D verbunden.

Die ganze Pressemeldung der ACK findet man hier:

https://www.oekumene-ack.de/aktuell/nachrichtenarchiv/artikel/artikeldetails/frischer-wind-und-aufbruchstimmung-in-deutschlands-oekumene/

Im Rahmen der Tagung war ich eingeladen noch einmal eine Andacht für die ACK-Gemeinschaft zu halten.

Das Outline dazu findet sich hier:

http://aufdemhoff.de/wp-content/uploads/2023/03/2023_03_23_andacht_ack_2.pdf

Fotorückblick

Volker Kühnle (NAK), Dr. Verena Hammes, F.U.
Mein Nachfolger in der ACK, BFP-Vizepräses James Ros

DIe 252. Mitgliederversammlung

Gesprächsrunde: James Ros, FU, Eckehard Vetter, Bischof Dr. Betram Maier (Augsburg)
FU, Ulrich Hykes /Ap. Gemeinschaft, James Ros
Danke, Verena, für die wertschätzenden Worte. Du warst wirklich eine Türöffnerin in verschiedene Bereiche hinein. Viel Segen für deine weitere Arbeit in der ACK.

Frank Uphoff neuer Vorsitzender der Ev. Allianz in Velbert

Im Rahmen des Abschlussgottesdienstes der Ev. Allianz Velbert wurde Helmut Jünner als Vorsitzender verabschiedet und Frank Uphoff öffentlich in sein Amt eingeführt. Die Wahl zum neuen Vorsitzenden war im September 2022 erfolgt.

Frank Uphoff dankte seinem Vorgänger für sein segensreiches Wirken über mehr als 10 Jahre in der Evangelischen Allianz in Velbert und überreichte im Namen des Vorstand ein kleines Geschenk.

Helmut Jünner bat in seinem Gebet um den Segen für den neuen Vorstand. (Bild unten)

10 Jahre als Vertreter des BFP in der ACK D

Eine meiner Aufgaben als Vizepräses in den vergangenen 10 Jahren war die Vertretung des BFP in konfessionellen Gremien, in denen wir als Bund (Gast)-Mitglied sind. Dazu gehören die Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF), in deren Vorstand ich noch bis März 2023 bin und die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK). Dort sind wir bekanntlich Gastmitglied. Nach dem Aus- und Wiedereintritt unseres Bundes war ein Fokus meiner Bemühungen, neu Vertrauen und Beziehungen im Namen des BFP zu anderen Kirchen und deren Leitern aufzubauen.

Herbsttagung in Hamburg

Die ACK hatte in dieser Woche ihre Herbsttagung in Hamburg (Foto). Im März 2023 besteht die ACK seit 75 Jahren und wird das feiern. War ich zum Start auf diesem Parkett etwas unsicher, weil ich kaum jemanden kannte, entwickelten sich im Laufe der Jahre viele persönliche Beziehungen und so bin ich mit vielen Leitern „per du“ und habe offenen Zugang. Immer wieder habe ich Gelegenheit, auch als Gastmitglied meinen Beitrag zur Meinungsbildung zu geben. Dass wir „nur Gast“ und nicht stimmberechtigt sind, habe ich in keinem Fall als Nachteil erlebt. Mehrfach wurde ich gebeten, als Vertreter für die ACK tätig zu werden. Der Geschäftsführerin, Frau Dr. Verena Hammes, ist es wichtig, alle auf Augenhöhe zu behandeln.

Mehrfach wurde ich gebeten, Beiträge zu liefern oder Texte zu verfassen, wie zB. vor Kurzem über die verschiedenen Formen und das Verständnis des Abendmahls. Dieser Textband erschien Anfang September und kann auf Wunsch bei mir kostenlos bezogen werden, auch in englischer Sprache. Immer wieder wurde ich herausgefordert, zu unterschiedlichen Themen die Position der Pfingstbewegung (oder meine manchmal durchaus kontroverse Position) darzulegen. Das Interesse der anderen Kirchen an der Entwicklung und Position der pfingstlich-charismatischen Bewegung ist groß. Ich bin dankbar, welche Türen mir in diesem Bereich aufgemacht wurden, die ich hier im Rahmen des Berichtes nicht darstellen kann.

konfessionskunde.de

Ein Projekt der ACK, das jetzt auf der Tagung vorgestellt wurde, ist die „Konfessionskunde online“. Hier wird jeweils durch einen „Externen“ über eine Denomination oder Gruppe berichtet, die dann Gelegenheit hat, den Text zu kommentieren und ggf. zu korrigieren. Die digitale Form ermöglicht die beständige Weiterentwicklung eines Artikels. Das Projekt ist noch „under construction“, gibt aber derzeit schon einen guten Überblick. ==> konfessionskunde.de

Berichte aus dem BFP

Nicht alle Themen der ACK waren ultra-spannend für mich. Aber in jeder Sitzung hatte ich Gelegenheit, aus der Arbeit unseres Bundes zu berichten. Auf besonderes Interesse stießen immer wieder die Themenfelder Gemeindegründung, die Integration der Gemeinden anderer Sprache und Herkunft, unsere Ausbildung und die Arbeit der Royal Rangers (!).

Designierter Nachfolger

Als Nachfolger für mich ist James Ros für diese Aufgabe designiert. Auch er wurde schon als Referent im Rahmen der ACK angefragt. Im März 23 werde ich ihn nach Magdeburg zur ACK-Tagung begleiten, um mich dort dann offiziell zu verabschieden und ihn einzuführen und mit möglichst vielen Delegierten bekannt zu machen.

Frank Uphoff

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Orientierungshilfe der EKD: Pfingstbewegung und Charismatisierung

288 Seiten sind es geworden, fünf Jahre hat die Fertigstellung gedauert, seitdem der Rat der EKD sie in Auftrag gegeben hat. Ihr Titel weckt Interesse: Pfingstbewegung und Charismatisierung | Zugänge – Impulse – Perspektiven.

Jeweils für eine Ratsperiode richtet der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) eine „Kammer für weltweite Ökumene“ ein. Da die Pfingstbewegung ein weltweites, großes Interesse weckendes Phänomen ist, wurde der Gruppe dieses Thema gestellt, was sie mit großem Engagement und Aufwand bearbeitete. Mit dieser Orientierungshilfe will die EKD nach eigenen Angaben den Dialog mit Gemeinden der Pfingstbewegung stärken.
Mitte September wurde das fertige Werk der Öffentlichkeit präsentiert und anlässlich eines Studientages (kritisch) durchgesehen. Dazu waren 10 Experten eingeladen, die jeweils zu den fünf Kapiteln des Buches Stellung nahmen. Anschließend wurden in Diskussionsrunden die Inhalte vertieft.

Nicht nur „über“, sondern „mit“

Für den BFP und als Vertreter der Pfingstbewegung waren Dr. Bernhard Olpen und Frank Uphoff eingeladen. Bernhard nahm zum Kapitel 3 über die Theologie der Pfingstbewegung Stellung, Frank sprach über das Phänomen der weltweiten Pfingstbewegung, das in Kapitel 2 der Orientierungshilfe auch historisch dargelegt wird.
Beide würdigten die Tatsache, dass man nicht nur „über“ die Pfingstbewegung reden würde, sondern sie frühzeitig in die Entstehung des Werkes mit eingebunden habe und „mit ihr“ geredet hätte. So wurden wesentliche Abschnitte vorher zur Durchsicht an den BFP gegeben.

Besonders begrüßten beide den in der Orientierungshilfe formulierten Vorschlag, in der Ausbildung von Religionslehrern zu kooperieren. Dieser wurde im Gespräch vor Ort noch auf die generelle Frage von Religionslehrern aus Pfingstgemeinden erweitert. Ebenso erwähnten Olpen und Uphoff positiv die Offenheit für eine akademische Gastfreundschaft seitens der EKD. „Das ist neue Musik in unseren Ohren“, formulierte Vizepräses Frank Uphoff seine Empfindungen. Er drückte seine Freude über das gewachsene Vertrauen und die Wertschätzung aus.

Positives Votum der ACK

ACK-Geschäftsführerin Dr. Verena Hammes empfahl in ihrem Beitrag die Zusammenarbeit mit den Pfingstgemeinden, namentlich dem BFP. Sie berichtete über ihre persönlichen Erfahrungen und meinte, die Formen von oekumenischen Gottesdiensten sollten überdacht werden und die Spiritualität der Freikirchen, insbesondere der Pfingstgemeinden, Berücksichtigung finden.

Die Tagung fand in Hamburg mit Gästen vor Ort und auch per Zoom statt. Es wurde angeregt, weitere Gespräche zu führen und nach gewisser Zeit die Wirkungsgeschichte des Buches zu reflektieren. Ebenso wurde die Anregung gegeben, die Pfingstler mögen doch auch eine eigene Handreichung zur Theologie und Glaubenspraxis der EKD verfassen. (up)