16 Meter unter der Erde

Baustellenbesichtigung. Münchens Millionenprojekt „Tunnel Mittlerer Ring Südwest“, direkt bei uns vor der Haustür. Ein gigantisches Projekt. Auf der zukünftigen Autobahn A95 16 Meter unter der Erde spaziert…

481264_427418220680921_107940796_n

„Kann Gutes aus „N“ kommen?

Eine kleine Brücke verbindet das deutsche Simbach am Inn mit dem österreichischen Braunau. „Hast du ein Visum?“, flachst E. G. mit J. P., der vor mir sitzt. Mit im Auto ist M. P.. Alle drei sind unter den Flügeln des BFP-Bayern im Rahmen der strassen-kirche.de für Gemeindeneugründung unterwegs.

Heute fahren wir gemeinsam in die Braunauer Freie Christengemeinde. Norwegische Mitarbeiter, die vor allem in Deutschland und Österreich tätig sind, treffen sich zu einer dreitägigen Strategieversammlung im gerade neugebauten Gemeindehaus. Ein tolles Gebäude. Einige junge Leute, alle um die 20, sind aus Kristiansand angereist. „Bibelgürtel Norwegens“ nennt sich das Gebiet. „30-40% der Jugendlichen unserer Stadt gehen am Wochenende in einen Gottesdienst.“ Wow!

„Ihr als Bayern gehört ja zu uns“. E. J., Ex-Beröaner, jetzt Vorsitzender der Pfingstbewegung in Österreich schlägt mir eine Brücke. Alles lacht. Er redet über die missionarischen Notwendigkeiten in Österreich, ich soll einen Beitrag über die Situation in Deutschland dazu geben.

braunau01Ich freue mich, B. B., jetzt Missionsleiter der pfingstlichen Außenmission in Norwegen, wieder zu treffen. Vor vielen Jahren begegneten wir uns in Norwegen, wo er Gemeindepastor war. Seine Gemeinde hatte und hat eine starke Missionsgesinnung – und Mitarbeiter nach Deutschland entsandt. Heute koordiniert er die norwegische Mission europaweit.

B. lädt die einzelnen Missionare ein, ihre Arbeiten darzustellen. Vielfältig! Begeisternd! Gemeindeneugründung, Arbeit unter Migranten, Dienst in muslimischem Umfeld, …

1600 neue Gemeinden für die Alpenrepublik. P. B., Referent von OM, fordert die Norweger in seinem Vortrag heraus, nicht klein zu denken, sondern viel von Gott zu erwarten. Es gibt ganze Flächen, zum Beispiel an der Grenze nach Deutschland, wo es über Kilometer keine freikirchliche Gemeinde gibt.

R. T. spricht von einer neuen finnischen Missionsbewegung, die nach Europa geht. Er kommt von der finnischen Pfingstbewegung und dient seit vielen Jahren in Österreich. Auch sein Anliegen ist Gemeindeneugründung. R. macht einen Schwenk nach Deutschland. Er lobt die Partnerschaft mit dem BFP und Deutschland. „Unsere Partner sind tlw. stärker als wir. Wir Finnen sind Lernende und bringen das, was wir gelernt haben in unsere Heimat zurück. Auch wir brauchen etwas Neues.“ Er macht eine kleine europäische Rundreise und beschreibt die finnischen Missionsarbeiten in Europa.

Mich beeindruckt an den Norwegern und den Finnen, welch eine Missionsgesinnung hier vorhanden ist. Klasse. „Wo in Deutschland ist besonderer Bedarf?“, werde ich gefragt. Interessant, dass gerade im Grenzgebiet zu Österreich manches dürftig aussieht. Besonders fokussiere ich die Aufmerksamkeit auf den Osten unseres Landes. „Hier werden an allen Ecken und Enden Mitarbeiter gebraucht“. Ich bin total dankbar für die Unterstützung aus dem Norden.

Meine Gedanken gehen zurück in die 90er-Jahre. Damals stehen wir zusammen auf der Burg in Füssen, um für eine Gemeindegründung im malerischen Königswinkel zu beten. Wir erheben unsere Hände. Was dann folgt, ist eine Reise nach Norwegen, um mit norwegischen Partnern über die Unterstützung einer Gemeindegründung zu sprechen. Heute gibt es in Füssen eine starke Gemeinde, die apostolisch in das ganze Allgäu hineinwirkt, Dank der Unterstützung aus Norwegen. Was kann aus „N“ Gutes kommen?

Irgendwoher kenne ich diesen Satz…

Das Leid der Verfolgten Gemeinde

Seit einigen Jahren ist der zweite Sonntag im November ein spezieller Gebetstag für die Verfolgte Gemeinde. Viele Christen weltweit werden um ihres Glaubens Willen verfolgt. Wieviele es genau sind? Das kann wohl nur der Himmel wirklich sagen. Die Zahl ist sekundär, die Tatsache an sich ist bedrückend genug.

Wie können wir ihnen helfen? Wir glauben an die Kraft des Gebetes. Das ist keine Vertröstung, sondern ein ganz wichtiger Aspekt, wie wir den Menschen, die verfolgt werden, etwas Gutes tun können. Lasst es uns unermüdlich tun, nicht nur an diesem Sonntag – aber heute besonders.

Am Dienstag fand in München eine Veranstaltung in der Hanns-Seidl-Stiftung zum Thema „Menschenrecht Religionsfreiheit“ statt. Dort wurde deutlich, dass das Thema auch in der Politik angekommen ist. Wolfgang Baake, Beauftragter der Ev. Allianz am Sitz der Bundesregierung, ermutigte, auf Politiker zuzugehen und sie auf das Thema hin anzusprechen. Ute Granold, Sprecherin des Stephanus-Arbeitskreises der CDU//CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag gab während einer Talkrunde Einblick in die Arbeit des Arbeitskreises, der sich speziell um das Thema „Verfolgte Christen in aller Welt“ kümmert. Auch Frau Dr. Merkel, unsere Bundeskanzlerin, sprach das Thema auf der EKD-Synode in dieser Woche deutlich an, wobei man von anderer Seite schnellstens eifrig bemüht war, das Thema wieder herunterzuspielen.

Es geht hier, so sehen wir, nicht nur um Geplänkel, sondern um handfeste geistliche Auseinandersetzungen, die ihre praktischen Folgen haben. Markus Rhode, Leiter von Open Doors Deutschland, stellte in seinem Statement die Situation der Verfolgten Gemeinde besonders in Nordkorea dar. Solche Berichte zu hören bewegt.

Stabwechsel in BFP-Bayern-Süd

Für mich sind es denkwürdige Augenblicke an diesem Samstagnachmittag: Acht Jahre als Regionalleiter von BFP-Bayern-Süd gehen zu Ende. Es sind sehr schöne Jahre gewesen, so mein subjektives Erleben. Seit wir die Region 1998 unter Leitung von Peter K. begonnen haben, bin ich im Vorstand dabei, zunächst als Stellvertreter von Peter, dann ab 2004 als Leiter.

Am Morgen dieser Regionalkonferenz dient uns Paul Ai aus Vietnam, der es in seiner schlichten Art auf den Punkt bringt und zum Vertrauen auf einen wunderwirkenden Gott ermutigt. Es braucht einfach Menschen, die das so und nicht anders predigen. Am Nachmittag ist dann die Neuwahl des Regionalvorstands und Stabübergabe an den neuen Regionalleiter.

Ich bin dankbar für alles das, was in den Jahren gewachsen ist. Neue Gemeinden konnten gegründet werden. Die Aktivität der Straßenkirche hat sich richtig stark entwickelt. GO ON, die Inititative nach Niederbayern und in die Oberpfalz konnte gestartet werden. Etliche Gemeinden wurden über die Region in den Bund aufgenommen. Die Arbeitsgemeinschaft Internationaler Gemeinden hat sich erfreulich entwickelt. Mehrere Glaubenstage konnten wir durchführen. Das Ältestenkolleg in München. Die Heilig-Geist-Konferenz in Füssen. Besondere Highlights waren immer die regionalen Klausurtagungen, unlängst hatten wir die 12. in Gut Dietlhofen bei Weilheim. Viele andere Punkte könnte man nennen.

Das Wichtigste aber sind tragfähige Beziehungen. Hier ist eine sehr persönliche Atmosphäre gewachsen, in der sich der einzelne wohlfühlen kann. Das verbindet sich mit vielen Gemeindebesuchen und persönlichen Treffen. Besonders wertgeschätzt habe ich es, immer wieder Gemeinden der Region besuchen zu können und gemeinsam mit ihnen Gott zu erleben. Das ist ein Geschenk. Hier fließt viel im Miteinander. Man kann den Wert einer Bundesgemeinschaft nicht hoch genug einschätzen.

Danke allen, die mich und meinen Dienst unterstützt haben. Aus dem bisherigen Vorstand scheiden Ulrike und Tony  aus. Ein Dank auch an Christl und Edeltraud für die Unterstützung im Hintergrund.

Krisen? Ja, Krisen gab es auch. Gemeindekrisen. Persönliche Krisen. Aber Krisen können und sollen wir mit der Hilfe Gottes überwinden, auch im regionalen Miteinander. Dazu hat Gott Hilfe gegeben.

Die Mannschaft wechselt, der Auftrag bleibt: Ich wünsche unserem neuen Regionalleiter, Jörg D., Gottes reichen Segen für die neue Aufgabe. Jörg, du bist ein gesegneter, qualifizierter und toller Mann, der für diese Aufgabe (wie) geschaffen ist.

Zum Team gehören weiter: Steve, Yaw, Jürgen, Robert, Peter und Jean-Christoph. Danke, dass ihr euch investiert. Ich wünsche euch ein konstruktives Miteinander.

Ich ‚verschwinde‘ nicht, sondern meine Verantwortung verschiebt sich durch meine neue Aufgabe mehr auf nationale Dienste. Dafür darf ich um eure Gebete bitten.

Trotzdem werde ich weiter Gemeinden besuchen und Beziehungen bauen, jetzt nicht mehr als Regionalleiter, sondern in neuer Aufgabe – oder schlicht als ‚Frank‘.

Mein Nachfolger – ein toller Mann!

Guten Abend aus dem verschneiten München!

Ich habe die Freude und Ehre euch bekanntzugeben, dass Jörg Delekta heute als mein Nachfolger im Dienst des BFP Regionalleiters BAS bestätigt worden ist. Die Bestätigung erfolgte auf der Regionalkonferenz in Moosburg mit großer Mehrheit gemeinsam mit einem von ihm vorgeschlagenen Regionalleitungsteam.

Gleichzeitig sind wir dankbar für einen inspirativen Dienst von Pastor Dr. P. (Vietnam/USA), der unsere Herzen berührte.

Ich bedanke mich bei der ganzen Region BAS für acht für mich sehr schöne und erfüllende Jahre, die ich euch als Regionalleiter in dieser „einmaligen“ Region dienen durfte. Ihr seid echt klasse!

Jörg, dir wünsche ich für deinen Dienst Gottes reichen Segen und viel Freude mit den Geschwistern und Gemeinden!

Die Bombe von Schwabing

Absperrung und zerborstene Scheiben in Schwabing, (c) picture by aufdemhoff.de, taken by Katastrophentouristin
Absperrung und zerborstene Scheiben in Schwabing, (c) picture by aufdemhoff.de, taken by Katastrophentouristin

München im Ausnahmezustand: Bombenfund in Schwabing. Was sonst manchmal eher locker abgeht (‚einfach‘ entschärfen und fertig!) entwickelt sich in dieser Woche zum Albtraum der Stadtväter und Anwohner: die Bombe muss gesprengt werden, Abtransport nicht möglich, Risiko zu groß, ein richtig ‚fieser‘ Zündmechanismus, Nachbarhäuser brennen – werden beschädigt, zerborstene Fenster, geschlossene Geschäfte, gesperrte U-Bahn, … . Kaum einem in der Stadt bleibt es verborgen, was in Schwabing passiert ist: Der Feuerball ist auch heute noch im Internet anzuschauen.

Es ist schon bewundernswert, wie schnell Stadtverantwortliche und Einsatzkräfte solche Ausnahmesituationen doch in den Griff bekommen, auch wenn nicht alles perfekt läuft. Man stelle sich vor, so etwas würde unser Gemeinwesen unvorbereitet treffen. Unvorstellbar.

Schätzungen sagen, dass es in Deutschland noch etwa 100.000 solch bombiger Kriegsaltlasten gibt. Das ist kaum zu glauben, wenn man bedenkt, dass der Krieg schon über 60 Jahre zu Ende ist. Ich werde an meine Oma erinnert, die ihr landwirtschaftliches Anwesen durch eine Stabbrandbombe verloren hat. Ihr Mann ist im Krieg gefallen. All solche Gedanken schwirren mir in dieser Woche durch den Kopf. Welches Leid müssen Menschen oft erfahren?

Wo war Gott in der Situation? Das Lebenszeugnis meiner Oma, die mittlerweile nicht mehr lebt, steht mir beispielhaft vor Augen. In all den Wirren und schweren Situationen, so hat sie es immer wieder gesagt, hat sie die Hilfe und Fürsorge Gottes erlebt. Wo wäre sie ohne Gott gelandet?

Zurück zum August 2012: Auch in unserem Leben kommen manchmal ‚Altlasten‘ hoch. Da sind wir an einer ganz anderen Sache dran – wie hier in Schwabing ein Hausbau – wollen unser Leben neu gestalten, neue Akzente und Prioritäten setzen – und dann trifft es uns: Auf einmal ist die ‚Bombe‘ da, unvorbereitet, ohne Vorwarnung. Sie lässt sich auch nicht einfach ‚abtransportieren‘ oder entschärfen. Ja, manches im Leben lässt sich leicht ‚entschärfen‘, fast wie im Vorbeigehen. Aber wie ist es, wenn es anders ist?
Jesus ist ein ‚Meister‘ im Beseitigen von Altlasten, und ein echter Experte im Entschärfen. Wir müssen ihn an unsere ‚Bomben‘ ranlassen und ihn um Hilfe bitten. Oft sind geistlich gesinnte Menschen eine gute Assistenz dabei.

Geh doch selbst an eventuelle Altlasten ran, bevor sie von anderen entdeckt werden – und sich zu einem Problem entwickeln.

Daumen hoch für JIM

JIM München
Daumen hoch für JIM. Gottesdienst am 10.6.12. Ein Teil der indonesischen Gemeinde „JIM“ in München.

Ich liebe die internationalen Begegnungen. Bei JIM bin ich ziemlich regelmäßig, etwa einmal im Monat predige ich hier in der indonesischen Gemeinde, die sich sonntäglich in der Münchner Hoffnungskirche in Freimann versammelt. Meistens begleitet mich auch die „beste Ehefrau von allen“.

Auch „meine/unsere Gemeinde“… Wir haben sie im Laufe der Jahre wirklich ins Herz geschlossen und es macht Freude ihnen regelmäßig das Wort Gottes zu predigen.

Besonders beeindruckend ist in dieser Gemeinde das soziale Miteinander. Es ist ein äußerst wichtiger Teil des sonntäglichen Geschehens. Nach jedem Gottesdienst gibt es indonesisches Essen. Mit viel Liebe, Hingabe und Aufwand wird das Essen vorbereitet – und das ist nicht nur ein kleines Häppchen, sondern eine volle Mahlzeit.

Und an die Schärfe (!!!!) des Essens haben wir uns inzwischen auch gewöhnt…

Gebetstag strassen-kirche.de

Heute wieder bei einem Gebetstag unterwegs in Ostbayern mit Miriam, Johnny und Even vom Team strassen-kirche.de. Super Leute mit einer Vision für das Reich Gottes und Gemeindeneugründung.

Verschiedene Ort im Südosten Bayerns besucht und dabei für die Städte und die dort wohnenden Menschen gebetet.  Es ist spannend solche „Gebetsausflüge“ zu machen.

Mal sehen, an welchen Orten die Straßenkirche im nächsten Jahr / in den nächsten Jahren sein wird. Motto: Alles, was wir tun, soll aus dem Gebet heraus geboren werden.

Heute wiederum festgestellt: Bayern hat wunderschöne Städte, reiche, lange Tradition, aber auch Ecken, die eher „zur zweiten Wahl“ gehören.

Platz für ein neues Stück Kelheim

November 2010: Fünf Pastoren sind gemeinsam in Bayern unterwegs, um für verschiedene Städte zu beten. Es ist spätherbstlich kalt, aber das Gebet ist „heiß“ und intensiv. Unter anderem kommen wir nach Kelheim, die kleine verträumte Stadt im Altmühltal. Hoch oberhalb der Stadt die Befreiungshalle. Ein Schild spricht uns besonders an: Platz für ein neues Stück Kehlheim.

Oktober 2011: Diese Plakate kleben noch überall in der Stadt und drücken den Wunsch der Stadtverwaltung aus, was mit leerstehenden Häusern in dieser Stadt geschehen soll: Hier braucht es etwas Neues. Die Straßenkirche ist von Mittwoch bis Freitag dort. Auch durch sie soll Neues in Kelheim geschehen. Öffnet Gott in dieser Stadt eine Tür für Gemeindeneugründung? Aus der FCG-M unterstützen wir diese Aktion tatkräftig. Wir verteilen das Wort Gottes in kompakter Form, sprechen mit den Menschen, laden sie ein. Die Reaktion der Bevölkerung auf die Einladung bleibt hinter den Wünschen zurück. Der abendliche Gottesdienst im Gasthof ist trotzdem sehr gut und ein wichtiger Meilenstein in den Aktivitäten der Straßenkirche in Kelheim.

Der Missionar und seine potentiellen ‚Erben‘
Zum ersten Mal sind sie mit dabei: Johnny und Miriam aus Norwegen. Die deutschen Sprachkenntnisse sind bei Johnny zwar noch nicht perfekt, aber man spürt, dass sie eine Berufung für die Straßenkirche haben. „Wir wollen eine Multiplikation der Straßenkirche sehen. Unsere Mission hat ein Herz für Gemeindegründung in Europa – und in Bayern!“ Klasse! Zunächst arbeiten sie mit Even Grün(d)er mit der Absicht, diese Arbeit einmal weiterzuführen.

Was kann aus diesem Ort noch alles werden…?

Besuch im Gut Dietlhofen bei Weilheim
Ich muss in meinen Erinnerungen kramen. Ist es 20 Jahre her? Nein, nicht ganz. Ich bin in Albanien unterwegs. Mit A. G. und seinem quirligen Team fahren wir auf Mission rund um Pogradec in die albanischen Berge. Ich bin beeindruckt von der Effektivität dieses Dienstes. Wir fahren, durchaus komfortabel, in einem relativ neuen Geländewagen deutscher Bauart mit Stern auf der Haube. Die Mission in den Dörfern macht richtig Freude, die Menschen sind offen für das Evangelium, sie hören die Botschaft und lassen für sich beten.

Auf der Rücktour kommen wir über das Auto ins Gespräch. Könnt ihr euch als Mission das leisten? Das war doch sicher nicht gerade billig. „Der Herr versorgt uns. Das hat ein Sponsor aus Bayern finanziert.“

Szenenwechsel: 2009, ich bin auf Missionsreise in Rumänien. Im Norden des Landes besuche ich mit Markus H. ein Hilfsprojekt für Zigeunerfamilien. „Die haben hier richtige Wohnungen bekommen und jetzt bauen wir ein Gemeinschaftshaus, das auch einmal eine Gemeinde beherbergen soll.“ Auf dem Fensterbrett der Baustelle steht ein kleine bayerische Tischfahne. „Was soll die denn hier und wie bezahlt ihr das alles?“ sind meine nächsten logischen Fragen. Wieder kommt ein Sponsor aus Oberbayern ins Gespräch.

Szenenwechsel: Ob ich schon einmal in Dietlhofen war, will der anrufende Pastorenkollege, den ich an diesem Nachmittag empfange, wissen? Etwas ratlos aber nicht hilflos befrage ich Mr. Google. Der spuckt mir sofort einen Pressebericht des Münchner Merkurs dazu aus, dass man in Dietlhofen große Pläne hätte. Ein Hofgut bei Weilheim wäre das, weiß die allwissende Internetkrake. „Du musst unbedingt mal Dietlhofen besuchen und D und C kennenlernen.“ Der Kontakt ist sehr schnell hergestellt und so fahre ich an einem Dienstagnachmittag im Frühsommer Richtung Weilheim.

Kurz vor Weilheim geht es links ab, über die Bahn, durchs Grüne. Nach kuzer Zeit ist man in Dietlhofen. Auffällig die schöne Kirche, die im Rahmen des Hofguts ungewöhnlich erscheint. D. und C. heißen mich herzlich willkommen. Gemeinsame Wurzeln und Bekannte verbinden uns. Sie sind als Familie aus Nordbayern hierher gekommen, um dieses Hofgut mit (geistlichem) Leben zu erfüllen. „Dieses Zentrum soll im globaleren Sinne der Gemeinde Jesu dienen“, führen die beiden aus. An der genaueren Vision wird noch gearbeitet.

„In den nächsten Tagen wird hier ein Royal Ranger – Camp stattfinden“. Während wir das Gelände besichtigen entfaltet das Ehepaar Tremel verschiedene Gedanken, was in Dietlhofen möglich sein könnte. Wir besichtigen die Kirche und ihre Nebenräume. Alles ist sehr schlicht gehalten, aber funktional durchdacht und von hoher Qualität. Im oberen Stockwerk befindet sich ein Seminarbereich. „Heilig, heilig, heilig“, klingt es leise im Hintergrund aus den Lüftungsschächten. Dem Stifter der Kirche war es wichtig, dass hier fortwährend die Heiligkeit Gottes proklamiert wird und seine Heiligkeit im Mittelpunkt steht, werde ich aufgeklärt.

Dem Stifter? Albanien, Rumänien, Weilheim? An diesem Nachmittag laufen bei mir gedanklich verschiedene Fäden zusammen: Der Geländewagen- und Zigeunerdorf-Stifter lebte hier in Dietlhofen und hat dieses Hofgut, nachdem er zum Glauben an Jesus gefunden hatte, mit einer besonderen Berufung versehen. Dann starb er und vermachte das Anwesen der „GKM“ mit dem Auftrag, es für das Reich Gottes nutzbar zu machen.

Im Untergeschoss der Kirche befindet sich ein imposantes Taufbecken: „Gemeinden können hierher kommen, einen Gottesdienst halten, Taufen durchführen, einen Gemeindeausflug machen.“ D. kommt bei seinen Ausführungen fast ins Schwärmen: Hier ist vieles möglich. „Wir arbeiten daran, dass wir ausreichend Platz für Gäste schaffen können.“ Im Moment gibt es nur einige wenige Möglichkeiten, um Gäste unterzubringen, geplant ist mehr.$

Wenige Wochen später ist D. auf unserer Regionalklausur in Magnetsried und stellt uns Dietlhofen ausführlich vor. Er selbst möchte sich in den BFP in der Region Bayern-Süd einbinden und auch die Geschwister über die Möglichkeiten in Dietlhofen informieren. Mir ist klar: Dies ist ein Ort, der sich zum Segen auswirken kann, wenn wir ihn richtig nutzen.

Nähere Infos gerne bei mir.