Die biblische Kunstausstellung – open air – unterhalb des Jaffa Gates ist besonders reizvoll. Mamilla Mall nennt sich dieser wirklich geschmackvoll angelegte Teil von Jerusalem. Licht, Kunst, Musik geben besonders abends zwischen den Geschäften ein tolles Ambiente. „For sale“ prangt an jedem Kunstwerk. Halb Jerusalem, so scheint es, flaniert hier an lauen Abenden.
Delilah schneidet Simson die Haare ab, Mose hält die Gesetzestafeln hoch, Jakob schläft an der Himmelsleiter, die Bundeslade in Originalgröße mit den vergoldeten Cherubinen. Besonders angetan hat es mir das Kunstwerk über Abrahams angesetzter Opferung von Isaak. Wenn Abraham es hier mit über 100 Jahren raufgeschafft hat, warum wir nicht, meint meine Frau. Recht hat sie. In Jerusalem geht es halt auf und ab, daran muss man sich gewöhnen. Nicht auf dem Berg Morija, sondern in der Mamilla Mall steht dieses bemerkenswerte Kunstwerk.
Der Künstler hat ausdrucksstark getroffen, was die Abraham-Familie bewegt haben mag. Das Messer am Hals von Issak, angstvoll sein Gesicht, ein Engel fliegt vom Himmel herab und bringt ein Schaf vom Himmel herunter. Nein, ganz so steht es nicht in der Bibel, aber getroffen hat er die Situation wirklich gut, wie „himmlisches Eingreifen“ Veränderung gebracht hat.
Dieses himmlische Eingreifen brauchen wir auch heute.