BFP wählt neue Bundesleitung

Erzhausen – Pastor Johannes Justus (Hannover) ist neuer Präses des Bundes Freikirchlicher Pfingstgemeinden (BFP) KdöR. Er wurde in dieser Woche, im Rahmen der 117. BFP-Bundeskonferenz in Willingen/Upland, in dieses Amt gewählt.
Seine Stellvertreter sind Frank Uphoff (München) und der Vorsitzende der Volksmission, Bernhard Röckle (Geislingen), der laut BFP-Vereinbarung per Akklamation bestätigt wurde. Neuer Generalsekretär ist Peter Bregy (Griesheim), Bundesschatzmeister ist Dr. Martin Stötzel (Bühl), der in seinem Amt für eine weitere Periode bestätigt wurde. Dem neunköpfigen Vorstand gehören außerdem als Beisitzer die Pastoren Dr. Palmer Appiah-Gyan (Freiburg), Daniel Dallmann (Lörrach), Friedhelm Holthuis (Wuppertal), Gerhard Kirschenmann (Reutlingen) und Andreas Sommer (Bremen) an. Der neue neunköpfige Bundesvorstand wurde aus 13 Nominierten für fünf Jahre gewählt. Sie wurden vom amtierenden Präsidium und von den Regionalkonferenzen vorgeschlagen. Dazu kommt als zehnte Person der Vorsitzende der Volksmission als zweiter Vizepräses des BFP.


Der neue geschäftsführende Vorstand des BFP (v.l.n.r): Dr. Martin Stötzel (Bundessschatzmeister), Frank Uphoff (Vize-Präses), Johannes Justus (Präses), Bernhard Röckle (Vize-Präses), Peter Bregy (Generalsekretär)

Die 117. Bundeskonferenz stand unter dem Motto „So sehr hat Gott die Welt geliebt“ und thematisiert den missionarischen Auftrag der Gemeinde Jesu in heutiger Zeit. In zahlreichen Plenumsveranstaltungen, Seminaren, Workshops und Gottesdiensten wurde das Thema der missionarischen Gemeinde eingehend beleuchtet und engagiert diskutiert. Bezeichnend für diese BFP-Konferenz war, dass ein großer Teil der morgendlichen Hauptreferate aus der jüngeren Generation kamen. Pastor Konstantin Kruse (Nürnberg, 29 Jahre) betonte in seinem Referat die Wichtigkeit, den Gottesdienst attraktiv und lebensnah zu gestalten. „Die Menschen müssen in den Gottesdiensten die Kraft Gottes erfahren“, so der junge Pastor.

Pastorin Nicole Fiausch, (Salzburg, 30 Jahre) forderte die Konferenzteilnehmer heraus, Gemeinde kulturrelevant aufzustellen. Am Beispiel ihrer eigenen Gemeinde (Pfingstgemeinde Salzburg) führte sie den Konferenzteilnehmern die Möglichkeit vor Augen, eine über sechs Jahrzehnte mit reicher Tradition existierende Gemeinde so zu führen, dass ein starker Einfluss in die Stadt hinein möglich wird. So sei ein Kontakt zum ORF entstanden, der eine TV-Dokumentation über die Macht des Gebets produzierte, die wiederholt im österreichischen Fernsehen gezeigt wurde. Die Sprecherin leitet mit ihrem Mann gemeinsam die Gemeinde in der Festspielstadt. Ihr Mann ist außerdem als Kunstmaler tätig. Er war einer der ausstellenden Künstler bei der im Rahmen der Konferenz stattfindenden 3. BFP-Kunstausstellung unter dem Motto „Glaubens-Bilder“. Die Ausstellung fand bei den Besuchern ein großes positives Echo.

Dass im BFP kulturübergreifende Integration gut gelingen kann, wurde am Beispiel von Pastor Cyrille N. Tchamda (Brensbach, 32 Jahre) deutlich. Selbst aus Kamerun stammend ist der Schwarzafrikaner Pastor einer Gemeinde im Odenwald, die sich aus zwei Gemeinden vereinigt hat. „Eins und eins ergab bei uns drei“, betonte der in der deutschen Sprache brillant agierende Redner den Erfolg dieser Entwicklung.

Bezeichnend für diese Konferenz war auch die Anwesenheit und der Dienst von vier verschiedenen Präsides, die den BFP über Jahre geprägt haben. Altpräses Reinhold Ulonska (Moormerland) hielt trotz seiner 81 Jahre die Eröffnungspredigt in altgewohnter Frische und Nachdrücklichkeit. Er zeigte die Notwendigkeit der Erfahrungen mit dem Heiligen Geist auf. Ulonska hatte den BFP über 25 Jahre geleitet.

Ingolf Ellßel (Tostedt), Präses des BFP von 1996 bis 2008 legte am zweiten Abend einen deutlichen Akzent, der die Bedeutung eines Dienstes in den Gaben des Geistes (Charismen) betonte.

Vizepräses und Vorsitzender der Volksmission, Bernhard Röckle (Geislingen) richtete den Blick der Anwesenden auf den Jesus, der den Ärmsten der Armen, am Rande der Gesellschaft stehend, diente. Beispielhaft zeigte er am wöchentlichen Armenfrühstück seiner Geislinger Gemeinde auf, wie missionarischer Dienst in diese Gesellschaftsgruppe hinein gelingen kann.

Der scheidende Präses Roman Siewert (Norden-Norddeich) wurde von der Festversammlung für 20 Jahre in der Bundesleitung des BFP wertschätzend geehrt. Mit einem Schiffssteuerrad übergab er symbolisch die Leitung des Bundes an seinen Nachfolger Johannes Justus.

Ebenso wurde der bisherige Generalsekretär, Hartmut Knorr, aus seinem Dienst verabschiedet. Er kandidierte für dieses Amt nicht wieder. Auch Hannelore Illgen, Werner Fraas und Hans-Peter Mumssen wurden aus dem Vorstand verabschiedet und für ihren Dienst gewürdigt.

In seiner Antrittspredigt ging der neue Präses auf die Notwendigkeit ein, eine leise Botschaft in eine laute Welt hinein zu verkündigen. Offen sprach er über eigene Grenzerfahrungen und Demütigungen, die helfen, die Glaubwürdigkeit und Authentizität der Botschaft zu verstärken. Der neue Präses betonte, dass er sein Amt stark vom Teamgedanken geprägt wissen wolle und lud den neugewählten Vorstand ein, gemeinsam gestaltend mit ihm zu wirken. Die außergewöhnliche Antrittspredigt wurde von den Delegierten mit stehenden Ovationen bedacht, womit die Konferenz ihr Vertrauen in den neugewählten Präses noch einmal bestätigte.

Der 55-jährige Justus ist verheiratet mit Irene und hat sieben Kinder. Geboren wurde er in Kljutschi (Kasachische SSR). Dort wurde er auch zum Diplom-Mechatroniker ausgebildet. Im November 1988 zog er mit seiner Familie nach Deutschland und arbeitete als Steuerungstechniker. Auf dem zweiten Bildungsweg startete er die Ausbildung zum Pastor beim BFP. Im Jahr 2000 erfolgte die Ordination und der Dienst in der Freien Christengemeinde Nienburg. Seit 2009 ist Justus Pastor der Christengemeinde Elim in Hannover und war seit 2010 Regionalleiter der BFP-Region Niedersachsen Ost. Justus bleibt zu 30 Prozent Pastor in Hannover, das Amt als Präses wird er zu 70 Prozent übernehmen.

Wie Justus gegenüber Journalisten am Rande der Konferenz sagte, stehe er für wachsende, relevante Gemeinden, die Einfluss auf die Gesellschaft nehmen. Dabei müsse die Verkündigung des erlebbaren Evangeliums im Vordergrund stehen. Gemeinde müsse für Menschen da sein, unabhängig ihrer Kultur und Herkunft. „Die Wirkungen des Heiligen Geistes mit Geistesgaben und Krankengebet gehören als wichtiger Bestandteil dazu“, so Justus.

In der Evangelisation seien Mut und Kühnheit wichtige Werte, um andere Kulturen und auch Religionen zu erreichen. Justus habe in der letzten Zeit vor allem mit Muslimen gute Begegnungen gehabt. Seiner Erfahrung nach sei im Kontakt mit Menschen anderen Glaubens weniger die theologische Diskussion wichtig, sondern das Erleben von Gottes Kraft. „Wir lieben sie in das Reich Gottes hinein. Ich bete mit ihnen und Gott begegnet ihnen“, weiß der Präses zu berichten. Er warnte eindringlich davor, Andersgläubige zu verunglimpfen.

Wie Vizepräses Frank Uphoff während der Pressekonferenz betonte, dürfe der BFP im positiven Sinne wieder „etwas scharfkantiger“ werden und seine Positionen offensiver nach innen und außen vertreten. „Der BFP setzt mit der Botschaft der Erfahrbarkeit der Kraft des Heiligen Geistes einen wichtigen Akzent im christlichen Spektrum, den wir mutig, engagiert und liebevoll zugleich betonen wollen.“

Mit der Präsentation der neuen BFP-App für Mobiltelefone stellte der scheidende Generalsekretär Hartmut Knorr (Hamburg) dar, dass der BFP auch technologisch gut aufgestellt ist. Erstmals wurden die Bundeswahlen mit elektronischen Abstimmungsgeräten durchgeführt, was von den Delegierten wohlwollend und dankbar aufgenommen wurde – und problemlos funktionierte.

Der Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden K.d.ö.R. (BFP) ist die zweitgrößte Freikirche innerhalb der Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF) in Deutschland. Zum BFP gehören ca. 46.000 Mitglieder in 776 Gemeinden. 273 davon (35%) sind internationale Gemeinden. Einschließlich der Kinder, Jugendlichen und regelmäßigen Gästen zählen ca. 138.000 Personen zum BFP. Weitere Infos unter www.bfp.de.

Aktuelle Meldungen, ausführliche Berichte, Reportagen und Fotos zur 117. BFP- Bundeskonferenz stehen unter http://buko.geistbewegt.de zur Verfügung.

 
Dieser Blog-Eintrag wurde ursprünglich unter meiner Mitwirkung geschrieben als Pressemeldung für den BFP.

Sprösslinge…

Siehe, ich wirke Neues! Jetzt sprosst es auf. Erkennt ihr es nicht? Ja, ich lege durch die Wüste einen Weg, Ströme durch die Einöde. (Jes. 43,19)

Als wir nach München kamen habe ich mir am Rande des Gemeindeparkplatz Efeutriebe abgeschnitten. Einige Zweige von unserer Parkplatzbegrünung haben ausgereicht, um unseren Garten (mittlerweile) gut einzugrünen. Beim nächsten Google-Maps-Fototermin wird man bei der Gartenhütte von oben nur noch Efeu sehen… 🙂

Efeu ist fast wie Unkraut. Es wächst, ist robust, man kann darauf herumtrampeln, ist immer grün – selbst im Winter. Und es kann sehr starke Zweige entwickeln.

Neue Efeuzweige schlagen Wurzeln. Aber nur die neuen tun das, die „älteren“ nicht mehr! Sie krallen sich mit einer enormen Kraft am Putz, Beton und Holz fest. Hier passe ich immer sehr auf unsere Hauswand auf. Jeder Versuch von „Anklebung“ wird von mir konsequent unterbunden. Jedes Jahr wachsen bei mir haufenweise neue Zweige, die ich sorgfältig forme, zurechtbiege, in die richtige Richtung leite – oder entferne. Eine andere chinesische Heckenpflanze, die auch unsere Hütte begrünt, hat mittlerweile so einen festen Stamm entwickelt, dass die eine Seite der Hüttentür nicht mehr aufgeht. Ob ich die noch auf den richtigen Weg bringen kann? Ich habe es versäumt.

Die jungen Zweige lassen sich gut biegen, aber sie sind sensibel, brechen ganz leicht ab, während die alten wirklich robust sind. Sie sind der tragfähige Grundstock für die neuen Sprösslinge. Ohne die alten können die jungen nicht, ohne die jungen die alten nicht… Klasse.

Um den Jahreswechsel 2012 sprach ich über Jesaja 43,19, ich hoffe, ihr erinnert euch. Gott lässt Neues aufsprossen. „Erkennt ihr es denn nicht?“, fragt uns der Prophet in dem Bibeltext. Neues ist oft erst klein und unscheinbar, deswegen aber auch sehr gefährdet. Leicht kann es verletzt, abgebrochen oder umgetreten werden. Geben wir dem Neuen immer wieder den nötigen Schutz, damit es nicht beschädigt wird.

Wir sind dankbar für vieles „Neues“, was in unserer Gemeinde aufgesprosst ist oder aufsprosst.  Konkretes ist aktuell auf unserer Homepage benannt. Weiteres ist auf dem Weg, andere „Sprösslinge“ klopfen an die Tür, suchen sich ihren Weg, strecken die starken Wurzeln aus, halten sich an der Wand fest.

Freuen wir uns auf das, was von Gott her Wachstum (und Frucht) bekommt! An dieser Stelle „klemmt“ das Efeu-Bild….

„Kann. Kann aber auch nicht!“

Viele von uns hatten in den letzten Wochen ein wenig Gelegenheit Urlaub zu machen. Der Effekt solcher Tage ist dann besonders groß, wenn man es schafft, das sonst unseren Alltag prägende ‚Tagesgeschäft‘ hinter sich zu lassen und sich Dingen zuwenden kann, zu denen man sonst nicht so kommt. Wir nennen das ‚abschalten‘. Bei dem einen ist es dies, bei dem anderen jenes, was er bevorzugt. Das kann man nicht generalisieren. Wichtig ist nicht in erster Linie der Standard des Hotels, in dem man ist. Wichtig aber ist, dass man äußerlich und innerlich zur Ruhe kommt. Man kann dazu kommen, kann aber auch nicht.

Ich hatte in meinem Urlaub Zeit, den Stapel der Bücher, die ich ‚unbedingt mal lesen‘ will, dramatisch zu erniedrigen. Sehr wenige eMails, kaum Termine – das war prima. Das schöne Wetter tat ein Übriges.

Besonders genossen habe ich unsere kleine ‚Bootsfahrt‘ auf dem Starnberger See. ‚Dramatische‘ 100 Meter sind wir rausgeschippert, dann war die Reise zu Ende. Nicht gezwungenermaßen, sondern freiwillig. Dort haben wir an einer Boje des nahen Segelclubs festgemacht und dann lagen wir knappe 7 Stunden ‚vor Anker‘. Ruhe, Sonne, Lesen, Reden, Nachdenken, zwischendurch ein kühles Bad… Nun wisst ihr, woher ich die sommerliche Farbe habe.

Ich werde an die Jünger erinnert. Auch sie waren auf einer kleinen ‚Bootstour‘ auf dem See Genezareth, die ihnen aber nicht die Ruhe brachte, die sie benötigten. Im Gegenteil, es wurde immer schlimmer, sie hatten Angst unterzugehen, weil der Sturm sie umhertrieb. Dann kam Jesus zu ihnen und brachte ihnen die Ruhe, die sie in dieser Situation brauchten.

Während ich diese Zeilen schreibe, meldet sich mein eMail-Programm. ‚Wir genießen gerade eine Schiffstour auf den Starnberger See…‘ Auch Urlaubsgrüße, direkt mit Foto, versteht sich. Das ‚Boot‘ war in diesem Fall etwas größer.
Mit Riesenschritten gehen in Bayern die Ferien dem Ende entgegen, der Alltag ruft wieder – oder hat er dich inzwischen schon wieder (voll) im Griff? Ist die Ruhe schnell dahin? Jetzt schaut man noch einmal die Fotos an, falls man solche gemacht hat – und erinnert sich.

Regelmäßige Ruhe tut uns gut. Gott hat das schöpfungsgemäß so eingerichtet. Das Leben besteht aus einer Balance von Aktivität und Ruhe. Tägliche Ruhe ist unserem Körper in der Nacht verordnet, Ruhe vor Gott müssen wir uns nehmen, wenn wir sie haben wollen. Und auch Urlaub kann so eine Ruhe mit sich bringen. Kann, kann aber auch nicht.

Äußere Sonntagsruhe hat der Staat uns verordnet, indem er die göttliche Idee des Ruhetages in Gesetze gegossen hat. Wie gut, aber an diesem Privileg wird kräftig gesägt, das wissen wir. Innere Ruhe haben wir deswegen noch lange nicht. Wir müssen uns darum kümmern, unser Leben so einrichten, dass so ein Tag sie für uns mit sich bringen kann. Wie gesagt: Kann, kann aber auch nicht.

An diesem Sonntag haben wir wieder Gelegenheit gemeinsam ‚vor Gott zur Ruhe zu kommen‘, wenn wir uns im Gottesdienst treffen und auch sonstige Schwerpunkte an diesem Tag setzen. Welch eine Chance!

Tun wir es der Idee Gottes gemäß. Es liegt an uns – meistens jedenfalls. Wie gesagt: Kann, kann aber auch nicht!

Führung im Großen – Führung im Kleinen

Mittwoch: Alex gibt uns im BURN-Lobpreisabend einen supercoolen Impuls über Gottes Führung und Linie im Leben von Jakobs Familie. Gottes Linie ist auch dann da und bleibt  deutlich sichtbar, wenn es bei uns hier und da verworren aussieht. Jesus selbst ist ein Teil dieser Linie, zeigt Alex auf.  Und er richtet unseren Blick auf das Kreuz aus. „Ich seh auf’s Kreuz“ – auch Ralf hatte dieses Lied in der Vorbereitung. Das macht Mut. Ja, es stimmt, Gott hat den Überblick, auch wenn ich ihn scheinbar nicht mehr habe.

Donnerstag: Ich habe gerade einen Gesprächstermin beendet als jemand vor der HB4-Tür steht, den ich längere Zeit nicht mehr gesehen habe. „Ich war gerade in der Nähe, da dachte ich, ich schaue mal bei dir vorbei…“ In meinem Büro haben wir ein intensives Gespräch. „Willst du den Regenwassertank haben, den wir loswerden wollen?“ Ja, er will. Mehreren anderen hatte ich ihn vorher schon angeboten – vergeblich. Ein anderer Helfer erscheint wie gerufen  auf der Bildfläche und gemeinsam hieven wir den Tank in den leeren Anhänger. „Eigentlich wollte ich hier in der Nachbarschaft etwas abholen, was ich bei ebay gekauft habe, aber das war leider falsch beschrieben“…  Mein Besucher ist happy über den Tank – ich auch, dass wir ihn „los“ sind. Führung im Kleinen.

Eine kleine unscheinbare Anekdote am Rande des Tages, mag man denken. Am Morgen hatten wir noch gemeinsam um Führung, Leitung und Segen gebetet. Wie äußert sich die Führung Gottes? Manchmal in den großen Linien, oft auch im Kleinen. Das, was vor uns liegt, ist manchmal eingepackt wie eine wachsende Kastanie, „pieksig“ und rauh. Aber dann, wenn die Frucht aufgeht, ist es schön und glatt, angenehm und macht Freude. Auch dieses Bild, das mir gesagt wird, beschäftigt mich an diesem Donnerstag.

Ich finde es total spannend, mit Jesus zu leben. Wenn der Friede Gottes unsere Herzen regiert, können wir (auch im „Urlaubsmonat August“) entspannt mit der Führung Gottes rechnen – im Großen und im Kleinen.

Mischwald oder Plantage?

Ein Rückblick auf die BAS-Klausur

Schon der Beginn der Klausur in der Dietlhofener Hofkirche ist einfach gut. Sie eignet sich wirklich für die Begegnung mit Gott. Jörg Delekta leitet uns im Lobpreis und von Anfang an sind Lobpreis und Gebet intensiv und impulsiv. Kann es sein, dass einige hier sind, die wie ein Schwammtuch ausgetrocknet sind und neue Erfrischung und Ermutigung brauchen? Ich empfinde, dass der Herr uns in diesen zwei Tagen neu erfrischen und auffüllen will. Besonders diejenigen, die sich leer und ausgelaugt fühlen. Er will uns so auffüllen, dass auch noch was zum Weitergeben übrig bleibt.

Dieter Tremel der „Hausvater“ von Gut Dietlhofen begrüßt uns. Und Ulla Bayer fragt uns in ihrer sehr persönlichen und tiefgehenden Andacht: „Wem dienst du?“. Ihre Gedanken bringen zum Nachdenken.

Für die verschiedenen Themenschwerpunkte gehen wir in den Seminarraum im Obergeschoß. Die Themen am Montag sind „Hinführung zur Geistestaufe“, „Heiligung, Hingabe und das Wirken des Heiligen Geistes“. Jürgen Weingart und Steve Dunn geben gute Impulse, danach tauschen wir uns in kleinen Gruppen aus.

Ich freue mich auch sehr, bekannte Gesichter wiederzusehen. Am Nachmittag besucht uns die Missionsfamilie Raheb und am Abend gibt uns Isolde Flessa, die „leitende Bäuerin von Dietlhofen“ Einblick in Werdegang und Vision von Gut Dietlhofen.

Im geschäftlichen Teil geht es um anstehende Ordinationen und zum Abschluss ist gemeinsames Gebet für die BFP-Vorstandswahlen im Herbst. Daneben ist viel Raum für persönliches Segnungs- und Heilungsgebet mit prophetischen Impulsen. Dies wird intensiv genutzt.

Auch das Ambiente in Dietlhofen ist wunderschön. Natur pur und sauber gepflegte Gebäude und Pflanzungen. Die kulinarische Versorgung ist vorzüglich. Es ist extra ein Team aus Franken gekommen, um Karola Tremel und ihr Team in Küche und Speisesaal zu unterstützen. Wasser bekommen wir aus dem eigenen Brunnen und Salat aus eigener Pflanzung. Wir fühlen uns rundum verwöhnt.

Am Dienstag geht es weiter mit einem Andachtsimpuls von Miriam Pettersen aus Norwegen. Sie ist im Straßenkirche-Team von Even Grüner. Man spürt ihr ab, dass ihr Herz für die Verlorenen brennt. Neu wird mir bewusst, was unsere Hauptberufung als Christen und Gemeinden ist.

Frank Uphoff gibt uns Gedankenanstöße zum Thema „Generation(en/swechsel) in der Gemeinde“ und Peter Riedl führt sein Thema von Trostberg „Auftragsorientiert leiten“ weiter aus.

Am Nachmittag werden verschiedene Themen der Region angesprochen, unter anderem der anstehende Wechsel beim Regionalvorstand, der Leitungswechsel im Landesjugendwerk und verschiedene Themen aus den Gemeinden und dem Gemeindegründungswerk. Zum Abschluss feiern wir zusammen Abendmahl, nachdem uns Yaw Tabiri in 1. Joh. 3 mit hineinnimmt. Es ist noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden – aber es wird offenbar werden.

Zwischen den verschiedenen Angeboten ist immer wieder auch Gelegenheit zur persönlichen Begegnung und zum Austausch.

An diesem Vormittag habe ich ein Bild von einem Mischwald mit vielen verschiedenen Bäumen und Sträuchern und auch Tieren, Früchten und Pilzen. Daneben ein Bild von einer „Baumplantage“ mit lauter identischen Bäumen und keinem Raum für andere Pflanzen.

Der Mischwald ist das, was wir haben und brauchen. Ich denke hier geht es einmal um Menschen: Es ist gut, wenn wir verschieden sind. Zum anderen geht es aber auch um die verschiedenen Gemeinden in der Region, groß und klein, stark und schwach, aber einer braucht den anderen, damit es ein „gesundes Klima“ gibt Es gibt die großen starken Eichen, die gewachsen sind und Schutz geben für die kleineren Bäume und Sträucher. Gemeinden und Leiter, die gereift sind und Erfahrung haben, die auch andere „mittragen können“. Aber wir brauchen auch die jungen Bäume und Pflanzen, die die Grundlage geben für die Zukunft des Waldes, die „im Schatten“ der Stärkeren heranwachsen können. In einem solchen Umfeld entsteht viel Frucht. Es bedeutet für mich auch: wir sollen uns und andere und auch die verschiedenen Gemeinden nicht vergleichen. Der Herr hat jeden anders und mit einer anderen speziellen Berufung geschaffen. Wir dürfen uns gegenseitig stützen und ergänzen. Wie schade wäre es, wenn wir alle gleich und identisch wären…

Ich bin dankbar, dass ich dabei sein konnte. Danke auch dem ganzen Dietlhofener Team für die exzellente und liebevolle Versorgung. Danke an Edeltraud Müller für die perfekte Organisation. Danke BAS-Vorstand für die Planung und Durchführung des Programms dieser Tage. Und am meisten: danke Herr für den Segen, den du gegeben hast.

(Gastblogger: CB)

Gut und stark verwurzelt

In den vergangenen Tagen hatten wir unseren „Mehrgenerationen-Familien-Summit“. Diese Einrichtung hat in unserer Familie mittlerweile schon eine kleine Tradition. Mit drei Generationen verbringen wir gemeinsam einige Tage auf einer Berghütte. In diesem Jahr sind wir im „Ochsengarten“, hoch oben über dem Ötztal. Wie der Name schon sagt, laufen die Kühe, Ochsen, Ziegen und Pferde da frei herum – im Garten der Natur.

Unser Ausflug am Donnerstag führt uns in die hochalpine Region. Bäume sind dort seltener zu finden. Während Generation zwei und drei oben in den Bergen rumkraxeln, sind Generation eins und zwei auf gemächlicheren Wegen unterwegs. Dabei bleibt ausreichend Zeit zum Fotografieren.

Blauer Einzian in Massen, Wiesenblumen, Almrausch und Wasserfälle gehören zu den beliebtesten Motiven. Und gut verwurzelte Kiefern. Bäume, die schon ein paar Jahre hinter sich haben. Das Alter lässt sich nur schwer schätzen.

Es berührt mich stark, die wenigen Kiefern, die hier in dieser Region zu finden sind, intensiv zu betrachten und zu fotografieren. Manche stehen an „unmöglichen“ Stellen. „Da kann doch gar nichts wachsen“, geht es mir durch den Kopf. Die Spaziergängertruppe diskutiert intensiv über das Betrachtete. An steilen Hängen und in engen Felsspalten stehen sie. Meine Fotosammlung wird um „einige“ Bilder bereichert…

Stark und gut verwurzelt ist das Geheimnis. Der Ausflug wird zu einer kleinen Predigt für mich. Entscheidend sind nicht in erster Linie die äußeren Umstände, mit denen ich zu tun habe, sondern ob ich fest verwurzelt bin.

Verwurzelt – worin? Zunächst einmal in Gott selbst, in seinem Wort, im Gebet, das liegt auf der Hand. Aber dann geht es weiter: verwurzelt in guten (familiären) Beziehungen, in der Beziehung zu meiner Frau, in Freundschaften.
Eine weitere sehr wichtige Verwurzelung habe ich in der Gemeinde. Sie ist ein starker Anker für mein Leben, meine Gottesbeziehung und die Beziehung zu den Geschwistern in der Gemeinde.

Auch wenn Stürme blasen und das Lebens(un)wetter mal rauh ist – macht nichts: Ich bin fest verwurzelt.

Ich wünsche dir solche starken Wurzeln

Sexualität: Orientierungshilfen

Im christlichen Bereich ist dazu ein breites Angebot an guter Orientierung, praktischer Hilfestellung und durchdachtem Material verfügbar. Hier ein Überblick, ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

Bücher ► Der Blick in die Kataloge christlicher Buchanbieter, der Besuch im christlichen Buchladen lohnen sich. Da es hier ein breites und vielfältig aufgestelltes Angebot gibt, empfehlen wir die persönliche Beratung beim christlichen Buchhändler oder am Büchertisch der Gemeinde.

Zeitschriften ► Family ist die bekannte Zeitschrift aus dem Bundesverlag, die sich immer wieder dem Thema Sexualität stellt → »bundes-verlag.net«.

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veröffentlicht in GEISTbewegt! 4 / 2012

Biblische Eckpfeiler für Sexualität

Damit das Lebenshaus keine Schräglage hat …

Sexualität berührt unser Leben mehr, als wir oft wahrhaben wollen. Gott hat uns als Menschen so angelegt. Es verwundert also nicht, dass die Bibel als sein „Handbuch zum Leben“ auch einiges zu diesem Thema zu sagen hat. Manches wird mit großem Enthusiasmus geschrieben, manches auch mit mahnender Stimme gesagt.

Gesellschaftliche Normen in Bezug auf Sexualität haben sich in den letzten Jahrzehnten dramatisch verändert. Vieles hat sich in unserer Welt gewandelt, aber gerade in diesem Bereich sind die Werte „auf den Kopf“ gestellt worden – wie kaum in einem anderen Lebensbereich, wage ich zu sagen.

Das geht auch an der Gemeinde nicht spurlos vorüber. Laute Stimmen aus Gesellschaft und Werbung proklamieren völlig andere Werte, als die Bibel sie vertritt. Deswegen müssen wir zu diesem Thema nicht nur Stellung beziehen, sondern aktiv Werte setzen und mit diesen prägen, auch wenn das nicht nur „begeisterte Zustimmung“ auslöst.

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veröffentlicht in GEISTbewegt! 4 / 2012

Ach du dicke Kartoffel!

Rouladen! Die beste Ehefrau von allen hat mit viel Liebe gekocht. So kann man den „Pastoren(sonn)montag“ genießen. Ich liebe nicht nur Rouladen, sondern auch Kartoffeln. Meine Freunde in Afrika konnten das nicht verstehen, warum ich Kartoffeln so gerne mag. Für Mb., unsere „Teammutti“ in Afrika waren diese Erdfrüchte mit negativen Erinnerungen verbunden. Deswegen wollte sie sie nur selten kochen…

So sind unsere Erfahrungen und Sichtweisen des Lebens doch sehr unterschiedlich, muss ich immer wieder feststellen. Zurück nach München – Montag: Heute gibt es Kartoffeln, ein besonderes Exemplar ist diesmal dabei, in Herzform gewachsen. Und beim Kochen ist sie auch nicht zerfallen, wie schön.

Gut mit Nahrung versorgt zu sein, ist für uns eine große Selbstverständlichkeit. Über vieles machen wir uns kaum noch Gedanken, sondern genießen einfach. Das, was für uns selbstverständlich ist, ist in vielen anderen Ländern eine große Herausforderung. Aber die Kartoffeln, ja, das ist in diesem Jahr etwas Besonderes. Wirklich.

„Himmlische Kartoffelversorgung“ erleben wir seit November. Eines meiner Geburtstagsgeschenke war, ein „Kartoffelabo für ein Jahr“. Augenreibung! Wirklich? Als ich den Kartoffelbeutel mit kleinem Begleitschreiben zum Geburtstag auspackte, hatte ich mich verlesen. „… für einen Monat…“ hatte ich verstanden. Beim nochmaligen späteren Hinschauen stand dort wirklich das Datum von in einem Jahr. Wow! Und einfach nur Bescheid sagen, wenn ihr Kartoffeln braucht, Lieferung erfolgt postwendend.

Und so ist es wirklich: Seit November braucht es nur eine eMail und schon ist ein neuer Kartoffelbeutel im „Anmarsch“. Und damit unserer Zunge nicht langweilig wird, variieren die Sorten. Festkochend, mehlig, Bio – was das Herz begehrt. Sie kommen nicht aus Spanien sondern wachsen im Umland von München.

Und nun noch dieses Prachtexemplar von Kartoffel! Ich habe sie genossen. Für mich ist dieses „Kartoffelabo“ etwas Besonderes. Ein Zeichen göttlicher Versorgung und geschwisterlicher Liebe und Zuwendung.

Gott hat immer wieder Wege auf denen er uns – in manchmal ungewöhnlicher Weise – seine Liebe und Zuwendung ausdrückt und ganz praktisch zukommen lässt. Oft erleben wir es völlig unerwartet. Lass dich von ihm überraschen, was er aktuell für dich bereit hält.

Bauen seit zehn Jahren

„Kann ich den Generator abschalten? Zwei Stunden sind vorbei“. Missionar Bodo  Hoffmann schaut in mein kleines Zelt herein, der Laptop steht auf dem Tisch, das Handy für’s lahme Internet liegt daneben. Aber es geht wenigstens. „Kann ich noch fünf Minuten haben, ich muss noch eine Email nach Deutschland senden“. Der Evangelist ist großzügig.
Baustelle Mission ohne Stromgenerator? Hier unterhalb der sagenumwobenen Drakensberge „in the middle of nowhere“ (in der Mitte von Nirgendwo) ist er unser wichtigster Mitarbeiter. Ohne ihn geht hier fast gar nichts.

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