Kann man durch „Gutes tun“ Schuld beseitigen?

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Die beleuchtete Allianz-Arena des FC Bayern am Abend des 15.3.14

In der Haut des Richters hätte ich nicht stecken wollen: Vor dem Gerichtsaal skandieren die Fans, eine Flotte von Übertragungswagen direkt daneben, ein Heer von Journalisten drinnen. Die ARD ändert ihr Abendprogramm und sendet zur Urteilsverkündigung einen ‚Brennpunkt‘. Man hat das Gefühl, dass Deutschland am Rand einer ’nationalen Katastrophe‘ taumelt. Ex-FC-Bayern-Präsident Uli Hoeneß wird verurteilt.

„Er hat so viel Gutes getan, man kann ihn doch nicht einsperren“. Die Frau im Fernsehinterview wirkt erregt und ist den Tränen nahe. Ja, er hat in seiner Wurstfabrik viele Arbeitsplätze geschaffen, unsere Stadt zu „Weltruhm“ gebracht, viele Steuern bezahlt – und sogar seeeeehr viel gespendet.

Beim Mittagessen debattieren wir in der Familie noch darüber, ob er denn wohl eine Strafe zu erwarten hätte? Schuld muss seitens des Staates geahndet werden, äußere ich mich, sonst verliert er jede Glaubwürdigkeit – und jeder tut dann letztlich, was er will. Das geht nicht.

Um 14.11 Uhr fiepst am Donnerstag mein Handy, was es immer tut, wenn eine Eilmeldung kommt. Drei Jahre und sechs Monate, lese ich.

Am Schluss reicht alles Gute, was der Angeklagte getan hat, eben doch nicht. Selbstanzeige unwirksam, über die genauen Umstände will ich mich hier nicht weiter auslassen. Schuld, so lernen wir in dieser Woche, kann eben nicht durch ‚gute Taten‘, ’soziales Engagement‘ und auch nicht durch ‚Prominenz‘ unwirksam gemacht werden. Schuld muss gesühnt werden. Wenn sie nicht gesühnt wird, verliert das menschliche Miteinander seine Basis und Glaubwürdigkeit.

Hätte der ‚liebe Gott‘ das mit der Sünde nicht auch einfach ‚durchwinken‘ können? Adam, du hast so viel gearbeitet und gemeinsam mit deiner Eva einen tollen Job bei der Namensgebung der Tiere getan. Vergessen wir die Geschichte doch einfach! Bewährung! Lassen wir das mit der Frucht, mit dem Baum, mit der Schlange. Das ist doch nur EINE Frucht, nicht mal 27,2 Millionen Äpfel, Birnen, oder Kiwis… Halb so wild.

Nein, das funktioniert eben nicht. Durchwinken ist nicht möglich! Schuld kann nur gesühnt werden. Punkt!

Und genau das hat Jesus für uns getan und die Schuld ‚übernommen‘, als er am Kreuz starb. So hat die Gerechtigkeit wieder eine Basis bekommen. Wir können das annehmen, in dem wir umkehren und Buße tun, eine ‚Selbstanzeige‘, sozusagen. Und dann können wir als Menschen, denen vergeben ist, leben. Das ist der Hammer! Das ist genial! – Aber die ‚Selbstanzeige‘ muss aufrichtig sein, lernen wir in dieser Woche auch.

Diese gute Nachricht davon, dass Jesus die Schuld übernommen hat, wäre eigentlich jeden Abend einen ARD-Brennpunkt wert…

Donnerstagabend. Ein befreundeter (ausländischer) Pastor, selbst fußballbegeistert und deswegen Vereinsmitglied beim FC Bayern hat „seinem“ Ex-Präsidenten einen Brief geschrieben. Er schrieb mir die Tage in einer eMail: „Ich habe ihn ermutigt (Gott verdammt niemanden) …… und das Heft von „…“ und „…“ beigelegt. Prompt, drei Tage später, bekam ich eine Antwort, von ihm persönlich, wo er seine Dankbarkeit geäußert hat und sich über meinen persönlichen Brief gefreut hat. (…) Ich werde ihm jetzt wieder einen Brief schreiben und den Hlg. Geist bitten, mir die richtigen Worte zu geben.“

Es gibt also doch noch gute Nachrichten für ihn.

Und für uns.

Der Stern zeigt den Weg

Es ist fast wie bei den ‚Weisen aus dem Morgenland‘, als wir an diesem Samstag nach Augsburg kommen. Wir sind mit 220 auf der Autobahn etwas schneller, als die legendären Magier. Der übergroße Royal-Rangers-Stern weist den ankommenden Rangers den Weg zum neuen Gebäude der ARCHE-Gemeinde. „Kirche im Sheridan-Park“ steht auf den Flyern der Gemeinde. Das Gebäude ist noch ziemlich Baustelle, rundherum auch. Vor dem Gebäude aber ist ein sehr schöner Park mit Sportanlagen schon fertig: Toll, welche Möglichkeiten die Gemeinde hier zukünftig hat.

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Es ist gut, bei den Rangers zu sein. Distriktversammlung nennt sich das Meeting, zu dem Rangermitarbeiter (vom Stammleiter bis zum Juniorleiter) aus ganz Bayern angereist sind. Viele junge Augsburger Rangers, die ich teilweise als Baby zur Kindersegnung in den Armen gehalten habe, sind heute junge Frauen und Männer und tun hier heute ihren Dienst. Es ist toll zu sehen, was durch die Royal Rangers geschieht. Vor dem Gebäude wird noch ein Loch für das Abwasser von den Waschbecken gegraben, man hat extra zwei Dixi-Klos besorgt, denn die ARCHE hat im neuen Gebäude noch nicht ausreichend Toiletten.

Rita Ernst aus Erlangen ist seit einem Jahr Distriktleiterin in Bayern. Sie spricht über gesellschaftliche Trends der Wohlfühlgesellschaft und von Unverbindlichkeit. Mir gefallen ihre Ausführungen sehr. Die Ranger setzen hier bewusst einen Gegenpol zum „Hotel Mama“. „Nehmt euren Kids in den Rangergruppen nicht alles ab. Es ist gut, wenn sie den Rucksack schleppen und sich durchbeißen müssen. Eure Mama soll euch nicht bis zum Abitur in die Schule chauffieren“. Applaus brandet auf.

Die Rangerarbeit boomt. Fast alle Regionen Bayerns können von Wachstum berichten. „Aber es geht uns nicht allein um zahlenmäßiges Wachstum“, so Rita, „sondern um eine Qualität der Arbeit.“ Die Distriktversammlungen sind ein Teil der Leiterförderung der Royal Rangers.

Die Ranger-Lobpreisband ist interkulturell besetzt. 50% der Musiker auf der Bühne sind schwarz. Auch das ist in vielen Stämmen mittlerweile stark gelebte Realität: Integration. „Setze dich bei deinem Pastor auf den Schreibtisch, bis er eine Zusage gegeben hat, dass er zum Pastorencamp auf das Bundescamp kommt.“ Ich ermutige in meinem kurzen Beitrag die jungen Ranger, für das Bundescamp zu beten und sich zu engagieren.

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„Heute Nacht habe ich gerade von dir geträumt, nein, nichts Schlimmes.“ Eine Mitarbeiterin begrüßt mich herzlich und schneidet parallel die Papiertischdecke zu. „Ich heiße Hanna“, stellt sich mir die neue Mitarbeiterin aus dem Ranger-Bundesbüro vor. Auch Manfred Knecht, RR-Bundeswart, ist extra aus Ravensburg gekommen. Sein helles Hemd hätte sich im Lauf der Jahre passend zur Haarfarbe weiterentwickelt, flachst der Unternehmer, der sich ehrenamtlich enorm für die Pfadfinderarbeit engagiert.

12:06, Augsburg Bahnhof. Mein Zug geht zurück über München nach Traunreut. Schon oft war ich während meiner Regionalleiterzeit in dieser Gemeinde, die vor Kurzem einen neuen Pastor bekommen hat. Ich bin schon gespannt zu sehen, wie sich diese Gemeinde entwickelt hat. Die Rangers in Bayern entwickeln sich gut, ich bin froh, dass ich die Zeit genommen habe, um sie heute hier zu besuchen.

Im Zug freue ich mich schon auf Sonntag und bereite mich ein wenig weiter vor. Es ist schön, andere Gemeinden zu besuchen, aber etwas ganz Besonderes ist es, in „meiner“ Gemeinde zu sein, an diesem Wochenende gibt es wieder einen Vormittags- und einen Abendgottesdienst. Ich bin hochgespannt, welche Highlights diese haben werden.

Jürgen und Guntmar: Die Männer hinter dem Livestream

IMG_2369Das kommt an“ war das Motto der BFP-Medienkonferenz 2013 in Kirchheim. „Wie können wir neue Wege gehen, um unsere Botschaft zu transportieren?“ war ein Thema auf der Medienkonferenz.

Das kam wirklich gut an – die Livestream-Übertragung der 118. BFP-Bundeskonferenz aus Willingen via Internet, theoretisch weltweit empfangbar. Aus Albanien kam eine Meldung, ebenso aus Norwegen: „Danke BFP, dass wir mit dabei sein können.“ Die Rückmeldungen derjenigen, die nicht dabei sein konnten und dann doch dabei waren, waren in großer Zahl und dankbar bis euphorisch. „Könnt ihr einrichten, dass man im nächsten Jahr auch per PayPal spenden kann?“ kam es über den Feedbackkanal.

Anfang September kam in der BFP-Vorstandssitzung eine E-Mail auf den Tisch: Wir würden anbieten die Konferenz live via Internet zu übertragen. Der Vorstand brauchte nicht lange zu einer Entscheidung: Ja, wir wollen neue Wege gehen, transparent sein – wenn die Rahmenbedingungen passen, dann machen wir das.

Dass das Interesse so groß sein würde, hatten wir nicht erwartet. Über 48.000 Zugriffe wurden verzeichnet, so ergab die Auswertung.

Wird die Internetleitung von Willingen ausreichen? Erst im kommenden Jahr wird es dort eine wirklich starke Anbindung geben. Wie viele Kameras werden wir brauchen? Wie machen wir es mit der Übertragung der Musik, wie sieht die rechtliche Seite aus? Viele Fragen mussten quasi in letzter Minute geklärt werden – aber sie wurden geklärt.

Die Männer hinter dem Livestream sind Jürgen Frölje und Guntmar Rued aus Bremen, die mit BBRC Dienstleistungen für Gemeinden übernehmen. Ihre Vision liest sich so: Wir nutzen das Internet als Evangelisationsfeld. Dazu unterstützen und befähigen wir Gemeinden ihre Videoarbeit in das Internet zu stellen und vernetzen sie zu einer evangelistischen Plattform.

„Wir haben teilweise bis in die Nacht gearbeitet, um das Projekt in Willingen zu realisieren“, sagt Jürgen und lacht. Die FC Bremen, „Haus der Begegnung“ (Bremen-West) und das CZ Troisdorf werden u.a. von ihnen betreut und die Predigt wöchentlich ins Internet gestreamt. Damit agieren beide als Pioniere und unterstützen Gemeinden.

Ganz im Sinne der BFP-Ausrichtung, Gemeinden in ihrem lokalen Auftrag zu stärken, finden Gemeinden hier kompetente Ansprechpartner, wenn sie sich mit dem Gedanken tragen, ihre Gottesdienste zu streamen. Mehr unter bbrc.de.

Geschrieben für GEISTbewegt.de

„Bibelmanager“

zulliger„Ich fahre jetzt aus der Schweiz los, bin um 14:30 Uhr in Willingen und fahre um 17:30 Uhr wieder zurück.“ – Diese Zeilen hat Präses Johannes Justus am Dienstagmorgen, den 24.09.2013, in seinen E-Mails. Am Nachmittag ist der Schreiber wirklich in Willingen; er sitzt in der dritten Reihe der Konferenzversammlung, als der Präses seinen Namen nennt. Zurückhaltend, nicht aufdringlich, eben mit schweizerischem Charme: Robert Zulliger kommt extra auf die BFP-Bundeskonferenz, um dabei zu sein, wenn „sein Kind“ präsentiert wird.

„Sein Kind“, das ist die Stamps-Studienbibel, die an diesem Tag den Pastoren und Mitarbeitern im BFP vorgestellt wird. Der Präses dankt ihm und dem ganzen Übersetzerteam, den amerikanischen Herausgebern und der SPM mit ihrem Vorsitzenden Max Schläpfer für ihr Engagement für die Herausgabe der ersten pfingstlich orientierten Studienbibel.

Esther Dymel-Sohl, die im Übersetzerteam mitgearbeitet hat, ist tief beeindruckt vom Dienst Robert Zulligers: „Robert ist der Herausgeber der deutschen Ausgabe, aber noch viel mehr: Er ist der Koordinator sämtlicher Aufgaben, die mit der Übersetzung, der Produktion und der Vermarktung zusammenhängen. Er hat die Mitarbeiter akquiriert, war immer die Schnittstelle zwischen Deutschland/Schweiz und Amerika. Für die Assemblies of God und dem Verlag Life Publishers International ist er bei allen Fragen der zuständige Ansprechpartner. Jede Absprache lief über ihn. Er organisierte Meetings für uns Übersetzer in Erzhausen und war maßgeblich bei der Verlagssuche involviert. Mit dem Theologischen Verlag Zürich trat er in Verhandlung, damit der Bibeltext der Zürcher Bibel für die Stamps Studienbibel zur Verfügung stand. Er hatte den Überblick, was es zu übersetzen galt und verteilte diese Aufgaben an die Übersetzer und Mitarbeiter. Er selbst kontrollierte sämtliche übersetzte Texte, bevor er sie weiter an das Lektorat gab  und hatte ein Auge für Fehlerquellen.

Er sorgte für die fristgerechte Bezahlung der Rechnungen der Mitarbeiter und verlor bei der Vielzahl der zu übersetzenden Kommentare, Artikel, Einführungstexte, Konkordanzbegriffe, Stichwortverzeichnisbegriffe, des Kartenmaterials etc. niemals den Überblick (!). Dabei blieb er immer ruhig und gelassen, machte nie Stress, forderte nichts ein und war in allem so unglaublich professionell, dass man als Mitarbeiter mindestens ebenso professionell sein wollte.

Man sagt, dass die Arbeit eines jeden Menschen durch einen anderen zu ersetzen sei. In diesem Falle stimmt das definitiv nicht. Ohne Robert und seine überdurchschnittlichen Fähigkeiten, seine Professionalität, seinen Weitblick, seinen Durchblick und seinen Überblick wäre das Projekt Studienbibel nicht durchführbar gewesen.“

Ein Unternehmer im (Un)-Ruhestand, der sich vorbildlich für das Wort einsetzt. Danke, Robert, für deinen Einsatz! Und danke an das Team der Übersetzer, Lektoren und deren Mitarbeiter: Esther Dymel-Sohl, Angela Mumssen, Marita Wilczek, Günther Kaupp, Jokim Schnoebbe, Sonja Bachl, Lena Sohl, Bruno Benz, Florian Sondheimer und Hans-Peter Mumssen.

(geschrieben für geistbewegt.de)

Wohin will der BFP?

Download von GEISTbewegt! 09/2013
Download von GEISTbewegt! 09/2013

Unser Bund, der BFP, ist von Gott dazu berufen, in Deutschland geistliche Signale zu setzen, Atmosphäre zu prägen, Veränderung zu bewirken. Jesus hat uns berufen, Teil seines Werkes zu sein, sein Reich zu bauen. Menschen sollen zum lebendigen Glauben an Jesus finden, gesunde und wachsende Gemeinde(n) gebaut werden.

Dabei stehen wir zusammen und ergänzen einander in unserer Berufung. Das ist die Stärke unseres Bundes! Wie tun wir das? Wie definieren wir unsere Identität? Welchen Auftrag hat Gott uns gegeben? Welche Schritte sollen wir als BFP gemeinsam und jeder für sich gehen? Wie ein Motto steht es im Mittelpunkt unseres Bundes: Wir bauen lokal Gemeinde, aber auch gemeinsam (viele) Gemeinden in unserem ganzen Land. Dazu gibt es den BFP. Er ist Teil des viel größeren Reiches Gottes in Deutschland – mit einer klaren pfingstlich-charismatischen Berufung.

Als Bundesvorstand lassen wir alle BFP-Gemeinden daran teilhaben, was Gott uns für unseren Bund aufs Herz gelegt hat. Wir möchten, dass diese Botschaft auch in den Gemeinden und Leitungskreisen vor Ort ankommt. Wir wertschätzen unser Erbe und die Menschen, die vor uns unseren Bund geprägt und gestaltet haben. Wir bauen auf Impulse der Vergangenheit auf und beziehen uns auf die Arbeit der »Spurgruppe Zukunft«, die unter der Leitung von Alt-Präses Roman Siewert wertvolle Arbeit geleistet hat.

Als Gemeinden und Mitarbeiter richten wir uns auf Jesus aus, damit wir auch im 21. Jahrhundert relevant, nachhaltig und »GEISTbewegt! « »Gemeinsam Gemeinde(n) bauen«.

Frank Uphoff