Er hüpft, springt, gestikuliert, ist begeistert und herausfordernd zugleich: David Hind, leitender Pastor der Trinity Life Church aus Leicester (Großbritannien) ist an diesem Wochenende zu Gast auf der Klausur, zu der sich die Ältesten und die Erweiterte Gemeindeleitung nach Garmisch-Partenkirchen aufgemacht haben.
„Wo sind die Berge“. David ist enttäuscht, dass die Alpen an diesem Freitagmorgen nicht zu sehen sind. „Das ist eine Frage des Glaubens“, heißt es in der Runde. „Sie sind da, man sieht sie nur nicht, weil die Wolken vor ihnen hängen“. Irgendwie spiegelt das die Tage gut wieder: David gelingt es, den Blick auf die „verborgenen Dinge“ zu lenken. Er nimmt uns mit in für Leitungsteams wichtige Gedanken und Prozesse hinein. Unser Freitagsmittagsspaziergang führt uns auf die Burgruine Werdenfels – bei herrlichster Sonne.
Und dann ist David prophetisch. Fast beiläufig sagt er Einzelnen in der Gruppe Dinge direkt auf den Kopf zu, singt für jemanden ein Lied, dient mit Tiefe und Natürlichkeit. Interessant zu sehen ist, wie schnell er sich geistlich und menschlich auf unser Leitungsteam eingestellt hat.
„Sei leidenschaftlich. Tut das, was ihr tut, von ganzem Herzen.“ In seiner Abschluss-Session fasst David seine Gedanken noch einmal zusammen. „Gebt ein klares Signal in die Gemeinde hinein“. Damit fordert er die Leiterschaft – und besonders auch mich – sehr direkt heraus.
„Lauft und rennt, bis ihr über die Ziellinie kommt.“ Das ist der dritte Schlusspunkt, den David motivierend setzt. Alex und Benjamin übersetzen ihn. Zum Schluss feiern wir Abendmahl und beten auch für David.
Die Jugendherberge in Garmisch ist uns mittlerweile ein vertrauter Ort für solche Klausuren. In Zusammenspiel mit der Oasekirche in Garmisch, die beim letzten Mal, als die Blaskapelle neben uns übte, zum Zufluchtsort wurde, sind die Möglichkeiten vielfältig. Der diesmal angekündigte a-capella-Chor, der auch wirklich drei Räume weiter hinten übt, stört uns gar nicht. So müssen wir das Angebot der Oasekirche, gerne wieder zu ihnen zu kommen, nicht annehmen. Sie haben, so sehen wir später, ein liebevolles Willkommen auf den Tisch gedeckt – mit Schokoladenherzen.
Klaus von der Oasekirche zeigt Petra und mir am Ende der Klausur noch ihre Raumerweiterung. Für einen sehr (!) günstigen Preis kann die Gemeinde sich jetzt räumlich erweitern, da ein ehemaliger Getränkemarkt „dicht“ gemacht hat, so dass sie einen Gottesdienstraum für über 100 Personen bekommen. Das ist jetzt der dritte Schritt in diesem Gebäude. Klasse, wir freuen uns mit ihnen.
Im „praktischen Teil“ entscheidet die EGL gemeinsam, dass es in diesem Jahr keine „Hinterbärige Weihnacht“ geben wird. Angedacht ist, dass es zweijährig stattfinden kann, wenn eine Person gefunden wird, die die Hauptverantwortung und -leitung übernehmen möchte. Falls sich hier in diesem Jahr noch kurzfristig etwas tut, soll die Entscheidung noch einmal überdacht werden.
Etliche geistliche Worte und Bilder ergänzen die Klausur. Auf der Rückfahrt im Auto reflektieren wir über die Gedanken und Ergebnisse. Viel haben wir mitnehmen können, sind Petra und ich uns einig.