„Gott braucht ganz normale Omas“

Sie sieht eigentlich nicht wie eine typische Oma aus. ‚Mit 51 hat Gott mich in die Mission berufen, da bin ich gerade Oma geworden. Ich bin eine ganz normale Frau, habe keine Bibelschulausbildung und auch sonst keine besonderen Fähigkeiten.‘ H. S. ist Missionarin des AVC in Indien. Mit einem indischen Tragekorb an der Stirn und in Landestracht, die sie in einem Dorf geschenkt bekommen hat, hübsch gemacht, tritt sie nach vorne. ‚Oft schlafe ich mit Ratten und anderem Kleinvieh zusammen‘. Sie wirkt überzeugend und authentisch. Sie erzählt von ihren eigenen Wegen, berichtet, wie sie in Niniveh (im heutigen Irak) gelebt hat, wo sie eigentlich nicht hin sollte – und der Prophet Jona hin sollte – und nicht wollte. In Indien ist sie in Sozialprojekten des AVC tätig. Schulen, Wasserprojekte und anderes, vor allem in abgelegenen Gebieten tragen auf der einen Seite zur Linderung der Not bei, aber bewirken auch die Öffnung der Menschen für die Botschaft von Jesus Christus. ‚Die Leute in Nagaland waren früher Kopfjäger, aber man muss heute keine Angst mehr vor ihnen haben.‘ Wie beruhigend.

Zum Abschluss ihres Berichtes lüftet sie das Geheimnis des Tragekorbs: ‚Sie haben mir in einem Dorf diesen Korb geschenkt und ich habe ihnen versprochen, dass ich – symbolisch – ihr Anliegen in diesem Korb tragen werde.‘ Die Menschen leben dort in sehr rückständigen Verhältnissen. H.  dient ihnen mit Hingabe. ‚Eine ganz normale Oma‘ – von Gott gebraucht. Klasse.

‚Komm herüber und helft uns.‘ L. R. ist seit kurzer Zeit Geschäftsführer und stellvertretender Leiter beim AVC. Er ist das erste Mal in München. In seiner Predigt legt er eindrücklich die Notwendigkeit für weltweite Hilfe dar. Aber er berichtet nicht nur von den Erfolgen, sondern auch von den Schwierigkeiten. Dies ist die vierte Missionskonferenz, die das AVC in München veranstaltet und G. K. war jedes Mal dabei. Er bedankt sich beim CZM für die Gastfreundschaft und freut sich über die Verbindung nach München. Sein Schwerpunkt ist der Bericht über ‚Europa braucht Jesus‘, einer Aktion des AVC, um das Evangelium in Europa auszubreiten. In diesem Jahr war Gemeindegründung in Tschechien der Schwerpunkt.

Am späten Freitagabend gegen Mitternacht kommt V. N. bei uns daheim an. Sie ist in der vergangenen Woche in Westrussland gewesen, wo sie die Vorbereitungen für die neue Bibelschule getroffen hat. Um Mitternacht fällt sie totmüde ins Bett, aber beim Frühstück erzählt sie über die letzte Woche. ‚Es war ein echter Kraftakt, aber der Aufwand hat sich gelohnt. Wir fangen in Kürze mit einer neuen Bibelschule an. Die Leute haben die Vision aufgenommen.‘ Sie ist dankbar für die Gebete in München. Noch am Montag hatte Petra über unseren internen Mailverteiler um Fürbitte für die besondere Zeit von V. gebeten. ‚Gott hat eure Gebete erhört. Danke!‘

Bei V.´s Vortrag am Nachmittag ist ihr kein Deut von Müdigkeit abzuspüren. Sie sprüht vor Begeisterung und nimmt die Konferenzversammlung in eine Reise nach Russland mit. Es ist atemberaubend zu hören, was Gott durch ihren Dienst hier und dort tut. Ob Bibelschularbeit, Gemeindegründung, Drogen-Reha, Evangelisation – das Spektrum ist breit. Freuen wir uns auf den Dienst von V. am Sonntagmorgen bei uns in der Gemeinde.
AVC – der verlängerte Arm unserer BFP Gemeinden für Verfolgte, Notleidende und der Verkündigung des Evangeliums in unerreichten Gebieten. Danke AVC. Ihr seid ein wunderbarer Dienstzweig, danke auch für’s Kommen nach München.

Rettungsschirm

Quelle: sxc.hu

Neulich vergaß ich ihn auf der Beerdigung in Österreich: Meinen „Rettungsschirm“. Ich hatte keine „Rettung“ vor Regen gebraucht, so ließ ich ihn – unachtsam – am Grab stehen. Schade. Er war doch so schön…

Jeder spricht zur Zeit von ihm, er ist in aller Munde, der Bundestag, Europa, alle beraten über ihn. Er wird immer größer, weil der „Schuldensturm“ immer heftiger wird. Es beschleicht einen die Furcht, ob er nicht irgendwann vom Sturm der Entwicklungen zerrissen wird: der vielbesagte Rettungsschirm. Bei den Zahlen, mit denen hier fast spielerisch operiert wird, kann einem echt schwindelig werden.

„Interessante“ Ideen kamen Anfang letzter Woche aus der katholischen Kirche. Es wäre Zeit über eine Weltbank mit weitgehenden Kompetenzen nachzudenken. Infolgedessen wäre dann auch eine „globale politische Weltautorität“, ebenso ausgestattet mit viel Autorität, nöitg, ließ der päpstliche Rat für Gerechtigkeit und Frieden verlauten. So, so! Am Mittwoch noch hatten wir Offenbarung 17 und 18 im Bibelkreis studiert: Die Bibel weist für das Zeitenende auf die globale politische Macht des Antichristen, auf eine zentralisierte Weltwirtschaft mit katastrophalen Folgen hin. Am Donnerstag wurde ich auf folgende Quelle hingewiesen. Das macht nachdenklich. Wo steht der Zeiger auf der Weltenuhr?

In Psalm 91 wird Gottes „Rettungsschirm“ beschrieben. 1 Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt und unter dem Schatten des Allmächtigen bleibt, 2 der spricht zu dem HERRN: Meine Zuversicht und meine Burg, mein Gott, auf den ich hoffe. Wir sind eingeladen unter den Rettungsschirm Gottes zu kommen. In Jesus Christus bekommt dieser Rettungsschirm einen Namen. Dieser Schirm zerreißt nicht im Sturm der Zeit, er ist stabil, beständig und absolut vertrauenswürdig.

Wir hoffen manchmal auf ein Leben auf einem Niveau ohne Schwierigkeiten, Herausforderungen und Engpässen. Das wird uns auch in der Bibel für die Zeit auf Erden NICHT versprochen. Zugesagt ist uns aber der Beistand unseres Gottes durch die Kraft des Heiligen Geistes. Wichtig ist, dass wir uns unter den Schirm begeben, unter ihm leben und bleiben und ihn nicht irgendwo „stehen lassen“.

Ich wünsche euch einen „beschirmten November“.

1027 für EINEN oder: Was ist denn ein Menschenleben wert?

Gilad Schalit ist frei. Hoch gingen die Diskussionen darüber, ob es gerechtfertigt ist, für einen Gefangenen 1027 Gefangene, teilweise an Anschlägen beteiligte Personen, auszutauschen.

Die Freilassung hat mich in dieser Woche sehr berührt, weil wir während unseres Aufenthalts in Jerusalem fast täglich am ‚Informationsstand Gilad‘ vorbeigekommen sind. Eltern und Aktivisten hatten sich ganz in der Nähe des Hauses des Ministerpräsidenten positioniert, um Druck zu machen. ‚Gilad is alive‘, das war die Botschaft, die sie mit den gelben Bändern markiert haben. Noch heute habe ich so ein gelbes Band in der Seitentasche meines Rucksacks. In meinem Blog habe ich im August über den freien Stuhl für Gilad geschrieben. Damals war er 1860 Tage in Haft, nach 1941 wurde er nun schlussendlich freigelassen.

Innenpolitisch war die israelische Regierung enorm unter Druck. Das erklärt unter anderem, warum sie so einer hohen Anzahl von Austauschpersonen zugestimmt hat bzw. zustimmen musste. Bei Verwandten von Opfern der jetzt Freigelassenen hat das natürlich keine Freude ausgelöst. In diesem Moment hätte ich nicht in der politischen Verantwortung sein wollen…

Die Presse hat dieses Ereignis weitreichend kommentiert. Im Newsletter von ‚Vision für Israel‘ hieß es dieser Tage: Die Freilassung Gilad Schalits hat die Aufmerksamkeit der ganzen Welt erregt. Araber haben das soziale Netzwerk Twitter benutzt, um ihre Eindrücke dazu auszutauschen. Der israelische Fernsehsender Channel 10 News präsentierte einige der Twitter-Meldungen. Viele arabische Bürger fragten sich wie wenig Wert sie für ihre Regierung haben – im Vergleich zu dem, was Israel bereit war zu geben, um einen seiner Bürger freizubekommen. „Ich habe etwas zu sagen, dass euch wahrscheinlich nicht gefallen wird, aber ich sage es trotzdem: Die Israelis haben 1.000 palästinensische Flüchtlinge gegen einen Israeli ausgetauscht“, so ein Syrer, „Ich bin einfach eifersüchtig auf deren Regierung, weil sie sich um ihre Bürger kümmert. Ihre Regierung ist bereit, den höchsten Preis für einen ihrer Bürger zu zahlen. Unsere Regierung dagegen tötet uns, als wären wir Tiere. (INN)

Was ist denn ein Leben wert? Während unseres Aufenthalts in Israel haben wir immer wieder sehen dürfen, wie wertvoll ein Menschenleben in den Augen der Israelis geachtet wird. Ein Menschenleben ist enorm wertvoll – das ist ein Gedanke, der göttlicher Natur ist.

Gott hat dein Leben so wertgeachtet, dass er Jesus, seinen eingeborenen Sohn für dich gegeben hat. Das ist die wertvollste aller Gaben. Es war ihm kein Einsatz zu groß, um dir den Weg der Rettung zu öffnen.

Es ist gut, ihm dafür einfach zu danken.

Strahlender Sonnenschein und kaltes Wasser oder: Die netten zwei Hunde vom Lußsee

Samstagnachmittag. „Yasemin wird heute untergetaucht – zum Glück sind Rettungsschwimmer da“, kann man auf ihrer Facebook-Seite am Vormittag lesen. Und so ist es auch. Etwas mehr als 20 sind zur Taufe gekommen, Familie, vier Freundinnen extra aus Mainz, andere Freunde, Gemeinde, dazu zwei putzige Hunde, die schnell zu Lieblingen aller werden – eine richtig familiäre Atmosphäre.

Der Pastor und noch jemand tappen den Hündchen auf die Füße – herzzereißendes jaaaaaauuueel! Sorry. Ein klares Bekenntnis zu Jesus, ein toller Beitrag der Freundinnen aus Mainz, Lobpreis & Predigt in Kurzform – und dann ins kalte Wasser. Danach gibt es Kaffee und Kuchen in der strahlenden Herbstsonne. Ein genialer Taufnachmittag.

Ein Pionier geht

Mittwoch in Henndorf bei Salzburg. Abschied von Nikolaus Betschel. Im 97. Lebensjahr geht er von dieser Erde. Ein echter apostolischer Vater im Glauben. Er hat die Pfingstbewegung in Österreich mit begründet und war über viele Jahre ihr Vorsitzender. Ein bewegender Abschied mit großer Anteilnahme.

Platz für ein neues Stück Kelheim

November 2010: Fünf Pastoren sind gemeinsam in Bayern unterwegs, um für verschiedene Städte zu beten. Es ist spätherbstlich kalt, aber das Gebet ist „heiß“ und intensiv. Unter anderem kommen wir nach Kelheim, die kleine verträumte Stadt im Altmühltal. Hoch oberhalb der Stadt die Befreiungshalle. Ein Schild spricht uns besonders an: Platz für ein neues Stück Kehlheim.

Oktober 2011: Diese Plakate kleben noch überall in der Stadt und drücken den Wunsch der Stadtverwaltung aus, was mit leerstehenden Häusern in dieser Stadt geschehen soll: Hier braucht es etwas Neues. Die Straßenkirche ist von Mittwoch bis Freitag dort. Auch durch sie soll Neues in Kelheim geschehen. Öffnet Gott in dieser Stadt eine Tür für Gemeindeneugründung? Aus der FCG-M unterstützen wir diese Aktion tatkräftig. Wir verteilen das Wort Gottes in kompakter Form, sprechen mit den Menschen, laden sie ein. Die Reaktion der Bevölkerung auf die Einladung bleibt hinter den Wünschen zurück. Der abendliche Gottesdienst im Gasthof ist trotzdem sehr gut und ein wichtiger Meilenstein in den Aktivitäten der Straßenkirche in Kelheim.

Der Missionar und seine potentiellen ‚Erben‘
Zum ersten Mal sind sie mit dabei: Johnny und Miriam aus Norwegen. Die deutschen Sprachkenntnisse sind bei Johnny zwar noch nicht perfekt, aber man spürt, dass sie eine Berufung für die Straßenkirche haben. „Wir wollen eine Multiplikation der Straßenkirche sehen. Unsere Mission hat ein Herz für Gemeindegründung in Europa – und in Bayern!“ Klasse! Zunächst arbeiten sie mit Even Grün(d)er mit der Absicht, diese Arbeit einmal weiterzuführen.

Vier Kriterien für eine „Taufe nach biblischem Vorbild“

In meinen Ausführungen benutze ich gerne die Formulierung „Taufe nach biblischem Vorbild“. Ich drücke damit aus, dass es auch Taufen gibt, die nicht nach biblischem Vorbild geschehen. Ja, das ist richtig und das meine ich so, wie ich es sage und schreibe.

Ist das nicht anmaßend ausgedrückt? Ich will versuchen eine biblische Grundlage dafür aufzuzeigen.  Anhand dieses Postings in meinem Blog kannst du prüfen, ob ein Mensch (oder du?) nach biblischem Vorbild im Wasser getauft ist oder nicht. Es geht dabei nicht in erster Linie um die äußere Form, die ist zwar auch wichtig, sondern vielmehr um den Inhalt, der mit der Taufe verbunden ist.

Für mich gibt es vier wesentliche Kriterien für eine „Taufe, die nach biblischem Vorbild“ geschieht.

1.) Der Zeitpunkt der Taufe

Zunächst einmal müssen wir den Zeitpunkt als ein Kriterium nennen. Dabei ist weniger eine Altersangabe wichtig, als eine klare Reihenfolge der Ereignisse.

Ist es denn zum Beispiel egal, ob ein Mensch „zuerst stirbt und er dann beerdigt“ wird oder ob er „zuerst beerdigt wird und dann stirbt“? Im ersten Fall handelt es sich um ein würdiges Begleiten zur letzten Ruhestätte, im zweiten Fall schlicht und einfach um einen „Mord“.

Die Bibel spricht in Römer 6,1ff sehr klar über diesen Hintergrund der Taufe. Paulus lehrt hier über das „Gestorbensein“ mit Christus als eine geistliche Wirklichkeit. Das geschieht zum Zeitpunkt der Bekehrung und Wiedergeburt, wenn wir uns ganz klar vom Leben in und mit der Sünde trennen (der Sünde gestorben sind). Tot sein bedeutet in diesem Fall „getrennt sein“, so wie wir von einer „toten Telefonleitung“ sprechen.

Die Bibel erklärt das so:

tot               IN               Sünden               = getrennt von Gott
tot               DER            Sünde                = getrennt von der Sünde

Wenn wir getauft werden, ohne dass wir vorher der Sünde gestorben sind (d.h. uns bewusst von ihr getrennt haben / bekehrt haben), ist eine Taufe ein „nettes Wasserbad im Rahmen einer (gottesdienstlichen) Veranstaltung“, aber nicht mehr.

Das heißt also: Ein geistlicher Schritt muss der äußeren Handlung vorausgegangen sein.

2.) Der Inhalt der Taufe

Neben dem Zeitpunkt möchte ich als zweiten Aspekt den Inhalt der Taufe nennen.

  • „Glaubens“-Taufe

Ganz klar ist das biblische Zeugnis in folgendem Bereich: zuerst der Glaube und dann die Taufe. Wir müssen aus dem Glauben heraus, dass Jesus uns vergeben hat, die Taufe wollen und uns vorher für den Weg mit Jesus entschieden haben. Glauben kann nicht stellvertretend geschehen. Das ist immer eine persönliche Sache

  • Bitte um ein gutes Gewissen

1. Petr. 3,21 beschreibt die Arche als ein Bild auf die Taufe. Es geschah durch die Arche Rettung, auch durch die Taufe wird der Aspekt der Rettung in unserem Leben entfaltet – gemeinsam mit dem Glauben. Mit der Taufe ist in diesem Schriftabschnitt die Bitte an Gott um ein gutes Gewissen verbunden. Wenn ich mich taufen lasse, verbindet sich damit von meiner Seite der Wunsch, dass ich mit einem guten Gewissen leben will und Gott dazu um seine Bestätigung bitte. In der Taufe bitte ich Gott darum – oder schließe mit ihm den „Bund eines guten Gewissens“, wie es eine andere Übersetzung an dieser Stelle zum Ausdruck bringt.

  • Gehorsam

Die Taufe ist eine Frage des Gehorsams dem Wort Gottes gegenüber. Jesus selbst hat sich taufen lassen, weil er den Willen des Vaters tun wollte. In der Taufe sind wir ebenso Gott gehorsam.

  • Persönliches Bekenntnis zu Jesus

In der Taufe lege ich ein persönliches Bekenntnis zu Jesus ab, das ich vorher schon mit dem Mund abgelegt habe (mit dem Herzen glauben, mit dem Munde bekennen, Röm. Kap. 10). Es braucht eine persönliche Entscheidung für die Taufe. Auch hier ist Stellvertretung nicht möglich.

 

3.) Die Form der Taufe

  • Durch UNTERTAUCHEN!

Das biblische Vorbild markiert die Taufe durch Untertauchen. Das Wort an sich hat die Bedeutung „untertauchen, eintauchen“. Johannes taufte in der Nähe von Änon (Joh. 3,23), weil dort viel Wasser war. Das Untertauchen war und ist die einzige Form, die der biblischen Form der Taufe entspricht. Das zeigt letztlich auch der sprachliche Befund.

4.) Der Bezug der Taufe

  • Im Namen des Vater, des Sohnes…

Die Taufe geschieht „im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes“ (Matth. 28,19+20). An einigen Stellen wird ein Verweis auf die Taufe „auf den Namen Jesus“ (Apg. 8,16) gegeben. Ist das nicht ein Widerspruch? Wie ist das zu verstehen?

Ich sehe hier einfach eine Bezugnahme auf den Glauben an Jesus als eine Bekenntnistaufe im Gegensatz zur „Taufe des Johannes“, die eine Bußtaufe war. Es geht hier nicht um die Frage einer bestimmten Formulierung , zum Beispiel „Ich taufe dich im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes…“, sondern um einen Bezug zu Jesus.

Wenn du merkst, dass du nicht nach biblischem Vorbild getauft worden bist, dann überlege dir den Schritt. Vielleicht hilft dir bei deiner Entscheidung auch meine Broschüre zu diesem Thema. (Warum soll ich mich taufen lassen?)

Seite an Seite für das Evangelium

Daniel Kolenda und Reinhard Bonnke könnten altersmäßig durchaus als „Enkel und Groß-Vater“ wahrgenommen werden. Doch verwandt sind sie nicht miteinander. Während viele Missionswerke und größere Gemeinden von Vater- in Sohneshände übergeben werden, ist es hier nicht so. „Es geht nicht um mich, es geht um das große Werk der Ernte. Ich will das, was Gott durch mich hat aufbauen können, nicht sterben lassen, wenn ich einmal nicht mehr da bin“, konstatiert der „Groß-Vater“.

Der „Enkel“ bewegt sich auf der Bühne, predigt, artikuliert, gestikuliert. Dynamisch, sprudelnd, frisch, impulsiv. Dass der „Groß-Vater“ den „Enkel“ „machen“ lässt, spricht mehr als für ihn. 11 Millionen Menschen haben durch den „Enkel“ bereits zum Glauben gefunden.

Steht man dem „Groß-Vater“ nah gegenüber, versteht man an den inzwischen gereifteren Gesichtszügen, warum es ihm wichtig ist, für einen Nachfolger zu sorgen. Greift er jedoch selbst zum Mikrofon, ist nichts Ergrautes oder Abgestandenes zu spüren: Frische fließt, auch ohne den sonst obligatorischen Schlips.

Allerdings ist ein anderer „Opa“ in der Linie des Enkels zu finden. Und der wiederum hat weitreichende Akzente in der Geschichte des BFP gesetzt. Mit tiefer Wertschätzung spricht Daniel Kolenda über seine Verwandten, die sich in die USA aufgemacht haben, um dort an der Erweckung in der Azusa-Street in Los Angeles teilzuhaben. Und so ist seine Familie gesegnet. Meine „Groß-Groß-Tante“ hat die Taufe im Heiligen Geist auf der Rückbank des Autos von Aimee Semple McPherson, eine der Pionier-Pastorinnen der Pfingstbewegung, erlebt. „Und mein Grand-Grand-Grandfather war euer Opa J.P.Kolenda“.

Ich stocke beim Schreiben. Habe ich mir die Anzahl der „Grands“ richtig gemerkt? Das tut ja letztlich auch nicht viel zur Sache. 60 Jahre Geschichte Beröas feiern wir,  in den Anfangsjahren vom amerikanischen Missionar „Opa Kolenda“ sehr geprägt, das hatten wir doch heute morgen erst in der Ansprache von Richard Krüger gehört. Und nun steht einer seiner Nachkommen vor uns. Der Kreis schließt sich. Ein echter Pfingstler, wie sich schnell zeigt.

Mit seinen 30 Jahren und „3 1/2 Kindern“ (Zitat) wirkt Daniel Kolenda noch durchaus jugendlich, Enkel eben. „Ich will, dass meine Generation das Echte, die Kraft Gottes erfährt“. Seine Stimme wird energischer. Seinem Vorbild, Mentor und Leiter steht er kaum in etwas nach.  Er brennt für Jesus, für die Verlorenen und für einen Durchbruch im Heiligen Geist.

Was ist hinter dem Vorhang zu finden?
„Wie oft pflegen wir in unseren Gemeinden nur noch die Kulisse.“ Er berichtet von Amerika und dort rückläufigen geistlichen Erfahrungen. „Wie ist es bei euch? Sprichst du auch über etwas, was du nicht hast?“ Mose musste eine Decke auf sein Angesicht legen, damit das Volk Israel nicht das Schwächerwerden der Herrlichkeit mitbekam. Der Evangelist legt 2. Kor 3 aus und für manche Ohren sind das neue Gedanken. „In der Kinderstunde hatte ich den Eindruck, dass Mose die Decke auf sein Angesicht legen musste, weil er so stark gestrahlt und die Leute geblendet hat“, greift Daniel in seinen Erfahrungsschatz zurück und relativiert. „Aber es ist nicht so. Er wollte verdecken, dass die Herrlichkeit nachließ und sich zurückzog. “

„Ich fühle mich in der Gemeinde manchmal, wie in dem indischen Restaurant, in dem ich einmal war.“ Kolenda wird vom Predigen heiß und das Jackett wandert von der Bühne nach unten. Die Teammitarbeiter gehen ihm ebenso zur Hand, wie seinem Vorgänger. „Ich hatte Hunger und wollte irgendwas essen. Die Speisekarte war lang, ich konnte sie nicht lesen und deutete nacheinander auf mehrere Gerichte. Der Kellner erklärte mir, sie seien alle schon ausverkauft…“

Die Versammlung lacht herzhaft. Ertappt. „Haben wir in der Gemeinde manchmal nur noch eine bunte Speisekarte aber nicht das Essen, was wir servieren sollten?“ Der junge Evangelist ist nicht überheblich. „Ich sollte besser unten sitzen und vielen von euch zuhören, die ihr viel mehr Erfahrung habt als ich.“  Doch dann gibt er sich kühn und mutig: „Ich habe ein Mandat von Gott, deswegen stehe ich hier“.

Seine Botschaft trifft die Herzen. „Wir legen immer wieder eine Maske über vergehende Herrlichkeit. Älter werdende Männer kaufen schnellere Autos, damit nicht gesehen wird, dass ihre Herrlichkeit weggeht. Frauen verwenden mehr  Makeup, damit das Vergehen ihrer Herrlichkeit nicht gesehen wird. Die Geschichtsbücher sagen, dass im Jahr 70 nach Christus, als Jerusalem zuerstört wurde, im Tempel nur noch der Vorhang da war. Das soll sogar schon im Jahr 63 nach Christus so gewesen sein. Nur ein leerer Raum. Wie lange war das Allerheiligste denn schon leer? Die Priester haben ihre religiöse Zeremonie immer wiederholt. Alles dahinter war leer, aber sie haben das religiöse System weitergepflegt. Auch wenn die Herrlichkeit weg ist, macht man einfach weiter mit dem System.“

Man spürt es ihm ab, dass das keine heiße Luft ist. „Höre auf von dem zu reden, was du nicht hast. Suche die Gegenwart Gottes. Lege allen Schein ab“. Er ruft die junge Generation nach vorne, um sich Gott zu stellen. Die Resonanz auf den Altarruf lässt erahnen, wer sich noch jung fühlt. Die Übergänge werden fließend, als Kolenda die „ältere Generation“ nach vorne ruft, um für „die jungen Leute“ zu beten. Der weite Raum vor der Bühne ist annähernd voll.

Dann gibt er das Mikrofon an seinen 71-Jährigen „großen Vater“. Mit tiefer Ruhe und Entschlossenheit tritt Reinhard Bonnke aus dem Hintergrund der Bühne nach vorne und bindet in seiner souveränen Art den „Sack“, den sein Nachfolger an diesem Abend geöffnet hat, wirkungsvoll zu. Er habe Gott gefragt. „Was ist mit Reinhard Bonnke in 10 bis 20 Jahren“?  Und er habe von Gott empfangen, er sei nur ein Vorläufer für eine ganze Generation von jungen Leuten, die ihre Nation evangelisieren und das Wort Gottes verkündigen. „Hier wird etwas losgetreten, wir kommen in eine ganz neue Dimension“.  Der Saal jubelt vor Begeisterung. In der zweiten Reihe hält es meinen afrikanischer Pastorenkollegen aus München nicht auf dem Stuhl. Er tanzt und hüpft – Afrika in Willingen.

Die Konferenzlektion an diesem Abend für die BFP-Gemeinschaft ist mehrschichtig. Antworten auf Fragen, die man sich hin und her immer wieder stellt. Wie können Generationen gemeinsam glaubwürdig dienen? Wie kann ein Übergang von einer auf die andere Generation gesund gelingen? Die Lektion ist heute „ohne Worte“, aber doch mit Worten.

Christus für alle Nationen hat hier zwei Männer Seite an Seite, die als Einheit auftreten. Es ist Reinhards Wunsch, dass das Werk der Ernte in Afrika nahtlos weitergeht. Er, so ist es jedenfalls der deutliche Eindruck des Abends, hat das von seiner Seite sehr gut vorbereitet. Der Wunsch und das Gebet im BFP ist, dass Gott sein Amen dazu spricht.

Prophetischen Dienst in der Gemeinde fördern

„Du da in der ersten Reihe mit dem schwarzen Hemd. Gott möchte dich ermutigen und sagt dir…“ Wer ihn kennt, der weiß, dass er nicht zimperlich ist, Menschen anzusprechen und ihnen direkt zu dienen. Er gibt ihnen aber nicht nur einen Satz oder einen Gedanken, sondern geht sehr konkret und doch nicht bloßstellend auf einzelne Punkte des Lebens ein.

Mittwoch, 17:45 Uhr. Das Seminar von Armando Siewert in der großen Konferenzhalle neigt sich dem Ende zu. Wie kann prophetischer Dienst in der Gemeinde praktisch aussehen? Wo muss man aufpassen? Wie kann der Dienst gefördert oder wiederhergestellt werden? Armando Siewert (ELIM-Gemeinde, Hamburg) kommt von der Praxis und von einem reichen Erfahrungsschatz her: „ Eigene Vorstellungen können zu einer großen Blockade für den prophetischen Dienst in der Gemeinde werden.“

„Umso weniger jemand von dir weiß, umso mehr und glaubwürdiger ist der Dienst eines Propheten.“ Ich beuge mich zum „Schwarzhemder“ hinüber. Kennt Armando dich? „Nein“. Bist du ihm schon einmal begegnet? „Ja, er war in unserer Gemeinde und hat mir dort eine ähnlich lautende Botschaft gegeben.“ Ich bohre weiter: Kann er sich eventuell an dich erinnern? War die Botschaft für dich zutreffend? „Ja, sehr zutreffend. Nein, erinnern wird er sich vermutlich nicht an mich, das ist länger her und wir hatten keinen tieferen Kontakt miteinander.“

Das Seminar ist interaktiv gestaltet. Rüdiger Halder (IGNIS, Kitzingen) fordert den Referenten ziemlich heraus und stellt scharfsinnige Fragen „Kein Prophet in der Bibel ist allwissend gewesen. Auch für sie trifft die Bezeichnung „Stückwerk“ zu. Ein Prophet weiß nur das, was Gott ihm offenbart hat.“ Armando gibt sich entspannt. Als prophetisch Dienender muss er nicht alles wissen und nur das weitergeben, was Gott ihm zeigt. Im Gegenteil: menschliche Züge machen den Dienst glaubwürdiger, so der engagierte Hamburger.

Immer wieder zitiert er Bibelstellen und Schriftzusammenhänge: Samuel beispielsweise wusste, dass er in das Haus des Isai gehen sollte. Aber er wusste nicht, wie viele Söhne dieser hatte und welcher der König werden sollte.

„Du findest nicht die Gabe, sondern die Gabe findet dich. Warte ab, bis Gott dir das gibt, was du tragen kannst.“  Und dann wird er wieder konkret: „Es sind Menschen hier mit Schmerzen in der rechten Schulter hinab bis zum Ellenbogen“. Ein Bruder, den ich kenne, geht nach vorne, um für sich beten zu lassen. Auch hier spricht Armando ihm wieder sehr dezidiert zu, ohne bloßzustellen. Auch diesen Bruder interviewe ich später und frage nach, ob die persönliche Botschaft für ihn „zutreffend“ war? „Ja, sehr“, äußert sich der Bruder sehr erfreut und gibt mir gleichzeitig die Genehmigung, das dezent geschossene Foto dieser Gebetszeit für diesen Artikel zu verwenden.

Die Art, wie Armando dient, ist offen und beispielhaft hilfreich. „Ich unterstelle mich immer der Leiterschaft einer Gemeinde, in der ich diene.“ Etliche Fragen schließen sich an. Siewert bezieht klar gegen manipulative Leitung durch sog. „prophetische Eindrücke“ Stellung, ja er warnt sogar: „Leitung muss in der Hand von Leitern bleiben, nicht von den Propheten übernommen werden.“ Aber er ermutigt ausdrücklich zum prophetischen Dienst und dazu, diesen in der Gemeinde zu fördern. „Dazu ist es gut, Menschen einzuladen, die eine besondere Salbung dazu haben“. Er verweist auf den Vorabend und die unterschiedliche Salbung in der Evangelisation. „Jeder kann evangelisieren, aber nicht jeder ist ein Reinhard Bonnke.“ Und er gibt nachvollziehbare Anleitung mit an die Hand, wie und wo der Einzelne ansetzen kann.

Das Seminar schließt mehr wie ein Gottesdienst. Viele kommen zum Gebet nach vorne. Dem BFP ist es mit dem Teil des Konferenzthemas „Auftrag Heiliger Geist“ ernst. Der Freiraum für prophetischen Dienst ist auf der ganzen Konferenz – trotz engem Zeitplan – enorm.

Den Teilnehmern ist es mit diesem Thema auch sehr ernst, wie dieser Nachmittag eindrücklich zeigt.

Brennesseln bis zu den Ohren!

„Wir brauchen das Gebet als ein Geschenk von euch. Ja, wir brauchen eure finanzielle Unterstützung, aber viel mehr brauchen wir euer Gebet“. Vor der Bühne der BFP-Konferenz steht eine große Zahl von Menschen. Lehrer und Studenten von BERÖA präsentieren sich der Konferenz. Dazu kommen alle Mitarbeiter des Theologischen Seminars, die Gastlehrer, die Mitglieder des TSB-Kuratoriums. Dr. Rudi Fichtner und Marcel Locher, Lehrer am TSB, leiten die Feier zum 60. Jubiläum des Seminars. Sie laden bewusst zum Gebet für das Seminar und die nach vorne gerufenen Persönlichkeiten ein.

Große Teile der Konferenzversammlung strömen nach vorne, um zu dienen. Intensives gemeinsames Gebet, in Deutsch oder in Sprachen ist eine „Spezialität“ der Pfingstler, aber auch „individuelles Gebet“.  Segnendes Gebet, persönlicher Zuspruch, Fürbitte – prophetische Elemente sind bei solchen Gebetszeiten weithin zu finden.

Dann hat der prophetische Dienst ebenso in der ganzen Versammlung wieder breiten Raum. Das ist ein Phänomen pfingstlicher Gottesdienste. Prophetie ereignet sich, so wie Gott es will – und wie bewusst dem Wirken des Geistes Gelegenheit gegeben wird. Auch auf dieser Konferenz ist viel Raum dafür. Es ist ein Zusammenspiel zwischen göttlichen und menschlichen Komponenten. Auch an diesem Morgen geschieht starker Impuls durch den prophetischen Dienst, sowohl persönlich als auch für die ganze Gruppe. Bilder, prophetische Rede, Zungenrede und Auslegung: alles ist in Vielfalt und Reichtum da.

Frage nach dem Auftrag und Blick zurück
60 Jahre feiert das Theologische Seminar in 2011. Grund zum dankbaren Rückblick aber auch zum profilierten Ausblick. Was ist unser Auftrag? Welche Schwerpunkte müssen wir zukünftig setzen?

Ein Video-Clip mit Statements über die Bedeutung von BERÖA wird eingespielt. Professionell und überzeugend gemacht, obwohl an verschiedenen Orten im Land von verschiedenen Autoren gefilmt. Das Wichtigste: Menschen, die BERÖA durchlaufen haben, drücken aus, was ihnen die Bibelschule bedeutet.

Das „Herolds-Quartett plus 1“ lässt alte Zeiten wach werden. Besonders die Herzen der älteren Generation werden warm. Von BERÖA ausgegangen haben sie musikalisch im ganzen Land gedient. 2011 dienen die inzwischen gereiften Herren der Konferenz. In Pfingstgemeinden ist eine Breite musikalischer Stile willkommen – moderner Lobpreis in allen Varianten, der „klassische Pfingstjubel“, aber auch besinnliche Balladen – und Klassik. Auch sie hat an diesem Morgen Raum.

Ehemaliger Direktor Richard Krüger blickt zurück
Einer, der jahrelang BERÖA geprägt hat, ist Richard Krüger, ehemaliger Direktor in Erzhausen. Auf dem TSB ist Kirchengeschichte – und dabei besonders die neuere – eine Spezialität von ihm. Auch heute ist er als Lehrer und Redner noch hochgefragt. Einen Teil der Pfingstkirchengeschichte hat er inzwischen selbst mitgestaltet.

Er kann druckreif reden – ohne ein Konzept zu brauchen. Das beweist er auch an diesem Morgen. Leicht schmunzelnd konstatiert er, dass auch BERÖA seinen „Johannes Paul“ gehabt hat.  „Opa“ J.P. Kolenda, einer der prägenden Väter von BERÖA, war ausgesandt von den amerikanischen Assemblies of God.

Er malt geschickt mit der Sprache: „In Erzhausen brauchte man zu Beginn Ohrenschützer, um nicht von den Brennesseln Schmerzen an den Ohren zu bekommen.“ Opa Kolenda hatte eine Vision für die Errichtung der Bibelschule in Erzhausen. „Bist du darin, Herr?“ war seine Frage, als er in „Froschhausen“, wie er es zunächst fälschlich verstanden hatte, das Grundstück der heutigen Bibelschule besichtigte.

Gott war darin! Aus der alten Industrieruine in der Erzhausener Industriestraße wurde durch den Fleiß und den Einsatz vieler Generationen ein Anwesen, das heute mehr als sehenswerten Charakter hat. „Viele Menschen haben hier ihren Schweiß eingebracht. Wir stehen auf den Schultern von vielen Generationen, die sich investiert haben.“

BERÖA, das ist aber nicht in erster Linie das Gebäude, das sind Menschen, mit denen Gott sein Reich baut. Für die Pfingstbewegung in Deutschland hatte das Theologische Seminar eine stark integrative Funktion. Sie hat sich zum Herzstück des BFP entwickelt. Bewegungen, die nicht in eine Bibelschularbeit investiert haben, haben lange nicht die Entwicklung genommen, die der BFP genossen hat. Das wird dankbar wahrgenommen.

Spende aus den USA
Ein starker Blick wird auch an diesem Morgen nach Amerika gerichtet. Die Assemblies of God haben einen Blick für Deutschland gehabt und deswegen in Deutschland investiert. Paul Clark, Deutschlandleiter für die Missionare der Assemblies of God, grüßt im Namen der amerikanischen Geschwister. Einen Scheck über 8000 EUR kann er im Namen der Deutschlandmissionare für den Ausbau der Bibliothek überreichen. „Ich hoffe, dass jede Gemeinde schon etwas als Geburtstagsgeschenk für die Bibliothek überwiesen hat“.  Dankbar gibt der BFP die Grüße nach Amerika zurück: Was wäre aus BERÖA geworden ohne die (Anfangs-)Investitionen durch die amerikanischen Freunde?

Abschied von Günter Karcher
Dann muss noch einmal Abschied genommen werden: „Wir gedenken unseres Bruders, Freundes und Kollegen Günter Karcher.“ Der BFP nimmt mit großer Wertschätzung und tiefer Hochachtung auch im Rahmen der Konferenz Abschied.“ Auf der Bühne steht ein großes Bild von Günter. Vor wenigen Tagen ist der Seminardirektor in die Ewigkeit abberufen worden. Präses Roman Siewert fasst seine Trauerrede, die er vor wenigen Tagen in Erzhausen gehalten hat, vor der Konferenz zusammen.

Ein Haus des Gebets
„Ein Haus des Gebets soll BERÖA sein.“ Der neue Seminardirektor Johannes Schneider  predigt engagiert und bündelt an diesem Morgen die Linie. Dieser Mann hat nicht nur theologische Kompetenzen, sondern sein Anliegen ist, dass Menschen göttliche Prägung erfahren.  „Gebet verändert mich. Es ist unmöglich, Gott zu begegnen und unverändert zu bleiben. Dies war und ist durch die gesamte Geschichte hindurch sichtbar. Menschen, die Gottes Angesicht suchten, wurden verändert und veränderten auch Ihr Umfeld. Das ist unser Erbe – Gott lässt sich suchen, lässt sich bitten. Ich, Du, BERÖA, ja der gesamte BFP soll ein Haus des Gebets sein. Aber unser Fokus soll neu das Suchen des Angesichts Gottes sein.“

Spotlight: BERÖA – Wie alles begann!
Eigentlich begann es schon 1948 mit Bibelkursen in Walle bei Bremen – wenige Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges. Diese wurden dann in den folgenden Jahren in Eckernförde und Rönnebeck fortgesetzt. Der gute Besuch ließ die Leiter der Gemeinden die Notwendigkeit einer Bibelschule zur Ausbildung von Predigern und Gemeindemitarbeitern erkennen.

Da die Möglichkeiten der deutschen Pfingstgemeinden einen solchen mutigen Schritt nicht zuließen, ergriff die Assemblies of God in den USA (abgekürzt AoG, eine der größten Pfingstkirchen) durch ihre Mitarbeiter in Deutschland die Initiative.

Neben Gustav Kindermann hatten Paul und Gladys Williscroft, Walter Waldvogel und  Balthasar T. Bard wesentlichen Anteil an der Gründung des „Theologischen Instituts“ 1951 in Stuttgart. Diese Ausbildungsstätte war für die gesamte deutsche Pfingstbewegung gedacht. Es gab jedoch eine gewisse Zurückhaltung gegenüber dieser „amerikanischen“ Schule.

(Auszug aus GEISTbewegt! 09/2011 – von Richard Krüger)