Tiefergelegt…

Die Baustelle am Mittleren Ring hat es in sich. Bis 2016 sind wir damit noch gesegnet, direkt vor unserer Haustür. Über 400 Millionen Steuer-Euronen kostet dieses gigantische Bauwerk. Mehrere Kilometer ist es lang.

Wir kommen aus dem Urlaub zurück. Nanu, wo ist die Straße jetzt? Ende Juli hatte es sich schon angedeutet, dass der nächste Schritt die direkte Verlegung der Heckenstaller Straße bis 2 Meter an unseren heimatlichen Weg heran wäre. Und so ist es dann auch. „Da hat man ja fast Angst längs zu gehen“, konstatiert unsere Nachbarin. Sie hat nicht Unrecht. Ein kleines nettes Holzzäunchen, eher kosmetischer Natur, trennt die Spaziergänger von ungefähr 40.000  Autos täglich. Ungefähr. Eines würde spielend reichen, um den Zaun zu durchbrechen.

Ein paar Tage später dann der nächste Schritt. Diesmal wird die gegenüberliegende Fahrspur verlegt. Wo ist sie geblieben? Aaah, tiefergelegt! Auf einmal sieht man die PKWs der gegenüberliegenden Spur von unserem Weg nicht mehr, nur die hoch herausragenden LKW-Dächer.

Ich staune. Die Tieferlegung bewirkt doch schon eine enorme Lärmreduzierung. Freuen wir uns darauf, wenn die Straße ganz „verbuddelt“ ist.  Aber das wird noch dauern.

Gegenüber rückt der Schweizerische Teerfresser an. Wie dieses Maschinchen die bisherige Straße in Windeseile in Brösel zerlegt, grenzt schon an Wundersames. Das „Wikingerschiff“ fährt des Abends schon wieder mit Polizeibegleitung an den neuen Arbeitsplatz. So nennen wir familienintern die riesigen Pfahlbohrgeräte, die dino-haft die Landschaft um uns herum zieren. Die Straße ist dazu gesperrt.

Ich glaube, ich muss mich mal wieder zu einer Fototour entlang der Baustelle aufmachen und „neugierig“ sein.

iQuit & iGo und der iJesus

Lieber Steve,

lass mich dir ein paar persönliche Zeilen schreiben. iQuit and iGo habe ich gestern über dich in der deutschen Presse gelesen. Schade, dass du gehst. Es muss wohl sein, habe ich verstanden. Dass du es nicht irgendwann, sondern „jetzt“ machst, zeigt den Ernst der Lage. Du bist wirklich ein Phänomen. Aus einem Pleiteladen hast du einen supererfolgreiches Technologieunternehmen gemacht, das die Maßstäbe setzt.

Ehrlich gesagt, mit deinen „iKisten“ konnte ich anfangs nicht viel anfangen. Milde habe ich meine Kumpels belächelt, die mit einem deiner Geräte ankamen. Predigen mit der Schreibtafel? Ja, es geht, aber Papier ist doch auch geduldig.

Letztes Jahr im Winter habe ich mich dann entschlossen, dir und deinem Laden etwas Gutes zu tun und eure Kasse ein weinig aufzufrischen, sozusagen für einen „guten Zweck“. Die Preise deiner iKisten gehören ja bekanntlich nicht zur unteren Preisklasse. Trotzdem habe ich es gewagt.

Deswegen gehöre ich heute auch zu deinen „Jüngern“.  Also Guru haben dich manche schon bezeichnet. Alle laufen dir hinterher. Du sagst, was man braucht und dann braucht man es.

Und deine iKisten sind wirklich gut. Erstaunlich. Den Telefonhörer und die Schreibtafel habe ich. Beide gefallen mir gut und ich nutze sie gerne. Sie sind nicht nur eine Hilfe, vieles im Leben verändert sich dadurch. Das ändert alles. Wieder einmal. So hast du es uns gesagt.

Schade, dass du jetzt deinen Laden verlässt, aber es scheint dir ja nicht gut zu gehen. Ich wünsche dir jedenfalls alles Gute.

Weißt du, ich hätte da noch eine andere Sache, die ich mit dir besprechen wollte. Da wäre das mit dem iJesus. Mir ist das Thema sehr wichtig. Deine iKisten sind wirklich hilfreich. Aber es gibt Momente im Leben, da helfen sie eben auch nicht mehr. Wenn es z.B. um Gott geht. Da brauchen wir den iJesus. Er sagt von sich selbst, dass er der Weg zu Gott ist. Vor vielen Jahren habe ich mein Leben ihm anvertraut. Das  ändert nicht alles. Auch nicht wieder einmal. Aber vieles, sehr vieles.

Lieber Steve, ich weiß nicht, wie du zum iJesus stehst? Auf jeden Fall: Du brauchst ihn. Gerade jetzt, wenn es dir nicht gut geht und du an deinen Grenzen bist.

In deinen Umfeld sind ganz sicher Leute, die ihn „haben“. Lass dir von ihnen berichten, welche Apps „er“ in dein Leben installieren möchte.

Das ändert vieles, sehr vieles.

Hintergrund zu diesem Blogeintrag

Engel in Aktion in R.

„Kommst du wieder nach R. um hier zu preXXXdiXXXgeXXXn?“ Die Einladung kommt wirklich von Herzen. Wir sagen fröhlich zu. Ja, diese Gemeinde haben wir von unserem ersten Besuch her wirklich ins Herz geschlossen.

Nachdem wir bereits eine Stunde mit Bus und zu Fuß unterwegs sind, nehmen wir vom Damaskus Gate aus den Bus Nummer 18 durch Ostjerusalem nach R. Wir sind etwas verunsichert, da er nicht so voll ist, wie wir es kennen, aber die Anzahl der Mitfahrer erhöht sich an den ersten zwei Haltstellen schlagartig. „Ihr könnt in R. ein Taxi nehmen und nach dem Hospital fragen“, heißt es am Telefon, als wir über die Einladung sprechen. „Da in der Nähe ist die Gemeinde.“ „Wo genau ist die Gemeinde, sage mir den Straßennamen“, will ich wissen. „Das mit dem Straßennamen bringt hier sowieso nichts. Der Taxifahrer findet das schon, wenn du nach dem Hospital fragst.“ Ich gebe mich geschlagen. Warum nicht ein weiteres Abenteuer…

Ich will eigentlich nicht Taxi fahren, sondern möchte diese Stadt ein wenig mit eigener Haut spüren. Im Bus frage ich zwei Jungs, vielleicht 10 Jahre alt, ob sie das Hospital kennen würden. Keine Ahnung. Sie seien nicht von hier.

Ein anderer Mann im Studentenalter schaltet sich in unser Gespräch ein. Ja, er wisse wo das ist, er müsse jetzt sowieso in die Richtung gehen, er würde uns führen. Er studiert in Zusammenhang mit einer deutschen Hochschule hier im Ort Schauspielkunst.

Wir gehen für etwa einen Kilometer miteinander. Die Zeit nutzen wir für ein intensives Gespräch nach bekannter Bauart (Blog: Begegnungen).  „Hier ist meine Schule, ihr müsst jetzt so und so weitergehen.“ Ein gemeinsames Foto? Natürlich! „Willkommen bei uns in Deutschland.“ Wir verabschieden uns.

„I can bring you to this church.“ Der kleine Junge mit dem roten T-Shirt, den ich im Bus gefragt hatte, steht unvermittelt neben uns. Hat er uns begleitet und belauscht? Scheinbar ja. Ich weiß es nicht, kann es nur vermuten. Wir haben nichts davon mitbekommen.

Bei Spontanangeboten auf der Straße bin ich eher skeptisch. Aber dies hier passt irgendwie. Ja, er würde diese Gemeinde besuchen. Wir vertrauen den Jungs und gehen gemeinsam mit ihnen noch ein paar Straßen gefühlt kreuz und quer, dann erkenne ich die Baugrube gegenüber dem Gemeindehaus.

Ich fühle mich wie von Engeln geleitet. Mehr als pünktlich sind wir da. Wir werden schon von der fleißigen Diakonin erwartet. Kaffee? Wasser? Bei den Temperaturen, gerne! Fast überschwänglich werden wir willkommen geheißen. Nachdem wir vor 14 Tagen gemeinsam mit Bruder M. da waren, empfängt man uns mehr als herzlich wieder.

Der Gottesdienst ist nicht so stark besucht. Nach dem Tod der Gemeindeleiterin, die hier lange Jahre eine exzellente Arbeit geleistet zu haben scheint, ist ein Einbruch geschehen. Es fehlt an einem Leiter, der motivieren und führen kann. Bruder M. kommt zur Zeit einmal im Monat her und hilft aus. Sie würden ihn gerne als ihren Pastor gewinnen, was er aber nicht als seinen Weg sieht. „Bitte betet für uns“, wird uns mitgegeben.

Trotzdem: mit offenem Herzen nimmt die Gemeinde das Wort auf. Die Reaktion am Ende ist sehr klar und eindeutig, die Rückmeldungen auch. „Bitte komm wieder nach R., wir wollen eine längere Evangelisation machen“. Die Einladung ist deutlich.

Nach dem Gottesdienst ist die Einladung zum arabischen Mittagessen nahezu obligatorisch. Gerne nehmen wir es an. Auch die Koreaner sind wieder dabei. Opulent ist es, wie beim letzen Mal.

Tief berührt machen wir uns auf den Heimweg, vergessen im Auto noch unseren Fotoapparat, haben Gelegenheit zu einer „Probefahrt“ in der neu eröffneten Jerusalemer Straßenbahn. Unterwegs treffen wir noch C. und R. im „Saftladen“, wo sie, wie öfter in der Woche, einen „Frischgepressten“ genießen. Schnell noch die Gutscheine für Fußpflege im Fischbecken („Guten Appetit, liebe Fischlein“) eingelöst, dann heißt es Kofferpacken. Pünktlich um 1:45 Uhr kommt das Sherut und holt uns zum Flughafen ab. Alles klappt wie am Schnürchen.

Auf Wiedersehen, Jerusalem! München hat uns wieder – mit Jerusalemer Temperaturen. Wie wohltuend nach dem herbstlichen Abschied Anfang August.

 

Stehplatz für die Probefahrt

Seitdem wir in Jerusalem sind, fährt sie mit Plastiktüten – zum Schutz für die noch unbenutzten Sitzkissen. Leer. Gemächlich. Laut klingelnd, aber ohne Fahrgäste. Testbetrieb, so munkelt man. Techniker aus Deutschland würden noch benötigt, um die nötigen Feinheiten einzustellen.

Dreisprachig sind die Schilder vorne drauf: Hebräisch, Arabisch und Englisch – elektronisch im Wechsel. Silberfarben ist sie. 14 km lang sind ihre Gleise. Seit mehr als 8 Jahren wurde sie gebaut, viel länger wurde sie geplant. Sie ist Teil eines umfassenden Nahverkehrskonzeptes für Jerusalem. Die „Geisterzüge“ muten etwas seltsam an.

Per eMail bekommen wir aus Deutschland die Anfrage, ob wir denn schon mal mit der neuen Straßenbahn gefahren sind. Sind wir noch nicht!

Dann ist es endlich soweit. Unfeierliche Eröffnung. Keine Zeremonie, kein Nichts. Wir haben jedenfalls nur über einen „Informanten“ davon Kenntnis, dass es los gehen soll. „Heute um 5:30 Uhr fuhr die erste Bahn mit Fahrgästen“, heißt es lapidar. Die ersten Wochen sind die Fahrten kostenlos, damit sich alle an die neue Bahn gewöhnen können.

Wir dürfen uns diese Premiere natürlich nicht entgehen lassen und müssen auch ‚mal mit der neuen Straßenbahn fahren.  Die Gelegenheit ist günstig. Ein Freund setzt uns am Mount Scopus an einer Haltestelle ab. Wir haben die Wahl: Unsere bekannte Buslinie 19 oder die neue Tram. Die Entscheidung ist einfach.

Während wir am Bahnsteig warten, kommt ein Polizeibus quer über die Kreuzung dahergefahren. Die Sirenen heulen laut auf, Bremsen quietschen, Bewaffnete springen heraus, untersuchen den Bahnsteig, die Papierkörbe werden abgesucht. Wem gehört diese herrenlose Tasche?

Es gab eine Bombendrohung, bekommen wir später mit. Die Anschläge in Südisrael machen sich auch hier indirekt bemerkbar. Nervosität ist im Lande.

Sollen wir wirklich mit der Bahn fahren? Wir diskutieren noch einmal. Es bleibt aber fast keine andere Entscheidung, wenn wir nicht weit laufen wollen. Also: wir fahren Tram….

Wir hätten uns das eventuell doch besser überlegen sollen…

In zehn Minuten kommt eine Bahn, sagt die Anzeige. Mit der Wirklichkeit hat das nicht so viel zu tun. Aber immerhin, die Bahn kommt.

Nicht nur wir Reisegermanen, sondern auch viele andere Jerusalemer wollen (verständlicherweise) die Straßenbahn kennenlernen – und kostenlos fahren. Am zweiten Betriebstag ist sie dementsprechend voll. Gemütlich tuckert sie von Haltestelle zu Haltestelle. Überall ausreichend (!) Zeit zum Ein- und Aussteigen. Dann Warten. „Bitte nicht auf den Gleisen stehen bleiben. Wir sind hier nicht in Europa.“ Ein Mitarbeiter der Verkehrsbetriebe ermahnt mich. Das Bild im Zug ist bunt: Familie, Kinder, die einen Riesenspaß an der neuen Einrichtung haben, Ultraorthodoxe, Araber,…. – Jerusalem live.

An jeder Ampelkreuzung und Haltestelle wird ausreichend Pause eingelegt. Es scheint, als müsse man erst überlegen, ob überhaupt und wann man weiterfahren dürfe. Die Ampelphasen sind in Jerusalem an jeder Ampel  sowieso ungewöhnlich lang.

Zwei Haltstellen später steigen vier ultraorthodoxe Mountainbiker ein. Jeder mit Fahrrad, versteht sich. Geschickt verbauen sie mit ihren Fahrrädern die Eingangstür, stehen quer, bauen immer wieder um, heben die Fahrräder hin und her. Vier Fahrräder in einem Straßenbahneingang sind in der Tat auch „gut“ bemessen. Natürlich kann das nicht gut gehen.

Die Mutter will mit ihrem Kinderwagen aussteigen. Ungeschickt wird der Wagen über die Mountainbikes gehoben. Die Pedale des einen verhaken sich in den Speichen des anderen. Die Bahn fährt an, die Biker schwanken, nur mühsam halten sie sich aneinander fest. Wir haben sowieso nur einen Stehplatz bekommen.

Endlich. Jaffa-Street. Hier kriegen wir, wenn wir die Ben Yehuda hochgehen, unseren Bus. Beim Aussteigen erkläre ich den Bikern, dass ihre Fahrt mit Drahteseln wohl nicht die beste aller möglichen Ideen gewesen sei. Und in München ist das sowieso nicht erlaubt. Ein verständnisloser Blick begleitet mich.

Jerusalem hat seine Straßenbahn. Herzlichen Glückwunsch! Und: Viel Spaß beim weiteren „Üben“. Mal sehen, wie sich das beim nächsten Besuch in Jerusalem anfühlen wird.

Bestimmt besser.

Begegnungen – so ganz „nebenbei“

Wir erleben es in Jerusalem als wohltuend, wie einfach man mit Menschen in Kontakt kommen und mit ihnen reden kann. In diesem Blogbeitrag ein paar Impressionen unserer „rein zufälligen Begegnungen“.

In Israel wachsen die Haare besonders schnell, findet die beste Ehefrau. Sie meint damit ihre eigenen. Für meine befinde ich das auch als zutreffend. Der Frisör unweit des New Gates hatte einen vertrauenserweckenden Eindruck gemacht, als wir vor ein paar Tagen dort nachfragen. „Welcome. This is your shop. I remember you“. Die üblichen arabischen Freundlichkeiten. Bereitwillig wird uns ein Platz zugewiesen. Ein Kunde auf dem Stuhl. Ein „Kahlkopf“ sitzt daneben und „will“ auch. Das kann ja nicht so lange dauern. Fehlanzeige. Dass man so lange einen „Ohnhaarigen“ frisörmäßig bearbeiten kann, war mir bisher auch unbekannt…

Das Warten lohnt sich. Geschickt schneidet er meine Haare, ohne Maschine versteht sich. Neben dem Spiegel hängt eine „Segensurkunde“.  Papst Benedikt hat diesem Laden während seines Holy-Land-Besuches seinen Segen vermacht. Namentlich. Die ganzen katholischen Würdenträger kommen zu ihm zum Haare schneiden, sagt er mit leicht geschwellter Brust. Und die amerikanischen Diplomaten auch. So, so, wir sind also in bester Gesellschaft.

Ob er denn Christ wäre, will ich wissen. So etwas würde sich ja nicht jeder in seinen Laden hängen, schon gar nicht im muslimischen Viertel. „Nein, er würde das Gute vom muslimischen Glauben und vom christlichen Glauben nehmen“. Mal so, mal so, Mama war christlich, Papa (das Frisieren hat er von ihm geerbt) muslimisch. Ich liebe Mama und Papa. Da muss ich es beiden Recht machen.  Sehr pragmatisch.

Abschiedsfoto. Ich werde von deinen Frisierkünsten berichten. Toilette? Kein Problem. Im ersten Stock. Meine Frau hat selten so eine „sehenswerte“ Toilette besucht. Nun, nur gut, dass das nicht der Anlass unseres Besuches war.


Szenenwechsel. Wir sitzen in einem netten Restaurant, um eine Kleinigkeit zu essen. Ein paar Leute sitzen mit uns im Raum. Auf dem Flat-Screen in der Ecke läuft ein TV-Programm mit arabischen Untertiteln. Irgendwie macht das Programm einen christlichen Eindruck auf mich. Wir diskutieren über das Programm, zwischendrin tunken wir die Pommes in die Super-Spicy-Soße. Dann wird umgeschaltet. Diesmal ist es eindeutiger. Ein Lobpreisleiter und diverse Gottesdienstbesucher, die die Hände heben.

In einem arabischen Restaurant in der Jerusalemer Altstadt im muslimischen Viertel…

„Was ist das für ein Programm?“, will ich vom freundlichen Besitzer wissen. „Ist das christlich?“ Aus Ägypten, heißt es. Baptisten würden dahinter stehen. Ob er Baptist wäre? Nein, aber er würde eine freie Gemeinde gleich hier in der Altstadt besuchen. Wir freuen uns. Da waren wir vor zwei Jahren auch! Ob er xyz kennen würde? Ich nenne den Namen eines arabischen Freundes. „Na klar, schöne Grüße“.  Der Fototermin zum Abschluss des Restaurantbesuches ist fast obligatorisch. Wie klein die Welt doch ist. Auch in Jerusalem.


Szenenwechsel. „Fährt dieser Bus in die xyz-Straße?“ Ja, müsste er, soweit es meine kargen Jerusalem-Kenntnisse zulassen, versuche ich die Frage wahrheitsgemäß zu beantworten. „Kommt er pünktlich?  Seid ihr schon mit ihm gefahren?“ Keine Ahnung, von dieser Haltestelle aus jedenfalls nicht, mit der Linie schon. Der freundliche Jude meint, seine Frau hätte vorgeschlagen zu laufen. „Aber, wenn du jetzt losläufst, kommt der Bus gleich. Murphy schlägt doch immer zu…“, meint er lächelnd.

Murphy hat sich geirrt. Der Bus kommt. Wir sitzen einander gegenüber. Schulmanager in Tel Aviv ist er, 800 Schüler. „Wir hatten schon Austausch mit Deutschland. Bist du eigentlich jüdisch?  Warum trägst du eine Kippa?“ Erst jetzt fällt mir auf, dass die Kippa vom Westmauerbesuch noch auf meinem Kopf ist. „Nein, aber wir lieben euer Land, wir lieben euer Volk, deswegen kommen wir hierher.“ Warum liebt ihr unser Volk? Solche Fragen höre ich gerne. „Weil unser bester Freund aus eurem Volk stammt.“ Der Austausch wird noch etwas konkreter, bevor wir uns an der vorletzten Bushaltestelle verabschieden müssen.


Szenenwechsel. Es ist relativ spät abends. Auf dem Yehuda-Markt haben wir noch einige Lebensmittel nach unserer Tour von Ein Gedi eingekauft. Im Bus sitzt uns ein „mitteljunger“ Mann schräg gegenüber. Er begutachtet seinen neuen Computerrucksack, den er scheinbar soeben gekauft hat. Ob er gut ist, will ich wissen. Das Gespräch findet keinen richtigen Ansatz und stockt.

Ob wir aus Deutschland sind, will er zwei Bushaltestellen später unvermittelt von uns wissen. Ja. Ping, pong, der Austausch von ein paar Belanglosigkeiten folgt. Er müsse jetzt aussteigen. Wir auch. Er an der vorderen Tür, wir wählen die hintere. An der Haltestelle dreht er sich zu uns um. „Warum besucht ihr unser Land immer wieder?“ Die Frage und auch eine prägnante Antwort ist uns nicht unbekannt. „Mit 28 Jahren bin ich religiös geworden. Vorher hat mich das alles nicht interessiert,“ erzählt er von sich.

Nein, religiös wären wir nicht, aber wir würden den Messias von Herzen lieben. Den Messias? Ob wir wissen würden, wer der Messias wäre? Inzwischen sind wir einige Meter weiter gegangen, an der Ampel würden sich unsere Wege trennen. Gerne und bereitwillig geben wir unsere Überzeugung preis. Schweigen. Ein höfliches Wort des Abschieds, „ich muss jetzt hier lang“. Unsere Gedanken gehen ihm segnend hinterher, während er in der Jerusalemer Nacht verschwindet.


Szenenwechsel. Busfahrt nach Tel Aviv. „We are going to the beach. In Jerusalem haben wir so etwas nicht.“ Wir wollen auch zum beach! Eine Gruppe junger Leute sitzt während der Busfahrt um uns herum. Der Lockenkopf ist besonders aufgeschlossen. Bayern München? Klar, kennt er. Schweinsteiger spielt da. Zum Glück habe ich auf meinem Ipad ein paar Fotos des einzigen Besuchs meiner Münchener Jahre in der „Arroganz-Arena“ dabei. Wow, ist die aber gigantisch. Ja, das ist sie. Und ein paar Schneebilder. Den Iglu, den unsere Royal Ranger gebaut haben. „Soviel Schnee gibt’s in Germany?“

Ich zeige die letzten Ausgaben meiner Blogthemen. Oooh, in Yardenit wären sie letzte Woche auch gewesen – und den Biber, na klar, den habe er auch gesehen. Was das denn mit der Taufe auf sich hätte. Zum Glück kann mein Ipad auch hier aushelfen.

Nicht zu sehr aber doch gut können wir uns auch über „tiefere Dinge“ des Lebens austauschen. Die Busfahrt nach Tel Aviv hätte noch viel längern dauern können. Ein Foto zum Schluss? Na klar doch. „Nice to meet you“.


Szenenwechsel. Woher wir denn kommen? Wir sitzen mit unserem Kaffee auf einer kleinen Mauer in der Sonne.  Uns fragt ein arabisch aussehender Mann, der vor einem Laden in der Nähe des Jaffa-Gates steht. Gegenfrage: Was hat das Getränk gekostet? 6 Schekel. Das will ich auch kaufen, dann können wir uns weiter unterhalten.

8 Schekel soll ich zahlen, kein Verhandeln möglich… Einheimischenpreis vs. Touristenpreis. So ist das halt. „Soll ich für dich reingehen und es umtauschen?“ Ich kriege es für 6 Schekel. Der vermeintliche Araber will sich einsetzen. Die umgerechnet vierzig Cent sind mir den Stress dann doch nicht wert.

Nein, arabisch ist er nicht, italienischer Herkunft sei er, gibt er uns bereitwillig zu verstehen.

(to be continued)


Wirklich! – Einfach klasse, was sich hier so „ganz nebenbei“ ergibt.

In der ersten Reihe…

Der Platz hinter dem Kleinbusfahrer ist gut. 10 Leute fassen diese kleinen Minibusse. In Tel Aviv operieren diese privaten Busse in Konkurrenz zu den öffentlichen Buslinien – und haben die gleichen Nummern wie sie. Vorteil: Man kann fast überall unkompliziert ein- und aussteigen. In Jerusalem nennt man sie „Sherut“.

Ich ergattere heute wieder den ersten Platz hinter dem Busfahrer. Die Aussicht ist prima, der Verkehr auch hier sehr dicht, nicht ganz so wie in Jerusalem, aber gleich dahinter.

Das Spielchen mit dem Geld kenne ich ja schon. Fahrgeld durch den Bus nach vorne geben, Wechselgeld zurück. Hier in der „ersten Reihe“ ist man besonders gefordert. Man ist quasi der direkte Draht zum Busfahrer. Dieser hält, während er fährt, bedeutsam nach hinten die Hand auf. Das klappt wie am Schnürchen.

Ehrlichkeit ist hier groß geschrieben. Wer würde denn bei uns einfach so einen 50 EUR – Schein durch den Bus nach vorne reichen und dann hoffen, dass bei ungefähr einem EUR Fahrpreis der richtige Wechselbetrag wieder bei ihm ankommt…?

Hier funktioniert das.

Am Strand liegen wir heute auch in der „ersten Reihe“, gleich vor den sich aneinanderreihenden Hotels der „ersten Reihe“. Hilton, Holiday Inn, Isrotel – alle sind brav nebeneinander vertreten.  Obwohl ich normalerweise kein Freund von sardinendosenförmig angeordneten Liegestuhlbatterien bin, „gönnen“ wir uns heute zwei dieser Bauart, mit Schirm versteht sich.

Sechs Euro alles zusammen, das ist richtig günstig. Blau der Liegestuhl, blau der Sonnenschirm, inklusive Werbeaufdruck, kristallklar-blau das Wasser. 14 Tage Urlaub in der „Machart“ wäre aber nichts für uns. Wie gut, dass unser Bus am Abend nach Jerusalem zurückgeht.

Trotzdem: Das Badewasser ist super, die Wellen nicht zu stark, man kann sogar richtig schwimmen. So kann man das Leben richtig genießen. Baden, Lesen, Faulenzen, Blog schreiben… Oh ja, das mache ich liebend gerne. Während wir am Strand liegen, passieren in Eilat Anschläge. Nein, wir bekommen direkt nichts davon mit, das Tagesschau-Telegramm auf dem Ipad informiert uns zeitnah, dank immer und überall in diesem Land gegenwärtiger offener WiFi-Zugänge…

Was die Herausforderungen angeht,  ist Israel auch immer „in der ersten Reihe“….

Leider.

Anschläge in Südisrael (2)

Wir erfahren es aus den Medien bzw. per eMail: Israel ist heute von Anschlägen auf öffentliche Buslinien und auf Grenztruppen getroffen worden. Man spricht von über 10 Toten und 40 Verletzten. Wir empfinden Mitgefühl mit den Opfern und vor allem den Angehörigen.

Während der Anschlag geschieht, sind wir am Strand in Tel Aviv. Mehrere Mails treffen ein, ob es uns gut geht? Ja, sehr gut. Eilat steht in diesem Jahr nicht auf unserem Programm. Allerdings: mit den Bussen, die als Fernlinien über Land fahren, sind wir in diesen Tagen sehr häufig unterwegs. Ein funktionierendes Bahnsystem gibt es in Israel de facto nicht.

Sicherheitskontrollen bei vielen Gelegenheiten: Im Busbahnhof, im Einkaufszentrum, an der Westmauer, in der einen oder anderen Synagoge. Alles aus dem Taschen raus, durch den Scanner durch. Der Rucksack wird oft durchwühlt. Wir haben allerdings zu keinem Zeitpunkt ein Gefühl der Unsicherheit hier im Land. Dass es „unruhig“ sein soll, wie uns jemand schreibt, verspüren wir auch nicht.

Israel treibt einen großen Aufwand, um die Sicherheit zu gewährleisten. Mehr oder weniger geduldig nimmt man das hier in Kauf. Eine vollständige Sicherheit kann es aber nicht geben. Wenn jeder Zustieg in einen Bus kontrolliert werden würde, würde das öffentliche Leben und die Infrastruktur völlig zusammenbrechen.

So bleibt es das Wichtigste sich der fürsorgenden Bewahrung und dem Schutz Gottes anzubefehlen und sich nicht zu „sorgen“.

Anschläge in Südisrael (1)

(aus dem Newsletter der Botschaft des Staates Israel, Berlin, 18.08.2011)

Im Süden Israels sind heute Mittag mehrere Terroranschläge verübt worden. Nach aktuellem Kenntnisstand wurden die Anschläge im Gaza-Streifen geplant.

Bei einem Anschlag, der um die Mittagszeit stattfand, haben Terroristen das Feuer auf einen Linienbus eröffnet, der von Be’er Sheva nach Eilat unterwegs war. Die Route führt entlang der isarelisch-ägyptischen Grenze. 14 Personen wurden dabei verwundet.

Gleichzeitig wurde das Feuer auf zwei Privatautos und einen weiteren Linienbus eröffnet. Auch hierbei wurden mehrere Menschen verletzt.

Kurze Zeit später explodierte ein Sprengsatz in der Nähe einer Einheit  der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (ZAHAL), die zum Ort des Anschlags gekommen war. Mehrere Soldaten wurden verletzt.

Später feuerten Terroristen Mörsergranaten auf Routinebauarbeiten am Grenzzaun zwischen Israel und Ägypten ab.

Alle Anschläge ereigneten sich ca. 20 km nördlich der Stadt Eilat. Offiziell wurden 41 Verletzte bestätigt. Israelische Medien sprechen darüber hinaus von bis zu sieben Todesopfern.

ZAHAL verfolgt die Terroristen, die die Anschläge ausgeführt haben. Die Kampfhandlungen dauern noch an.

Der Sprecher von ZAHAL, Brigadegeneral Yoav Mordechai erklärte, die Angriffe seien Teil eines „schwerwiegenden und komplexen Ereignisses“, während dessen Zivilisten und Soldaten verletzt worden seien.

Verteidigungsminister Ehud Barak erklärte: „Es handelt sich um einen schwerwiegenden Terroranschlag mit mehreren Anschlagsorten. Das Ereignis zeigt die Schwäche der Ägypter im Sinai und die Ausweitung des Aktionsradius‘ der Terroristen. Die Quelle der Terrorangriffe liegt im Gaza-Streifen und wir werden dies aus voller Kraft verfolgen.“

(Israelische Verteidigungsstreitkräfte, 18.08.11)

Wird der dritte Tempel gebaut?

Wir besuchen den Western-Wall-Tunnel. Nein, man kommt da ohne Voranmeldung nicht hinein. Am Telefon muss man seine Kreditkartennummer angeben, sonst geht nichts. Den Termin bekommen wir für vier Tage später. Wollt ihr um 23 Uhr kommen? Nein, das ist uns dann doch zu spät, aber kurz nach acht ist gut. Später lernen wir, dass unsere relativ späte Uhrzeit gut ist. Tagsüber verlässt man den Tunnel nach einem Durchgang auf der anderen Seite, abends „muss“ man den Weg durch den Tunnel zurücklaufen – und kann alles in Ruhe noch einmal anschauen.

Der Besuch im WW-Tunnel lohnt sich besonders. Man versteht mehr über die Ausmaße des Tempelbergs, die geschichtliche Entwicklung der Stadt Jerusalem und welche Bedeutung dabei der Tempelberg spielt oder gespielt hat. Er geht entlang an der ganzen „Western Wall“, die unterirdisch noch vorhanden ist, mehr als einen halben Kilometer.

Der Tourguide erklärt anschaulich an Modellen, dass der erste (Salomo) und zweite (Nehemia) Tempel, später der herodianische Tempel genannt, auf dem Berg Morija standen, wo Abraham seinen Sohn vermeintlich opfern sollte und dann nicht brauchte. Heute steht dort der Felsendom. Das Allerheiligste der beiden Tempel war genau dort, wo Abraham opferte. Es ist der für die Juden der „heiligste“ aller möglichen Plätze auf Erden. Das Problem ist:  genau dort steht heute der Felsendom. Genau dort? Ich frage ausdrücklich nach, da es auch andere Behauptungen gibt. „Ja, genau dort.“  Herodes war es, der den Tempelberg in seinen heutigen Ausmaßen angelegt hat, inklusive der Burg Antonia.

Dann geht es durch den langen Tunnel entlang fast der ganzen Westmauer. Im Gegensatz zum Jahr 2000, wo wir hier schon einmal waren, ist jetzt der Tunnel zum Gebet geöffnet. Die religiösen Juden können hier vom Platz vor der Westmauer ein und ausgehen, um unterirdisch an der freigelegten Mauer zu beten.

Auf den Tempelberg zu gehen ist den Juden selbst durch rabbinische Anweisung verboten, sie könnten ja den Platz des Allerheiligsten betreten. Das darf nicht sein, denn dorthin durfte nur der Hohepriester einmal im Jahr gehen. Am Besucheraufgang zum Tempelberg, den wir am Tag zuvor benutzt hatten, wird mit einem großen Schild ausdrücklich darauf hingewiesen.

Es gibt aber auch andere Bestrebungen. Aber dazu später mehr.

Also unternimmt man enorme Anstrengungen, um den religiösen Juden das Gebet möglichst nah am Allerheiligsten möglich zu machen. Und das ist eben im Tunnel. Hier ist ein immenser Betrieb von ein- und ausgehenden jüdischen Gläubigen, vornehmlich Frauen.

Der Tourguide macht auf die riesigen Ausmaße der Steine des herodianischen Tempels aufmerksam und auf die Techniken, wie man diese bewegt hat. „Es gab zur damaligen Zeit kein vergleichbares Gebäude auf der Erde“.

Umso verständlicher werden die Bibelworte, in denen den Jesusworten zum „Abriss“ des Tempels kopfschüttelndes Unverständnis bescheinigt wurde. Ja, man hatte die eigentliche Aussage von Jesus nicht verstanden  wie so oft im Leben.

Ich packe die Gelegenheit beim Schopf und will wissen, ob es – wie wir gehört haben – konkrete Pläne und Vorbereitungen für den Bau eines dritten Tempels gibt. Die Frage, so weiß ich, hat höchste Brisanz. Unser Guide will keine Antwort geben, er weicht aus: „Diese Tour beschäftigt sich allein mit den historischen Aspekten.“ Ich lasse nicht locker und frage persönlich nach: „Geh ins Tempel-Institut oberhalb der Westmauer und frage dort nach. Die befassen sich mit den religiösen Fragen. “ Spricht es und wendet sich den anderen Teilnehmern der Führung zu.


Zwei Tage später sind wir dort: Um 15 Uhr gibt es eine englische Führung. Die 25 Schekel pro Nase sind bestens investiert. Ausführlich wird die Ausstattung des Tempels, die Gewänder der Priester und der zeremonielle Ablauf erklärt. Obwohl das Institut nur drei kleinere Räume hat, lohnt sich der Besuch sehr, eine (englischsprachige) Führung sollte man aber nicht auslassen, wenn einen das Thema interessiert.

Die Dame, die die Tour leitet, ist sehr kompetent und weiß auch auf Detailnachfragen eine Antwort. Ja, die Tempelfrage. Die muss auch hier gestellt werden. Die Antwort ist ebenso ausweichend. Sie sagt es zwar nicht, aber wir verstehen: „Ich will (oder darf?) keine Antwort geben.“

Wir untersuchen die Aufgaben des Tempel-Instituts (temple.org.il) und die ausliegende Literatur. Das Institut arbeitet an der möglichst originalen Rekonstruktion von Gegenständen und beschreibt seine Aufgaben selbst so:

“The Temple Institute is dedicated to all aspects of the Divine commandment for Israel to build a house for G-d’s presence, the Holy Temple, on Mount Moriah in Jerusalem. The range of the Institute’s involvement with this concept includes education, research, activism, and actual preparation.”

Was wir in der Ausstellung sehen, reicht keineswegs für den “Betrieb” eines neuen Tempels. Leuchter, Räucheraltar und Schubrottisch sind fertig. Was an anderen Orten vorbereitet oder gelagert sein mag, ist für uns nicht herauszufinden. Dazu bekommen wir auch keine Auskunft.

In einer Pressemittelung des Tempel-Instituts über den soeben vergangenen Tisha B’Av lesen wir Interessantes. Dieser Tag wird regelmäßig von den „Tempel-Aktivisten“ genutzt, um – entgegen rabbinischer Anweisung – den Tempelberg zu besuchen. Es geht nämlich, wenn man sich entsprechend vorbereitet und auch ein paar Dinge beachtet, auch für den religiösen Juden, sagt Rabbi Chaim Richman vom Tempel-Institut.

Im Jahr 2011, also vor etwa einer Woche, so die Pressemeldung, sind etwa 500 bei diesem „Ausflug“ dabei. Die unvermeidlichen Konflikte mit der muslimischen Tempelbergverwaltung führen auch in diesem Jahr zu leichten bis mittelschweren Handgreiflichkeiten, so liest man. Die israelische Polizei sei untätig gewesen, meinen die Aktivisten.

Die Tempel-Aktivisten sind auf ihrer Homepage davon überzeugt, dass sich alles sehr schnell ändern kann und der Wiederaufbau des Tempels möglich ist. Die Frage bleibt spannend….

Die Kunstbanausen in der Mamilla

Mamilla – diese Einkaufsstraße (eröffnet 2007) in Jerusalem ist wirklich ein gelungenes Werk architektonischer Leistung. Harmonisch passt sie sich unterhalb des Jaffa-Gates in das Altstadtbild Jerusalems ein. Gratulation. (Zur Geschichte der Mamilla: http://en.wikipedia.org/wiki/Mamilla)

Während dieses Sommers ist eine Kunstausstellung in dieser Open-Air-Shopping-Mall aufgebaut. Biblische Geschichten und Gestalten (des alten Testaments) sind in Kunstwerke umgesetzt, tlw. sehr modern, tlw. abstrakt, tlw. sehr realistisch.

Eigentlich sind wir „Kunstbanausen“. Will heißen, dass es uns nicht in jede Kunstausstellung zieht und auch das nicht unser erstes Interessengebiet ist. Und wir verstehen von Kunst sehr wenig. Aber diese Ausstellung begeistert uns. Wir gehen immer wieder vorbei, schauen uns die Werke an, versuchen herauszufinden, um welche Szene es sich handelt (alles in Hebräisch beschriftet!) und halten die Werke fest.

Ein Besuch lohnt sich. Alle Kunstwerke können übrigens auch erworben werden… 🙂

Ein paar Kostproben. Durch Überfahren mit der Maus wird eine kurze Bildbeschreibung sichtbar gemacht. (to be continued)