Afrikanisches Open-Air vom LKW

Heute ist Open-Air angesagt. Bevor die Evangelisation beginnt, fahren wir mit dem LKW durch das weitläufige Gebiet, um die Leute einzuladen. Dazu hat das Team ein paar Hornlautsprecher auf den LKW montiert.

„Willst du mitkommen?“ Natürlich will ich. Mir wird der Platz im Fahrerhaus neben B. angeboten. Nein, das will ich nicht, wenn dann schon „richtig afrikanisch“.

Man muss sich auf der Ladefläche gut festhalten. Nach kurzer Gewöhnungszeit werde ich mutiger und fahre stehend mit, mich an der vorderen Hochbordwand festhaltend. Diese Position eignet sich für den passionierten Fotografen super, um schöne Fotos und Videos zu machen. Sightseeing afrikanisch – nebenbei also ein richtig netter afrikanischer Ausflug.

Die Fahrt beginnt lautstark. Über die Hörner werden die Gottesdienste angekündigt. Leider verabschiedet sich der Verstärker nach kurzer Zeit. Sicherungen durch. Da keine Ersatzsicherungen da sind und auch das „überbrücken“ derselben zu nichts führt, muss diese Art der Evangelisation für heute leider ausfallen. Leichter Frust bei B.. Aber solche Dinge passieren hier fast jeden Tag. Die Mitarbeiter stehen hinten auf der Stoßstange des LKWs und laufen zu den einzelnen Häusern, um die Einladungszettel zu verteilen. Da das Gebiet sehr weitläufig ist, ist diese Art sehr effektiv.

Unterwegs bei der staatlichen Klinik, steigen zwei weitere Passagiere zu. Sie gehören zur Gemeinde, die einige Kilometer weit vom Evangelisationszelt weg ist. Der Pastor dieser Gemeinde unterstützt uns und wird sich auch um die Nacharbeit kümmern. Auf der Ladefläche lerne ich M. kennen, der in der Klinik arbeitet. Etwa 30.000 Menschen leben im Einzugsbereich der Klinik, manche viele Kilometer entfernt. Das ist auch etwa der Einzugsbereich der Evangelisation. Ob sie so weit zu Fuß zum Zelt kommen werden, frage ich M.. Ja, sie werden kommen, ist er sich sicher. „Was Südafrika am meisten braucht, ist das Evangelium, sagt M..

Wir sind an einem ziemlich hohen Punkt angekommen. Hier geht’s nicht weiter, aber die Aussicht ist malerisch. Dort drüben, unterhalb des markanten Berges, zeigt mir M., liegt das Zelt. BnK. spurtet zu einem Haus hoch, nicht ohne sich vorher zu versichern, dass der Hund, der sich dort befindet, harmlos ist. Die Frauen nehmen die Handzettel dankbar entgegen. Ob sie alle lesen können? Aber, so erfahren wir, die Information über die Evangellsiation hat sich schon wie ein Lauffeuer herumgesprochen. Das erinnert an biblische Zeiten, wenn Jesus in ein Dorf kam…

Wir müssen den Einsatz abbrechen, da wir keine Handzettel mehr haben. Aber sollte es gelingen, den Verstärker zu reparieren, werden wir es wiederholen.

Um es vorweg zu nehmen: Am nächsten Tag kann der Verstärker im 3 – 4  Fahrstunden entfernten Pietermaritzburg repariert werden…