Die Grabeskirche hatten wir vor zwei Jahren ausgelassen. Diesmal sind wir wieder da. Ein Ort, an dem ich mich nicht sonderlich wohlfühle, obwohl er zum Standarprogramm fast aller „Pilger“-Gruppen gehört. Der religiöse Jahrmarkt ist hier unübersehbar. An jeder Ecke eine andere „christliche Tradition“. Hier haben die Russisch-Orthodoxen ihre Ikonen, die von den Besuchern liebevoll geküsst werden, dort haben die Griechisch-Orthodoxen ihre vermeintliche Grabeskammer. Weihrauchfäßchen reihenweise, Kerzen und Relikte hier und dort.
„The tomb of Jesus“, flüstert jemand einer fragenden Besucherin ins Ohr, auf die Frage, was man denn hier besichtigen könnte. Wirklich? Die einzelnen „Gräber“ sind dem Stil der hier vertretenen Kirche angepasst. Hier, so scheint es, hat sich jeder seine eigene religiöse Welt gebaut.
Menschen kommen, knien nieder, drücken ihre Ehrfurcht mit Küssen, Ergebenheit, Kerzen und Niederknien auf alle möglich Weise aus. Erschreckend ist die Ähnlichkeit, die in meine Erinnerung kommt. Nicht viel anders hatten wir es in China erlebt, als wir Menschen beim Besuch des Shinto-Tempels beobachteten…
Hat Jesus das wirklich gewollt? Religion? Verehrung von Äußerlichkeiten? Er ist gekommen, um Menschen in Freiheit hineinzuführen und nicht in äußerliche religiöse Traktionen zu verwickeln.
Es reicht uns. Schnell hat das Getriebe des Shuks in der Altstadt von Jerusalem uns wieder.