Jeder hat seinen Platz im Reich Gottes

IMG_8643aEs ist Samstagnachmittag. Draußen scheint die Sonne, es ist etwas Schnee gefallen. Diese Zeilen schreibe ich euch aus unserem Hostel in Kosice in der Slowakei. Mit den slowakischen Geschwistern haben wir hier einige intensive Tage zum Thema „Wie Gott es sich gedacht hat – Die Botschaft der Wiederherstellung in den kleinen Propheten.“ verbringen können. Über dieses Thema hatten Petra und ich schon im vergangenen Jahr in Rumänien gesprochen, inzwischen haben wir es weiter ausgebaut und die Botschaft ist hier auf sehr offene Herzen gestoßen. „Und wenn ihr nur für mich gekommen seid…“, meint F., der Pastor der Gemeinde. Er ist familiär durch eine schwierige Zeit gegangen, seine Frau war an Krebs erkrankt, ihr geht es aber nach Operation und Therapie schon wesentlich besser. F. hat seit einiger Zeit die Leitung der Arbeit von S. H. übernommen, der für uns übersetzt.  Er sieht neue Weichenstellungen für seinen Dienst und seine Berufung.

IMG_8663Immer wieder ist es ein Phänomen, mit Geschwistern im Ausland gemeinsam zu beten und im Lobpreis zu sein. Auch hier ist die Erfahrung wieder sehr stark. Obwohl die sprachlichen Hindernisse da sind, scheinen sie im Gebet und Lobpreis völlig in den Hintergrund zu treten. Auch hier in Kosice fühle ich mich diesbezüglich wie zu Hause.

IMG_8704Dass unsere Reise nicht ganz einfach werden würde, hatten wir schon im Vorfeld „gespürt“. So kommt es dann auch. Das beginnt schon, als wir auf dem Weg zum Bahnhof sind. Obwohl wir mit ausreichend Vorlauf losgefahren sind, endet die Reise schon hier fast im morgendlichen Münchner Verkehrschaos. Aber eben nur fast. Vor Ort äußert sich das dann in einer geringeren Teilnehmerzahl, als die Organisatoren erwartet haben. Aber wir sollten uns durch nichts irritieren lassen – das war ebenfalls in unseren Herzen. Und das haben wir auch nicht. So ist die Zeit hier (bisher) stark, intensiv und gut, in manchem aber anders als geplant und erwartet.

IMG_8617Besonders beeindruckt sind wir von D., die seit vier Jahren wegen MS im Rollstuhl sitzt. Sie ist morgens schon da, bevor wir zum Frühstück kommen (um 9 Uhr beginnen die Lehreinheiten) und ist rund um die Uhr bis abends um 22:00 Uhr bei jedem Seminar dabei. Eine starke Ausstrahlung geht von ihr aus. „Ich habe keinen Dienst in der Gemeinde“, meinte sie, als wir alle danach fragen. Heftig widerspricht der Pastor. „D. bringt Menschen zusammen, die sonst nicht von Gott hören würden“, konstatiert er. Ja, so ist es. JEDER hat seinen Platz im Reich Gottes.

Am Sonntag haben wir noch mehrere Gottesdienste, bevor wir dann am Montagmorgen um 6:00 Uhr wieder nach München aufbrechen, um uns um 9:30 Uhr dann im Bahnhof Budapest Keleti mit C. K. zum Frühstück zu treffen …

Das Tor ist – offen!

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Mittwoch, 4:00 Uhr. Erbarmungslos klingelt der Wecker. Gefühlt ist die Nacht noch lange nicht zu Ende. Glücklicherweise ist die beste Ehefrau von allen bereit, den morgendlichen Chauffeur zum Flughafen zu stellen.

5:15 Uhr – 50 Cent kostet sie, die verschließbare Plastiktüte. Erbarmungslos landet mein Shampoo in der Mülltonne. Diesmal reise ich nur mit Handgepäck und habe nicht an die Kulturtasche gedacht. Vaseline zählt bei der Flugsicherheit auch zu den Flüssigkeiten – und was nicht in das Tütchen passt, muss in die offene Tonne…

5:48 Uhr – Was machst denn du so früh hier? Jutta, ehemals aus Augsburg, begrüßt mich stürmisch, während ich mich zum Gate begeben will. Wir tauschen kurz ein paar Gedanken aus und sind erfreut, uns hier unerwartet wieder zu treffen.

6:32 Uhr – Der Morgenkaffee im Flieger mit den „roten Herzen“ tut richtig gut. Auch ich gehöre zu denjenigen, die die Statistik bereichern, dass über den Wolken mehr Tomatensaft getrunken wird, als auf dem Boden. Irgendwie komisch, aber immer komme ich auf die Idee, den zu bestellen…

Frank-Selfie7:38 Uhr – „Sie können das Ticket auch bei mir kaufen“. Die freundliche Mitarbeiterin der Berliner Verkehrsbetriebe hilft mir, die offene Tür des namensvoluminösen Jet-Express-Bus TLX mit dem richtigen Ticket zu besteigen. Genau 29 Minuten später stehe ich vor dem Brandenburger Tor. Schnell noch ein „Selfi“ mit dem Mobiltelefon gemacht. Dann muss ich unbedingt DURCH das Tor gehen. Es ist offen. Wirklich.

IMG_4287a8:14 Uhr – Pariser Platz 6a, direkt neben dem Brandenburger Tor. Marc Brenner, Präses der Gemeinde Gottes, kommt mir im dritten Stock entgegen. Dass die Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF) hier zu einem eher symbolischen Beitrag ein Büro, direkt gegenüber dem Reichstag, haben kann, um die freikirchlichen Interessen bei der Bundesregierung vertreten zu können, ist ein echtes Wunder, ein offenes Tor. Aus dem Fenster kann man das Brandenburger Tor fast berühren, gleich rechts glänzt das Reichstagsgebäude in der Morgensonne.

8:32 Uhr – VEF-Präsident Ansgar Hörsting beginnt unser Vorstandstreffen mit einer Andacht über Psalm 139. Von allen Seiten umgibst du mich, Herr. Welch ein gutes Wort für diesen Tag. Die Sitzung ist vollgepackt mit Themen und Entscheidungen, die die Belange der VEF in Deutschland betreffen. Es ist ein herzliches und gutes Miteinander, das sich in den knapp vier Monaten seit unserer Wahl entwickelt hat.

IMG_430212:27 Uhr – Schnell noch ein Vorstandsfoto vor der imposanten Kulisse des geschichtsträchtigen Tors gemacht, dann müssen wir uns auch schon auf den Weg machen – natürlich durch das Tor hindurch.

12:38 Uhr – „Hier müssen wir abbiegen“. Gemeinsam gehen wir durch den Berliner Tiergarten, um zu unserem Tagungshotel zu kommen. Mission.Respekt. heißt der Kongress, bei dem ich den BFP gemeinsam mit zwei anderen Pastoren aus unserem Bund vertrete. Herzliche Begrüßung beim Empfang, gleich lerne ich auch ein paar neue Leute kennen. Das ist immer ein wichtiger Nebeneffekt auf Tagungen.

14:02 Uhr – Präses Michael Diener, Vorsitzender der Deutschen Evangelischen Allianz, heißt den Kongress willkommen. Die Zusammensetzung der Teilnehmer ist höchst interessant. Sie kommen aus den unterschiedlichsten kirchlichen Hintergründen. Wie können wir in einer sich verändernden, mulitreligiösen Welt unser christliches Zeugnis heute glaubwürdig vermitteln? Die Fragestellung ist zentral. Ist das Tor noch offen? Ein Referent kommt aus Rotterdam. Er arbeitet in einer Gemeinde, in deren unmittelbarem Umfeld etwa 85% der Bewohner „nicht-niederländisch geboren“ sind. Das Umfeld sei völlig multireligiös, führt er aus. Er plädiert dafür, ein klares christliches Profil zu zeigen, aber auch offen für das Gespräch zu sein.

15:38 Uhr – In unserer Kleingruppe sitzt ein baptistischer Professor. Gemeinsam tauschen wir uns über das Gehörte aus. Wir sind uns einig, dass wir als Christen furchtlos unser Zeugnis weitergeben sollen. Aber auch andere Töne sind hörbar, die Mission weniger und Respekt mehr betonen. Eine von vier „Lauschern“ kommt in unsere Gruppe. Ihre Aufgabe ist es, später aus dem, was sie in den Kleingruppen gehört haben, im Plenum zu berichten.

IMG_4305a19:05 Uhr – Ich komme etwas zu spät zum abendlichen Gottesdienst. Neben Marianne ist in der vorletzten Reihe noch ein Platz frei. Sie ist eine couragierte evangelische Pfarrerin, am Nachmittag hatten wir uns schon in einer weiteren Gesprächsgruppe getroffen. Die Begegnung mit den unterschiedlichsten Menschen ist für mich sehr bereichernd. Immer wieder wird in den Pausen über das Gehörte diskutiert, zustimmend – oder auch nicht. In Reihe eins der Kirche hat auch Bundestagspräsident Lammert Platz genommen, in der zweiten Reihe rechts sitzt Bundesgesundheitsminister Gröhe. Die Personenschützer mit dem Knopf im Ohr, die die beiden Politiker auf Schritt und Tritt begleiten, halten sich dezent im Hintergrund, beobachten die Szenerie aber genau.

20:42 Uhr – Mittlerweile habe ich in der kurzen Pause einen Platz links in Reihe zwei gefunden. Ich will ein paar Fotos schießen. Die sich anschließende Podiumsdiskussion plätschert zunächst etwas dahin, weil sich die Diskutanten weitgehend einig sind. Bundestagspräsident Lammert setzt sich vehement dafür ein, dass die Religionsfreiheit in unserem Land „mit Klauen und Zähnen verteidigt“ werden muss. „Das ist ein hohes Gut, das wir in unserer Demokratie haben.“ Applaus brandet auf. Mich beeindruckt wie er den Anwesenden Mut macht, christliche Positionen klar zu formulieren. Ja, das Tor ist offen, auch für die christliche Botschaft.

22:10 Uhr – Die Dame vom Catering-Service ist freundlich aber bestimmt. „Herr Minister, Sie müssen etwas essen. Und Sie auch, bitte.“ Wir sollen das Gehörte durch gezielte persönliche Kontakte vertiefen. Minister Gröhe nickt mir aus der gegenüberliegenden Reihe freundlich zu, als ob wir uns lange kennen würden. So nutze ich die Gelegenheit zu einem sehr persönlich gehaltenen Austausch mit ihm und kann auch über unsere Anliegen als Gemeindebewegung sprechen. Geistliches ist ihm nicht fremd. Als er noch CDU-Generalsekretär war, hatte der jetzige Bundesgesundheitsminister unserem Präses Justus zu seiner Wahl gratuliert.

IMG_4391a23:15 Uhr – Obwohl ich schon mehr als 19 Stunden auf den Beinen bin, reizt mich die laue Berliner Luft noch zu einem abendlichen Spaziergang. Vorbei an der Philharmonie schlendere ich unter dem imposanten Dach des Sony Centers zum Potsdamer Platz. Hier stehen ein paar Elemente der ehemaligen Berliner Mauer, auf dem Boden ist der genaue Verlauf markiert. Weiter geht es, vorbei am monumentalen Denkmal für die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus und an der amerikanischen Botschaft.

IMG_4386a23:55 Uhr – Die amerikanische Botschaft direkt am Tor erinnert an die Worte, die Ronald Reagan am 12. Juni 1987 wenige Meter weiter ausgerufen hatte: „Mr. Gorbachev, open this gate! Mr. Gorbachev, tear down this wall!“. „Die Mauer (…) wird auch noch in 50 und auch in 100 Jahren noch bestehen bleiben“, hatte Erich Honecker im Januar 1989 gesagt. Als knapp ein Jahr später die Mauerteile mit dem Kran weggehoben werden, sitze ich am Fernseher und habe Tränen in den Augen. Das Tor ist – offen!

00:05 Uhr – Das Brandenburger Tor ist hell beleuchtet. Und es ist – offen! Wieder gehe ich bewegt hindurch. Ein paar Leute, die offensichtlich aus China kommen, haben irgendeinen Grund hier zu feiern. Sicher nicht das, was wir 2014 feiern: 25 Jahre ist es her, da ist dieses Tor um diese Zeit noch geschlossen. Wenige Wochen später ist es offen. Ja, es war so ungefähr im August 1989, da hatten wir in der Nähe von Frankfurt Übernachtungsgäste, die auf einer Gebetskonferenz für Deutschland waren. „Wir haben im Gebet gestern die Regierung der DDR abgesetzt und gebetet, dass die Mauer fällt“, erzählten uns unsere damaligen Gäste beim Frühstück. So viel Glauben hatte ich damals nicht und bedächtig den Kopf geschüttelt. Und heute, 25 Jahre später: Es berührt mein Herz, hier konkret zu sehen, was in unserem Land geschehen ist. Dafür bin ich Gott dankbar. Auch an diesem Abend.

IMG_4444a00:55 Uhr – Ob ich liege oder gehe – die Worte des Psalmschreibers, die Ansgar Hörsting am Morgen gelesen hatte, sind wieder da. Müde öffne ich die Tür zu meinem Zimmer und falle fast ins Bett. Klick! Es reicht, die Schlüsselkarte ans Schloss zu halten – und schon ist die Tür offen, für mich.

01:05 Uhr – Ich bin dankbar für alle Impulse, für alle Begegnungen, für alle Bewahrung, die dieser Tag mit sich gebracht hat. Und ich bin dankbar für alle offenen Türen und Tore in meinem Leben.

Dein Tor ist – offen! Und? Gehst du hindurch?

Leicht verlängerte Bauzeit…

Dienstagmorgen, 9:18 Uhr. Ich sitze in der Morgensonne auf den breiten Stufen vor dem Kölner Dom. In 15 Minuten soll mein Gesprächspartner hier sein, wir haben uns an diesem markanten Ort verabredet. Die Morgensonne ist angenehm, es gibt hier sogar kostenloses WLAN, das macht den Aufenthalt für mich immer etwas wertvoller…

kdSchräg vor mir sitzen vier ausländische Studentinnen. Sie haben keine Scheu, mich um Hilfe zu bitten, denn sie haben wichtige Fragen auf ihrem Zettel vor sich. „Wie lange wurde denn am Dom gebaut, wissen Sie das?“ Schwach habe ich in Erinnerung, dass es „sehr lang“ war. „Nein, leider weiß ich es nicht“, erwidere ich. Da habe ich eine Bildungslücke in deutscher und Architekturgeschichte. Aber das monumentale Gebäude hinter mir wirkt wirklich bombastisch. Schön, dass sie nicht aufgegeben haben, daran zu bauen, denke ich, egal wie lange es war.

Aber wozu gibt es Google. Später in der Woche wurmt mich die Frage, auf die ich keine Antwort hatte, doch. Drei Sekunden später ist das Ergebnis da: 632 (!) Jahre hat man daran gebaut, 1880 ist er erst fertig geworden. 1248 wurde mit dem Bau begonnen. Hammer! Da wirkt die Baustelle Flughafen BER richtig lächerlich.

Manche „Baustellen“ in unserem Leben dauern etwas länger. Nicht aufgeben! Dranbleiben. Auch wenn es etwas länger dauert, Umwege erfordert. Gott baut an unserem Leben, Gott baut an seiner Gemeinde. Und es lohnt sich, dranzubleiben – und in seinem Willen zu leben.

Diese Woche ist richtig vollgestopft: Predigtdienste in Velbert und Grevenbroich (die Gemeinden lassen übrigens grüßen!), umfangreiche Sitzung mit dem Vorstand der Velberter Mission, Gespräch in Köln, verschiedene persönliche Treffen, BFP-Vorstandssitzung in Erzhausen, erstes Treffen mit dem Vorstand der Vereinigung Evangelischer Freikirchen in Hannover am Freitag, … Die Woche ist voll, aber erfüllt und sehr gut.

bus1Freitagabend, 19:04. Deutschland liegt 1:0 in Führung. Die Straßen in Hannover sind leergefegt. Ich fahre von meiner letzten Besprechung zum Hauptbahnhof Hannover in einem „Taxi“ mit 40 Sitzplätzen: Der Linienbus hat mich für mehrere Stationen als einzigen Fahrgast! „Alle Männer gucken Fussball“, lacht die Busfahrerin. Ich wechsle mit ihr einige Worte, während sie den Bus souverän durch die Straßen Hannovers steuert. An einer Haltestelle hat sie so viel Puffer eingefahren, dass ich aussteigen und den Bus fotografieren kann. Sie kommt aus Rumänien, erzählt sie mir und ein Bekannter von ihr sei in einer Freikirche in München, die Schuhkartons nach Rumänien transportiert hätten. Wir können in der Fahrpause nicht wirklich viel reden, da sie das ja eigentlich auch nicht soll und dann auch die Fahrgastzahl um 200% steigt. „Gute Reise“ wünscht sie mir und hält direkt vor dem Eingang zum Hauptbahnhof, wo eigentlich keine Bushaltestelle ist.

Das Eis am Hauptbahnhof Hannover ist supergut – und billiger als in München. Entspannt habe ich im ICE einen Tisch für mich – und das ohne Platzreservierung am Freitagabend. Ich freue mich auf München. Auf meine Frau, meine Familie – und meine Gemeinde.

Mama Elena und ihr jettender Enkel

Sechs intensive Tage in der Walachei

mama_elena84 Jahre ist sie alt. Als wir nach Targoviste kommen, sitzt sie in der Nachmittagssonne, ihre Arme hat sie vor sich gekreuzt. Schon im letzten Jahr hatten wir sie kennengelernt, damals ging es ihr gesundheitlich nicht so gut. „Ein wenig Herzprobleme habe ich, aber sonst geht es mir gut“. Mama Elena, schreibe ich mir später in meinem Handy auf, damit ich ihren Namen nicht vergesse.

„Wie geht es der Gemeinde in Deutschland?“, will sie am nächsten Morgen wissen, als sie uns beim Frühstück begrüßt. „Guten Tag“. Sie versucht sich auf Deutsch. Ihre Schwiegertochter hat ihr etwas Schafskäse hingelegt. Auch ein englisches Wort hat die rüstige alte Frau bereit. Sie ist hellwach und hochinteressiert, trotz ihres Alters – und stellt tiefgehende Fragen. Wie es unseren Kindern geht, will sie wissen. Ich zeige ihr ein paar Bilder auf dem Mobiltelefon. „Eine schöne Tochter habt ihr, ihr müsst sie mit nach Rumänien bringen.“ Sie lacht.

saal_targovisteWie lange sie denn gläubig sei, will ich wissen. „Mehr als 50 Jahre. Mein Mann war sehr mutig und unerschrocken. Gemeinsam sind wir hierher gegangen und haben mit der Gemeinde in unserem Haus begonnen, weil es keine Gemeinde in der Stadt gab.“ Heute versammelt sich die Gemeinde in einem repräsentativen Saal mitten in der Stadt – und es gibt weitere Gemeinden. Ihr Schwiegersohn zeigt mir den Raum, der früher den Gemeindesaal gebildet hat. Hier haben sich die Menschen während der kommunistischen Zeit versammelt, es war immer ziemlich voll.

„Als die Securitate kam und gesagt hat, wir dürfen uns nicht mehr versammeln, hat mein Mann gesagt, er würde zwar die Strafe zahlen, aber an der Versammlung würde er sich nicht hindern lassen. Dann sind sie nicht wiedergekommen“. Ihr Report wird richtig spannend.

Ihr Sohn ist heute erfolgreicher Unternehmer, hat mehrere Hotels. Die Missionare nächtigen in seinem Gästehaus – kostenlos, versteht sich. Und er ist aktiv in der rumänischen Außenmission, die vor zwei Jahren offiziell gegründet worden ist. Seine Frau bekocht uns mit einer Seelenruhe, obwohl sechs Kinder zu ihrem Haus gehören. An fast jedem Sonntag haben sie Gäste. Eigentlich ist sie eine Ingenieurin.

Sein Sohn, also der Enkel von Mama Elena, jettet an jedem Wochenende aus dem deutschen Trier, wo er gerade als Softwareentwickler arbeitet, nach Bukarest. Er will weiter hier in seiner Heimatgemeinde im Lobpreis dienen. Seine Firma bezahlt ihm die Flüge. Auch das ist Segen.

Mama Elenas Tochter ist L., die Frau von R., mit denen wir in diesen Tagen die Einsätze in Rumänien machen. „Ich habe viel geweint, als sie mich verlassen hat“, bekennt die betagte Mama freimütig. Heute dient L. mit großer Hingabe gemeinsam mit R. den Romas, besonders den Kindern, indem sie ihnen Musikunterricht gibt.

„Heute waren nicht so viele in der Versammlung“. Mama Elenas Stimme klingt besorgt. Sie ist mit ihren 84 Jahren natürlich dabei, als wir in der Biserica Efraim in Targoviste dienen. „2800 Gemeinden haben wir im ganzen Land“, erzählt mir ihr Sohn. Toll zu sehen, was sich hier geistlich entwickelt hat.

rUnser Dienst in diesen Tagen ist, Menschen zu ermutigen und die Mitarbeiter zu lehren. Petras Dienst wird in den meisten Gemeinden auf Augenhöhe zu meinem angenommen. Besonders während der Mitarbeiterkonferenz übernimmt sie weite Teile unserer Ausführungen zum Thema „Wiederherstellung“. Und dann spiegeln Menschen uns, wenn wir für sie beten und ihnen prophetisch dienen, was der Zuspruch für ihr Leben bedeutet – ohne dass wir den Hauch einer Ahnung davon haben, was sie bewegt. Die Teenager in Valea Corbului, die fast vollzählig zum Seminar der „Alten“ erschienen sind, tuscheln begeistert und tauschen aus, was sie im Gebet als Zuspruch bekommen haben. Das berührt uns.

Einfache Menschen, besonders bei den Roma oft völlig ungebildet, lieben Jesus und dienen ihm. „Kannst du dich erinnern, dass du über dieses Thema vor 11 Jahren in Brateiu gesprochen hast? Das hat mich sehr berührt.“ Schwach kann ich, aber sie können es oft besser. M. begrüßt uns mit einer herzlichen Umarmung. Auch sie war schon 2009 in Brateiu dabei. „Wir haben auf euch gewartet“, begrüßt man uns im Roma-Dorf. Es ist, als wenn wir in unsere Familie kommen. Nicht alle sind nach deutschem Standard gewaschen, aber das stört uns nicht. Nach vielen Händedrücken waschen wir uns halt…

Kommt ihr nächstes Jahr auch zu uns? Für mehrere Tage. Der Leiter der eher traditionell geprägten Gemeinde in Pitesti, in der unsere A. aus München ihr Zuhause hat, öffnet sein Herz. Wir wollen beten und prüfen, welche Türen Gott uns öffnet.

Gemeinde – das sind Menschen, die sich hingeben für das Reich Gottes, die Jesus lieben und dienen. In München – und in Rumänien. Spuren des Segens sind über Generationen zu verfolgen.

Das haben wir auch diesmal gesehen. Bei Mama Elena – und bei den Romas in Valea Corbului.

P.S. Wir waren wirklich in der „Walachei“… Wer’s nicht glaubt, fragt Google.

Knallwarm oder eiskalt…

frank_spDas Russland, das ich vor 18 Jahren das erste Mal hautnah kennengelernt habe, hat mittlerweile nur noch wenig mit dem zu tun, wie es sich heute darstellt. Während ich damals aus dem fernen Sibirien nur mit Mühe, Not und großen Umständen mal telefonieren konnte, skype ich heute mit meiner Frau in bester Qualität. WLAN überall? Kein Problem, und zwar kostenlos. Schnell habe ich kapiert, wo man auf die russischen Buttons „drücken“ muss, damit man online ist. Gleich am Flughafen verschicke ich meine E-Mails, die ich im Flugzeug geschrieben habe. Und in den Geschäften? Alles zu haben! Die Preise? Teilweise höher als bei uns… Leider.

sp02Aber die äußeren Punkte sind nicht die entscheidenden. „Ich bin fest davon überzeugt, dass Gott mir eine Tür in die Mission öffnen wird“, sagt mir E.. Sie ist an diesem Freitag eine perfekte Übersetzerin aus dem Englischen für mich. I., der junge Mann, der mich am Freitagabend im Gottesdienst bei der Predigt übersetzt, studiert an der St. Petersburg Christian University“, die für mich in diesen Tagen ein Zuhause ist. Gerade mal 21 ist er. Er repräsentiert eine junge Generation von Menschen, die in diesem Land etwas bewegen will. Die Sicht für Mission und Hingabe dazu, lasse ich als eine Randbemerkung hier auch fallen. Ich habe ganz stark auf dem Herzen, dass diese Nation einen Auftrag für andere Länder hat.

I. und seine Frau N. bauen Gemeinde in einem Dorf in der Nähe von St. Petersburg. Beim Mittagessen erzählen sie mir ihre Geschichte. Wir kommen sehr tief miteinander ins Gespräch, obwohl die Sprachbarriere da ist. Wenn Menschen, die mit dem Heiligen Geist leben, sich treffen und ihr Herz füreinander öffnen, sind kulturelle und andere Unterschiede sekundär. Starke Zeit!

sp05Am Abend geht es um das Thema Heiliger Geist. Schon im Lobpreis ist eine starke Offenheit da, und so fällt mir nicht nur das Predigen in Englisch sehr leicht, sondern auch der individuelle Dienst. „Du wirst sein wie ein Fisch im Wasser“, hatte vorher noch jemand ein Bild für mich. Das stimmt wirklich. Ich fühle mich in dieser Nation irgendwie zu Hause, obwohl ich die Sprache nicht kann und früher mal gesagt hatte, dass ich mir nicht vorstellen könnte, mal in Russland zu sein… Und jetzt habe ich sogar ein Jahresvisum.

sp06Heute Mittag geht es weiter mit einem Seminar. Wie ich dem vierfarbigen Flyer entnehmen kann, ist für jeden Tag etwas geplant. Konferenz, Gemeindebesuche, Pastorentreffen, alles ist sehr gut vorbereitet. Das ist nach meiner bisherigen Erfahrung auch eher untypisch. Und die Stadt soll ich auch ein wenig sehen, ist den Gastgebern wichtig. Ich bin gespannt.

Ich mache das Fenster neben meinem Schreibitsch auf. Eiskalte Luft strömt herein. Eins ist gleichgeblieben, wie damals in Sibirien: Die ‚digitale‘ Heizung. Null oder eins, an oder aus. Einen Regler am Heizkörper gibt es nicht. So ist meine Nase am Morgen ‚zu‘ von der warmen Luft. Brrr, gleich muss ich das Fenster wieder zumachen.

Russland ist eben ein Land der krassen Gegensätze…

‚Abenteuer‘ in Kleinasien

Quelle, verlinkt auf: theologygrams.wordpress.com / Zum Vergrößern klicken
Quelle, verlinkt auf: theologygrams.wordpress.com / Zum Vergrößern klicken

Betrachtet man die Missionsreisen des Apostel Paulus aus der Distanz, so scheinen sie wirklich „so einfach“, wie auf der obigen U-Bahn-Karte dargestellt. Als Münchner ist uns das ja gut vertraut, solche Karten zu lesen.

Früher, als wir noch in Augsburg wohnten, machten wir immer wieder mit den Kindern Ausflüge nach München. Wir fanden es abenteuerlich-spannend, unser Auto in Pasing zu parken und dann mit dem U-Bahn-Tagesticket durch München zu fahren. Ich erinnere mich noch genau, als eines der damals noch kleinen Kinder seine Nuckelflasche zu Füßen eines der Odeons-Platz-Löwen stehen ließ. Da musste Papa nochmal von Pasing zurück, um die Flasche zu holen, denn das Gezeter war groß. Sie stand noch da…

‚Abenteuer‘ München? Ich höre dich lachen… Manchmal ist U-Bahn-Fahren aber richtig kompliziert. Wie unlängst, als an der Münchner Freiheit ein Feuerwehreinsatz war und der einige der Mittwochs-Bibelkreisteilnehmer am Kommen gehindert hat – oder sich das Kommen sehr schwierig gestaltet hat. So hat es auch der Apostel Paulus erlebt, als er unterwegs war. Obige Karte fand ich in dieser Woche auf Facebook. Sie stellt die Reisen von Paulus „richtig nett“ und übersichtlich dar.

‚Abenteuer‘ Kleinasien? Wie war es wirklich? Was auf der Grafik einfach und klar aussieht, war in Wahrheit oft ‚richtig kompliziert‘. Und trotzdem konnte Paulus von Herzen sagen, dass er in allem zuversichtlich und getröstet war. Er sah die tieferen Linien der Geschichte. Lesen wir aus 2. Kor. 1

3 Gepriesen sei Gott, der Vater von Jesus Christus, unserem Herrn. Er ist der Ursprung aller Barmherzigkeit und der Gott, der uns tröstet.
4 In allen Schwierigkeiten tröstet er uns, damit wir andere trösten können. Wenn andere Menschen in Schwierigkeiten geraten, können wir ihnen den gleichen Trost spenden, wie Gott ihn uns geschenkt hat.
5 Ihr dürft darauf vertrauen: Je mehr wir für Christus leiden, desto mehr lässt uns Gott durch Christus Trost zuteil werden.
6 Wenn wir also von Kummer und Sorgen niedergedrückt sind, so ist es zu eurem Besten und zu eurer Rettung! Denn Gott spricht uns Mut zu, damit wir euch ermutigen können. Dann könnt ihr geduldig das Gleiche ertragen, das auch wir durchmachen.
7 Denn wir sind sicher, dass ihr zwar leiden müsst, aber auch von Gott getröstet werdet.
8 Liebe Freunde, ihr sollt wissen, welche Schwierigkeiten wir in der Provinz Asien aushalten mussten. Wir haben wirklich Vernichtendes erlebt, sodass wir schon glaubten, nicht mit dem Leben davonzukommen.
9 Wir haben dem Tod ins Gesicht gesehen. Doch auf diese Weise haben wir gelernt, nicht auf uns selbst zu vertrauen, sondern auf Gott, der die Toten auferweckt.
10 Und tatsächlich hat er uns aus der Todesgefahr befreit. Nun sind wir sicher, dass er es wieder tun wird,
11 denn ihr betet ja für uns. Und viele Menschen werden Gott dafür danken, dass er ihre Gebete für uns erhört hat.

(zitiert nach: Neues Leben. Die Bibel © 2002 und 2006 SCM R.Brockhaus im SCM-Verlag GmbH & Co. KG, Witten, von www.bibleserver.com)

Der erste Monat im Jahr 2014 ist seit Freitag Geschichte. Wie war er für dich? ‚Abenteuer‘ ? Wie auch immer deine „Karte“ im Moment aussieht, lerne vom Apostel Paulus, wie er sein Leben gestaltet hat.

Eine gute Idee wäre, einmal wieder die Berichte über seine Missionsreisen zu lesen. Auf der „Tube-Map“ findest du die Angaben, wo du das in der Apostelgeschichte (Acts) finden kannst.

Gottes Segen für die Woche!

Gloria in excelsis deo – Ehre sei Gott in der Höhe

Mit Riesenschritten gehen wir auf Weihnachten zu. Danke allen, die sich in so toller Weise am letzten Wochenende für unsere Hinterbärige Weihnachten investiert haben. Es war klasse! Am Donnerstag saßen wir gemeinsam mit den Ältesten und der EGL (Erweitere Gemeindeleitung) zusammen und haben uns über das vergangene Wochenende ausgetauscht. Unser einmütiger Beschluss am Ende: Auch 2014 wollen wir dieses Weihnachtsevent wieder durchführen. Auch wenn es viel Arbeit und Aufwand ist: wir wollen den Menschen dienen. Diese Haltung liebe ich in unserer Gemeinde. Ich spüre immer wieder eine gute Haltung des Dienstes.

Ehre sei Gott in der Höhe. Auch in dieser Adventszeit und an diesem Weihnachtsfest wollen wir denjenigen, der das Zentrum ist, wirklich im Zentrum haben. Gott unser Vater, der seinen Sohn Jesus Christus gesandt hat. Das feiern wir. Kreativ feiern und Feiern gestalten, das ist gar nicht so einfach. Ein kleines kreatives Video findet ihr heute eingefügt. Ich sah es heute auf Facebook und es drückt viel von Lebensfreude und Begeisterung aus. Geben wir Gott auf kreative Weise in dieser Zeit die Ehre.

Christmas Celebration. Das ist am nächsten Sonntagabend das Motto unseres Abendgottesdienstes. Wir können gespannt sein auf einen kreativen Abend, der in die Botschaft „Jesus kommt wieder“ mündet. Ein guter Einstieg in die Feiertage ist am kommenden Sonntagmorgen unser Krippenspiel mit den Kindern. Alle, die es bei der HB Weihnachten noch nicht gesehen haben, sollten unbedingt dabei sein (siehe Programm unten).

Ich schreibe diese Zeilen aus Bochum. In dieser Stadt bin ich das erste Mal, hier bin ich an diesem Wochenende in der Christengemeinde „Gottes Wort“. Diese Russlanddeutsche BFP-Gemeinde ist 11 Jahre alt und hat mehr als 400 Gottesdienstbesucher. Am Samstag habe ich hier in ihrer Gemeindebibelschule unterrichtet. Start um 8:00 Uhr morgens – und das vier mal im Monat. Respekt! Es ist toll zu sehen, wie diese Gemeinde evangelistisch im Ruhrgebiet unterwegs ist und neue Gemeinden gründet.

bochum

GROWEB – Das ist eine Initiative unserer BFP-Region Nordrhein-Westfalen. Viele Städte im Ruhrgebiet brauchen unbedingt eine Gemeinde. Die Region mit Regionalleiter Carsten Buck ist hier sehr aktiv. Am Sonntagabend werde ich das ganze Team in Dorsten treffen und freue mich schon auf die Begegnung mit diesem Team, denen ich dienen soll.

Missionssonntag: An diesem Sonntag feiern wir in München den Missionssonntag. Auch das soll im Advent nicht untergehen. Unsere Missionare brauchen unser Gebet und unsere finanzielle Unterstützung. Am Donnerstag wurde mir ein Brief in die Hand gedrückt: 500 EUR für die Mission und eine Spende für die Gemeinde. Ich liebe diese Missionsgesinnung in unserer Gemeinde! Unser starker Partner darin ist seit Jahrzehnten die Velberter Mission. Da ich schon mal im Ruhrgebiet bin, werde ich am Montag die Velberter Mission besuchen. Gemeinsam mit dem neuen Missionleiter, Thomas Halstenberg (der uns im Febraur besuchen wird) wollen mit den Mitarbeitern der Mission darüber nachdenken, wie sich Mission im 21. Jahrhundert weiterentwickeln kann, ohne an Relevanz und Schlagkraft zu verlieren. Ich bin gespannt auf dieses Treffen und die persönliche Begegnung mit Thomas.

Für mich also ein ereignisreiches und spannendes Wochenende. Euch allen wünsche ich einen guten und erfüllten dritten Advent.

Ein beleuchtetes Zeichen setzen!

kreuz_bulEs ist 33 Meter hoch, nachts ist es beleuchtet: Das Kreuz steht hoch oben über der Stadt Blagoevgrad in Bulgarien, direkt am Rande des Stadtzentrums.Nachts ist es beleuchtet und setzt ein beeindruckendes Zeichen für die Bevölkerung. Interessanterweise wurde es auf Betreiben der orthodoxen Kirche erbaut: Mehrere Bürgermeister wehrten sich heftig dagegen, bis es endlich vor etwa einem Jahr gebaut werden konnte. Eine verstorbene Frau hatte dafür ihr Vermögen hinterlassen.

Auch in diesen Adventstagen legen wir viel Wert auf Lichter. Am Freitag wurde in der HB4 der alljährliche Eingangslichterschmuck angebracht. Wir wollen dadurch ein „beleuchtetes Zeichen“ setzen: Wir erwarten die Weihnachtsfeiertage, wir feiern die Geburt des Retters.

Uns allen bleibt nicht verborgen, dass man in unserem Land mehr und mehr alles Christliche in die Ecke drängen will. So werden Ereignisse rund um Weihnachten neuerdings umbenannt und Kreuze abgehängt, um niemanden zu „diskriminieren“. Für mich war es in Bulgarien wohltuend zu sehen, dass in diesem ehemals atheistisch-kommunistischem Land Zeichen zur Ehre Christi gesetzt werden. Ob es in München heute möglich wäre, ein 33 Meter hohes beleuchtetes Kreuz beispielsweise auf dem Olympiaberg zu errichten?

Haben wir persönlich noch den Mut, Zeichen zu setzen? Bekennen wir uns zu Jesus, direkt oder mindestens indirekt? Die Advents- und Weihnachtszeit ist eine Möglichkeit dazu, sich zu Jesus zu bekennen, sozusagen „beleuchtete Zeichen“ zu setzen. Es gibt da viele kreative Möglichkeiten, die wir nutzen können. Ich wünsche uns allen dieses mutige Bekenntnis.

Frisch gebadet – und mit guten Aussichten!

Voller Vorfreude packen wir im August die letzten Sachen in unseren Skoda, gut ausgerüstet, um ein paar Tage irgendwo auf einem Campingplatz zu verbringen. Petra und ich lieben das Ungeplante, einfach losfahren und schauen, was passiert und sich ergibt. Was anderen Stress bereitet (nämlich nicht zu planen), macht uns große Freude.

Garmisch, Ettal, Linderhof, Plansee – erster Stop. Der Campingplatz ist voll, keine Chance. Außerdem ist es hier oben sehr zugig, das brauchen wir im Urlaub nicht. Weiterfahren bis nach Reutte in Tirol. „Klar, kein Problem, wir haben genug Platz“, sagt der etwas bärig wirkende Platzwart. Und Strom können wir auch haben. „Und mit unserer Gästekarte könnt ihr sogar kostenlos einmal am Tag in die Therme gehen und täglich die Bergbahn benutzen!“ Wow, wenn das nichts ist, das gefällt den Aufdemhoffs. Außerdem gibt es das orange-blaue „A“ und das große gelbe „M“ vor Ort auch, so dass Einkauf und Internetzugang gerettet sind, denn die Fertigstellung der GEISTbewegt!-Ausgabe muss vom Campingplatz aus noch begleitet werden…

urlaub

Hahnenkammrennen, ja das haben wir schon gehört, nun fahren wir mit der Bergbahn fast täglich auf den Hahnenkamm rauf und runter – und die Kassierin in der Therme kennt uns nach dem dritten Tag auch schon. „Heute waren Sie aber kurz hier…“ Na klar, wir nutzen das gerne aus.

reichtumGeschenkt! -Wir haben das so richtig genossen. Wir waren immer „gut gebadet“ und hatten „tolle Aussichten“. Das, was uns „dazu geschenkt“ wurde, haben wir dankbar angenommen und genutzt.

Durch und in Jesus Christus haben wir von Gott alles das, was zu einem „gottseligen Leben“, so sagt es die Lutherbibel, zu einem „Leben in Ehrfurcht und Segen vor ihm“ nötig ist, geschenkt. Wir wären dumm, wenn wir es nicht annehmen, „ausnutzen“ und für unser Leben anwenden würden.

Dankbar schauen wir Anfang Oktober im Erntedankfest auf das zurück, wie Gott uns in diesem Jahr versorgt hat. Es ist wirklich ein Geschenk, mit Gott leben zu können. Wer das nicht erkennt, verpasst leider viel!