Welch eine Konferenz! Ich bin dankbar für alle guten Impulse und Gedanken. Wenn ich über die Tage, die wir hier gemeinsam hatten, nachdenke, dann bin ich begeistert und beschämt. Wir haben die Gegenwart Gottes erlebt. Wir wollen zum Schluss gemeinsam reflektieren: Was hat Gott in dieser Woche zu uns geredet? Was nehmen wir mit, was setzen wir um?
Ich hatte im Vorfeld auf dem Herzen, heute über den Mut, der David ausgezeichnet hat, zu sprechen. Das möchte ich anhand eines kleinen Ausschnitts der Geschichte von David tun und dann das mit den aktuellen Impulsen der Konferenz verbinden.
Und dann haben wir in der 95. Nachspielminute noch ein Tor in diesem wichtigen Spiel geschossen. Ich bin vor Begeisterung dort im Stadion auf die Knie gefallen. Mir war egal, dass gerade der bekannte Prediger John Bevere neben mir im Stadion saß. In diesem Moment brach das Stadion in ‚Lobpreis und Anbetung‘ aus.“ Glyn Barrett weiß, dass seine Zuhörer den tieferen Sinn der Botschaft verstehen „Wir haben gewonnen.“ Zehntausende hätten das damals gerufen.
„Wir haben gewonnen – oder?“
„Wenn wir gewinnen, dann sind es nicht die 75.000 Zuschauer, sondern in Wahrheit die elf unten auf dem Rasen.“ Dass der drahtige Pastor eingefleischter Fußballfan ist, weiß jeder nach weniger als fünf Predigtminuten. Glyn Barrett, knappe 40, T-Shirt, Jeans, legere Jacke. Mal hüpft er über die Bühne, um gleich wieder niederzuknien und dann seine Bibel zu greifen und sie über sich in der Luft zu schwenken. Seit 18 Jahren ist er Prediger, seine theologische Ausbildung hat er in Australien erhalten.
Die überdimensionalen Bildschirme in der Willinger Konferenzhalle lassen den Redner ganz nah kommen. Übersetzer Tim Sukowski aus Wunstorf versucht synchron hinterherzuhüpfen. Im Livestream kommt der Pastor aus Manchester über das Internet auf viele angeschlossene Bildschirme, mehr als 1.100 waren das allein am vergangenen ersten Abend.
Ja, er sei in Manchester geboren, sein Vater, auch Pfingstprediger und „Fünf-Punkte-Calvinist“, habe ein gutes Fundament in seinem Leben gelegt. „Mit zwölf ist mir Jesus ganz real begegnet. Damals war mein Vater Pastor in Australien.“ Und so geht sein biografischer Weg zwischen Manchester und Australien hin und her.
Disziplin, so meint er, ist die erste Lektion, die ein Leiter lernen muss. Er selbst will ein Beispiel sein. Seine Kinder sind am gleichen Datum, drei Jahre auseinander geboren. „Seht ihr, ich bin ein Leiter mit Ordnung…“. Die Menge lacht herzlich.
Kirchenbänke raus – neues Leben rein
Was denn die monströsen Kirchenbänke mit dem Lebensalltag eines jungen Australiers zu tun haben würden, habe er damals in jungen Jahren mit seinem Vater heftig diskutiert. Glyn berichtet über die Veränderung, die die australische Pfingstbewegung erlebt hat.
Sein Vater habe ihm gesagt, die Gemeinde sei nicht da, um Kirche zu spielen, sondern eine Stadt zu erreichen. Aber damals sei das mehr Theorie gewesen, die die Gemeinde in der Praxis nicht erlebt habe. Als Pastor hätte sein Vater mindestens 10.000 Bücher in seiner Bibliothek gehabt. Er hätte damals so gut predigen können, wie er wollte. Es haben sich keine Leute bekehrt, weil keiner in die Kirche gekommen wäre. Die Gemeinde sei nicht relevant für die Stadt gewesen. „Und dann haben wir die Bänke rausgetragen, die Kanzeln, alle „alten Dinge“. Sein Vater habe alles mit Benzin übergossen und ihm die Streichhölzer gegeben. „Dann haben wir alle Bänke angezündet.“
Glyn Barrett wirkt begeistert. Gemeinde muss Menschen erreichen, das ist ihm wichtig. Er hat heute für seine Gemeinde in Manchester die Vision, dass sie einen Verkehrsstau auslösen wird, wenn Gottesdienst ist. Ganz so sei es in Australien nicht gewesen, aber nach dem radikalen Umbruch seien am folgenden Sonntag die 60 Leute in die Kirche gekommen, die schon immer gekommen seien. Davon wären 30 Leute gleich wieder weggegangen, weil keine Bänke mehr da waren. Dann aber habe eine Entwicklung eingesetzt, die nicht mehr mit dem vergleichbar war, was vorher war. „In den nächsten Jahren wuchs unsere Gemeinde von 30 auf 450 Leute. Und sie wurde wahrgenommen.“
Leidenschaft fängt bei mir an
Es liegt eben nicht nur am theoretischen Wissen über Gott. Ohne Leidenschaft sei kein Dienst möglich, meint der Australier. „Leidenschaft fängt immer mit mir an. Eine Gemeinde will über einen Leiter nicht nur wissen, dass er Gott liebt. Sie will seine Leidenschaft und Liebe sehen. Als Leiter darf man nicht nur über Evangelisation und Lobpreis reden, sondern die Gemeinde will sehen, wie er leidenschaftlich anbete und evangelisiere. Er schlägt Jesaja 6 auf. Ein guter Abschnitt für ein Konferenzthema, wie er meint. „Leidenschaft bringt dich immer zurück zu dem ursprünglichen Ruf, den Gott dir in deinem Leben gegeben hat. Er führt uns immer wieder durch die Schritte durch, die uns im Wort Gottes aufgezeigt werden.“
Den Moment ergreifen
Und dann geht er mit seinen Zuhörern, die ihm gespannt folgen, die Schritte durch, die Jesaja gegangen ist. Er zeigt auf, wie Jesaja den Moment ergriffen hat. „Nutze die Zeit, mach das, was Gott zu dir sagt! Du musst ein Ziel anvisieren, das jenseits von dem liegt, was du erreichen willst und auch erreichen kannst. Schaue nicht nur auf die äußerliche Situation, sondern schaue darüber hinaus. ‚Ich sah den Herrn‘, sagt Jesaja. Schau in das Übernatürliche hinein. Konferenzen, wie diese, sind dazu gemacht, nicht nur den Moment zu ergreifen, sondern auch einen Blick in das hinein zu wagen, was Gott tun und mit dir tun will.“
Frucht wächst nur im Tal, nicht auf dem Berg
Glyn spricht auch über schwierige Zeiten und ermutigt die Zuhörer. Manchmal wolle man im Leben und Dienst nur von Höhe zu Höhe gehen und vergisst dabei, dass auf den Bergen normalerweise wenig Frucht wächst. Berge und Höhen sind in unserem geistlichen Leben gut und wichtig, aber wir müssen wissen, dass Frucht eigentlich nur im Tal wächst. Und damit meint er schwierige Phasen im Leben und Dienst. „Aber lass dir nicht die Schwere und Last, die andere tragen, zwangsweise auf deine Schultern legen“. Er richtet den Blick immer wieder auf die Ermutigung: “ Dieselbe Kraft, die Christus von den Toten auferweckt hat, ist in der Lage, auch dir Sieg zu geben. Weigere dich, der Stimme der Entmutigung zuzuhören. Höre dafür aber auf die Stimme Gottes!“
Enthusiasmus ist biblisch
Ja, er liebe wirklich laute Musik. In den Psalmen habe er immer wieder Aussagen gefunden, die auf einen lauten Lobpreis hindeuten würden. „Wenn du keine laute Musik magst, kann es sein, dass du dich im Himmel nicht wohlfühlen wirst“. Er witzelt immer wieder und berichtet aus der Praxis. „In unserer Gemeinde haben sich Leute bekehrt und spielen heute im Lobpreis mit, von denen du das eigentlich nicht erwarten würdest. Sie sehen gar nicht so heilig aus, aber sie lieben wirklich Jesus.“ Ein Video-Einspieler folgt, der den Zuhörern deutlich macht, was er damit meint, wenn er von lautem Lobpreis spricht.
Petrus sei fast immer enthusiastisch gewesen. Er hat jemand enthusiastisch das Ohr abgehauen, das war nicht so gut. Er ist enthusiastisch auf dem Wasser gelaufen. Im Englischen heißt das heißt wörtlich auch „über Bord zu gehen“. Auch David hat in Begeisterung seinem Gott gedient.
„Deswegen bin ich überzeugt, dass wir Enthusiasmus brauchen. Das hat etwas mit „in Gott sein“ zu tun, griechisch „en theos“, hier liegt die Wurzel des Wortes“, führt er weiter aus. Barret führt zum zentralen Konferenzthema zurück und will nicht nur nette Worte machen.
Und dann kommt er auf den Epheserbrief zu sprechen. Er vergleicht die Kultur der damaligen Stadt mit der heutigen Zeit. „In Ephesus war so viel Götzendienst und Dämonie, wie wir uns das heute kaum vorstellen können“. 36 x in sechs Kapiteln sagt Paulus „Ihr seid in Gott“. „En theos“. Wenn das kein „Enthusiasmus“ ist, immer wieder zu betonen, was wir in Gott haben und sind! Das heißt „Begeisterung, ausflippen, außer sich sein“ – warum eigentlich? Das, was wir haben, ist wirklich eine „Gute Nachricht“. Darüber können wir wirklich „ausflippen“.
Und das dürfe ein Christ durchaus auch laut ausdrücken. „Wenn wir schreien, dann nimmt das Besitz von unserem Körper. Wenn du das Wort Enthusiasmus benutzt, dann nimmt es Besitz von deinem Gesicht. Der Enthusiasmus übernimmt Kontrolle von deinem ganzen Körper. Es muss sich einfach in deinem Gesicht und deinem Körper ausdrücken. Das geht nicht anders. Denke mal an einen jungen Vater. Enthusiasmus drückt sich bei ihm in ganz bestimmter Art und Weise aus.“ In Gott zu sein heiße „enthusiastisch“ zu sein.
„Können wir Begeisterung mal gemeinsam praktizieren und nicht nur darüber reden?“ – „Ich wusste gar nicht, dass die BFP-Pastoren so begeistert hüpfen können“, sagt mir später ein 20-Jähriger, der als Nachwuchs-Bibelschüler mit auf die Konferenz gekommen ist. „Oh happy day.“ Die Outbreakband gibt ihr Bestes, der Saal wallt und 1000 Delegierte hüpfen – fast 1000. Schade eigentlich, dass ich diesen Gottesdienst nur am Livestream verfolgen kann.
Und warum Manchester City, nicht United…
„Meine Theologie des Teufels ist ganz einfach. Er ist wie ein Löwe, aber ich habe den Löwen Jesus Christus bei mir. Und der ist wirklich ein Löwe, nicht nur wie ein Löwe. Mein ganzes Leben war ich ein enthusiastischer Unterstützer von ‚Manchester City‘. Gibt es hier etwa Leute, die „Manchester United“ unterstützen? Steht bitte an euren Plätzen auf. Man nennt diese Mannschaft nämlich die ‚Roten Teufel'“, schmunzelt er. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass deutsche Christen die gut finden – Könnt ihr bitte den Raum verlassen….?“
Deutschland sei wirklich ein besonderes Land. Glyn dankt herzlich für die Einladung zur Konferenz. „Ich fühle mich wohl bei euch.“ Das Land habe großartige Theologen hervorgebracht. Dass es aber England im Fußball besiegen würde, sei für ihn doch etwas belastend, fügt er hinzu. Die Lacher sind auf seiner Seite.
118. Bundeskonferenz des BFP fokussiert die Zukunftsausrichtung des Bundes
Erzhausen (up/hw) – Rund 1.000 Delegierte des Bundes Freikirchlicher Pfingstgemeinden (BFP) werden vom 23. bis 26.9.2013 zur 118. Bundeskonferenz im Sauerland Stern Hotel in Willingen/Upland erwartet.
„Die Gemeinde Jesu hat Zukunft! Das garantiert Jesus, wenn er sagt: ‚Nicht einmal die Macht des Todes wird sie vernichten können'“, betont Präses Johannes Justus in der Einladung zur Bundeskonferenz. Mit der ersten von ihr verantworteten Leiterschaftskonferenz setzt die neue Bundesleitung des BFP Signale für die Zukunftsausrichtung des Pfingstbundes. „Wir setzen uns nachhaltig dafür ein, dass der BFP in naher Zukunft von jetzt 783 auf 1000 Gemeinden wächst“, so die klare Weichenstellung aus dem Vorstand. Unter dem Leitmotiv „Gemeinsam Gemeinde(n) bauen“ wird der Präses bei einem „Visions-Abend“ die Antwort des Bundesvorstands für die Zukunft des BFP auf die Frage „Wohin will der BFP?“ darlegen. „Wir haben als Bundesleitung in einem längeren Prozess auf Gott gehört und bauen auf die guten Impulse der Vergangenheit auf. Insbesondere werden wir in eine erweiterte Leiterschaftsausbildung investieren“, so der Präses weiter. Außerdem soll unter dem Stichwort „Sommerbibelschulen“ an eine ältere BFP-Tradition angeknpft werden und in die Ausbildung von ehrenamtlichen Mitarbeitern intensiviert werden.
Hauptsprecher an den Vormittagen ist Glyn Barrett, Hauptpastor der „!Audacious-Church“ in Manchester. Unter seiner Leitung ist die Gemeinde in einem Zeitraum von vier Jahren von 90 auf 1500 Menschen gewachsen. Zu den weiteren Sprechern der Konferenz gehören neben Präses Johannes Justus (Hannover) auch Altpräses Ingolf Ellßel (Tostedt), Friedhelm Holthuis (Wuppertal), Joanna Haverkamp (Konstanz) und Vizepräses Frank Uphoff (München).
Im Anschluss an den Eröffnungsgottesdienst am Montag wird BFP-Schatzmeister Dr. jur. Martin Stötzel im Café- und Eingangsbereich vor der Veranstaltungshalle feierlich die vierte BFP-Kunstausstellung eröffnen. Sie steht unter dem Motto „Bei mir findet er Hilfe, die er braucht“ (Psalm 91,16). Irene Justus, Ehefrau des BFP-Präses, hat die Ausstellung in diesem Jahr organisiert und stellt als Malerin auch selbst gemeinsam mit fünf anderen Künstlern aus.
Seminare, Interaktive Runden („World-Cafe“), Begegnungs- und Segnungszeiten, die Feier des Abendmahls, und eine große Ausstellungshalle ergänzen das Konferenzangebot. Die musikalische Gestaltung hat die „Outbreakband“ aus Bad Gandersheim übernommen.
Zukunftsweisend ist, dass die Konferenz erstmals im Video-Livestream per Internet verfolgt werden kann. Nähere Infos dazu sind rechtzeitig zum Konferenzbeginn unter www.buko.geistbewegt.de und auf www.fcg-m.de zu finden.
Aktuelle Meldungen, ausführliche Berichte, Reportagen und Fotos zur 118. Bundeskonferenz stehen ab 23.9. unter www.buko.geistbewegt.de zur Verfügung.
Voller Vorfreude packen wir im August die letzten Sachen in unseren Skoda, gut ausgerüstet, um ein paar Tage irgendwo auf einem Campingplatz zu verbringen. Petra und ich lieben das Ungeplante, einfach losfahren und schauen, was passiert und sich ergibt. Was anderen Stress bereitet (nämlich nicht zu planen), macht uns große Freude.
Garmisch, Ettal, Linderhof, Plansee – erster Stop. Der Campingplatz ist voll, keine Chance. Außerdem ist es hier oben sehr zugig, das brauchen wir im Urlaub nicht. Weiterfahren bis nach Reutte in Tirol. „Klar, kein Problem, wir haben genug Platz“, sagt der etwas bärig wirkende Platzwart. Und Strom können wir auch haben. „Und mit unserer Gästekarte könnt ihr sogar kostenlos einmal am Tag in die Therme gehen und täglich die Bergbahn benutzen!“ Wow, wenn das nichts ist, das gefällt den Aufdemhoffs. Außerdem gibt es das orange-blaue „A“ und das große gelbe „M“ vor Ort auch, so dass Einkauf und Internetzugang gerettet sind, denn die Fertigstellung der GEISTbewegt!-Ausgabe muss vom Campingplatz aus noch begleitet werden…
Hahnenkammrennen, ja das haben wir schon gehört, nun fahren wir mit der Bergbahn fast täglich auf den Hahnenkamm rauf und runter – und die Kassierin in der Therme kennt uns nach dem dritten Tag auch schon. „Heute waren Sie aber kurz hier…“ Na klar, wir nutzen das gerne aus.
Geschenkt! -Wir haben das so richtig genossen. Wir waren immer „gut gebadet“ und hatten „tolle Aussichten“. Das, was uns „dazu geschenkt“ wurde, haben wir dankbar angenommen und genutzt.
Durch und in Jesus Christus haben wir von Gott alles das, was zu einem „gottseligen Leben“, so sagt es die Lutherbibel, zu einem „Leben in Ehrfurcht und Segen vor ihm“ nötig ist, geschenkt. Wir wären dumm, wenn wir es nicht annehmen, „ausnutzen“ und für unser Leben anwenden würden.
Dankbar schauen wir Anfang Oktober im Erntedankfest auf das zurück, wie Gott uns in diesem Jahr versorgt hat. Es ist wirklich ein Geschenk, mit Gott leben zu können. Wer das nicht erkennt, verpasst leider viel!
Solche und ähnliche Rückmeldungen und Fragen bekamen wir in den letzten Wochen einige, weil keine FCGM-eNews kamen. Nein, vergessen haben wir dich nicht, unsere eNews hatten nur eine kleine Sommerpause. Das hatte der eine und andere nicht aufmerksam genug gelesen…
Vermissen oder vermisst zu werden ist einerseits ein besorgniserregendes Gefühl, manchmal aber auch richtig gut. Den Wert mancher Dinge lernt man erst dann schätzen, wenn man sie vermisst. Und manchmal ist es auch richtig gut, eine Pause einzulegen, um dann mit neuer Energie wieder durchzustarten. So starten wir heute auch wieder mit den eNews.
Eine Ansichtskarte aus Südtirol lag dieser Tage im Gemeindebriefkasten: ‚Liebe Geschwister, wir schicken euch viele warme Grüße aus Brixen, wo wir den zweiten Teil unseres Urlaubs verbringen. Wir genießen die Zeit hier sehr. Wir sehnen uns aber inzwischen ein wenig nach Euch. In Jesus verbunden eure Geschwister‘ – Das war vielleicht das Lebensgefühl von so manchen in den letzten Wochen. Auf der einen Seite freut man sich, das man unterwegs sein kann, auf der anderen Seite vermisst man das Miteinander.
Grüße kamen per eMail am Samstag auch von S., der mit dem Fahrrad die Alpen überquert hat und in Ljubiljana/Slowenien auf die anderen Royal Rangers wartet, die in der kommenden Woche den Slowenien-Haijk haben. Wir wünschen euch, liebe Rangers, eine gute und bewahrte Zeit.
Nachrichten vom Ende der Welt – Markus Hartel ist wieder zurück aus Argentinien (Willkommen!) und lädt für Donnerstag, 12.09. um 19:00 Uhr zu einem Argentinienabend in die HB4 ein.
„Richtig beten“ – Teil 4, unsere Predigtreihe geht an diesem Wochenende weiter mit der Fortsetzung des Gebets des Salomo zur Tempeleinweihung. Wenn du in München bist, don’t miss us this Sunday. Und komme rechtzeitig! Weil wir nur einen Gottesdienst haben, war es an den letzten Sonntagen doch ziemlich voll…
Und an alle, die noch unterwegs sind: wir vermissen euch! Gottes Segen auf allen euren Wegen!
Schon bei der Planung dieses Gemeindeausflugs war klar: hier ist es wichtig, dass es nicht regnet und das Wetter gut ist. Viele haben im Vorfeld gebetet: für das Wetter, für unsere Täuflinge, für das Miteinander, für Gottes Segen eben.
Über 220 Personen hatten sich angemeldet – eine ganze Menge. Als wir am Sonntag morgen einige Zeit früher ankamen, war schon fast alles fertig und vorbereitet. Im Innenhof des Gutes waren Bänke aufgestellt. Die Technik war auf dem Podium aufgebaut, die Atmosphäre war fröhlich und erwartungsvoll.
Isolde Flessa als Leiterin des Anwesens begrüßte uns auf dem Gut. Während des Gottesdienstes (er war zweisprachig, teilweise sogar dreisprachig), schien die Sonne, es war heiß, aber dank der aufgestellten Pavillons und Sonnenschirme konnte jeder, der wollte, im Schatten sitzen. Bei der Predigt ging es um die Witwe, die den Propheten Elisa in ihr Haus aufnahm. Lassen wir Jesus in unser Lebenshaus und in alle Zimmer? Lassen wir „das Prophetische“ in unser Haus?
Immer wieder kam ein sanfter Wind auf, für mich irgendwie ein Gruß Gottes – „Ich bin bei euch“. Und so war es auch den ganzen Tag über. Er war dabei.
Er war dabei bei der Taufe im See mit vier Täuflingen. Anfang des Monats waren einige von uns in Dietlhofen gewesen. Zu diesem Zeitpunkt konnte man sich vor der Mückenplage kaum retten. Insbesondere am See. Viele hatten sich deshalb vorsorglich mit verschiedenen Mitteln eingerieben. Aber die Plage hielt sich an diesem Tag sehr in Grenzen. Das war für mich ein Wunder und eine Gebetserhörung.
Er war dabei bei der Ehesegnung. B. und A., die schon über 25 Jahre standesamtlich verheiratet waren, wollten den Segen Gottes über ihre Ehe aussprechen lassen. Die Gutskirche war gefüllt von Menschen, die dabei sein wollten und das Paar zusammen mit den Ältesten segneten.
Er war dabei beim gemeinsamen Essen, bei den Gesprächen, bei den Spielen mit den Kindern, bei den Hof-Führungen, bei den Spaziergängen und beim Baden im See. Wenn man über das Hofgelände ging, konnte man in jeder Ecke Gruppen von Menschen sehen, die im Gespräch vertieft waren.
Und er war dabei, als wir wieder gemeinsam aufräumten, einer nach dem anderen sich verabschiedete und alle wieder gut zuhause ankamen. Hatte ich übrigens erwähnt, dass das Wetter traumhaft war?
Wie wäre der Tag gewesen ohne Gottes Gegenwart und seinen Segen? Ich kann es mir nicht vorstellen. Danke Herr für deinen Segen!
Eine kleine Begebenheit am Rande unseres Gemeindeausfluges am 21.07.2013
Mal wieder nicht richtig zugehört und irgendwelchen „Winkbewegungen“ folgend, fand ich mich statt auf dem Parkplatz von Gut Dietlhofen, auf einer kleinen Straße Richtung Weilheim wieder. Nein, das kann doch nicht stimmen, wo findet denn nun der Gottesdienst statt? Und wo geht es zum Parkplatz? Es war doch alles super beschrieben und ausgeschildert. Schon am Ziel und doch nicht angekommen. Das ist fast ein bisschen typisch für mich. Gut, denke ich dann kehre ich jetzt einfach wieder um und schaue richtig! Irgendwo werde ich meine Geschwister an diesem herrlichen „Sommer-Open-Air-Tauf-Gottesdienst-Ausflugs-Sonntag“ schon finden.
Während ich so überlegte, sah ich plötzlich zwei Autos in das Gut hineinfahren. Super, die kenne ich, schnell umdrehen und ihnen nach! Aber was jetzt? Warum kehren sie denn wieder um? Was soll’s, ich schlage wieder einen forschen Bogen und folge ihnen. Ich hätte so gern gewusst, was die Spaziergänger sich gedacht haben, die mir einige Male ausweichen mussten. Raus aus dem Gut, rein ins Gut, dann wieder raus ;-)…
Aber dafür hatte ich keine Zeit, denn ich konnte eindeutig die Fahrer der Autos unserer FCG-M zuordnen und wollte ihnen unbedingt folgen. Trotz ihrer „sportlichen“ Fahrweise wollte ich „dranbleiben“.
Nach einiger Zeit begann ich zu verstehen, das ich hinter dem „Shuttle-Service“ zum Bahnhof fuhr. Unsere bulgarischen Geschwister kamen mit dem Zug aus München und sollten am Weilheimer Bahnhof abgeholt werden. Die beiden Fahrer begrüßten mich lachend und fanden es schon lustig, dass plötzlich noch ein Auto mit ihnen Richtung Bahnhof düste.
Irgendwie fand ich es jetzt auch amüsant, plötzlich am Bahnhof, anstatt auf dem Parkplatz in Gut Dietlhofen zu stehen. Nachdem dann eine große Truppe fröhlicher Bulgaren aus dem Zug stieg, freute ich mich, dass mein Auto gebraucht wurde. Es mussten sogar noch zusätzliche Autos angefordert werden.
Oft komme ich in Situationen in meinem Leben, wo erst alles klar ist und trotzdem kenne ich mich nicht mehr aus. Wie gut ist es, wenn ich weiß, wem ich folgen soll: Denn dazu seid ihr berufen, da auch Christus gelitten hat für euch und euch ein Vorbild hinterlassen, dass ihr sollt nachfolgen seinen Fußtapfen; (1.Petrus 2:21, Luther 1984)
Und er möchte uns, während wir ihm nachfolgen, immer mehr in seinen wunderbaren Dienst an Menschen hinein nehmen. So werden wir zur richtigen Zeit am richtigen Platz sein.
Danke Herr, für diesen Tag auf Gut Dietlhofen. Danke, für alle, die am Sonntag dort „dienen“ durften und es noch tun. Danke, für Menschen wie Alfred Wenig, die ihren Besitz vererben, damit dein Reich gebaut wird!
Und danke Herr, für die „Täuflinge“ vom Sonntag und alle zukünftigen, die dir nachfolgen und damit den richtigen Weg eingeschlagen haben.
Danke Herr, für unsere Gemeinde, dass sie diesen Tag ermöglichte.
An Freitag dieser Woche sind wir mit der Straßenkirche das erste Mal auf dem neugestalteten Harras. Dienstbeflissen weist die „blaue Dame“ der Stadt München unser Team an, zum Ausladen nicht auf den Harras zu fahren und macht uns „Stress“. Stefan kurvt mehrfach um den Platz herum. „Nein, hier geht es auch nicht“. Also schleppen wir alles vom Auto zum Platz. Sieben sind wir heute, da ist das kein großes Problem.
Die lange Bank vor dem großen gelben „M“ macht sich wirklich gut, finde ich. Die Sonne knallt heiß auf den Harras herunter, ein paar Kinder toben im Springbrunnen. Rechts von uns sind ein paare Aktivisten vom WWF, die versuchen Sponsoren zu finden.
Unser Team ist gut aufgestellt und geht auf die Passanten zu. Manche sind sehr offen, manche ablehnend. Auch heute können wir mit Menschen beten. Die Atmosphäre ist ganz anders, als am Partnachplatz. Schlüssel ist immer wieder, den persönlichen Zugang zu Menschen zu finden. An der Treppe zur U-Bahn komme ich mit vielen Leuten ins Gespräch. Ein Alkoholiker steht geschlagene zwei Stunden neben der Treppe und trinkt eine „Halbe“ nach der anderen… Auch das ist München.
Ein anderer „Aktivist“ erscheint mit seinem Plakat auf dem Platz. „Die Stadt hat hier viel Geld verpulvert. Wo ist das Grün?“ Er zetert laut, schimpft über nahezu alles, was am Harras neu ist und sammelt Unterstützungsunterschriften. Die lange Bank wäre eine totale Fehlkonstruktion, meint er. „Da stecken die Leute all ihren Müll rein und die Stadt muss ihn mühsam rauspuhlen.“
Wenig später setze ich mich für ein paar Minuten auf die Bank. Stimmt, da ist einiges an Müll reingesteckt. Ich gehe wieder zum Aktivisten hin. „Es braucht nicht nur Platzumgestaltung, sondern Herzensveränderung„, sage ich zu ihm. Wenn das Herz des Menschen keine Veränderung erlebt, schmeißt er den Müll überall hin. Der Aktivist wird nachdenklich. „Herzensveränderung kann durch Jesus geschehen.“ Ich verabschiede mich vom Aktivisten und denke über meine eigenen Worte nach. Herzensveränderung ist nicht nur für die anderen nötig. Auch bei mir, immer wieder neu.
Am besten ist, das nicht auf die lange Bank zu schieben…
Podiumsdiskussion am 18. Juli, 19 Uhr im Hofbräukeller München
Im Vorfeld der Landtags- und Bundestagswahlen lädt die Evangelische Allianz München zu einer Podiumsdiskussion mit Vertretern verschiedener politischer Parteien ein. Zugesagt haben die Grünen-Fraktionsvorsitzende Margarete Bause, der stellvertretende CSU-Fraktionsvorsitzende Karl Freller, der FDP-Fraktionsvorsitzende Thomas Hacker und die SPD-Generalsekretärin Natascha Kohnen; außerdem wird sich Wolfang Baake, der Beauftragte der Deutschen Evangelischen Allianz am Sitz der Bundesregierung und des Deutschen Bundestags an der Debatte beteiligen. Im Zentrum sollen Fragen stehen, die Christen auf den Nägeln brennen – vom Schutz von Ehe und Familie bis zu Fragen weltweiter Gerechtigkeit. Die Moderation übernimmt der Hörfunkjournalist Hans-Joachim Vieweger. Beginn der Veranstaltung am Donnerstag, 18. Juli, die im Hofbräukeller am Wiener Platz (Innere Wiener Str. 19) stattfindet, ist um 19 Uhr (Einlass: 18.30 Uhr), der Eintritt ist frei.
Die Evangelische Allianz München ist ein Zusammenschluss christlicher Gemeinden, Werke und Gemeinschaften, die sich durch ihren gemeinsamen Glauben und einen gemeinsamen Auftrag verbunden wissen. Zu diesem Auftrag gehören insbesondere missionarische Aktivitäten wie beispielsweise die Beteiligung an den ProChrist-Evangelisationen. Vorsitzender ist Pastor Siegfried Winkler von der Evangelischen Gemeinschaft Bogenhausen.
Geistliche Erfahrungen hängen keineswegs von äußeren Umständen ab, sondern sind eine Sache des Herzens. – „Starke“ eineinhalb Wochen in der Slowakei und in Rumänien neigen sich dem Ende entgegen. Was haben wir erlebt?
Den Anfang machte eine Mitarbeiterkonferenz in der Slowakei. Der uns gut bekannte S. H. hatte uns eingeladen, um über das Thema „Dienst in der Kraft des Heiligen Geistes“ zu sprechen. Petra und mir lag es auf dem Herzen, dass es nicht nur bei der Theorie bleiben würde, sondern die Gnade durch den Heiligen Geist auch sichtbar wird.
Schon am ersten Tag wurde das „greifbar“, als wir anfingen, für Menschen zu beten. Sehr konkret gab Gott prophetische Impulse, die wir weitergeben konnten, es geschah eine intensive „himmlische Berührung“. Auch die Teilnehmer selbst wurden ermutigt, prophetisch zu dienen, was im Laufe der Konferenz immer stärker wurde. Im Dienst haben Petra und ich uns ergänzt, was dankbar aufgenommen wurde.
S. arbeitet unter dem Schirm der Velberter Mission in der Slowakei unter Sintis und Romas und baut Gemeinde. An verschiedenen Orten haben sie mit Gemeinden begonnen, die tlw. eine sehr erfreuliche Entwicklung genommen haben. S. selbst ist mit der Frage unterwegs, welche Schwerpunkte sein Dienst in der Zukunft haben wird.
Am Montag ging es weiter nach Rumänien. Es war nach 2003 (P&F) und 2008 (F) die dritte Reise dieser Art. Hier waren Gottesdienste in verschiedenen (und „verschiedenartigen“) Gemeinden geplant. An jedem Abend besuchten wir eine andere Gemeinde. Startpunkt war Ileanda im nördlichen Teil des Landes. Am Montagabend verzeichneten wir „volles Haus“. In der Gemeinde in Sebes (Mühlbach) trafen wir K. G.. Weiter ging es durch die Karpaten, wo wir eine Gemeinde hoch in den Bergen besuchten konnten, bis nach Pitesti in der Nähe von Bukarest.
Eindeutiger Höhepunkt der zweiten Woche war die Mitarbeiterkonferenz in Valeia Corbului. Hier gibt es in einem „Zigeuner“-dorf (der Begriff ist hier unter den Betroffenen keineswegs belastet) eine starke Gemeinde, die wir besucht haben. R. K., Projektleiter vom Hilfswerk „Kinder in Not“ hatte uns eingeladen, R. und L. sind uns ja auch in München gut bekannt.
Das Thema für die Konferenz war uns vorher nicht bekannt, aber R. bat uns, auch über den Heiligen Geist zu sprechen. Auch hier erlebten wir unter den Mitarbeitern eine sehr große Offenheit und Hunger, es war wie wenn ein „Nachholbedarf“ gestillt wurde. Wir gaben auch hier in der Gesamtgruppe beide unsere Impulse, Petra führte zusätzlich an einem Nachmittag noch ein besonderes Treffen für die Frauen durch. Ganz viele dankbare Rückmeldungen über unsere Lehreinheiten standen am Ende des Freitags. „Kommt bitte unbedingt wieder“.
R. erwies sich als genialer Übersetzer, bei dem man fast nicht im Fluss eingeschränkt wird. Beeindruckend auch, mit welch einer Liebe und Hingabe er die Projekte leitet und wie ihm die Menschen, die tlw. aus sehr einfachen Umständen stammen, auf dem Herzen liegen. Beeindruckend auch zu sehen, wie durch die Wirksamkeit der Botschaft von Jesus Christus Menschen in völlig veränderten äußeren Umständen leben und ihr Leben und ihre Werte neu gestalten.
Mit großer Freude über die Tage fahren wir am Samstag in den mittleren Teil von Rumänien zurück und sind gespannt, welche Dienste hier zum Abschluss noch auf uns warten.