Knallwarm oder eiskalt…

frank_spDas Russland, das ich vor 18 Jahren das erste Mal hautnah kennengelernt habe, hat mittlerweile nur noch wenig mit dem zu tun, wie es sich heute darstellt. Während ich damals aus dem fernen Sibirien nur mit Mühe, Not und großen Umständen mal telefonieren konnte, skype ich heute mit meiner Frau in bester Qualität. WLAN überall? Kein Problem, und zwar kostenlos. Schnell habe ich kapiert, wo man auf die russischen Buttons „drücken“ muss, damit man online ist. Gleich am Flughafen verschicke ich meine E-Mails, die ich im Flugzeug geschrieben habe. Und in den Geschäften? Alles zu haben! Die Preise? Teilweise höher als bei uns… Leider.

sp02Aber die äußeren Punkte sind nicht die entscheidenden. „Ich bin fest davon überzeugt, dass Gott mir eine Tür in die Mission öffnen wird“, sagt mir E.. Sie ist an diesem Freitag eine perfekte Übersetzerin aus dem Englischen für mich. I., der junge Mann, der mich am Freitagabend im Gottesdienst bei der Predigt übersetzt, studiert an der St. Petersburg Christian University“, die für mich in diesen Tagen ein Zuhause ist. Gerade mal 21 ist er. Er repräsentiert eine junge Generation von Menschen, die in diesem Land etwas bewegen will. Die Sicht für Mission und Hingabe dazu, lasse ich als eine Randbemerkung hier auch fallen. Ich habe ganz stark auf dem Herzen, dass diese Nation einen Auftrag für andere Länder hat.

I. und seine Frau N. bauen Gemeinde in einem Dorf in der Nähe von St. Petersburg. Beim Mittagessen erzählen sie mir ihre Geschichte. Wir kommen sehr tief miteinander ins Gespräch, obwohl die Sprachbarriere da ist. Wenn Menschen, die mit dem Heiligen Geist leben, sich treffen und ihr Herz füreinander öffnen, sind kulturelle und andere Unterschiede sekundär. Starke Zeit!

sp05Am Abend geht es um das Thema Heiliger Geist. Schon im Lobpreis ist eine starke Offenheit da, und so fällt mir nicht nur das Predigen in Englisch sehr leicht, sondern auch der individuelle Dienst. „Du wirst sein wie ein Fisch im Wasser“, hatte vorher noch jemand ein Bild für mich. Das stimmt wirklich. Ich fühle mich in dieser Nation irgendwie zu Hause, obwohl ich die Sprache nicht kann und früher mal gesagt hatte, dass ich mir nicht vorstellen könnte, mal in Russland zu sein… Und jetzt habe ich sogar ein Jahresvisum.

sp06Heute Mittag geht es weiter mit einem Seminar. Wie ich dem vierfarbigen Flyer entnehmen kann, ist für jeden Tag etwas geplant. Konferenz, Gemeindebesuche, Pastorentreffen, alles ist sehr gut vorbereitet. Das ist nach meiner bisherigen Erfahrung auch eher untypisch. Und die Stadt soll ich auch ein wenig sehen, ist den Gastgebern wichtig. Ich bin gespannt.

Ich mache das Fenster neben meinem Schreibitsch auf. Eiskalte Luft strömt herein. Eins ist gleichgeblieben, wie damals in Sibirien: Die ‚digitale‘ Heizung. Null oder eins, an oder aus. Einen Regler am Heizkörper gibt es nicht. So ist meine Nase am Morgen ‚zu‘ von der warmen Luft. Brrr, gleich muss ich das Fenster wieder zumachen.

Russland ist eben ein Land der krassen Gegensätze…

‚Abenteuer‘ in Kleinasien

Quelle, verlinkt auf: theologygrams.wordpress.com / Zum Vergrößern klicken
Quelle, verlinkt auf: theologygrams.wordpress.com / Zum Vergrößern klicken

Betrachtet man die Missionsreisen des Apostel Paulus aus der Distanz, so scheinen sie wirklich „so einfach“, wie auf der obigen U-Bahn-Karte dargestellt. Als Münchner ist uns das ja gut vertraut, solche Karten zu lesen.

Früher, als wir noch in Augsburg wohnten, machten wir immer wieder mit den Kindern Ausflüge nach München. Wir fanden es abenteuerlich-spannend, unser Auto in Pasing zu parken und dann mit dem U-Bahn-Tagesticket durch München zu fahren. Ich erinnere mich noch genau, als eines der damals noch kleinen Kinder seine Nuckelflasche zu Füßen eines der Odeons-Platz-Löwen stehen ließ. Da musste Papa nochmal von Pasing zurück, um die Flasche zu holen, denn das Gezeter war groß. Sie stand noch da…

‚Abenteuer‘ München? Ich höre dich lachen… Manchmal ist U-Bahn-Fahren aber richtig kompliziert. Wie unlängst, als an der Münchner Freiheit ein Feuerwehreinsatz war und der einige der Mittwochs-Bibelkreisteilnehmer am Kommen gehindert hat – oder sich das Kommen sehr schwierig gestaltet hat. So hat es auch der Apostel Paulus erlebt, als er unterwegs war. Obige Karte fand ich in dieser Woche auf Facebook. Sie stellt die Reisen von Paulus „richtig nett“ und übersichtlich dar.

‚Abenteuer‘ Kleinasien? Wie war es wirklich? Was auf der Grafik einfach und klar aussieht, war in Wahrheit oft ‚richtig kompliziert‘. Und trotzdem konnte Paulus von Herzen sagen, dass er in allem zuversichtlich und getröstet war. Er sah die tieferen Linien der Geschichte. Lesen wir aus 2. Kor. 1

3 Gepriesen sei Gott, der Vater von Jesus Christus, unserem Herrn. Er ist der Ursprung aller Barmherzigkeit und der Gott, der uns tröstet.
4 In allen Schwierigkeiten tröstet er uns, damit wir andere trösten können. Wenn andere Menschen in Schwierigkeiten geraten, können wir ihnen den gleichen Trost spenden, wie Gott ihn uns geschenkt hat.
5 Ihr dürft darauf vertrauen: Je mehr wir für Christus leiden, desto mehr lässt uns Gott durch Christus Trost zuteil werden.
6 Wenn wir also von Kummer und Sorgen niedergedrückt sind, so ist es zu eurem Besten und zu eurer Rettung! Denn Gott spricht uns Mut zu, damit wir euch ermutigen können. Dann könnt ihr geduldig das Gleiche ertragen, das auch wir durchmachen.
7 Denn wir sind sicher, dass ihr zwar leiden müsst, aber auch von Gott getröstet werdet.
8 Liebe Freunde, ihr sollt wissen, welche Schwierigkeiten wir in der Provinz Asien aushalten mussten. Wir haben wirklich Vernichtendes erlebt, sodass wir schon glaubten, nicht mit dem Leben davonzukommen.
9 Wir haben dem Tod ins Gesicht gesehen. Doch auf diese Weise haben wir gelernt, nicht auf uns selbst zu vertrauen, sondern auf Gott, der die Toten auferweckt.
10 Und tatsächlich hat er uns aus der Todesgefahr befreit. Nun sind wir sicher, dass er es wieder tun wird,
11 denn ihr betet ja für uns. Und viele Menschen werden Gott dafür danken, dass er ihre Gebete für uns erhört hat.

(zitiert nach: Neues Leben. Die Bibel © 2002 und 2006 SCM R.Brockhaus im SCM-Verlag GmbH & Co. KG, Witten, von www.bibleserver.com)

Der erste Monat im Jahr 2014 ist seit Freitag Geschichte. Wie war er für dich? ‚Abenteuer‘ ? Wie auch immer deine „Karte“ im Moment aussieht, lerne vom Apostel Paulus, wie er sein Leben gestaltet hat.

Eine gute Idee wäre, einmal wieder die Berichte über seine Missionsreisen zu lesen. Auf der „Tube-Map“ findest du die Angaben, wo du das in der Apostelgeschichte (Acts) finden kannst.

Gottes Segen für die Woche!

Gestern bestellt, heute da.

Den DHL-Mann, der immer zu uns nach Haus kommt, kennen wir mittlerweile schon recht gut. Mehrfach hatten wir schon überlegt, ob wir nicht ein gelbes Schild an unsere Haustüre nageln. Packstation Aufdemhoff! Da in unserem Weg die Nachbarn oft nicht da sind, bei uns aber meistens irgendjemand zu Hause ist, stapeln sich in unserem Haus nicht selten die Pakete für die Nachbarschaft.

In der HB4 gehören die Royal Rangers zu den fleißigsten Bestellern. An manchen Tagen geben sich drei, vier Paketdienste die Tür in die Hand, besonders, wenn für die „Strahlenden Augen“ wieder Weihnachtspäckchen gepackt werden.

„Das habe ich doch erst gestern bestellt“, strahlt die beste Ehefrau von allen, als das Päckchen vom Absender mit dem „A“ am Anfang an diesem Samstag bei uns ankommt. Es ist ja so turbo-einfach. Was nicht gefällt oder passt, kann man ja so bequem – und oft kostenlos – zurücksenden.

dhl

Neulich hatte ich mir ein Ersatzkabel für mein Handy bestellt, weil ich einen wichtigen Adapter verloren hatte. Ohne den (denkbar kleinen) Adapter geht es nicht. Nichts zu machen. Im Handumdrehen hatte ich Ersatz im Internet bestellt. Das Mini-Kabel kam in einem riesengroßen Paket an. Viel Luft war mitverschickt worden. Inzwischen habe ich zwei Kabel, weil mir der fehlende Adapter, den ich vorher verzweifelt gesucht hatte, plötzlich im HB4-Büro wie vom Himmel her vor die Füße fiel. Bis heute habe ich keine Erklärung dafür…

Sehen. Wollen. Bestellen. Erhalten. Genießen – manchmal innerhalb von Stunden, oder einem Tag. Unmerklich ändert sich aber auch unsere Lebensgrundeinstellung: Was wir gestern „bestellt“ haben, muss heute da sein. Wenn das nicht so ist, werden wir ungeduldig. Warten? Sehr schwierig…! Und wenn dann etwas nicht klappt, hängen wir am Telefon und schwätzen dem freundlichen Mitarbeiter an der Hotline die Ohren voll. „Inkompetenter Laden, gebt euch mal ein wenig mehr Mühe…“ Was kann die arme Mitarbeiterin am Telefon dafür, dass etwas schief gelaufen ist? Lass an ihr nicht den „Dampf“ ab.

Leider funktioniert im Leben nicht alles nach diesem Gestern-Heute-Prinzip. Wir hätten es gerne. Manchmal müssen wir warten und Geduld haben, auch in geistlichen Dingen. Dann heißt es dranbleiben, Geduld haben, sich durchringen, beten. „Meckern“ über Gott („Na, wo ist denn dein Jesus…“) klingt zwar souverän und manchmal auch herablassend, bringt aber (meistens) nichts, außer, dass es dir dabei schlechter geht.

In diesem Sinne wünsche ich allen Lesern ein gutes Wochenende. Und wenn du gestern „bestellt“ hast, dann werde heute nicht ungeduldig…

GROWEB – Gemeindegründungen im Ruhrgebiet

Ein aktueller Bericht vom letzten Wochenende

dorsten01Dass der „Alte Bahnhof“ in Dorsten nicht in der Bahnhofstraße steht, hatte ich mir wohl nicht richtig gemerkt. „Am Holzplatz“ hätten wir dem Navi sagen müssen. So erweitert sich meine Ortskenntnis im Ruhrgebiet um 12 zusätzliche Kilometer. Hier gibt irgendwie eine Stadt unübersichtlich der anderen die Hand. Viele Menschen leben hier – und es gibt zu wenige (BFP)-Gemeinden!

Das GROWEB-Netzwerk kommt an diesem Abend in der gastfreundlichen FCG Dorsten zusammen. Das Cafe ist liebevoll hergerichtet, Home-Pastor Egbert greift auch ohne Beamer-Support in die Tasten.

Zusätzliche Stühle werden hereingetragen, die Stimmung ist locker und herzlich. Sie alle sind hier, weil sie für Gemeindeneugründung im Ruhrgebiet brennen. Viel habe ich von ihnen gehört und gelesen, so verbinde ich mein Wochenende in Bochum mit einem Kennenlernen der GROWEBber.

BFP-NRW-Regionalleiter Carsten Buck hat mit seinem Team die Vision entwickelt und geprägt: Mindestens sechs neue Gemeinden in den großen Zentren des Ruhrgebiets (symbolisiert durch die sechs Buchstaben G-R-O-W-E-B) – mehr dürfen es auf jeden Fall gerne werden.

SAMSUNG DIGITAL CAMERADass es mehr werden können, dafür pulsieren hier nicht nur die Herzen – tatkräftige Initiativen und Ansätze gibt es mehr als genug: „Wir haben letzte Woche den ersten Gottesdienst in der ‚O-Church‘ in Oberhausen gefeiert.“ – „Recklinghausen ist nicht das ‚Grab‘ von Gemeindegründern!“ – „Wir haben besonders die türkischen Migranten auf dem Herzen.“ – „In Bottrop gibt es bereits zwei Hauskreise und einmal im Monat einen ‚Auszeit-Gottesdienst‘.“ – „Der Start in Witten gestaltete sich am schwierigsten.“ – „Wir haben mit Hauskreisen vor allem unter russlanddeutschen Migranten in einigen Städten des Ruhrgebiets begonnen, heute war in einer Stadt der erste Gottesdienst“, berichtet ein Pastor, der das erste Mal bei diesem Treffen dabei ist.

Die Ränder und die Zielgruppen sind fließend. „Wir wollen mit der GROWEB-Initiative ein Beispiel formen, das auch in anderen Regionen unseres Bundes übernommen werden kann“, erläutert mir Joseph Nelson aus Düsseldorf, der mit zur Netzwerkleitung gehört.

Mein Herz schlägt höher. Gemeindegründung gehört nicht nur auf dem Papier zur Vision der Bundesleitung, sondern wird an der Basis mit Begeisterung gelebt. Welch ein enormes Potential haben wir doch in unserem Bund!

Nach den Berichten aus dem Teams und einem Kurzimpuls von mir ist Zeit für Gebet und Segnung. Die einzelnen Teams werden in die Mitte gerufen, Segensgebete, prophetische Worte, Ermutigung – das brauchen Gemeindegründer, besonders dann, wenn es manchmal auch kleine Umwege braucht, um ans Ziel zu gelangen!

Klasse, was hier in NRW geschieht!

Aktuelle Infos: groweb-nrw.de, naext.info

Gloria in excelsis deo – Ehre sei Gott in der Höhe

Mit Riesenschritten gehen wir auf Weihnachten zu. Danke allen, die sich in so toller Weise am letzten Wochenende für unsere Hinterbärige Weihnachten investiert haben. Es war klasse! Am Donnerstag saßen wir gemeinsam mit den Ältesten und der EGL (Erweitere Gemeindeleitung) zusammen und haben uns über das vergangene Wochenende ausgetauscht. Unser einmütiger Beschluss am Ende: Auch 2014 wollen wir dieses Weihnachtsevent wieder durchführen. Auch wenn es viel Arbeit und Aufwand ist: wir wollen den Menschen dienen. Diese Haltung liebe ich in unserer Gemeinde. Ich spüre immer wieder eine gute Haltung des Dienstes.

Ehre sei Gott in der Höhe. Auch in dieser Adventszeit und an diesem Weihnachtsfest wollen wir denjenigen, der das Zentrum ist, wirklich im Zentrum haben. Gott unser Vater, der seinen Sohn Jesus Christus gesandt hat. Das feiern wir. Kreativ feiern und Feiern gestalten, das ist gar nicht so einfach. Ein kleines kreatives Video findet ihr heute eingefügt. Ich sah es heute auf Facebook und es drückt viel von Lebensfreude und Begeisterung aus. Geben wir Gott auf kreative Weise in dieser Zeit die Ehre.

Christmas Celebration. Das ist am nächsten Sonntagabend das Motto unseres Abendgottesdienstes. Wir können gespannt sein auf einen kreativen Abend, der in die Botschaft „Jesus kommt wieder“ mündet. Ein guter Einstieg in die Feiertage ist am kommenden Sonntagmorgen unser Krippenspiel mit den Kindern. Alle, die es bei der HB Weihnachten noch nicht gesehen haben, sollten unbedingt dabei sein (siehe Programm unten).

Ich schreibe diese Zeilen aus Bochum. In dieser Stadt bin ich das erste Mal, hier bin ich an diesem Wochenende in der Christengemeinde „Gottes Wort“. Diese Russlanddeutsche BFP-Gemeinde ist 11 Jahre alt und hat mehr als 400 Gottesdienstbesucher. Am Samstag habe ich hier in ihrer Gemeindebibelschule unterrichtet. Start um 8:00 Uhr morgens – und das vier mal im Monat. Respekt! Es ist toll zu sehen, wie diese Gemeinde evangelistisch im Ruhrgebiet unterwegs ist und neue Gemeinden gründet.

bochum

GROWEB – Das ist eine Initiative unserer BFP-Region Nordrhein-Westfalen. Viele Städte im Ruhrgebiet brauchen unbedingt eine Gemeinde. Die Region mit Regionalleiter Carsten Buck ist hier sehr aktiv. Am Sonntagabend werde ich das ganze Team in Dorsten treffen und freue mich schon auf die Begegnung mit diesem Team, denen ich dienen soll.

Missionssonntag: An diesem Sonntag feiern wir in München den Missionssonntag. Auch das soll im Advent nicht untergehen. Unsere Missionare brauchen unser Gebet und unsere finanzielle Unterstützung. Am Donnerstag wurde mir ein Brief in die Hand gedrückt: 500 EUR für die Mission und eine Spende für die Gemeinde. Ich liebe diese Missionsgesinnung in unserer Gemeinde! Unser starker Partner darin ist seit Jahrzehnten die Velberter Mission. Da ich schon mal im Ruhrgebiet bin, werde ich am Montag die Velberter Mission besuchen. Gemeinsam mit dem neuen Missionleiter, Thomas Halstenberg (der uns im Febraur besuchen wird) wollen mit den Mitarbeitern der Mission darüber nachdenken, wie sich Mission im 21. Jahrhundert weiterentwickeln kann, ohne an Relevanz und Schlagkraft zu verlieren. Ich bin gespannt auf dieses Treffen und die persönliche Begegnung mit Thomas.

Für mich also ein ereignisreiches und spannendes Wochenende. Euch allen wünsche ich einen guten und erfüllten dritten Advent.

Menschen, Esel, Schafe, Ziegen – Hinterbärige Weihnachten live

hb01Zum vierten Male fand in diesem Jahr die Hinterbärige Weihnacht statt. Schon am frühen Morgen ‚wuselte‘ es auf unserem Gelände nur so. Extrem viele Helfer waren gekommen (Danke allen!), um alle Arbeit sehr schnell zu bewältigen! Nachdem am Vorabend ‚Xaver‘ die bereits aufgebaute Rangerjurte ‚umgelegt‘ hatte, wurden die wenigen beschädigten Teile am Morgen von geschickten Rangerhänden flugs ausgetauscht, während in der anderen Jurte bereits das Stockbrotfeuer angeschürt wurde. Dank sei Gott: Im Laufe der Veranstaltung regte sich kein Lüftchen, so dass alles richtig ruhig war. Wichtig für unsere Pavillons, dass diese nicht ‚wegflogen‘. Sicherheitshalber hatten wir sie aber alle gut mit Extra-Sicherungen verankert.

Mandeln, Chai, glasierte Früchte, Grillwurst, Waffeln, Stockbrot, Kaffee, Kuchen und ein Haufen Stände mit ganz verschiedenen Angeboten. Auch im Jahr 2013 ging das Konzept auf und die Besucher kamen sehr zahlreich in die Hinterbärenbadstr..

hb05Dicht umlagert und eine besondere Attraktion waren die lebendigen Tiere, die, wie schon in den vergangenen Jahren, dabei waren und großes Interesse, nicht nur bei den Kindern, hervorriefen. Diesmal war noch ein Esel mit dabei. Einfach toll.

Besonderer Höhepunkt war wieder das Krippenspiel der HB4-Kids, das sie mit viel Mühe einstudiert hatten und eine gelungene Aufführung wurde. Diesmal war die Jurte sogar beheizt, auch wenn es nicht für Mallorca-Temeperaturen gereicht hat – immerhin. Das Krippenspiel der Kinder war ausgezeichnet, die Jurte voll von Besuchern. Und zum richtigen Zeitpunkt im Krippenspiel brachte sogar der „echte“ Esel seinen Beitrag – und schrie aus Leibeskräften.

nikolausWas ist der Urspung von Geschenken? Die HB4-Kids stellen dies in einem Lied plastisch dar: Gott hat uns in Bethlehem mit Jesus Christus beschenkt, deswegen beschenken wir einander.

Die Royal Rangers engagierten sich wieder für die ‚Strahlenden Augen‘ und packten reihenweise Schuhkartons mit Geschenken für bedürftige Kinder. Zum Schluss kam noch der ‚afrikanische Nikolaus‘ und beschenkte die anwesenden Kinder.

Fazit zu den HB Weihnachten 2013: Rundum gelungen.

Ein beleuchtetes Zeichen setzen!

kreuz_bulEs ist 33 Meter hoch, nachts ist es beleuchtet: Das Kreuz steht hoch oben über der Stadt Blagoevgrad in Bulgarien, direkt am Rande des Stadtzentrums.Nachts ist es beleuchtet und setzt ein beeindruckendes Zeichen für die Bevölkerung. Interessanterweise wurde es auf Betreiben der orthodoxen Kirche erbaut: Mehrere Bürgermeister wehrten sich heftig dagegen, bis es endlich vor etwa einem Jahr gebaut werden konnte. Eine verstorbene Frau hatte dafür ihr Vermögen hinterlassen.

Auch in diesen Adventstagen legen wir viel Wert auf Lichter. Am Freitag wurde in der HB4 der alljährliche Eingangslichterschmuck angebracht. Wir wollen dadurch ein „beleuchtetes Zeichen“ setzen: Wir erwarten die Weihnachtsfeiertage, wir feiern die Geburt des Retters.

Uns allen bleibt nicht verborgen, dass man in unserem Land mehr und mehr alles Christliche in die Ecke drängen will. So werden Ereignisse rund um Weihnachten neuerdings umbenannt und Kreuze abgehängt, um niemanden zu „diskriminieren“. Für mich war es in Bulgarien wohltuend zu sehen, dass in diesem ehemals atheistisch-kommunistischem Land Zeichen zur Ehre Christi gesetzt werden. Ob es in München heute möglich wäre, ein 33 Meter hohes beleuchtetes Kreuz beispielsweise auf dem Olympiaberg zu errichten?

Haben wir persönlich noch den Mut, Zeichen zu setzen? Bekennen wir uns zu Jesus, direkt oder mindestens indirekt? Die Advents- und Weihnachtszeit ist eine Möglichkeit dazu, sich zu Jesus zu bekennen, sozusagen „beleuchtete Zeichen“ zu setzen. Es gibt da viele kreative Möglichkeiten, die wir nutzen können. Ich wünsche uns allen dieses mutige Bekenntnis.

„Voll der Hammer“ – Besuch in Hannover

Anfang September hatten Petra und ich die Gelegenheit, das neue Gemeindezentrum der ELIM-Gemeinde in Hannover, damals noch sehr im Bau, zu besuchen. Der Gottesdienstraum war damals schon fertig. Am Freitag war ich wieder für einen Tag in Hannover.

elim_h

Am letzten Sonntag ist das neue Gemeindezentrum eingeweiht worden, über 850 Besucher waren dort. Mit über 60 Räumen und mehr als 3500 qm Nutzfläche ist es ein echtes Prachtstück geworden. Schlicht und dezent in der Innengestaltung, aber sehr ansprechend und schön. Nicht protzig, aber zweckmäßig.

Der Besuch hat erneut einen starken Eindruck bei mir hinterlassen und mich neu darin bestärkt, dass auch bei uns in München „mehr“ möglich ist, als wir bisher haben. Wir sind dankbar für das, was wir an Räumlichkeiten haben. Aber wir dürfen Gott vertrauen, dass er weitere Wege mit uns als Gemeinde gehen kann und wird. München ist teuer, aber Gott ist größer.

Präses Johannes sprach in seiner Andacht über Gnade, die wir von Gott bekommen, und Glauben, den wir haben sollen. Dieses Paar wirkt zusammen. Eine gute Einleitung für den Tag.

Morgens im Zug bekam ich zwei automatische E-Mails, dass ich einen Anruf in der HB4 und einen daheim von derselben Nummer, die mir unbekannt war, erhalten hätte. Ich rief zurück. Ein Bruder aus dem norddeutschen Raum, den ich seit längerer Zeit treffen wollte, war am Telefon. Er hätte, so sagte er, des nachts den starken Impuls gehabt, mich heute morgen (in einer anderen Sache) anzurufen. „Wollen wir uns heute Abend noch treffen?“, fragte ich ihn spontan. Da er nicht so weit von Hannover weg wohnt, kam er nach Abschluss meines Termins und wir hatten ein sehr gutes Treffen miteinander, bevor ich mich am frühen Abend wieder in den ICE nach München gesetzt habe.

Gott führt im Hintergrund eine „höhere Regie“, die wir manchmal nicht sehen – aber auch nicht immer verstehen. Gut das zu wissen!

Ist ‚Blätter fegen‘ sinnlos?

blaetterMichaela, meine Nachbarin stöhnt. Ich frage am Freitag bei ihr an, ob ich ihren Laubsauger kurz ausleihen dürfte. „Wenn ich für jedes Blatt, das in meinem Garten liegt, ein Zehnerl bekommen würde, hätte ich ausgesorgt…“ Ich antworte ihr, dass auch ein Cent schon reichen würde…

Als ich am Freitagmorgen durch den Südpark laufe, fasziniert mich die Atmosphäre. Die Morgensonne scheint golden durch die Blätter, ein stimmungsvolles Bild. Das Laub hier auf dem Weg, das wie ein echtes Kunstwerk farbenfroh den Boden bedeckt, wird keiner wegfegen müssen. Aber daheim ist das anders. Und die Ahornblätter vor der HB4 haben unseren Behinderteneingang in der vergangenen Woche fast völlig eingehüllt.

Herunterfallende Blätter scheinen manchmal nur sinnlos zu sein und Arbeit zu machen. Millionenfach tun sie das in diesen Tagen. Sinnloses Blätterfegen? Warum hat Gott das in der Schöpfung nicht anders geregelt? So wie Efeu, nur dauerhaft grüne Blätter, das ganze Jahr über. Das wär’s doch! Warum haben wir nicht das ganze Jahr nur Sommer mit 35 Grad und Sonne pur? Das wäre doch ein Leben? Kein Blatt mehr wegfegen müssen.

herbstbaumWir hätten eben nicht den herbstlichen Morgen, die golden schimmernden Blätter, keine Pilze im Wald, kein… Wir hätten, wenn die Blätter dranbleiben würden, keine Hinterbärige Weihnachten mit schneebedeckten Bäumen und heißem Teepunsch. Wir hätten keinen Winterspaziergang durch einen stillen, schneebedeckten Wald. Und selbst wenn es kalt werden würde und die Blätter bleiben würden: viele Bäume würden, mit Blättern, unter der Schneelast zusammenbrechen, wie vor zwei Wochen in Garmisch-Partenkirchen. Unser Wald wäre im Nu zerstört.

Wie gut also, dass es den Herbst gibt. Wie gut, dass es in unserem Leben ‚Herbstphasen‘ gibt, in denen wir loslassen müssen und dürfen. Das macht uns die Hände frei für das Neue, was kommt. Selbst, wenn es bedeutet, dass wir manchmal, scheinbar sinnlos, Blätter fegen müssen. Es hat doch einen Sinn. Wenn wir das vertrauensvoll zu Gott sagen, bekommen wir eine ganz andere Lebensperspektive.

Die wünsche ich dir neu. Gott hat in seiner Weisheit eben ALLES wohlgemacht, auch, dass die Blätter fallen müssen.

Feueralarm in der Jugendherberge

IMG_3890Der Volleyballplatz der Jugendherberge ist voll von Menschen. Ungefähr 10 Autos, gehüllt in nächtliches Blaulicht, stehen rund um die Jugendherberge. Mütter halten ihre Kinder in Decken gehüllt auf dem Arm, dazwischen die Musiker der Blaskapelle, die uns den ganzen Abend nebenan „aufgespielt“ hat. Und dazwischen wir – die Ältesten und EGL der FCG-M. Die Feuerwehr in Garmisch-Partenkirchen ist ausgerückt, die Szenerie hat etwas Filmisches in sich…

Gerade ist Marcin verspätet zu uns gestoßen und hat sein Essen mit in den Seminarraum gebracht, da schrillt der Hausalarm. Nein, keine Übung, wirklich Ernstfall. Christine, die das von ihrer Arbeit her kennt, ermutigt uns, Ruhe zu bewahren, aber zügig das Haus zu verlassen. Erst denken wir, das heiße Essen hätte den Feuermelder beeindruckt. Nein, es ist nicht Marcins Essen, sondern der geplatzte Heizungsschlauch im Keller, der den Alarm auslöst. Nach 15 Minuten ist Entwarnung und wir können zurückkehren in den Seminarraum und noch bis Mitternacht ist Zeit zum abendlichen „Chill out“.

Jüngerschaft ist das Zentralthema des Tages. In intensiven Runden besprechen wir, wie wir in der Gemeinde den Auftrag von Jesus umsetzen, wo in unserer Gemeinde Schwachpunkte liegen, wie wir ihn zukünftig besser ausführen können. So manche Fragestellung aus dem Gemeindebereich, aber auch viele persönliche Aspekte kommen auf den Tisch.

IMG_3819Am Freitagnachmittag genießen wir die herbstliche Sonne in Garmisch-Partenkirchen. Pünktlich zu unserer Klausur ist das schöne Wetter da: einfach klasse! Wir genießen den Philosophenweg unterhalb des Wank, beim Gang durch den Wald treffen wir auf viele umgestürzte Bäume, Schneebruch am letzten Freitag. Dagegen ist das Wetter heute herrlich, ein tolles Ambiente für eine Klausurtagung.

Wie ist dein Name? – Peter Riedl, Leiter der Gemeindeberatung im BFP, selbst aus Garmisch-Partenkirchen, dient uns am Samstag über persönliche, ganzheitliche Entwicklung als Mitarbeiter und Leiter. Er fragt uns, welchen Namen wir uns selbst gegeben haben und welchen Namen Gott uns gegeben hat. Das führt das Team in gute Prozesse hinein.

Sehr kompetent führt Peter uns Phasen im Leben eines Mitarbeiters vor Augen. Er spricht über Wachstum und Entwicklung, über Persönlichkeit, Auftrag und Tools, die uns von Gott gegeben sind. Aber er spricht auch über Krisen und der dunklen Seite von Persönlichkeitsentwicklungen. Bezüglich Leiter- und Mitarbeiterschaft ist es wichtig, in welcher Lebensphase wir uns gerade befinden. Wichtig ist, dass die Gemeinde lebt, aber dass auch einzelne Menschen die Möglichkeit haben, in ihrer Lebensphase zu leben. Die Gemeindeleitung muss das richtige Tempo für die ganze Gemeinde angeben, weil jede Phase des Lebens wichtig und wertvoll ist. Wir müssen aufpassen, dass wir nicht in Phasen unseres Lebens steckenbleiben.

Am Samstag ziehen wir in die Räume der Oasekirche um, die fußläufig von der Jugendherberge sind. Etwas unbedacht hatte die Hausleitung der Jugendherberge im Raum neben uns ein Blasorchester mit 25 Personen zum Übewochenende platziert. Die Oasekirche gibt uns ganz spontan Heimat und Aufnahme, und das wirkt sich als gesegnete Kombination aus, Jugendherberge und Gemeinderäume… Danke, liebe Oasekirche, für die spontane und unkomplizierte Hilfe.

Das Abendmahl bildet den Abschluss von zwei intensiven Tagen des Austausches und der Gemeinschaft.