Nette Gesten und ein liebevolles Lächeln

Vom Umgang mit dem Corona-Virus – Ein Wort von CGV-Pastor Frank

Wir leben in unruhigen Zeiten. Viele Menschen machen sich verständlicherweise große Sorgen wg. der rasanten Ausbreitung des Corona-Virus. Ja, die Entwicklung ist wirklich besorgniserregend! Konferenzen werden mit einem Federstrich beendet, Großveranstaltungen abgesagt, Israel hat seit heute quasi ein Einreiseverbot verhängt, andere Meldungen lassen uns ebenso besorgt sein. 

In dieser Woche war ich auf einer Tagung, wo viele sich nur noch durch freundliches Lächeln begegneten und nicht mehr mit Handschlag begrüßten. Andere begrüßten sich auch dort – ohne Zurückhaltung – sehr herzlich.

Jeder macht sich Gedanken und muss seine eigene Haltung finden, wie er mit den praktischen Herausforderungen umgeht. Wo stehen wir gerade? Wie entwickelt sich alles weiter? Unwillkürlich werde ich an die Worte der Bibel erinnert, die im Zusammenhang mit den apokalyptischen Beschreibungen auch von Epidemien und anderen dramatischen Ereignissen spricht. Wenn ich nur an die derzeitigen Heuschreckenplagen in Afrika denke, sind die biblischen Szenarien irgendwie sehr greifbar.

Trotzdem muss ich an die Worte von Jesus denken, der uns zur Zuversicht ermutigt (z.B. Lukas 21,28), wenn wir von solchen Dingen hören. Das möchte ich auch der ganzen CGV-Familie vermitteln.

Wie sollen und können wir uns konkret verhalten? Was tun wir als Gemeinde? Was tun wir persönlich? 

Bedachtes Handeln ist auf jeden Fall angesagt. Ich ermutige dazu (und tue es selbst), besonders und verstärkt auf Hygiene zu achten, denn die Krankheitserreger können überall übertragen werden, sei es an Türgriffen oder andere Punkten, die Hunderte von Menschen vorher schon angefasst haben. Gute Vorsorge ist im Leben immer wichtig, Panikkäufe sind zurzeit sicher keine gute Idee, wie man jetzt reagieren kann und sollte. Hier sollten wir umsichtig sein.

Gebet finde ich auf alle Fälle wichtig, Gebet für sich selbst, aber auch füreinander. Dazu ermutige ich ausdrücklich! Feiern wir in der CGV weiter das Abendmahl? Ja, dazu haben wir uns entschlossen, wie immer mit Einzelkelchen, wie wir es schon lange tun. Wenn sich jemand darin unwohl fühlt, kann er sich gerne die Freiheit nehmen, nicht am Abendmahl teilzunehmen, ohne sich schlecht zu fühlen.  

Was tun, wenn mir in diesen Tagen die Hand hingehalten wird? Zugreifen oder nicht? Wir empfehlen auch hier eher zurückhaltend zu sein, auch in der CGV. Persönliche Grenzen kann man durch schlichte Signale ausdrücken, so dass jeder versteht, was gemeint ist. Wir achten sensibel aufeinander. Es ist auch eine konkrete Übung, Herzlichkeit anders auszudrücken.

Unser Begrüßungsteam wird am Sonntag sensibel und umsichtig diesen Dienst tun, vorzugsweise mit einem netten Lächeln und einer lieben Geste.

Und wir beten füreinander um Schutz und Segen. Das ist in dieser Situation besonders wichtig. Bist du dabei?

Herzliche Grüße
Pastor Frank  

Photo by chaitanya pillala on Unsplash

JAMI/VEF-Symposium: Das Sagen hat der Geist – wirklich?

Es war das zehnte Symposium dieser Art: Vertreter der Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF) und des  (katholischen) Johann-Adam-Möhler-Instituts für Ökumenik trafen sich in dieser Woche in Paderborn, um über das Wirken des Heiligen Geistes zu diskutieren.

Als Vertreter des BFP waren Vizepräses Frank Uphoff und BFP-Vorstandsmitglied Dr. Bernhard Olpen anwesend und brachten jeweils ihre Beiträge. Andere freikirchliche Beiträge kamen von Vertretern der Baptisten, Methodisten und der FeG.

Podiumsdiskussion

In einem Podiumsgespräch mit Vertretern von Kirchenleitungen (Bischof Gerhard Feige, Präses Ansgar Hörsting und Stv. Präses Frank Uphoff) wurde die Frage besprochen, welche Rolle das Wirken des Heiligen Geistes in den Diensten der Kirchenleitungen spielen würde. Frank Uphoff betonte die Wirksamkeit der Gaben des Heiligen Geistes auch heute und ermutigte seine Gesprächspartner, dem Wirken des Heiligen Geistes Raum zu geben. Mehr über diese Veranstaltung ist nachzulesen bei der Ev. Nachrichtenagentur IDEA. (https://s.idea.de/6x)

Bernhard Olpen betonte, dass der Empfang von Kraft und Ausrüstung zum Dienst in einer der Wiedergeburt folgenden Geisterfahrung nach wie vor tragende Säule der pfingstlichen Verkündigung ist. Damit verbindet sich auch die Hoffnung und Erwartung, dass unser Glaubenszeugnis nicht nur in Worten, sondern eben auch in „Erweisung des Geistes und der Kraft“ (1.Kor. 2,5) möglich ist.

Intensiver Austausch über das Wirken des Geistes

Prof. Dr. Thönissen (Lehrstuhlinhaber/Prof. für Ökumenik und Dogmatik an der Katholischen Fakultät der Uni Paderborn) erklärte das Verhältnis von Amt und Charisma. Dabei stellte er klar, dass nach katholischer Lehre die vielfältigen Gaben des Geistes allen Christen verheißen sind und den sogenannten „Amtsgnaden“ voraus gehen, also grundlegender sind.

Hans Gasper, ehemaliger Sekretär für Ökumenefragen der deutschen Bischofskonferenz (DBK), beschrieb die Spannung des Pfingstlich-Katholischen Dialogs, an dem er jahrelang teilgenommen hat, so: „Katholiken befürchten, dass Pfingstler das Wirken des Geistes ausschließlich mit Erfahrungen gleichsetzen und Pfingstler befürchten, dass Katholiken das Wirken des Geistes ganz an die Sakramente binden.“

Uwe Swarat, baptistischer Prof. für Systematik und Dogmatik in Elstal, bezog sich bei der Behandlung des Themas Geisterunterscheidung in der Katholischen Kirche auf den kath. Theologen Karl Rahner. Rahner unterscheidet in Anlehnung an die Exerzitientradition drei Wege, wie wir Gottes Stimme erkennen können. Er bejaht dabei als wichtigste Ebene eine unmittelbare, geistgewirkte Erfahrung, die der pfingstlichen Vorstellung sehr nahe kommt.

Als besonders wertvoll wurde von den Teilnehmern die Offenheit und Klarheit im Umgang miteinander gelobt, wobei unterschiedliche Sichtweisen nicht ausgespart wurden.

(up / bo)

Foto v. l.: Frank Uphoff, Burkhard Neumann, Ansgar Hörsting, Jürgen Stolze, Gerhard Feige. Foto: Johannes Oeldemann