„Ist das nicht der Bach, der da am Kreuz hängt?“ Nein, das sei keine Scherzfrage gewesen, erzählt uns Marco Kircher, Gemeindegründer im „Kirchenthür“-Team in Arnstadt in Thüringen. Solche und ähnliche Fragen seien die Regel, das christliche Grundwissen hier eher dürftig.
25.000 Einwohner hat das hübsche Städtchen Arnstadt, gelegen südwestlich von Erfurt, bekannt als Stadt, wo Johann Sebastian Bach seine erste Stelle als Organist hatte. Wir sind in Thüringen und verbinden das mit einem Besuch. Marco und Rebekka gründen hier Gemeinde, die „ConnectKirche“. Den Gottesdienst nennen sie „Sonntag mit Freunden“. Wir sitzen auf dem ehem. Schlossturm und blicken über die Altstadt, Marco erzählt uns eine Geschichte nach der anderen.
Sein Herz sprüht für die Menschen hier, ist voller Leidenschaft, dass Menschen Jesus kennenlernen. Der Begriff „Gottesdienst“ könne negative Vorurteile hervorrufen, deswegen mache man den „Sonntag mit Freunden“, erläutert er uns und zeigt uns in seinem kleinen Büro Bilder und Flyer von den Events, die sie bereits hatten. 40 bis 50 kommen regelmäßig sonntags. Respekt! Die Geschichten sind bewegend und spiegeln die Mühe wider, die in jeden Einzelnen investiert werden muss.
Marco ist promovierter Archäologe und nun Gemeindegründer. Ein Freundeskreis macht das (finanziell) möglich, hier im Osten Missionar zu sein. Nach seiner Bibelschulausbildung lernte er James Ros und das Kirchenthür-Team kennen und hörte gemeinsam mit seiner Frau den Ruf Gottes hierher.
Erfurt und mehr
Abends treffen wir James Ros, er ist so etwas wie ein apostolischer Vater für die Arbeiten hier. Sein Herz brennt für #ostdeutschlandglaubt. Und so zeichnet er uns ein weites Bild, was an Vision auf seinem Herzen liegt. Ja, ich habe seine Ausführungen schon oft im Präsidium gehört, aber hier vor Ort bekommt es richtig Fleisch für mich, wird greifbar. Er zeigt uns die Räumlichkeiten, in denen die ConnectKirche Erfurt ihren Gottesdienst feiert und erläutert uns das Konzept von Kevin und Katharina Herla, die hier am Start sind.
James ist wie ein Ermöglicher, der strategisch denkt und Leiter stärkt. Und er denkt nüchtern, dass Finanzen nötig sind, um diese Arbeit zu tun und wie jeder von den Gemeindegründern hier selbst mitverantwortlich ist.
Uns berührt die Hingabe der Geschwister sehr. Hier kann man nicht Gemeinde gründen, ohne ein besonderes Maß an Hingabe. Kein Ton von Klage, kein Jammern über einen „harten Boden“, sondern Begeisterung und Liebe zu den Menschen und dem Land – pur!
Oben auf dem Turm beten wir gemeinsam mit Marco für „viele Arbeiter in Ostdeutschland“. Ich nehme mit, dass das im BFP alle (Gebets)-Unterstützung würdig ist, die wir irgendwie auf die Beine stellen können.
Damit #ostdeutschlandglaubt.
Frank Uphoff