BFP wächst weiter

bfp_statistik_2015Der Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden KdöR (BFP) wächst kontinuierlich weiter. Der Generalsekretär Peter Bregy (Erzhausen) gab im Juni bei der Vorstandsklausur die zahlenmäßige Entwicklung der zweitgrößten Freikirche in Deutschland bekannt.

Der BFP ist in den Jahren 2013 und 2014 um knapp 3.000 Personen gewachsen. 51.896 Mitglieder in 778 Gemeinden verzeichnet der BFP per 1.1.2015 gegenüber 48.988 Mitglieder in 783 Gemeinden zum letzten Berichtzeitraum am 1.1.2013. Der Generalsekretär erläutert dazu: „Hatten wir schon beim letzten Bericht im Jahr 2013 ein Mitgliederwachstum von 6%, so setzt sich diese Entwicklung mit 5,9% annähernd ungebrochen fort. Wesentlich daran ist, dass diese Steigerung durch gemeindeinternes Wachstum geschehen ist“. Als Mitglieder im BFP werden nur auf eigenen Wunsch getaufte Personen (Glaubenstaufe) gezählt.

Für das Kalenderjahr 2014 wurden 2.559 Glaubenstaufen gemeldet, was verglichen mit der Zahl vor zwei Jahren ein fast identischer Wert ist. „Die Taufzahlen erheben wir jeweils nur für das letzte Kalenderjahr“, erklärt Bregy.

Bei der Zahl der Gemeinden verzeichnet der BFP einen leichten Rückgang um fünf Gemeinden gegenüber dem Berichtszeitpunkt vor zwei Jahren. „Das ist immer eine Momentaufnahme“, erörtert der Generalsekretär. „Manche Gemeindeneugründungen entwickeln sich nicht so wie erwartet. Dadurch geschieht hier eine Korrektur, wenn gesundes Wachstum ausbleibt. Etliche Gemeinden und Gemeindegründungen stehen aber zur Aufnahme in den Bund an.“ Das Ziel, „1000 Gemeinden sind nicht genug“ ist nach wie vor fest im Visier der BFP-Bundesleitung und des Gemeindegründungswerkes (GGW).

291 Gemeinden des BFP haben einen anderssprachigen Hintergrund, was 37,4% der BFP-Gemeinden ausmacht. Zu diesen Gemeinden gehören ca. 14.000 Mitglieder (27% der Gesamtmitgliederzahl). Zahlenmäßig am stärksten ist der BFP weiter in Baden-Württemberg vertreten. Den stärksten Zuwachs verzeichnet die Region Nordrhein-Westfalen.

Der Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden KdöR (BFP) ist die zweitgrößte Freikirche innerhalb der Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF) in Deutschland. Vom 21. bis 24. September findet die nächste BFP-Bundeskonferenz in Willingen/Upland mit dem Thema „Gottes Kraft und unser Bestes“ statt. Weitere Infos unter www.bfp.de.

Quelle: Pressemeldung des BFP

Schweizerischer Hausbau

praesidium_2015In dieser Woche hatten wir BFP-Vorstandsklausur in der Schweiz. Während der Tage, die von einer intensiven geistlichen und geschwisterlichen Gemeinschaft geprägt waren, hatten wir auch Gelegenheit zu einer Ortsführung durch unseren lokalen Gastgeber. Er führte uns begeistert in die Geschichte des historischen schweizerischen Hausbaus in den Bergen ein. Dabei zeigte er uns Häuser, die mehrere hundert Jahre alt waren.

IMG_9882„Früher musste man die Balken mit viel Mühe bearbeiten, damit sie für den Hausbau geeignet waren“, erklärte er uns. „Die Balken mussten genau aufeinander passen.“ Dann zeigte er uns, wie man die Balken leicht aushöhlte, sie dann in den Bergen in feuchtem Zustand zusammenfügte und einfach Moos dazwischen fügte. „Damit wurden die Wände dicht verschlossen und 10 cm Balken hatten etwa den Isolierungswert von 100 cm Mauerwerk. Und wenn ein Haus an einer Stelle abgerissen werden musste, dann wurden die wertvollen Balken für gewöhnlich an anderer Stelle wiederverwendet.“

IMG_9883Ich wurde an den Gemeindebau erinnert. Wieviel Mühe ist nötig, damit Gott mich formen kann, damit ich in sein „Bauwerk“, wie uns die Bibel sagt, eingefügt werden kann. Und wenn etwas verändert werden muss, dann arbeitet er mit diesem wertvollen Material weiter. Dann deutete unser Führer auf die Querbalken, die geschickt eingebaut worden waren, um das ganze Haus stabil zusammenzuhalten, wie er uns erklärte. Und bei den meisten Häusern war deutlich, wie sie über Jahrhunderte immer wieder erweitert und umgebaut worden waren. Genauso, wie in der Gemeinde. Nicht stehen bleiben, sondern immer weiterentwickeln. Und auf die Statik achten!

IMG_9903Besonders spannend fand ich die etwa 60 cm großen kreisrunden „Steinteller“, die man auf Pfählen unter bestimmte Häuser gestellt hatte. Natürlich wollten wir wissen, wofür die denn seien. „Die waren ein Schutz gegen Feuchtigkeit und gegen Nagetiere“, die über diese „Tellerfüße“ nicht in die Häuser kommen konnten. So konnte man das wertvolle Getreide trocken und sicher lagern. Klasse gelöst, fand ich.

Ist nicht die Gemeinde auch so ein „Schutzort“?

 

Taufe am Inn und Gemeindebesuche

Taufe am Donnerstag
IMG_9657Ein wenig wie am Jordan fühle ich mich am Donnerstag. A. fährt mich freundlicherweise als Chauffeur auf das Camp und wir feiern gemeinsam mit zwei Rangermädels ihre Taufe. D. hatte mit ihnen die Taufvorbereitung gemacht und so ist es ein heiliger Moment, als wir im Nebenarm des Inn (im Hauptfluss geht es wg. des reißenden Hochwassers nicht) M. und K. taufen. K. gehört zur Gemeinde in P., M. kommt mit ihrer Mama zu uns. Ihnen war es ein Herzenswunsch, sich gemeinsam während des Camps taufen zu lassen – in Kluft. „Die Ranger haben mir sehr geholfen, zu Jesus zu finden und bei ihm zu bleiben“, sagt M.

Natürlich komme ich auch in Kluft…! Die Royal Rangers sind ein wichtiger Teil unserer Gemeinde. Den Leitern ist es wichtig, dass ich diese Taufe durchführe, denn Taufe hat immer etwas mit Gemeinde zu tun.

Das Royal-Rangers-Camp, das wir uns kurz angeschaut haben, war wieder eine beeindruckende Kulisse. Die Mitarbeiter haben von einer sehr guten Zeit auf dem Camp berichtet. Danke an alle Mitarbeiter.

Gemeindebesuche
russlanddeutsche_gemeinde_ffm_2Am vergangenen Wochenende hatte ich verschiedene Gemeindebesuche in Frankfurt, so bei der äthiopischen Gemeinde, einer russlanddeutschen Gemeinde und einer indonesisichen Gemeinde. Davor hatte ich verschiedene Termine und Gemeindebesuche im Norden Deutschlands und konnte auch noch wenige Stunden bei meinen Eltern hereinschauen. Die Dienste in Frankfurt waren sehr inspirierend und wurden dankbar angenommen. Ich bin begeistert zu sehen, wie Jesus in der ganzen Republik seine Gemeinde baut – und das auf ganz verschiedene Weise.

Ein ganz neues Verhältnis?

Es war Konrad Adenauer, der am 4.3.1953 im deutschen Bundestag die Hoffnung äußerte, dass es zu einem ganz neuen Verhältnis zwischen dem deutschen und dem jüdischen Volke (…) und zu einer Normalisierung der Beziehungen“ kommen würde. Durch das sog. „Luxemburger Abkommen“ wurde nach den unsäglichen vorherigen Ereignissen ein vorsichtiger Neubeginn versucht. Zu den unsäglichen Ereignissen gehören auch die „Todesmärsche“, an die wir heute demütig und klagend erinnern und gleichzeitig entschieden und hingegeben für das Leben eintreten – in allen nur möglichen Facetten.

Ganz neu?
Wie gestalten wir dieses „ganz neue Verhältnis“, von dem Adenauer damals sprach? Das war damals ein mutiger Schritt in der deutschen Geschichtsaufarbeitung. Wir wollen weitergehen, nicht nur historisch agieren. Beziehungen leben davon, dass man sie pflegt und in sie investiert – vor allem in Begegnung und durch segnende Worte. Auch das tun wir heute. 70 Jahre nach Kriegsende ist ein guter Zeitpunkt, entschlossen weiter an dieser Beziehung zu arbeiten. Das gilt für unsere persönliche Beziehung zu Israel und dem jüdischen Volk, für unsere Gemeinden und für alle Kirchen und Gemeinschaften in unserem Land. Wo sich auch nur ein Schatten auf die Beziehung gelegt hat, ist es jetzt an der Zeit, „Beziehungsklärung“ vorzunehmen.

Eine „Liebesbeziehung“
„Warum kommt ihr in unser Land“, fragte mich im Bus nach Jerusalem ein junger Mann. „Weil unser bester Freund hier gelebt hat“. Sofort sind wir bei „meinem“ Thema. Weil ich Jesus liebe, liebe ich Israel. Dass Israel eine besondere Erwählung haben soll, ist vielen Zeitgenossen ein Dorn im Auge und Anlass zu Kritik. Warum wurde Jesus nicht bei den Eskimos geboren oder in China? Gott hat seinen Finger auf die Geschichte der Stammväter Abraham, Isaak und Jakob gelegt und mit dem Volk Israel eine „besonders – besondere“ Geschichte geschrieben. Es war Gottes souveräner Plan, sich der Menschheit durch Israel zu offenbaren und durch Jesus, einem Juden, den Weg der versöhnten Gemeinschaft mit Gott zu öffnen. Und eben nicht durch Deutschland oder eine andere Nation. Deswegen hat Israel eine besondere und bleibende Berufung, die wir achten und wertschätzen – und deswegen lieben und segnen wir Israel und ordnen uns damit der Souveränität Gottes unter.
Und wir segnen auch die Feinde des jüdischen Volkes, in ihrem und um ihr heutiges Staatsgebiet selbst und weltweit. Auch in unserer Nation. Angesichts des heutigen Gedenkens an die todbringenden Handlungen vieler Menschen unserer Nation, segnen wir und sprechen Leben aus. Gott will, dass allen Menschen geholfen wird und sie ihn selbst und seine Wahrheit erkennen.

Entschieden für Versöhnung eintreten
Wo immer wir können, treten wir für Frieden und Versöhnung ein, segnen , weil wir zum Segnen berufen sind. Weil das einer der Ansätze des „Marsches des Lebens“ ist, habe ich mich gerne dazu gestellt. Als deutsches Volk haben wir viel Hass verbreitet und Zerstörung angerichtet, gemordet und verfolgt. Das Blut tropft förmlich aus den Geschichtsbüchern. Das war und ist nicht Gottes Plan und Berufung für uns. Deswegen wenden wir uns entschieden gegen jede Form von Hass, Gewalt, Verachtung, Unterdrückung oder Geringschätzung. Und wir treten mutig und entschieden jedem Ansatz von Antisemitismus entgegen, auch in unserem Land. Wo heute Antisemitismus Raum hat, ist morgen die Christenverfolgung nicht weit.

Durch eine eindeutige und klare Haltung gegenüber Israel dokumentieren wir, dass nicht wir die Wurzel tragen, sondern sie uns, wie uns Paulus sagt . Damit ehren wir Gott und zeigen demütig, dass wir unsere heutige Berufung leben wollen, die gute Nachricht von Jesus Christus in der Kraft des Heiligen Geistes auszubreiten.

Und das geht eben nicht ohne unsere Wurzeln.

(Dieser Beitrag erschien in Erstveröffentlichung in GEISTbewegt! 04/2015
www.geistbewegt.de)