Der Volleyballplatz der Jugendherberge ist voll von Menschen. Ungefähr 10 Autos, gehüllt in nächtliches Blaulicht, stehen rund um die Jugendherberge. Mütter halten ihre Kinder in Decken gehüllt auf dem Arm, dazwischen die Musiker der Blaskapelle, die uns den ganzen Abend nebenan „aufgespielt“ hat. Und dazwischen wir – die Ältesten und EGL der FCG-M. Die Feuerwehr in Garmisch-Partenkirchen ist ausgerückt, die Szenerie hat etwas Filmisches in sich…
Gerade ist Marcin verspätet zu uns gestoßen und hat sein Essen mit in den Seminarraum gebracht, da schrillt der Hausalarm. Nein, keine Übung, wirklich Ernstfall. Christine, die das von ihrer Arbeit her kennt, ermutigt uns, Ruhe zu bewahren, aber zügig das Haus zu verlassen. Erst denken wir, das heiße Essen hätte den Feuermelder beeindruckt. Nein, es ist nicht Marcins Essen, sondern der geplatzte Heizungsschlauch im Keller, der den Alarm auslöst. Nach 15 Minuten ist Entwarnung und wir können zurückkehren in den Seminarraum und noch bis Mitternacht ist Zeit zum abendlichen „Chill out“.
Jüngerschaft ist das Zentralthema des Tages. In intensiven Runden besprechen wir, wie wir in der Gemeinde den Auftrag von Jesus umsetzen, wo in unserer Gemeinde Schwachpunkte liegen, wie wir ihn zukünftig besser ausführen können. So manche Fragestellung aus dem Gemeindebereich, aber auch viele persönliche Aspekte kommen auf den Tisch.
Am Freitagnachmittag genießen wir die herbstliche Sonne in Garmisch-Partenkirchen. Pünktlich zu unserer Klausur ist das schöne Wetter da: einfach klasse! Wir genießen den Philosophenweg unterhalb des Wank, beim Gang durch den Wald treffen wir auf viele umgestürzte Bäume, Schneebruch am letzten Freitag. Dagegen ist das Wetter heute herrlich, ein tolles Ambiente für eine Klausurtagung.
Wie ist dein Name? – Peter Riedl, Leiter der Gemeindeberatung im BFP, selbst aus Garmisch-Partenkirchen, dient uns am Samstag über persönliche, ganzheitliche Entwicklung als Mitarbeiter und Leiter. Er fragt uns, welchen Namen wir uns selbst gegeben haben und welchen Namen Gott uns gegeben hat. Das führt das Team in gute Prozesse hinein.
Sehr kompetent führt Peter uns Phasen im Leben eines Mitarbeiters vor Augen. Er spricht über Wachstum und Entwicklung, über Persönlichkeit, Auftrag und Tools, die uns von Gott gegeben sind. Aber er spricht auch über Krisen und der dunklen Seite von Persönlichkeitsentwicklungen. Bezüglich Leiter- und Mitarbeiterschaft ist es wichtig, in welcher Lebensphase wir uns gerade befinden. Wichtig ist, dass die Gemeinde lebt, aber dass auch einzelne Menschen die Möglichkeit haben, in ihrer Lebensphase zu leben. Die Gemeindeleitung muss das richtige Tempo für die ganze Gemeinde angeben, weil jede Phase des Lebens wichtig und wertvoll ist. Wir müssen aufpassen, dass wir nicht in Phasen unseres Lebens steckenbleiben.
Am Samstag ziehen wir in die Räume der Oasekirche um, die fußläufig von der Jugendherberge sind. Etwas unbedacht hatte die Hausleitung der Jugendherberge im Raum neben uns ein Blasorchester mit 25 Personen zum Übewochenende platziert. Die Oasekirche gibt uns ganz spontan Heimat und Aufnahme, und das wirkt sich als gesegnete Kombination aus, Jugendherberge und Gemeinderäume… Danke, liebe Oasekirche, für die spontane und unkomplizierte Hilfe.
Das Abendmahl bildet den Abschluss von zwei intensiven Tagen des Austausches und der Gemeinschaft.