Ist ‚Blätter fegen‘ sinnlos?

blaetterMichaela, meine Nachbarin stöhnt. Ich frage am Freitag bei ihr an, ob ich ihren Laubsauger kurz ausleihen dürfte. „Wenn ich für jedes Blatt, das in meinem Garten liegt, ein Zehnerl bekommen würde, hätte ich ausgesorgt…“ Ich antworte ihr, dass auch ein Cent schon reichen würde…

Als ich am Freitagmorgen durch den Südpark laufe, fasziniert mich die Atmosphäre. Die Morgensonne scheint golden durch die Blätter, ein stimmungsvolles Bild. Das Laub hier auf dem Weg, das wie ein echtes Kunstwerk farbenfroh den Boden bedeckt, wird keiner wegfegen müssen. Aber daheim ist das anders. Und die Ahornblätter vor der HB4 haben unseren Behinderteneingang in der vergangenen Woche fast völlig eingehüllt.

Herunterfallende Blätter scheinen manchmal nur sinnlos zu sein und Arbeit zu machen. Millionenfach tun sie das in diesen Tagen. Sinnloses Blätterfegen? Warum hat Gott das in der Schöpfung nicht anders geregelt? So wie Efeu, nur dauerhaft grüne Blätter, das ganze Jahr über. Das wär’s doch! Warum haben wir nicht das ganze Jahr nur Sommer mit 35 Grad und Sonne pur? Das wäre doch ein Leben? Kein Blatt mehr wegfegen müssen.

herbstbaumWir hätten eben nicht den herbstlichen Morgen, die golden schimmernden Blätter, keine Pilze im Wald, kein… Wir hätten, wenn die Blätter dranbleiben würden, keine Hinterbärige Weihnachten mit schneebedeckten Bäumen und heißem Teepunsch. Wir hätten keinen Winterspaziergang durch einen stillen, schneebedeckten Wald. Und selbst wenn es kalt werden würde und die Blätter bleiben würden: viele Bäume würden, mit Blättern, unter der Schneelast zusammenbrechen, wie vor zwei Wochen in Garmisch-Partenkirchen. Unser Wald wäre im Nu zerstört.

Wie gut also, dass es den Herbst gibt. Wie gut, dass es in unserem Leben ‚Herbstphasen‘ gibt, in denen wir loslassen müssen und dürfen. Das macht uns die Hände frei für das Neue, was kommt. Selbst, wenn es bedeutet, dass wir manchmal, scheinbar sinnlos, Blätter fegen müssen. Es hat doch einen Sinn. Wenn wir das vertrauensvoll zu Gott sagen, bekommen wir eine ganz andere Lebensperspektive.

Die wünsche ich dir neu. Gott hat in seiner Weisheit eben ALLES wohlgemacht, auch, dass die Blätter fallen müssen.

Feueralarm in der Jugendherberge

IMG_3890Der Volleyballplatz der Jugendherberge ist voll von Menschen. Ungefähr 10 Autos, gehüllt in nächtliches Blaulicht, stehen rund um die Jugendherberge. Mütter halten ihre Kinder in Decken gehüllt auf dem Arm, dazwischen die Musiker der Blaskapelle, die uns den ganzen Abend nebenan „aufgespielt“ hat. Und dazwischen wir – die Ältesten und EGL der FCG-M. Die Feuerwehr in Garmisch-Partenkirchen ist ausgerückt, die Szenerie hat etwas Filmisches in sich…

Gerade ist Marcin verspätet zu uns gestoßen und hat sein Essen mit in den Seminarraum gebracht, da schrillt der Hausalarm. Nein, keine Übung, wirklich Ernstfall. Christine, die das von ihrer Arbeit her kennt, ermutigt uns, Ruhe zu bewahren, aber zügig das Haus zu verlassen. Erst denken wir, das heiße Essen hätte den Feuermelder beeindruckt. Nein, es ist nicht Marcins Essen, sondern der geplatzte Heizungsschlauch im Keller, der den Alarm auslöst. Nach 15 Minuten ist Entwarnung und wir können zurückkehren in den Seminarraum und noch bis Mitternacht ist Zeit zum abendlichen „Chill out“.

Jüngerschaft ist das Zentralthema des Tages. In intensiven Runden besprechen wir, wie wir in der Gemeinde den Auftrag von Jesus umsetzen, wo in unserer Gemeinde Schwachpunkte liegen, wie wir ihn zukünftig besser ausführen können. So manche Fragestellung aus dem Gemeindebereich, aber auch viele persönliche Aspekte kommen auf den Tisch.

IMG_3819Am Freitagnachmittag genießen wir die herbstliche Sonne in Garmisch-Partenkirchen. Pünktlich zu unserer Klausur ist das schöne Wetter da: einfach klasse! Wir genießen den Philosophenweg unterhalb des Wank, beim Gang durch den Wald treffen wir auf viele umgestürzte Bäume, Schneebruch am letzten Freitag. Dagegen ist das Wetter heute herrlich, ein tolles Ambiente für eine Klausurtagung.

Wie ist dein Name? – Peter Riedl, Leiter der Gemeindeberatung im BFP, selbst aus Garmisch-Partenkirchen, dient uns am Samstag über persönliche, ganzheitliche Entwicklung als Mitarbeiter und Leiter. Er fragt uns, welchen Namen wir uns selbst gegeben haben und welchen Namen Gott uns gegeben hat. Das führt das Team in gute Prozesse hinein.

Sehr kompetent führt Peter uns Phasen im Leben eines Mitarbeiters vor Augen. Er spricht über Wachstum und Entwicklung, über Persönlichkeit, Auftrag und Tools, die uns von Gott gegeben sind. Aber er spricht auch über Krisen und der dunklen Seite von Persönlichkeitsentwicklungen. Bezüglich Leiter- und Mitarbeiterschaft ist es wichtig, in welcher Lebensphase wir uns gerade befinden. Wichtig ist, dass die Gemeinde lebt, aber dass auch einzelne Menschen die Möglichkeit haben, in ihrer Lebensphase zu leben. Die Gemeindeleitung muss das richtige Tempo für die ganze Gemeinde angeben, weil jede Phase des Lebens wichtig und wertvoll ist. Wir müssen aufpassen, dass wir nicht in Phasen unseres Lebens steckenbleiben.

Am Samstag ziehen wir in die Räume der Oasekirche um, die fußläufig von der Jugendherberge sind. Etwas unbedacht hatte die Hausleitung der Jugendherberge im Raum neben uns ein Blasorchester mit 25 Personen zum Übewochenende platziert. Die Oasekirche gibt uns ganz spontan Heimat und Aufnahme, und das wirkt sich als gesegnete Kombination aus, Jugendherberge und Gemeinderäume… Danke, liebe Oasekirche, für die spontane und unkomplizierte Hilfe.

Das Abendmahl bildet den Abschluss von zwei intensiven Tagen des Austausches und der Gemeinschaft.

Gekrönt mit Mut – Abschlusspredigt der 118. Bundeskonferenz

frank_buko2013Welch eine Konferenz! Ich bin dankbar für alle guten Impulse und Gedanken. Wenn ich über die Tage, die wir hier gemeinsam hatten, nachdenke, dann bin ich begeistert und beschämt. Wir haben die Gegenwart Gottes erlebt. Wir wollen zum Schluss gemeinsam  reflektieren: Was hat Gott in dieser Woche zu uns geredet? Was nehmen wir mit, was setzen wir um?

Ich hatte im Vorfeld auf dem Herzen, heute über den Mut, der David ausgezeichnet hat, zu sprechen. Das möchte ich anhand eines kleinen Ausschnitts der Geschichte von David tun und dann das mit den aktuellen Impulsen der Konferenz verbinden.

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Jürgen und Guntmar: Die Männer hinter dem Livestream

IMG_2369Das kommt an“ war das Motto der BFP-Medienkonferenz 2013 in Kirchheim. „Wie können wir neue Wege gehen, um unsere Botschaft zu transportieren?“ war ein Thema auf der Medienkonferenz.

Das kam wirklich gut an – die Livestream-Übertragung der 118. BFP-Bundeskonferenz aus Willingen via Internet, theoretisch weltweit empfangbar. Aus Albanien kam eine Meldung, ebenso aus Norwegen: „Danke BFP, dass wir mit dabei sein können.“ Die Rückmeldungen derjenigen, die nicht dabei sein konnten und dann doch dabei waren, waren in großer Zahl und dankbar bis euphorisch. „Könnt ihr einrichten, dass man im nächsten Jahr auch per PayPal spenden kann?“ kam es über den Feedbackkanal.

Anfang September kam in der BFP-Vorstandssitzung eine E-Mail auf den Tisch: Wir würden anbieten die Konferenz live via Internet zu übertragen. Der Vorstand brauchte nicht lange zu einer Entscheidung: Ja, wir wollen neue Wege gehen, transparent sein – wenn die Rahmenbedingungen passen, dann machen wir das.

Dass das Interesse so groß sein würde, hatten wir nicht erwartet. Über 48.000 Zugriffe wurden verzeichnet, so ergab die Auswertung.

Wird die Internetleitung von Willingen ausreichen? Erst im kommenden Jahr wird es dort eine wirklich starke Anbindung geben. Wie viele Kameras werden wir brauchen? Wie machen wir es mit der Übertragung der Musik, wie sieht die rechtliche Seite aus? Viele Fragen mussten quasi in letzter Minute geklärt werden – aber sie wurden geklärt.

Die Männer hinter dem Livestream sind Jürgen Frölje und Guntmar Rued aus Bremen, die mit BBRC Dienstleistungen für Gemeinden übernehmen. Ihre Vision liest sich so: Wir nutzen das Internet als Evangelisationsfeld. Dazu unterstützen und befähigen wir Gemeinden ihre Videoarbeit in das Internet zu stellen und vernetzen sie zu einer evangelistischen Plattform.

„Wir haben teilweise bis in die Nacht gearbeitet, um das Projekt in Willingen zu realisieren“, sagt Jürgen und lacht. Die FC Bremen, „Haus der Begegnung“ (Bremen-West) und das CZ Troisdorf werden u.a. von ihnen betreut und die Predigt wöchentlich ins Internet gestreamt. Damit agieren beide als Pioniere und unterstützen Gemeinden.

Ganz im Sinne der BFP-Ausrichtung, Gemeinden in ihrem lokalen Auftrag zu stärken, finden Gemeinden hier kompetente Ansprechpartner, wenn sie sich mit dem Gedanken tragen, ihre Gottesdienste zu streamen. Mehr unter bbrc.de.

Geschrieben für GEISTbewegt.de

„Bibelmanager“

zulliger„Ich fahre jetzt aus der Schweiz los, bin um 14:30 Uhr in Willingen und fahre um 17:30 Uhr wieder zurück.“ – Diese Zeilen hat Präses Johannes Justus am Dienstagmorgen, den 24.09.2013, in seinen E-Mails. Am Nachmittag ist der Schreiber wirklich in Willingen; er sitzt in der dritten Reihe der Konferenzversammlung, als der Präses seinen Namen nennt. Zurückhaltend, nicht aufdringlich, eben mit schweizerischem Charme: Robert Zulliger kommt extra auf die BFP-Bundeskonferenz, um dabei zu sein, wenn „sein Kind“ präsentiert wird.

„Sein Kind“, das ist die Stamps-Studienbibel, die an diesem Tag den Pastoren und Mitarbeitern im BFP vorgestellt wird. Der Präses dankt ihm und dem ganzen Übersetzerteam, den amerikanischen Herausgebern und der SPM mit ihrem Vorsitzenden Max Schläpfer für ihr Engagement für die Herausgabe der ersten pfingstlich orientierten Studienbibel.

Esther Dymel-Sohl, die im Übersetzerteam mitgearbeitet hat, ist tief beeindruckt vom Dienst Robert Zulligers: „Robert ist der Herausgeber der deutschen Ausgabe, aber noch viel mehr: Er ist der Koordinator sämtlicher Aufgaben, die mit der Übersetzung, der Produktion und der Vermarktung zusammenhängen. Er hat die Mitarbeiter akquiriert, war immer die Schnittstelle zwischen Deutschland/Schweiz und Amerika. Für die Assemblies of God und dem Verlag Life Publishers International ist er bei allen Fragen der zuständige Ansprechpartner. Jede Absprache lief über ihn. Er organisierte Meetings für uns Übersetzer in Erzhausen und war maßgeblich bei der Verlagssuche involviert. Mit dem Theologischen Verlag Zürich trat er in Verhandlung, damit der Bibeltext der Zürcher Bibel für die Stamps Studienbibel zur Verfügung stand. Er hatte den Überblick, was es zu übersetzen galt und verteilte diese Aufgaben an die Übersetzer und Mitarbeiter. Er selbst kontrollierte sämtliche übersetzte Texte, bevor er sie weiter an das Lektorat gab  und hatte ein Auge für Fehlerquellen.

Er sorgte für die fristgerechte Bezahlung der Rechnungen der Mitarbeiter und verlor bei der Vielzahl der zu übersetzenden Kommentare, Artikel, Einführungstexte, Konkordanzbegriffe, Stichwortverzeichnisbegriffe, des Kartenmaterials etc. niemals den Überblick (!). Dabei blieb er immer ruhig und gelassen, machte nie Stress, forderte nichts ein und war in allem so unglaublich professionell, dass man als Mitarbeiter mindestens ebenso professionell sein wollte.

Man sagt, dass die Arbeit eines jeden Menschen durch einen anderen zu ersetzen sei. In diesem Falle stimmt das definitiv nicht. Ohne Robert und seine überdurchschnittlichen Fähigkeiten, seine Professionalität, seinen Weitblick, seinen Durchblick und seinen Überblick wäre das Projekt Studienbibel nicht durchführbar gewesen.“

Ein Unternehmer im (Un)-Ruhestand, der sich vorbildlich für das Wort einsetzt. Danke, Robert, für deinen Einsatz! Und danke an das Team der Übersetzer, Lektoren und deren Mitarbeiter: Esther Dymel-Sohl, Angela Mumssen, Marita Wilczek, Günther Kaupp, Jokim Schnoebbe, Sonja Bachl, Lena Sohl, Bruno Benz, Florian Sondheimer und Hans-Peter Mumssen.

(geschrieben für geistbewegt.de)